DE4312905C2

DE4312905C2 - Schutzeinrichtung zur Sicherung von gespeicherten Daten

Info

Publication number: DE4312905C2
Application number: DE4312905A
Authority: DE
Inventors: Ottmar Dipl Ing Moeller
Original assignee: Krone GmbH
Current assignee: Verifone GmbH
Priority date: 1993-04-16
Filing date: 1993-04-16
Publication date: 1995-04-13
Anticipated expiration: 2013-04-17
Also published as: DE4312905A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung zur Sicherung von gespeicherten Daten gemäß dem Oberbegriff des Anspruches.

Geldgeschäfte werden in der Kreditwirtschaft häufig bargeldlos mittels der sogenannten PIN-PADs und mit Scheckkarten abgewickelt. Die PIN-PADs sind Kartenlesegeräte und dienen der Eingabe der persönlichen Identifikationsnummern der Kunden (PIN) über eine Tastatur, zur Bestätigung des Transaktionsbetrages und zur Ausgabe der Meldungen an den Kunden über eine Anzeige. Sie enthalten Speicherbausteine und andere elektronische Bauteile.

Die Verarbeitung von Scheckkarten über diese PIN-PADs in der Kre ditwirtschaft setzt voraus, daß bestimmte, vorgeschriebene Sicher heitsanforderungen erfüllt sind. Der Aufbau der PIN-PADs muß so wohl hardwareseitig als auch softwareseitig gewährleisten, daß u. a. die persönliche Identifikationsnummer des Kunden (PIN) und die kryptografischen Schlüssel geheimgehalten werden und nicht durch Außenstehende oder durch Personen mit internen Kenntnissen der Gerätekonstruktion entschlüsselt werden können. Die bekannten PIN-PADs enthalten bereits Schutzmechanismen, gegen den Versuch von Außenstehenden oder Innentätern durch Manipulationen, die das PIN-PAD unversehrt lassen, PINs oder Schlüssel auszulesen oder unter Inkaufnahme der Zerstörung des PIN-PADs an PINs oder an die für die Sicherheit des Scheckkartensystems relevanten Schlüssel zu gelangen.

Aus der DE 91 05 960 U1 ist eine Schutzvorrichtung für Schaltungsteile und/oder Daten in einem Gerät zur Authentifikation und Betragsbe stätigung bekannt. Zum Schutz der elektronischen Bauteile ist eine flexible Folie vorgesehen, mit der die gesamte Gehäuseinnenfläche ausgelegt ist. Des weiteren sind auf einer ersten Seite der Folie zwei mäanderförmige parallel geführte Leiterbahnen vorgesehen, deren Enden über lose eingelegte Kontaktelemente mit einer auf der Flachbaugruppe angeordneten Auswerteschaltung verbunden sind. Nachteilig bei dieser Anordnung ist, daß kein Schutz vorgesehen ist, wenn die Folie aus dem Gehäuse entfernt wird.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schutzeinrichtung der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, daß der Versuch der Entnahme von Daten aus PIN-PADs oder die Manipulation des Gerätes zuverlässig zum Löschen der Daten führt. Dies soll auch dann erwirkt werden, wenn ein Abwickeln der Durchbohrschutzfolie ver sucht wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches vor. Durch die Anordnung von Kon taktpunkten, die jeweils die auf die Überlappungen herausgeführ ten Leiterbahnen unterbrechen, und die über Kontaktbrücken auf der Außenseite der Durchbohrschutzfolie im zusammengefalteten Zustand der Durchbohrschutzfolie miteinander verbunden sind, wird bewirkt, daß das Öffnen dieser Brücken ein Löschen des Speichers auf der Hauptplatine bewirkt, so daß ein Abwickeln der Durchbohr schutzfolie nicht möglich ist.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeipieles einer Durchbohrschutzfolie näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Innenseitenansicht der ebenen Auffaltung der Durchbohrschutzfolie für die Hauptplatine eines PIN- PADs,

Fig. 2 die Innenseitenansicht nach Fig. 1 mit Graphitpunkten,

Fig. 3 Die Außenseitenansicht der ebenen Auffaltung der Durchbohrschutzfolie für die Hauptplatine nach Fig. 1 und

Fig. 4 eine schematische Querschnittsdarstellung des Tasten bereiches.

PIN-PADs sind als kompakte Geräte aufgebaut und bestehen im we sentlichen aus einer Tastatur, einer Anzeige, einer Hauptplatine mit den wichtigsten elektronischen Komponenten, einer Anzeigeelek tronik und einem Gehäuse (nicht dargestellt).

In der Fig. 1 ist in einer ebenen Auffaltung die Innenseite einer Durchbohrschutzfolie 1 für die Hauptplatine des PIN-PADs gezeigt. Die Innenseite der Durchbohrschutzfolie 1 besteht aus einem Flä chenbereich 2, der über einen Steg 7 mit einem Flächenbereich 4 verbunden ist. Aus dem Flächenbereich 2 ist eine Anschlußleitung 15 mit einer Kontaktfahne 16 herausgeführt, die mit mäanderförmigen Leiterzügen 12 in Verbindung steht, welche die Flächenbereiche 2 und 4 bedecken. Der Flächenbereich 4 weist an seinen drei offenen Seiten Stege 10 auf, an die sich Überlappungen 9 mit Kontaktpunk ten 11 der Leiterbahnzüge 12 anschließen. Im oberen Teil des Flächenbereiches 4 ist eine Fahne 13 herausgeformt, auf die Kontaktpunkte 14 aufgebracht sind. Die Innenseite der Durch bohrschutzfolie 1 ist mit einer Kunststoffschicht als Isolierfolie 22 (Fig. 4) ganzflächig abgedeckt, aus der nur die Kontaktpunkte 11, 14 und die Kontaktfahne 16 ausgespart sind. Auf diese Isolierfolie 22 sind isoliert von den mäanderförmigen Leiterzügen 12 Graphitpunk te 5 zur Realisierung von Gehäuseschaltern und Graphitpunkte 3 für die Tastatur aufgebracht (Fig. 2).

In der Fig. 3 ist in einer ebenen Auffaltung die Außenseite der Durchbohrschutzfolie 1 nach Fig. 1 dargestellt, die im Flächenbereich 2 mit Leiterzügen 24 in Gitterstruktur bedeckt ist, welche über eine Anschlußleitung 8 nach außen geführt sind. Um den Flächenbereich 2 sind an den drei offenen Seiten Kontaktbrücken 6 angeordnet. Der Flächenbereich 4 ist als Fläche 23 ebenso wie der Bereich des Steges 10 und der Bereich der Überlappungen 9 vollflächig kupferkaschiert.

Die Hauptplatine des PIN-PADs mit den wichtigsten Elektronikbau teilen (nicht dargestellt) ist in die Durchbohrschutzfolie 1 gehäuse förmig eingewickelt. Die Durchbohrschutzfolie 1 besteht aus doppel seitig kupferkaschierter Folie von z. B. 0,25 mm Dicke. Die Außenseite der Folie 1 ist als Vollfläche 23 und als Gitterstruktur (Flächenbereich 2) ausgebildet (Fig. 3), die Innenseite als doppelter, mäanderförmig geführter Leiterbahnzug 12 (Fig. 1). Die Unterbrechung einer der Leiterbahnzüge 12 oder einer Verbindung der Leiterbahnzüge mit einander oder mit der Vollfläche 23 bzw. mit der Gitterstruktur der Fläche 2 aktiviert eine Löschschaltung.

In die Durchbohrschutzfolie 1 sind Schalter integriert, die beim Öff nen des Gehäuses ansprechen und die Löschschaltung aktivieren. Das Funktionsprinzip dieser Schalter ist in der Fig. 1 dargestellt. Einer der Leiterbahnzüge 12 der Folie 1 ist auf die Fahne 13 geführt und dort unterbrochen. Die Endpunkte der unterbrochenen Leiterbahn 12 bilden die Kontaktpunkte 14 des Schalters. Der auf die Durch bohrschutzfolie 1 isoliert gegenüber den mäanderförmigen Leiter bahnzügen 12 aufgebrachte Graphitpunkt 5 bildet das Schaltele ment des Schalters (Fig. 2). Bei der Montage der Folie 1 wird die Fahne 13 so gefaltet, daß der Schalter geschlossen ist. Der Schalter wird bei unversehrtem Gehäuse geschlossen gehalten. Das Öffnen des Gehäuses bewirkt eine Schalteröffnung und damit eine Unter brechung der Leiterbahn 12 und damit das Auslösen der Lösch schaltung. Der weitere Graphitpunkt 5 auf dem Flächenbereich 2 der Innenseite der Durchbohrschutzfolie 1 bildet das Schaltelement für einen weiteren Gehäuseschalter, dessen Kontaktpunkte sich auf der dem Tastenfeld zugewandten Seite der Hauptplatine mit den wich tigsten elektronischen Komponenten befinden. Auch sie werden durch die Endpunkte einer unterbrochenen Leiterbahn 12 gebildet (nicht dargestellt).

In die Durchbohrschutzfolie 1 integriert sind die Anschlußleitungen 8, 15 zur Hauptplatine (Fig. 1 und 2). Die Anschlußleitung 8 wird über eine nicht dargestellte Verbindung (Durchkontaktierung) auf die Kontaktfahne 16 geführt. Die Kontaktfahne 16 und die An schlußleitungen 15 werden mit der Hauptplatine zur Auswertung elektrisch verbunden. Die Anschlußleitungen 8, 15 werden von der gefalteten Folie 1 auf der Ober- und Unterseite geschützt. Beim Ver such die Anschlußleitungen 8, 15 zu manipulieren, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Leiterbahnzug 12 der Durchbohrschutzfolie 1 beschädigt oder der komplette Anschluß aus dem Stecker der Hauptplatine (nicht dargestellt) herausgezogen. Dadurch würde die Löschlogik aktiviert.

In die Durchbohrschutzfolie 1 sind Graphitpunkte 3 als Schaltele mente der nicht näher ausgeführten Tastatur integriert. Nachdem die Folie 1 um die nicht dargestellte Hauptplatine gefaltet ist, wer den die Kontaktpunkte der Leiterbahnzüge 12 (Fig. 1) durch die Kontaktbrücken 6 auf der Außenseite der Folie 1 (Fig. 3) verbunden. Die Kontaktpunkte 11 und die Brücken 6 werden durch die nicht dargestellte Trägerfolie hindurch verlötet. Das Öffnen dieser Brüc ken 6 bewirkt ein Löschen des Speichers auf der Hauptplatine. Daher ist ein Abwickeln der Durchbohrschutzfolie 1 nicht möglich.

Die Tastatur (nicht dargestellt) des PIN-PADs ist in besonderem Maße vor Manipulationen geschützt. Entsprechend der Darstellung in der Fig. 4 wirken Tastenkappen 18, Kontaktpillen 19 und eine Schalt matte 20 zusammen. Die elektrischen Kontakte für die Tastatur be finden sich auf der nach oben weisenden Lötseite der Platine 21.

Zwischen der Schaltmatte 20 und der Platine 21 mit den Tastenkon takten (nicht dargestellt) befindet sich die gegenüber der Platine 21 durch die Isolierfolie 22 isolierte Durchbohrschutzfolie 1. Auf der In nenseite der Durchbohrschutzfolie 1 sind über den Tastenkontakten in kreisrunden Aussparungen der Isolierfolie 22 die Graphitpunkte 3 aufgebracht. Durch die Isolierfolie 22 wird ein Mindestabstand zwi schen den Tastenkontakten und den Graphitpunkten 3 eingehalten. Ein mechanischer Druck auf die Tastenkappe 18, der über die Kon taktpille 19 der Schaltmatte 20 auf die Durchbohrschutzfolie 1 wirkt, schließt den entsprechenden Kontakt. Die Tastatur ist dadurch vor einem unbefugten Kontaktieren geschützt.

Bezugszeichenliste

1 Durchbohrschutzfolie
2 Flächenbereich
3 Graphitpunkt
4 Flächenbereich
5 Graphitpunkt
6 Kontaktbrücke
7 Steg
8 Anschlußleitung
9 Überlappung
10 Steg
11 Kontaktpunkt
12 Leiterbahn
13 Fahne
14 Kontaktpunkt
15 Anschlußleitung
16 Kontaktfahne
17 Gehäuse
18 Tastenkappe
19 Kontaktpille
20 Schaltmatte
21 Platine
22 Isolierfolie
23 Vollfläche
24 Leiterzug.

Claims

Schutzeinrichtung zur Sicherung von gespeicherten Daten, insbesondere in Kartenlesegeräten (PIN-PADs) vor Manipulationen und Auslesen, mit Hilfe einer Durchbohrschutzfolie, welche die für die Datenspeicherung und für die Dateneingabe wichtigsten elektronischen Komponenten des Kartenlesegerätes vollständig gehäuseförmig umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite von Überlappungen (9) der Durchbohr schutzfolie (1) Kontaktpunkte (11) aufgebracht sind, die jeweils die auf die Überlappungen (9) herausgeführten Leiterbahnen (12) unterbrechen, und die über Kontaktbrücken (6) auf der Außenseite der Durchbohrschutzfolie (1) in zusammengefaltetem Zustand der Durchbohrschutzfolie (1) miteinander verbunden sind.