DE4307861A1 - Spreizhebel-Trommelbremse für Auflaufbremsvorrichtungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spreizhebel-Trommelbremse für Auflaufbremsvor­ richtungen z. B. an Fahrzeug-Anhängern nach dem Oberbegriff des Patent­ anspruches 1.

Derartige Bremsen werden in großen Stückzahlen in Auflaufbremsvorrich­ tungen eingesetzt und sind seit Jahren üblich. Hinsichtlich der Verbin­ dung zwischen dem sogenannten Spreizhebel der Bremse und dem Brems-Be­ tätigungsseil existieren jedoch zwei Probleme, die bisher keiner Lösung zugeführt werden konnten.

Zum einen ist es bei der Montage des Betätigungsseiles bei der fabrik­ neuen Bremse notwendig, das Seil von außen durch eine Öffnung in das Gehäuse der ansonsten fertigmontierten Bremse einzuführen und mit seinem Ösenende in eine Haltenase am Spreizhebel einzuhängen. Dies erfordert eine gewisse Montageerfahrung, da die Haltenase von außen nicht einseh­ bar ist. Darüber hinaus kann keine Sichtkontrolle dahingehend erfolgen, ob das Ösenende des Betätigungsseiles ordnungsgemäß in die Haltenase eingehängt wurde. Eine Montageprobe durch ein Ziehen am Betätigungsseil ist in diesem Zusammenhang kritisch, da es beispielsweise passieren kann, daß das Ösenende zwar verhakt ist, jedoch nicht vollständig in die Haltenase eingehängt wurde und somit - etwa durch Erschütterungen wäh­ rend des Fahrbetriebes - von der Haltenase springen kann. Damit ist die Bremse funktionslos, was erhebliche Sicherheitsrisiken in sich birgt.

Zum anderen kann bei einer fehlerhaften Einstellung der Seilspannung nach dem Einbau der Trommelbremse das Seil lose sein, wodurch sich der Eingriff von Haltenase des Spreizhebels und Ösenende des Seiles lösen kann und die Bremse wiederum funktionslos wird.

Darüber hinaus unterliegen die Bremsbeläge der Trommelbremse einem ge­ wissen Verschleiß, so daß trotz einer exakten Einstellung der Betäti­ gungsseilspannung im Neuzustand der Bremse sich nach einer gewissen Betriebsdauer ein Spiel zwischen dem Betätigungshebel des Spannschlosses und dem Betätigungsseil einstellen kann. Auch hier ist durch die fehlende Zugspannung am Seil eine zuverlässige Verankerung des Seiles an der Haltenase des Spreizhebels nicht mehr gewährleistet.

Ausgehend von den geschilderten Problemen des Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spreizhebel-Trommelbremse der gattungsgemäßen Art so zu verbessern, daß einerseits die Montage einfa­ cher und zuverlässiger wird und andererseits auch bei längerem Gebrauch der Bremse ein Aushängen des Betätigungsseiles vom Spreizhebel wir­ kungsvoll verhindert wird.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 an­ gegebenen Merkmale gelöst. Durch die Anordnung der Führungs- und Sicherungsabdeckung auf der der Zuführungsseite des Betätigungsseiles abgewandten Seite der Spreizhebel-Haltenase wird die Einhängebewegung des Ösenendes des Seiles in die Haltenase des Hebels unterstützt und gleichzeitig die Arretierung zwischen diesen beiden Bauteilen gesichert. Dadurch wird einerseits die Montage drastisch vereinfacht, da das Ösen­ ende des Seiles lediglich in der richtigen Drehstellung bezüglich des Spreizhebels in das Gehäuse der Trommelbremse eingeführt werden muß. Andererseits wird durch die vorgenommene Sicherung des Ösenendes ver­ hindert, daß bei schlaffem Betätigungsseil - also beispielsweise bei fal­ scher Einstellung der Seil-Zugspannung bzw. nach einem Verschleiß der Bremsbacken - das Seil von der Haltenase herabgleiten kann.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Unter­ ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert wird. Es zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Spannschloß-Basisteil einer erfin­ dungsgemäßen Spreizhebel-Trommelbremse,

Fig. 2 eine Seitenansicht des Basisteils aus Pfeilrichtung II gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf das Spannschloß aus Pfeilrichtung III gemäß Fig. 1, sowie

Fig. 4 und 5 Mittellängsschnitte des Spannschlosses in Einbaustellung in einer Bremse mit unterschiedlichen Positionen des Brems-Betäti­ gungsseiles.

Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Basisteil 1 des als ganzen mit 2 be­ zeichneten Spannschlosses einer erfindungsgemäßen Spreizhebel-Trommel­ bremse weist zwei bezüglich der Mittellängsebene 3 symmetrische Seiten­ wangen 4, 5 auf. Diese Seitenwangen 4, 5 bestehen jeweils aus einer viereckigen Grundplatte 6, 7, deren Oberkante 8, 9 leicht abgeschrägt verläuft.

An diese Grundplatten 6, 7 sind jeweils Lagerarme 10, 11 einstückig an­ geformt, deren freie Enden jeweils Lagerbohrungen 12, 13 für eine Schwenklagerachse 14 (Fig. 4, 5) für den Spreizhebel 15 des Spannschlos­ ses 2 aufweisen. Die Lagerarme 10, 11 weisen ausgehend von der Grund­ platte 6, 7 eine Abkröpfung nach innen auf.

Von der Unterseite der Grundplatte 6, 7 erstrecken sich schräg nach außen verlaufende, in Seitenansicht etwa trapezförmige Ansätze 16, 17, die zur Schiebelagerung des Spannschlosses 2 in Doppelpfeilrichtung 19 auf der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Bremsankerplatte 18 dienen.

Die beiden Seitenwangen 4, 5 sind im Bereich ihrer Oberkanten 8, 9 durch eine einstückig angeformte Quertraverse 20 miteinander verbunden. Darüber hinaus ist zwischen den beiden Seitenkanten 21, 22, die den Lagerarmen 10, 11 gegenüberliegen, eine Vierkantmutter 23 eingeschweißt, die mit ihrem Innengewinde 24 als Schraublager für die Spannschraube 25 des Spannschlosses 2 dient.

An der Quertraverse 20 ist eine Blattfeder 26 als Führungs- und Siche­ rungsabdeckung für das in den Fig. 4 und 5 dargestellte Ösenende 27 des Brems-Betätigungsseiles 28 mit ihrem einen Ende 29 angenietet (Niet 30). Die Blattfeder 26 liegt also auf der der Zuführungsseite des Betätigungs­ seiles 28 abgewandten Seite des Spreizhebels 15. Die Blattfeder 26 weist in ihrer Längsrichtung ausgehend vom Ende 29 einen Biegeverlauf mit einem Verbindungsbogen 31, der konvex nach außen gebogen verläuft, und einer sich daran anschließenden Einführungsschräge 32 auf, die zur Ein­ führungsrichtung E des Ösenendes 27 des Betätigungsseiles 28 einen spit­ zen Winkel W einnimmt und der Haltenase 33 des zwischen den beiden Sei­ tenwangen 4, 5 verlaufenden Spreizhebels 15 zugewandt ist. Weiterhin befindet sich die Blattfeder 26 mit ihrem abgekröpften freien Ende 34 in kurzer Entfernung vor der Vierkantmutter 23.

Aus den Fig. 4 und 5 wird weiterhin deutlich, daß der Spreizhebel 15 im Bereich seines Lagerendes 35 mit einer etwa trapezförmigen Lagervertie­ fung 36 versehen ist, in der sich der eine Bremsbelagträger 37 abstützt. Der zweite Bremsbelagträger 38 stützt sich am Kopf 39 der Spannschraube 25 ab, so daß durch eine Verdrehung der Spannschraube 25 die Ruheposi­ tion der Bremsbacken bzw. Bremsbeläge bezüglich der nicht dargestellten Bremstrommel einstellen läßt. Die Verstellung der Spannschraube 25 erfolgt dabei in üblicher Weise über einen Zahnkranz 40, in den mittels eines geeigneten Werkzeuges eingegriffen werden kann. Die jeweilige Stellung der Spannschraube 25 wird über eine (nicht gezeigte) übliche Verrastung gesichert.

Wie aus den Fig. 4 und 5 weiterhin deutlich wird, ist die Blattfeder 26 als Führungs- und Sicherungsabdeckung zur Unterstützung der Einhänge­ bewegung und Sicherung des Ösenendes 27 des Betätigungsseiles 28 auf der Haltenase 33 des Spreizhebels 15 ausgebildet. Dazu ist sie mit ihrem Abstand zur Haltenase 33 so eingestellt, daß das Ösenende 27 des Betäti­ gungsseiles 28 bei der Erstmontage nur unter Ausfedern der Blattfeder 26 aus ihrer in Fig. 4 und 5 gezeigten Ruhestellung in die Haltenase 33 einhängbar ist. Damit ist das Ösenende 27 auch auf der Haltenase 33 in der in Fig. 5 gezeigten Stellung gesichert, da bei einer möglichen Ten­ denz, daß sich das Ösenende 27 von der Haltenase 33 herunterschiebt, die Blattfeder 26 eine Kraft auf das Ösenende 27 ausübt und somit letzteres auf der Haltenase 33 sichert. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Betätigungsseil 28 etwa aufgrund einer Fehlmontage oder durch Bremsbelagverschleiß nicht mehr unter einer genügenden Zugspannung in Zugrichtung Z steht.

Aufgrund der Blattfeder 26 wird auch die bereits erwähnte Montageverein­ fachung erzielt. Das Ösenende 27 muß nämlich nur in Einführungsrichtung E durch den Spalt zwischen der Haltenase 33 und der Spannschraube 25 bzw. der Vierkantmutter 23 hindurchgeschoben werden. Durch die Einfüh­ rungsschräge 32 der Blattfeder 26 wird anschließend bei einem weiteren Einschieben des Ösenendes 27 dieses in Richtung zur Haltenase 33 ver­ kippt, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist. Bei einem anschließenden Ziehen in Zugrichtung Z am Betätigungsseil 28 wird das Ösenende 27 praktisch selbsttätig auf die Haltenase 33 aufgeschoben. Es bedarf für die Erstmon­ tage der Trommelbremse also keiner besonderen Montagegeschicklichkeit.

Im übrigen ist zu erwähnen, daß das Spannschloß in Verbindung mit den übrigen Bauteilen der Trommelbremse eine völlig übliche Funktion hat. So wird durch ein Ziehen am Betätigungsseil 28 durch die mit der Zugdeich­ sel eines Anhängers verbundene Auflaufbremsvorrichtung der Spreizhebel 15 um seine Schwenklagerachse 14 im Uhrzeigersinn bezüglich Fig. 4 und 5 geschwenkt und der Bremsbelagträger 37 nach außen gedrückt. Durch die in Doppelpfeilrichtung 19 verschiebbare Lagerung des Spannschlosses 2 wird diese Spreizbewegung auch auf den zweiten Bremsbelagträger 28 übertragen, so daß ein gleichmäßiges Andrücken der beiden Bremsbeläge an die Gegenfläche in der Bremstrommel erfolgt.

Claims (5)

1. Spreizhebel-Trommelbremse für Auflaufbremsvorrichtungen mit einem Spannschloß (2) und einem darin schwenkbar gelagerten Spreizhebel (15), wobei sich beide Bremsbacken (Bremsbelagträger 37, 38) jeweils am Spannschloß (2) bzw. Spreizhebel (15) abstützen und in eine Haltenase (33) des Spreizhebels (15) ein Ösenende (27) eines Brems-Betätigungsseiles (28) einhängbar ist, gekennzeichnet durch eine auf der der Zuführungs­ seite des Betätigungsseiles (28) abgewandten Seite der Spreizhebel-Halte­ nase (33) am Spannschloß (2) angeordnete Führungs- und Sicherungsab­ deckung (Blattfeder 26) zur Unterstützung der Einhängebewegung und Si­ cherung des Ösenendes (27) des Betätigungsseiles (28) auf der Haltenase (33).

2. Spreizhebel-Trommelbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs- und Sicherungsabdeckung als Blattfeder (26) ausgebil­ det ist.

3. Spreizhebel-Trommelbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (26) mit einem derartigen Abstand von der Haltenase (33) des Spreizhebels (15) angeordnet ist, daß das Ösenende (27) nur unter Ausfedern der Blattfeder (26) aus ihrer Ruhestellung in die Hal­ tenase (33) einhängbar ist.

4. Spreizhebel-Trommelbremse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Blattfeder (26) in ihrer Längsrichtung einen Biegever­ lauf mit einer zur Einführungsrichtung (E) einen spitzen Winkel (W) ein­ nehmenden, zur Haltenase (33) weisenden Einführungsschräge (32) und einem sich daran anschließenden Verbindungsbogen (31) aufweist.

5. Spreizhebel-Trommelbremse nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (26) mit ihrem einen Ende (29) an einer Quertraverse (20) zwischen den beiden Seitenwangen (4, 5) des Spannschlosses (2) befestigt ist.