DE4312189A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abgas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von AbgasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Reinigen von Abgas, insbesondere Abluft aus einer
Holztrocknungsanlage, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1
bzw. des Anspruchs 10 beschrieben sind.
Bei der Trocknung von Holz, Holzspänen oder ähnlichem Trock
nungsgut werden, insbesondere wenn diese Trocknungsvorgänge bei
Temperaturen über 100°C ablaufen, Holzinhaltstoffe freigesetzt,
die zu erheblichen Geruchsemissionen führen können. Daneben
werden häufig mit der Abluft Staubpartikel und verdampfte Holz
inhaltstoffe, bei hohen Temperaturen auch Zersetzungsprodukte
von Holzinhaltstoffen, ausgetragen.
Es ist bekannt, eine solche Abluft aus der Holztrocknung einer
einstufigen oder mehrstufigen Naßreinigung zu unterziehen, wo
bei anstelle von Waschwasser ein Lösemittel verwendet oder dem
Waschwasser zugesetzt werden kann (EP 385 372 B1). Der Wasch
vorgang kann ggf. in bekannter Weise mit einer elektrostati
schen Abluftreinigung (Aerosolabscheidung) kombiniert werden.
Bei diesem bekannten Waschverfahren wird die Waschflüssigkeit
im Kreislauf durch den bzw. jeden Waschturm geführt. Auch ohne
Wärmeabfuhr aus der umgewälzten Waschflüssigkeit kühlt sich die
Trocknerabluft, die beispielsweise eine Temperatur zwischen 100
und 150°C aufweist, je nach ihrem Wasserdampfgehalt auf ca. 55
bis 75°C ab. Es hat sich gezeigt, daß bei diesen Temperaturen
ein erheblicher Anteil von geruchsintensiven Stoffen aus der
Abluft ausgewaschen wird. Ein Problem liegt jedoch darin, daß
es zu einer entsprechenden Anreicherung der ausgewaschenen
Stoffe in der Waschflüssigkeit und zu deren Sättigung kommt,
worauf die Abscheideleistung stark absinkt.
Dementsprechend wird beim bekannten Verfahren mehr oder minder
gesättigte Waschflüssigkeit abgezogen und frische Waschflüssig
keit in den Kreislauf nachgeführt. Die umgewälzte Waschflüssig
keit wird außerhalb des Waschturms gekühlt. Es fällt auch Kon
densat aus der Abluft an, wodurch sich zwar die Reinigungswir
kung-aber auch der Waschflüssigkeitsanfall erhöht. Beim bekann
ten Verfahren wird die verbrauchte und abgezogene Waschflüssig
keit durch Verbrennung beseitigt, die in dem Ofen erfolgt, mit
dem die Heißgase für die Holztrocknung erzeugt werden. Die Ver
brennung verbrauchter Waschflüssigkeit erscheint in besonderem
Maße geeignet, wenn als Waschflüssigkeit ein auch als Brenn
stoff geeignetes Lösemittel verwendet wird. Da jedoch beim Ver
brennen eine vollständige Umsetzung aller Schadstoffe in un
schädliche Verbrennungsprodukte nicht in vollem Umfang gewähr
leistet ist und da sich bei den hohen Verbrennungstemperaturen
ggf. sogar schädliche Zersetzungsprodukte bilden können, ist
die Verbrennung verbrauchter Waschflüssigkeit nicht in allen
Fällen geeignet und kommt ggf. auch nur für eine teilweise Be
seitigung in Betracht.
In Übereinstimmung mit dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 10
ist es auch bereits bekannt, den Anfall verbrauchter Waschflüs
sigkeit, für die es häufig keine Möglichkeit zur Ableitung in
eine Kanalisation bzw. in einen Vorfluter gibt, dadurch zu ver
meiden, daß aus dem Waschflüssigkeitskreislauf verbrauchte
Waschflüssigkeit abgezweigt, aufbereitet und in gereinigter
Form wieder in den Wäscher bzw. den Kreislauf zurückgeführt
wird (DE 22 41 623 B2). Hier werden im Wäscher Abgase aus Ab
fallverbrennungsanlagen gereinigt. Die Aufbereitung der abge
zweigten Waschflüssigkeit erfolgt unter Zusatz von Chemikalien
(Kalkmilch) und mittels eines Absetzbeckens, aus dem die sich
absetzenden Feststoffe als Schlamm ausgetragen und abgefiltert
werden, wobei ein Teil des Klarwassers in einen Vorfluter ge
leitet wird. Für den Waschvorgang benötigtes Frischwasser wird
zumindest teilweise durch Kondensat aus dem sich im Wäscher ab
kühlenden Abgas gewonnen.
Diese Verfahrensweise unter Einsatz von Chemikalien führt zu
hohen Betriebskosten, erfordert in Fällen schwankender
Schadstoffbelastung eine komplizierte Regelungstechnik und ist
außerdem - jedenfalls bei chemischer Behandlung ausgewaschener
Holzinhaltstoffe und dgl. - mit einer Gefährdung des Personals
durch die eingesetzten Chemikalien verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abgaswäsche so
durchzuführen, daß bei dauerhaft guter Reinigungswirkung und
auch bei Anfall von Kondensat aus dem Abgas keine oder doch nur
in minimalem Umfang verbrauchte Waschflüssigkeit anfällt, ohne
daß dazu der Einsatz von Chemikalien und/oder einer komplizier
ten Regelungstechnik bzw. einer aufwendigen Anlage und hoher
Betriebskosten erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 bzw. der
Vorrichtung gemäß Anspruch 10 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens
und der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird somit die verbrauchte bzw. abgezweigte
Waschflüssigkeit einem Verdampfungsprozeß ausgesetzt, wobei
weitgehend schadstofffreie Waschflüssigkeit als Dampf abgeson
dert und in den Waschkreislauf zurückgeführt wird, während ein
gedickte Waschflüssigkeit mit einer hohen Konzentration an
Schadstoffen zurückbleibt, die vorzugsweise diskontinuierlich
abgezogen, ggf. weiter behandelt und beseitigt, beispielsweise
deponiert, wird. Dabei fallen für den Verdampfungsvorgang keine
hohen Betriebskosten an, falls die eingebrachte Verdampfungs
wärme in Form von Kondensationswärme zurückgewonnen und genutzt
wird und/oder sonst zur Verfügung stehende Abwärme eingesetzt
wird.
Es ist zwar bekannt, organische Verunreinigungen aus Abgasen
mittels im Kreislauf geführter Waschflüssigkeit abzuscheiden
und verbrauchte Waschflüssigkeit abzuzweigen und zu verdampfen
(DE 21 12 783 B). Hier erfolgt die Verdampfung der verbrauchten
Waschflüssigkeit jedoch im Rahmen ihrer Verbrennung, ohne daß
ein verdampfter Anteil zum Wäscher zurückgeführt wird.
Wenn die erfindungsgemäße Verdampfung bei Temperaturen unter
80°C abläuft, sind - jedenfalls bei zu reinigender Holztrock
nungsabluft - die Werte der Restbelastung im rückgeführten
Dampfkondensat äußerst gering. Aber auch noch bei Verdampfungs
temperaturen von ca. 100°C ist die Restbelastung des Kondensats
gering, so daß durch seine Rückführung dem Waschvorgang wie
derum aufnahmefähige Waschflüssigkeit (Waschwasser) zugeführt
wird. Außerdem weist das Dampfkondensat so geringe Belastungs
werte auf, daß seine Einleitung in eine Kläranlage und allen
falls sogar in einen Vorfluter ohne weiteres möglich ist.
Dadurch, daß erfindungsgemäß arbeitende Anlagen kein Abwasser
abgeben und evtl. doch abgegebenes Abwasser, insbesondere Über
wasser aus Abgaskondensat, weitgehend frei von Belastungen ist,
können der Waschflüssigkeit bzw. dem Waschwasser Zusätze beige
fügt werden, die insbesondere auch in Bezug auf nicht oder nur
schwer wasserlösliche luftfremde Stoffe der zu reinigenden Ab
luft die Abscheideleistung des Waschvorgangs steigern. In der
Folge verbleiben diese Zusätze direkt oder als Zersetzungspro
dukte oder nach erfolgter Sättigung als Rückstand im eingedick
ten Zustand im Verdampfer, aus dem sie mit der eingedickten
Flüssigkeit abgezogen werden, um dann allenfalls wieder von den
sonstigen Rückständen abgetrennt und/oder zusammen mit diesen
aufbereitet, genutzt oder beseitigt zu werden.
Auch ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren die Mög
lichkeit, den pH-Wert der Waschflüssigkeit in einem Bereich zu
halten, der für die Abtrennung luftfremder Stoffe aus dem zu
reinigenden Abluftstrom beste Voraussetzungen bietet, wobei im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens abgegebenes Dampfkon
densat keinen besonderen Aufwand für die Einstellung eines
weitgehend neutralen pH-Wertes verursacht. Nicht nur ausgewa
schene luftfremde Stoffe, sondern auch Salze, Säuren und Laugen
bleiben bei der Behandlung der Waschflüssigkeit im Verdampfer
zurück, wodurch sich die sonst eintretende bzw. bestehen blei
bende Sättigung mit solchen Stoffen vermeiden läßt.
Falls die Restbelastung jedoch weiter gesenkt werden soll, sei
es bei einer Rückführung in den Waschflüssigkeitskreislauf oder
bei Abgabe an einen Vorfluter, so kann eine nach verschiedenen
bekannten Verfahren arbeitende zusätzliche Reinigung nachge
schaltet werden, die infolge der geringen Restbelastung des
Kondensats einen nur entsprechend geringen Betriebsmittelbedarf
hat.
Es kann sinnvoll sein, dem Verdampfer einen Vorabscheider für
feste Partikel oder Bestandteile aus der abgezweigten Wasch
flüssigkeit vorzuschalten.
Die im Verdampfer zurückbleibenden eingedickten, ausgewa
schenen, luftfremden Stoffe, daneben auch Salze, Staubpartikel
usw., werden nach ihrem Abzug aus der Verdampfungszone besei
tigt oder auch soweit in Frage kommend genutzt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine einfache Grundausführung der Erfindung mit einem
Wäscher und einem Verdampfer;
Fig. 2 eine Ausführung mit einem dem Verdampfer nachgeschalte
ten Kondensator;
Fig. 3 eine Ausführung mit einem dem Verdampfer nachfolgenden
Verdichter und einem Kondensator, der in Wärmekopplung
mit dem Verdampfer steht;
Fig. 4 eine Fig. 3 ähnliche Ausführung, bei welcher der Ver
dampfer und der Kondensator durch einen Kältemittel-
Kreislauf miteinander gekoppelt sind;
Fig. 5 eine Ausführung, bei der die Heizeinrichtung für den
Verdampfer zugleich den Kondensator für den verdichte
ten Dampf bildet; und
Fig. 6 eine Fig. 3 ähnliche Ausführung, bei der Dampf aus dem
Verdampfer mittels einer Dampfstrahlpumpe abgesaugt
wird.
Gemäß Fig. 1 ist ein Wäscher 1 mit einem Sumpf 2 und mit
Sprühdüsen 3 vorgesehen, in den das ungereinigte Abgas 4 unten
einströmt und aus dem das gereinigte Abgas 5 oben ausströmt.
Durch eine Umwälzleitung 6 mit einer Umwälzpumpe 7 ist ein
durch den turmförmigen Wäscher 1 führender Kreislauf 8 für sich
im Sumpf 2 sammelnde Waschflüssigkeit 9 gebildet.
Über eine Zweigleitung 10 mit einem Ventil 11 ist ein Verdamp
fungsbehälter 12 (Verdampfer) an den Sumpf 2 des Wäschers 1 und
damit an den Kreislauf 8 angeschlossen. Vom Boden des Verdamp
fungsbehälters 12 geht eine Abzugsleitung 13 mit einem Ventil 14
aus. Im Verdampfungsbehälter 12 ist eine Heizeinrichtung 15 in
Form einer Heizschlange 16 angeordnet, die wie angedeutet mit
einem Heizmedium durchströmbar ist. Der Füllstand im Verdamp
fungsbehälter 12 wird mittels einer Sonde 17 überwacht. Diese
Sonde 17 kann ggf. in nicht dargestellter Weise ein Steuersi
gnal für das Ventil 11 (und evtl. auch für das Ventil 14) lie
fern. Eine Rückleitung 18 verbindet die obere Dampfkammer des
Verdampfungsbehälters 12 mit dem Sumpf 2 und somit mit dem
Kreislauf 8 für die umgewälzte Waschflüssigkeit.
Während des Betriebs des Wäschers 1 reichert sich die umgewälzte
Waschflüssigkeit 9 mit den aus dem Abgas 4 ausgewaschenen Stof
fen (Schadstoffe, Spotstoffe) an und würde bei einer Annäherung
an die Sättigungsgrenze für diese Stoffe in ihrer Waschwirkung
deutlich nachlassen. Deswegen wird (mehr oder minder) gesät
tigte Waschflüssigkeit 9 kontinuierlich oder diskontinuierlich
aus dem Kreislauf 8 abgezweigt und über die Zweigleitung 10 in
den Verdampfungsbehälter 12 geleitet. Der im Verdampfungsbehäl
ter 12 entstehende Waschflüssigkeitsdampf steigt auf und strömt
über die Rückleitung 18 zurück in den Sumpf 2, wo er konden
siert.
Beim Verdampfungsvorgang verbleiben die Schadstoffe weit über
wiegend in der Flüssigkeit, die durch den Verdampfungsvorgang
eingedickt wird. Dementsprechend wird dem Kreislauf 8 über die
Rückleitung 18 weitgehend unbelastetes Waschmittel zugeführt,
wodurch die im Kreislauf 8 zirkulierende Waschflüssigkeit dau
erhaft unterhalb der vorgenannten Sättigungsgrenze gehalten
wird. Die im Verdampfungsbehälter 12 zurückbleibende Flüssig
keit wird bei entsprechend hohem Verdampfungsanteil stark ein
gedickt, so daß sich hier die Schadstoffe in hoher Konzentra
tion anreichern. Sie werden vorzugsweise diskontinuierlich über
die Abzugsleitung 13 entnommen und beseitigt, beispielsweise ab
filtriert und in fester Form deponiert.
Die Anlage gemäß Fig. 2 stimmt hinsichtlich Aufbau und Wir
kungsweise weitgehend mit der Anlage nach Fig. 1 überein. Des
wegen sind die entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugszei
chen versehen und wird von einer erneuten Beschreibung und Er
läuterung abgesehen. Entsprechendes gilt für die weiteren Aus
führungsbeispiele bzw. Figuren.
In Fig. 2 ist zusätzlich ein Verflüssigungsbehälter 19
(Kondensator) vorgesehen, in den ein dampfführender Rücklei
tungsabschnitt 18a einmündet. Im Verflüssigungsbehälter 19 ist
eine Kühleinrichtung 20 in Form einer Kühlschlange 21 angeord
net. Diese ist wie angedeutet mit einem Kühlmedium durchström
bar, so daß sich der Dampf als Flüssigkeit im Verflüssigungsbe
hälter 19 niederschlägt. Vom Boden des Verflüssigungsbehälters
19 führt ein Rückleitungsabschnitt 18b in den Wäscher 1, der in
diesem Fall dem Kreislauf 8 bereits kondensierte Waschflüssig
keit zuführt.
In den Rückleitungsabschnitt 18b ist ein Belüftungsabschnitt
18c eingebaut, der mit seinem höchsten Punkt wie angedeutet die
Kondensatstandhöhe im Verflüssigungsbehälter 19 bestimmt. An
die Oberseite des Verflüssigungsbehälters 19 ist eine Absaug
leitung 22 mit einem Ventil 22′ für Falschluft und Inertgase
angeschlossen. Dadurch können bei der Verdampfung aus der
Waschflüssigkeit unerwünscht freigesetzte gasförmige Bestand
teile über die Absaugleitung 22 abgeleitet werden. Vielfach
wird eine Nachbehandlung dieser gasförmigen Bestandteile not
wendig sein, z. B. eine Beseitigung durch Verwendung als Ver
brennungsluft.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 3 ist ein Verdichter 23 in den
Rückleitungsabschnitt 18a zwischen dem Verdampfungsbehälter 12
und dem Verflüssigungsbehälter 19 eingebaut. Dabei sind die
Heizschlange 16 des Verdampfungsbehälters 12 und die Kühl
schlange 21 des Verflüssigungsbehälters 19 unter Einschaltung
einer Umwälzpumpe 24 zu einem Wärmeträgerkreislauf 25 miteinan
der verbunden, so daß die benötigte Verdampfungswärme bei der
Kondensation zurückgewonnen wird.
Damit der Verdampfungsbetrieb gestartet und evtl. Wärmeverluste
ausgeglichen werden können, ist im Verflüssigungsbehälter 19
eine zusätzliche Heizeinrichtung 26 in Form einer Wärmetau
scherschlange 27 vorgesehen, die wie angedeutet mit einem Heiz
medium durchströmbar ist.
In den Rückleitungsabschnitt 18b sind ein Kondensatsammler und
eine Rückführpumpe 29 eingebaut. Wie angedeutet wird aus dem
Kondensatsammler 28 über eine Ablaufleitung 30 ein Teilstrom an
Kondensat entnommen, der in einen Vorfluter bzw. in die Kanali
sation oder zu einem Verbraucher geleitet wird (nicht darge
stellt).
Die in Fig. 2 dargestellte Ableitung von unerwünschten gasför
migen Bestandteilen aus dem Verflüssigungsbehälter 19 ist in
Fig. 3 nicht gezeigt, kann aber ebenfalls mit Vorteil vorgese
hen sein. Das gilt in gleicher Weise auch für die anhand von
Fig. 4 und 6 erläuterten Ausführungen.
Fig. 4 unterscheidet sich von Fig. 3 lediglich dadurch, daß
der den Verdampfungsbehälter 12 und den Verflüssigungsbehälter
19 koppelnde Wärmeträgerkreislauf mit einem Kompressor 31 (als
Umwälzpumpe) und mit einem Entspannungsventil 32 versehen und
als Kältemittelkreislauf 33 ausgeführt ist, so daß dem Verdamp
fungsbehälter 12 die Kondensationswärme mit erhöhtem Tempera
turniveau zugeführt wird.
Gemäß Fig. 5 wird der vom Verdichter 23 kommende und durch den
Verdichtungsvorgang erwärmte Dampf als Heizmedium durch die
Heizschlange 16 des Verdampfungsbehälters 12 geleitet, der so
mit in die Rückleitung 18 integriert ist und dabei einen Kon
densator für den rückgeführten Dampf bildet. Weil außenseitig
der Heizschlange 16 verdampft und innenseitig kondensiert wird,
entfällt der Wärmeträgerkreislauf 25 gemäß Fig. 3.
Die Ausführung gemäß Fig. 6 unterscheidet sich von derjenigen
gemäß Fig. 3 dadurch, daß der Dampf aus dem Verdampfungsbehäl
ter 12 mittels einer in den Rückleitungsabschnitt 18a vom Ver
dampfungsbehälter 12 zum Verflüssigungsbehälter 19 eingebauten
Dampfstrahlpumpe 34 aus dem Verdampfungsbehälter 12 abgesaugt
wird. Diese Dampfstrahlpumpe 34 ersetzt somit den Verdichter
23. Da dem Verflüssigungsbehälter 19 außer dem angesaugten
Dampf auch der Treibdampf der Dampfstrahlpumpe 34 zuströmt, der
ebenfalls im Verflüssigungsbehälter 19 kondensiert, ist es hier
möglich, die Wärmetauscherschlange 27 als Kühlvorrichtung zu
betreiben und die zusätzliche Energie bzw. einen Teil davon
auszukoppeln und einem anderen Verbraucher zuzuführen.
In Fig. 6 ist ferner dargestellt, daß der Dampfstrahlpumpe 34
ein Dampferzeuger 35 zugeordnet ist, dessen Speisewasser über
eine Speiseleitung 37 dem Rückleitungsabschnitt 18b entnommen
wird und dem zur Durchführung der Verdampfung Zusatzenergie 36
zugeführt wird.
Aus den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird er
sichtlich, daß verschiedene Kombinationen zur optimalen Anpas
sung an die örtlichen Verhältnisse, zur weitergehenden Wärme
nutzung oder zur Optimierung des Verfahrens möglich sind, z. B.
auch in Abhängigkeit von unterschiedlichen Energiekosten für
elektrischen Strom bzw. Wärmeenergie. In den Figuren ist nicht
dargestellt, daß das Dampfkondensat, wie es beispielsweise im
Kondensatsammler 28 anfällt, noch einer weitergehenden Reini
gung unterzogen werden kann, um den Gehalt an unerwünschten
Stoffen weiter abzusenken, beispielsweise vor der Einleitung in
ein Fließgewässer oder vor einer Verwendung für sonstige
Zwecke.
Claims (25)
1. Verfahren zum Reinigen von Abgas, insbesondere Abluft aus
einer Holztrocknungsanlage, bei dem das Abgas (4) mittels
einer Waschflüssigkeit (9), insbesondere Wasser, gewaschen
wird, die im Kreislauf (8) durch die Waschzone (1) umge
wälzt wird, wobei mit aus dem Abgas (4) ausgewaschenen
Schadstoffen beladene Waschflüssigkeit (9) abgezweigt und
dieser Zweigstrom (10) behandelt und in einen Abzugstrom
(13) mit hoher Schadstoffkonzentration und einen von
Schadstoffen weitgehend freien Rückstrom (18) aufgeteilt
wird, der in den Waschflüssigkeitskreislauf (8) zurückge
führt wird, während die mit dem Abzugstrom (13) konzen
triert anfallenden Schadstoffe beseitigt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zweigstrom (10) mittels Verdampfung
in den von der Dampfphase gebildeten Rückstrom (18) und den
von eingedickter Flüssigkeit gebildeten Abzugstrom (13)
aufgeteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zweigstromdurchsatz in Abhängigkeit von der Schadstoffbela
stung der Waschflüssigkeit (9) im Kreislauf (8) geregelt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zweigstrom (10) diskontinuierlich abgezweigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rückstrom (18) kontinuierlich und
der Abzugstrom (13) diskontinuierlich aus der Verdampfungs
zone (12) abgeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dampf aus der Verdampfungszone (12)
abgesaugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der dampfförmige Rückstrom (18) ver
dichtet oder kondensiert wird und die anfallende Verdich
tungs- bzw. Kondensationswärme der Verdampfungszone (12)
zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
der Verdampfungszone (12) zugeführte Wärme zunächst auf ein
erhöhtes Temperaturniveau gebracht wird.
8. Verfahren nach Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die kondensierte Waschflüssigkeit einer Kondensatreini
gung unterzogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kondensatreinigung durch Zugabe von Chemikalien und/oder
durch mechanische Behandlung und/oder durch Einsatz von Ak
tivkohle erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Waschflüssigkeit (9) die Abschei
deleistung steigernde Zusätze beigefügt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Kreislauf (8) geführte Wasch
flüssigkeit (9) auf einen für die Abscheideleistung optima
len und ggf. auch stark vom Neutralwert abweichenden pH-
Wert eingestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die beigefügten und zur Einwirkung gekommenen Zusätze
mit den Schadstoffen und/oder als Zersetzungsprodukte aus
der Verdampfungszone (12) mit der eingedickten Flüssigkeit
abgezogen werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit einem vom Abgas (4) durchströmten Wäscher (1) mit
Sprühdüsen (3) und einem Sumpf (2), der über eine mit einer
Umwälzpumpe (7) versehene Umwälzleitung (6) mit den Sprüh
düsen (3) verbunden ist, einer Zweigleitung (10), die an
die Umwälzleitung (6) oder den Sumpf (2) angeschlossen ist
und zu einem Behandlungsbehälter (12) führt, der über eine
Rückleitung (18) mit dem Wäscher (1) verbunden und mit ei
ner Abzugsleitung (13) versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behandlungsbehälter ein Verdampfungsbehälter (12)
mit einer Heizeinrichtung (15) ist, an den oberseitig die
Rückleitung (18) für den Dampf und unterseitig die Abzug
leitung (13) für die eingedickte Flüssigkeit angeschlossen
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (15) eine im Verdampfungsbehälter (12)
angeordnete Heizschlange (16) zur Durchströmung mit einem
Heizmedium ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Rückleitung (18) ein Verflüssi
gungsbehälter (19) mit einer Kühlschlange (21) zur Durch
strömung mit einem Kühlmedium eingebaut ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdampfungsbehälter (12) und der
Verflüssigungsbehälter (19) durch einen durch die Heiz
schlange (16) und die Kühlschlange (21) führenden Wärmeträ
gerkreislauf (25) mit einer Umwälzpumpe (24) wärmemäßig ge
koppelt sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wärmeträgerkreislauf als Kältemittelkreislauf (33) mit
einem Entspannungsventil (32) und einem Kompressor (31) als
Umwälzpumpe vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch
gekennzeichnet, daß im Verflüssigungsbehälter (19) eine zu
mindest einleitend betreibbare Heizeinrichtung (26) ange
ordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Rückleitung (18) für den Dampf
ein Verdichter (23) eingebaut ist, der in Strömungsrichtung
vor dem ggf. vorgesehenen Verflüssigungsbehälter (19) ange
ordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizschlange (16) des Verdampfungs
behälters (12) in Strömungsrichtung hinter dem Verdichter
(23) in die Rückleitung (18) eingebaut ist und somit eine
Verdampfung und Kondensation voneinander trennende Wärme
tauscherfläche bildet.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Verflüssigungsbehälter (19) ein
Kondensatsammler (28) zugeordnet ist, an den die zum Wä
scher (1) führende Rückleitung (18) mit einer Rückführpumpe
(29) angeschlossen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruche 21, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kondensatsammler (28) ein Kondensatreiniger nachge
schaltet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Kondensatsammler (28) eine Ablaufleitung (30) ange
schlossen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Verdampfungsbehälter (12) eine
Dampfstrahlpumpe (34) zum Absaugen des Dampfes zugeordnet
ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dampfstrahlpumpe (34) ein Dampferzeuger (35) für den
Treiberdampf zugeordnet ist und der Dampferzeuger (35) über
eine Speiseleitung (37) an die Rückleitung (18) angeschlos
sen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312189 DE4312189A1 (de) | 1993-04-14 | 1993-04-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abgas |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934312189 DE4312189A1 (de) | 1993-04-14 | 1993-04-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abgas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4312189A1 true DE4312189A1 (de) | 1994-10-20 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19934312189 Withdrawn DE4312189A1 (de) | 1993-04-14 | 1993-04-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4312189A1 (de) |
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