DE4307676A1 - Verfahren zur Sanierung von zumindest eine Abplatzung aufweisenden Steinen und nach diesem Verfahren sanierter Stein - Google Patents
Verfahren zur Sanierung von zumindest eine Abplatzung aufweisenden Steinen und nach diesem Verfahren sanierter SteinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung von
zumindest eine Abplatzung aufweisenden Steinen, bei dem
zunächst eine Kleberschicht auf den Stein, anschließend
eine Ausgleichsmörtelschicht und darauf eine dünne Ver
schleißschicht aufgebracht wird. Weiterhin betrifft die
Erfindung einen nach diesem Verfahren sanierten Stein.
Steine, beispielsweise Bordsteine, können im Laufe der
Zeit durch unterschiedliche Einflüsse beschädigt werden.
Oftmals haben aggressive Stoffe in der Luft die Steine
angegriffen, häufig kommt es durch mechanische Überbean
spruchungen zu einer Rißbildung oder unmittelbar zu Ab
platzungen. Ist ein Stein einmal beschädigt, dann wird
die gebrochene Struktur zunehmend poröser, so daß Wasser
zunehmend eindringen und durch Frost den Stein weiter
zerstören kann. Weiterhin sinkt durch die Wasseraufnahme
die physikalische Belastbarkeit der Steine.
Wenn man solche Steine sanieren will, dann muß man die
beschädigten Bereiche bis auf festen Grund abschlagen und
durch Erwärmen des Steines in ihm vorhandenes Wasser mög
lichst weitgehend entfernen. Anschließend hat man bislang
die Steine vollflächig mit einer Kleberschicht versehen,
darauf im Bereich der Abplatzung Ausgleichsmörtel aufge
bracht und danach die gesamte sichtbare Oberfläche mit
einer harten Verschleißschicht überzogen. Der Erfolg sol
cher Reparaturarbeiten war meist jedoch nur sehr be
schränkt. In der Praxis platzt die Reparaturschicht sehr
häufig nach relativ kurzer Zeit mit einer dünnen Beton- oder
Steinschicht vom Reststein ab.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren
der vorgenannten Art so zu gestalten, daß mit möglichst
geringem Aufwand Abplatzungen aufweisende Steine dauer
haft saniert werden können. Weiterhin soll ein nach die
sem Verfahren sanierter Stein geschaffen werden.
Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß die Kleberschicht im Bereich der Abplatzung ra
sterartig aufgetragen wird, so daß dort kleberfreie Teil
bereiche verbleiben, daß im Bereich der Abplatzung auf
der Kleberschicht mit den kleberfreien Teilbereichen in
Verbindung stehende, zu zumindest einem Steinende füh
rende Drainagekanäle gebildet werden und anschließend die
Ausgleichsmörtelschicht aufgebracht wird.
Durch diese erfindungsgemäßen kleberfreien Teilbereiche
und die Drainagekanäle kann Wasserdampf aus dem unter der
Kleberschicht befindlichen Reststein über die Draina
gekanäle nach außen entweichen. Dadurch braucht der Stein
vor der Durchführung der Reparaturarbeiten nicht getrock
net zu werden. Weiterhin ist die Gefahr späterer Abplat
zungen durch sich im Reststein aufbauenden Dampfdruck be
hoben. Da der Reststein auch nach seiner Sanierung in
folge der Drainagekanäle weiter austrocknen kann, werden
Frostschäden ebenfalls vermieden. Dank der Erfindung
kommt es im Bereich der Abplatzung im Gegensatz zum Stand
der Technik nicht zu einer Versiegelung. Das erfindungs
gemäße Verfahren eignet sich für Beton- und Natursteine.
Die Drainagekanäle können auf verschiedene Weise erzeugt
werden. Ganz besonders einfach und kostengünstig sind sie
herstellbar, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens die Drainagekanäle durch
Streifen von mit einem Kleber benetzten Festkörperan
sammlungen erzeugt werden.
Als Festkörper sind für die Drainagekanäle Kieselsteine
oder Splitt besonders vorteilhaft.
Der Reststein darf vor den Sanierungsarbeiten relativ
feucht sein, so daß ein Trocknungsvorgang unnötig wird,
wenn die Kleberschicht aus einem wasserlöslichen Kleber
besteht.
Die Haltbarkeit der Kleberschicht auf dem Reststein ist
besonders hoch, wenn vor dem Aufbringen der Kleberschicht
eine wasserlösliche Grundierung aufgebracht wird, wobei
im Bereich der Abplatzung rasterartig von der Grundierung
freie Teilbereiche vorgesehen werden.
Zur Erhöhung der Dampfdruckdiffusionsfähigkeit des sa
nierten Steines trägt es bei, wenn die Ausgleichsmörtel
schicht eine Einkornmörtelschicht mit einer Körnung von
etwa 1 mm und einer Druckfestigkeit um 20 Newton ist.
Wenn die Ausgleichsmörtelschicht flexibilisiert ist,
"schwimmt" die starre Verschleißschicht auf einem flexi
blen Untergrund. Deshalb führen unterschiedliche Dehnun
gen des Reststeines und der Verschleißschicht nicht zu
einem Lösen der aufgebrachten Sanierungsschichten und die
Druckbeanspruchung verteilt sich gleichförmig auf den
Reststein.
Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Kleberschicht im Bereich der Abplatzung
rasterartig aufgetragen ist, so daß dort kleberfreie
Teilbereiche verbleiben, daß im Bereich der Abplatzung
auf der Kleberschicht mit den kleberfreien Teilbereichen
in Verbindung stehende, zu zumindest einem Steinende füh
rende Drainagekanäle vorgesehen sind und darüber die Aus
gleichsmörtelschicht aufgebracht ist.
Die Vorteile eines solchen Steines und vorteilhafte Aus
gestaltungen davon ergeben sich aus den vorangehenden An
gaben zu den Verfahrensansprüchen.
Zur weiteren Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfah
rens und des durch ihn erzeugten, sanierten Steines wird
nachfolgend auf die Zeichnung Bezug genommen. Diese zeigt
am Beispiel eines Bordsteins in
Fig. 1 eine räumliche Ansicht eines Steinbelags mit
zwei Abplatzungen aufweisenden Steinen,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit
einem nach einem ersten Verfahrensschritt der
Erfindung behandelten Stein,
Fig. 3 die Ansicht nach den Fig. 1 und 2 mit
einem nach einem weiteren Verfahrensschritt
behandelten Stein,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch einen gemäß
der Erfindung vollständig sanierten Stein.
Die Fig. 1 zeigt mehrere, als Bordsteine ausgebildete
Steine 1, 2, 3, zwischen denen jeweils eine Fuge 4, 5
verläuft. Der Stein 2 weist eine Abplatzung 6 auf, welche
sich auf dem Stein 3 hinter der Fuge 5 als Abplatzung 7
fortsetzt. Beide Steine 2 und 3 müssen deshalb saniert
werden.
Als erster Schritt für die Sanierung wird, was in Fig. 2
für den Stein 2 gezeigt ist, auf der gesamten, sichtbaren
Oberfläche des Steines 2 eine Kleberschicht 8 aufge
bracht. Hierbei ist wichtig, daß diese die Abplatzung 6
nicht vollständig abdeckt, sondern derart rasterartig
aufgetragen wird, so daß kleberfreie Teilbereiche 9
verbleiben. Vor dem Aufbringen der Kleberschicht kann man
bereits eine Grundierung auftragen, welche jedoch eben
falls im Bereich der Abplatzung 6 ein Raster bildet, so
daß die Teilbereiche 9 weder von der Grundierung, noch
von der Kleberschicht 8 abgedeckt sind. Sowohl die Kle
berschicht als auch die Grundierung sollen aus einem was
serlöslichen Material bestehen, damit der Stein nicht vor
seiner Aufbringung getrocknet werden muß.
Als nächsten Verfahrensschritt mischt man Festkörper,
vorzugsweise Kieselsteine oder Splitt einer Körnung von
über 2 mm, in einem dickflüssigen Kleber derart, daß die
Oberfläche der Festkörper benetzt wird, jedoch kaum Kle
ber abläuft. Diese Festkörper trägt man auf der Abplat
zung 6 derart auf, daß in Fig. 3 zu sehende Draina
gekanäle 10 entstehen. Diese Drainagekanäle 10 können
auch untereinander Verbindung haben. Wichtig für das
erfindungsgemäße Verfahren ist es, daß über sie Wasser
dampf aus dem Reststein von den in Fig. 2 gezeigten
Teilbereichen 9 zur Fuge 5 gelangen kann.
Die Schnittdarstellung gemäß Fig. 4 zeigt den vollstän
dig sanierten Stein 2. Zu erkennen ist, daß auf einem im
Betonreich stehenden Reststein 11 die Klebeschicht 8 bzw.
die vorangegangene Grundierung in den Reststein einge
drungen ist und dort mit einem Anker vergleichbare Ge
bilde erzeugt hat. Auf den vom Kleber freigebliebenen
Teilbereichen 9 verlaufen die aus einzelnen Festkörpern
bzw. Steinchen bestehenden Drainagekanäle 10. Darüber ist
eine Ausgleichsmörtelschicht 12 aufgebracht, die aus fle
xibilisiertem Einkornmörtel mit einer Körnung von etwa
1 mm und einer Druckfestigkeit von nur etwa 20 Newton be
steht. Der gesamte sichtbare Bereich des Steines 2 wird
anschließend von einer dünnen Verschleißschicht 13 abge
deckt.
Bezugszeichenliste
1 Stein
2 Stein
3 Stein
4 Fuge
5 Fuge
6 Abplatzung
7 Abplatzung
8 Kleberschicht
9 Teilbereich
10 Drainagekanal
11 Reststein
12 Ausgleichmörtel
13 Verschleißschicht.
2 Stein
3 Stein
4 Fuge
5 Fuge
6 Abplatzung
7 Abplatzung
8 Kleberschicht
9 Teilbereich
10 Drainagekanal
11 Reststein
12 Ausgleichmörtel
13 Verschleißschicht.
Claims (14)
1. Verfahren zur Sanierung von zumindest eine Abplatzung (6)
aufweisenden Steinen (2), bei dem zunächst eine Kle
berschicht (8) auf den Stein (2), anschließend eine Aus
gleichsmörtelschicht (12) und darauf eine dünne Ver
schleißschicht (13) aufgebracht wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kleberschicht (8) im Bereich der Ab
platzung (6) rasterartig aufgetragen wird, so daß dort
kleberfreie Teilbereiche (9) verbleiben, daß im Bereich
der Abplatzung (6) auf der Kleberschicht (8) mit den kle
berfreien Teilbereichen (9) in Verbindung stehende, zu
zumindest einem Steinende führende Drainagekanäle (10)
gebildet werden und anschließend die Ausgleichsmörtel
schicht (12) aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drainagekanäle (10) durch Streifen von mit einem Kle
ber benetzten Festkörperansammlungen erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drainagekanäle (10) Kieselsteine oder Splitt als
Festkörper aufweisen.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleberschicht (8)
aus einem wasserlöslichen Kleber besteht.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen
der Kleberschicht (8) eine wasserlösliche Grundierung
aufgebracht wird, wobei im Bereich der Abplatzung (6) ra
sterartig von der Grundierung freie Teilbereiche (9) vor
gesehen werden.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmör
telschicht (12) eine Einkornmörtelschicht mit einer Kör
nung von etwa 1 mm und einer Druckfestigkeit um 20 Newton
ist.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmör
telschicht (12) flexibilisiert wird.
8. Sanierter Stein, welcher nach dem Verfahren gemäß zu
mindest einem der vorangehenden Ansprüche erzeugt ist und
der auf einer Abplatzung (6) zunächst eine Kleberschicht (8),
anschließend eine Ausgleichsmörtelschicht (12) und
darauf eine dünne Verschleißschicht (13) aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß die Kleberschicht (8) im Be
reich der Abplatzung (6) rasterartig aufgetragen ist, so
daß dort kleberfreie Teilbereiche (9) verbleiben, daß im
Bereich der Abplatzung (6) auf der Kleberschicht (8) mit
den kleberfreien Teilbereichen (9) in Verbindung ste
hende, zu zumindest einem Steinende führende Draina
gekanäle (10) vorgesehen und darüber die Ausgleichsmör
telschicht (12) aufgebracht ist.
9. Sanierter Stein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Drainagekanäle (10) durch Streifen von mit
einem Kleber benetzten Festkörperansammlungen gebildet
sind.
10. Sanierter Stein nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Drainagekanäle (10) Kieselsteine oder Splitt
als Festkörper aufweisen.
11. Sanierter Stein nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleber
schicht (8) aus einem wasserlöslichen Kleber besteht.
12. Sanierter Stein nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Kle
berschicht (8) eine wasserlösliche Grundierung vorgesehen
ist, wobei im Bereich der Abplatzung (6) rasterartig von
der Grundierung freie Teilbereiche (9) vorhanden sind.
13. Sanierter Stein nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
gleichsmörtelschicht (12) eine Einkornmörtelschicht mit
einer Körnung von etwa 1 mm und einer Druckfestigkeit um
20 Newton ist.
14. Sanierter Stein nach zumindest einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
gleichsmörtelschicht (12) flexibilisiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934307676 DE4307676C2 (de) | 1993-03-11 | 1993-03-11 | Verfahren zur Sanierung von zumindest eine Abplatzung aufweisenden Steinen und nach diesem Verfahren sanierter Stein |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934307676 DE4307676C2 (de) | 1993-03-11 | 1993-03-11 | Verfahren zur Sanierung von zumindest eine Abplatzung aufweisenden Steinen und nach diesem Verfahren sanierter Stein |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4307676A1 true DE4307676A1 (de) | 1994-09-15 |
DE4307676C2 DE4307676C2 (de) | 1996-05-30 |
Family
ID=6482494
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934307676 Expired - Lifetime DE4307676C2 (de) | 1993-03-11 | 1993-03-11 | Verfahren zur Sanierung von zumindest eine Abplatzung aufweisenden Steinen und nach diesem Verfahren sanierter Stein |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4307676C2 (de) |
Cited By (2)
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WO2002070823A1 (de) | 2001-03-06 | 2002-09-12 | Ernst Ries | Verfahren zur sanierung von zumindest eine abplatzung aufweisenden steinen und nach diesem verfahren sanierter stein |
DE102011003402A1 (de) | 2011-01-31 | 2012-08-02 | Possehl Spezialbau Gmbh | Belag für Fahrbahnen, Industrie- und Betriebsflächen, Verkehrsflächen sowie für Start- und Landebahnen und dergleichen |
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