DE4304850A1 - Vorrichtung zur Erzielung schadstoffreier Wohn- und Büroräume - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung mittels der die Schad­ stoffkonzentrationen in der Luft von Wohn- und Arbeitsräumen oder ähnlich genutzten Räumen unter der Nachweisgrenze gehalten werden können.

Schadstoffbelastungen der Raumluft entstehen vielmals durch Emissionen aus Baumaterialien, Einrichtungsgegenständen, oder ge­ lagerten Materialien, durch Rauchen, Verwendung von Heimwerker­ chemikalien, aber auch durch kontaminierte Kleidung, insbesondere Arbeitskleidung. Bei natürlichen radioaktiven Zerfallprozessen im Erdinneren entweichen unterschiedlich große Mengen des radio­ aktiven Edelgases Radon aus dem Baugrund. Über Fugen und Ritzen gelangt es in die Kellerräume und von dort in weitere Räume einer Baulichkeit.

Die Schadstoffbelastung in der Luft eines Raumes kann durch wiederholtes Stoßlüften bei weit geöffnetem Fenster kurzzeitig reduzieren; sie baut sich jedoch ebenso kurzzeitig wieder auf. Dabei ist beim Lüften, je nach Standort und Wetterlage, in Kauf zu nehmen, daß in der Außenluft enthaltene Schadstoffe und Partikeln von Abrieben von Gummi und Bremsbelägen, Ruß und Schwer­ metallen in den Raum gelangen und eine zusätzliche Belastung ent­ stehen kann.

Die bisher angebotenen Raumluftreinigungsgeräte, Luftwäscher oder Luftbefeuchter erbringen keine befriedigenden Ergebnisse bei der Ausfilterung von Schadstoffen aus der Raumluft, zumal eine er­ hebliche zeitliche Verzögerung von der Quelle bis zum Luft­ reinigungsgerät entsteht. Zudem besteht die Gefahr, daß sich in Luftreinigungsgeräten und Befeuchtern Mikroorganismen ansammeln. Entweder können dann diese oder die zur Abwehr eingesetzten Kon­ servierungsmittel die Innenraumluft zusätzlich belasten.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß je nach Größe eines Raumes ein oder mehrere Fenster in andauernde Kippstellung gebracht werden. Auf die obere Öffnung wird ein in der Mitte geteilter, flacher Luftkanal installiert. Auf der einen Seite des Luft­ kanals ist auf oder unter oder seitlich verlegt ein Gehäuse an­ gebracht, in dem sich ein geräuscharm arbeitender Querstromlüfter befindet.

Dieser saugt im Wechsel mit dem auf der anderen des Luftkanals befindlichem Lüfter die Innenraumluft ab und fördert diese nach außen. Dabei werden auch mögliche Konzentrationen von Radon gänzlich abgebaut.

Auf der anderen Seite des Luftkanals befindet sich die Ent­ sorgungseinheit. In einem Gehäuse, das auf oder unter oder seit­ lich verlegt mit dem Lüfterkanal verbunden ist, befindet sich nach einem Mikrofeinst-Vorfilter ein geräuscharm arbeitender Querstrom­ lüfter. Dieser saugt die Außenluft an und fördert sie in den Innen­ raum. Dabei passiert der Luftstrom den Ozonbereich, in dem mit ein oder zwei Hg-Hochdruckdampflampen Ozon erzeugt wird zur photo­ chemischen Oxydation von organischen Chemikalien. Das Ozon spaltet sich an der nachgesetzten Aktivkohleschicht und spaltet sich in Sauerstoff. Das Ozon regeneriert kontinuierlich die Aktivkohle. Als letzte Reinigungsstufe fließt die so vorbehandelte Luft noch­ mals durch ein Mikrofeinstfilter, bevor sie den Innenraum erreicht. Die beiden offenen Seiten des in Kippstellung verbleibenden Fensters werden luftdicht verkleidet.

Die kontaminierte Innenraumluft wird über einen Querstromlüfter (5) angesaugt und nach außen befördert. Die Lufteinlässe sind mit Schutzgittern (6) versehen. Die Stromzuführung (7) erfolgt über ein Zeitschaltrelais (2), das im Wechsel beide Einheiten aus- und einschaltet.

Die Entsorgungseinheit mit Querstromlüfter (3) und zwei Außenluft zuführenden Schläuchen nimmt das Mikrofeinst-Vor­ filter, die Hg-Hochdruckdampflampen zur Ozonerzeugung, das Aktiv­ kohlefilter zu Spaltung des Ozons in Sauerstoff und ein weiteres Mikrofeinstfilter (4) auf. Die Darstellung zeigt ein im unteren Teil gekipptes Fenster (1) und die Seitenverkleidung (8).

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, die auf ein Fenster in Dauerkippstellung zu installieren ist, wobei die freien Seitenflächen fest verdichtet sind. Der obere Abschluß be­ steht aus einem geteilten Luftkanal auf oder unter dem sich ein Lüftergehäuse befindet, daß über ein Zeitschaltrelais gesteuert, mittels eines geräuscharmen Querstromlüfters, die Innenraumluft absaugt und nach draußen befördert.

Auf, unter oder neben dem Luftkanal auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das Entsorgungsgehäuse, in dem über ein vor­ installiertes Mikrofeinstfilter ein geräuscharmer Querstrom­ lüfter Außenluft ansaugt, die im Entsorgungsgehäuse über eine oder zwei Hg-Hochdruckdampflampen von gasförmigen Chemikalien und Blütenpollen befreit wird (photochemische Oxydation). Ein nachinstalliertes Aktivkohlefilter sorgt für die Spaltung des erzeugten Ozons in Sauerstoff. Eventuell nicht abgefilterte Schwermetallpartikel werden von einem zweiten Mikrofeinstfilter vor dem Lufteintritt in den Innenraum eliminiert. (Siehe Funktionsdarstellung Fig. 1-8.)

Bezugszeichenliste

1 Gekipptes Fensterunterteil
2 Stromverteiler mit Zeitschaltrelais
3 Gehäuse mit Querstromlüfter und Luftansaugschläuchen, darin installiert:

• a) Mikrofeinst-Vorfilter
• b) Hg-Hochdruckdampflampen zur Ozonerzeugung
• c) Aktivkohlefilter zur Spaltung des Ozons in Sauerstoff

4 2. Mikrofeinstfilter
5 Gehäuse mit Querstromlüfter zur Absaugung der Innenraumluft
6 Schutzgitter
7 Stromzuführung
8 Seitenverkleidung des Fensters in Kippstellung

Bei Einbau in den oberen Rand eines gekippten Fensters deckt ein flacher und geteilter Luftkanal die Öffnung ab. Die Gehäuse 3 und 5 werden nach unter oder seitlich installiert. Das Zeitschaltrelais ist seitlich leicht zugängig angebracht.

Claims (3)

1. Eine Schadstoff-Entsorgungseinheit für kontaminierte Luft in Innenräumen, dadurch gekennzeichnet, daß sie ohne beson­ deren technischen Aufwand auf oder unter oder seitlich ver­ legt bei Kippstellung verbleibenden Fenstern installiert werden kann.

2. Eine Schadstoff-Entsorgungseinheit, dadurch gekennzeichnet, daß sie auch nicht filterbare Schadstoffkonzentrationen, wie Radon, aus der Innenraumluft absaugt und an die Außen­ luft abgibt.

3. Eine Schadstoff-Entsorgungseinheit, dadurch gekennzeichnet, daß sie die mit chemischen Substanzen und Partikeln be­ lastete Außenluft, wie Blütenpollen, Abriebe von Gummi und Bremsbelägen, Ruß und Stäube, etc., durch Mikrofeinstfilter und Ozon (photochemische Oxydation) vor Einfließen in den Innenraum vernichtet, bzw. eliminiert und dadurch gesund­ heitliche Beeinträchtigungen der in dem jeweiligen Raum lebenden oder tätigen Personen verhindert.