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meßmaschine. Bei Meßmaschinen, die einen Maßstab als Vergleichsmittel
benutzen, entstehen leicht Meßfehler durch kleine Abweichungen von der mathematisch
genau ebenen Führung des zum Messen dienenden beweglichen Supports. Die Größe der
Meßfehler ist abhängig von dem Unterschied zwischen dem Abstand der Meßbolzen und
dem der Auftreffstelle der Sehstrahlen des Mikroskops auf den Maßstab von der oberen
Führungsfläche des Bettes, da in letzterer der Drehpunkt der die Abweichung verursachenden
Bewegung liegt. Es sei angenommen, daß die Abweichung von der mathematischen Ebene
der Auflagefläche für den Support des Bettes in einer an einer Stelle der Auflagefläche
vorhandenen kleinen Erhöhung derselben besteht. Wird der Support dann beispielsweise
von seiner Endstellung so weit herangeschoben, daß die vordere Kante des Supports
auf dieser Erhöhung zu stehen kommt, so wird der Support seiner richtigen Lage gegenüber
verkantet, derart, daß seine vordere Kante höher als die hintere steht. Der Support
führt also eine Drehung um seine hintere Kante aus. Die Meßspitze nimmt an dieser
Drehung teil. Da sie sich über der Auflagefläche befindet, so bedingt diese Kreisbewegung
für sie auch eine Horizontalbewegung in der Achsenrichtung der Maschine. Sie verändert
also den Abstand der Meßflächen der Meßbolzen der Maschine und dadurch das durch
dieselben dargestellte Maß. Es ist versucht worden, diese Schwierigkeit dadurch
zu beheben, daß der Maßstab in die Verlängerung des Meßbolzens gelegt, fahrbar gemacht
und mit dem beweglichen Support gekuppelt worden ist. Hierbei kommt aber der Maßstab,
in der Längsrichtung des Bettes gesehen, hinter dem Prüfling zu liegen, so daß sich
der für die Maschine erforderliche Raum verdoppelt. Eine solche Meßmaschine würde
für einen Meßbereich von beispielsweise io m länger als 2o m werden. Eine solche
Verlängerung ist sehr ungünstig, da sie zusätzliche Schwierigkeiten in der Handhabung
der weit auseinanderl.iegenden Bedienungsstellen sowie in der Erhaltung einer gleichmäßigen
und bestimmten Temperatur auf der ganzen Länge der Maschine mit sich bringt.
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Als weitere Unsicherheitsquelle treten bei Maßstabmeßmaschinen die
unter der Wirkung des sich bewegenden Supports auftretenden elastischen Veränderungen
des Bettes hinzu, die eine gegenseitige Bewegung der @eßbolzen und des Mikroskops
zum Maßstab zur Folge haben.
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Die Erfindung behebt diese Schwierigkeiten im wesentlichen dadurch,
daß die Linie, in der die Ablesung auf dem Maßstab erfolgt - in der Längsrichtung
der Maschine gesehen -, seitlich von der Mittenachse in die durch die Mittenachse
des Meßbolzens parallel zur oberen Führungsfläche des Maschinenbettes gehende Ebene
gelegt ist oder in deren unmittelbaren Nähe verläuft. Prüfling und Maßstab liegen
hierbei nebeneinander, ohne eine zusätzliche Verlängerung der Maschine zu erfordern.
In diesem Falle macht der auf die Ableselinie eingestellte Sehstrahl bzw. sein Auftreffpunkt
auf den Maßstab in der Achsenrichtung die gleichen Bewegungen wie die Bolzenspitze,
so daß auf dem Maßstab das der etwa veränderten Meßbolzenstellung entsprechende
Maß abgelesen wird. Die Abb. i stellt schematisch einen Querschnitt durch die Maschine
dar. A ist das Bett, ' B der Support, der links durch die
Fläche
G des Bettes und rechts kraftschlüssig geführt ist. Der Support trägt den -Ießbolzen
C und das Mikroskop D. Der Maßstab E ist seitlich, jedoch so angeordnet. daß seine
Ableselinie in der parallel zur Auflagefläche des Supports gehenden Mittelebene
I-1 liegt. Wenn die Auflagefläche, auf der der Support ruht, an einer Stelle eine
Unebenheit hat, durch die die Vorderkante des Supports zu seiner hinteren Kante
etwas angehoben wird, so daß die untere Supportfläche zu der im übrigen ebenen Auflagefläche
des Bettes in dessen Längsrichtung den sehr kleinen -Winkel b (Abb. 2') bildet,
so ist die Relativbewegung .x - lt # tg c zwischen Maßstab und Mikroskop
einerseits und anderseits zwischen Meßbolzen und Maßstab eingetreten. Da die Höhe
h in beiden Fällen die gleiche ist, ist auch .% bei beiden gleich, d. -h. die Lage
des Auftreffpunktes des Sehstrahls auf dem Maßstab hat sich in achsialer Richtung
um den gleichen Betrag verändert, wie sich der Bolzen relativ zum Maßstab verschoben
hat. so daß die Ablcsung mit der Lage des Bolzens übereinstimmt. Damit ist aber
der durch die Unebenheit der Oberfläche entstehende Fehler gleich Null.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Linie des
LIaL':-;tabes E. in der die Ablesung erfolgt, in der Ebene liegt (Abb. i, 11-Il!,
die durch die seitliche Führungsfläche G geht und senkrecht zu der oberen Auflagefläche
des Bettes A errichtet ist. Eine etwaige Unebenheit der Seitenführung verändert
die Lage des in der -litte des l langen Supports liegenden Mikroskops um
wenn y der sehr klein zu denkende Winkel ist, den die Führungsfläche bei G des Supports
B mit der Ebene II-II bildet. Da tg ;= bereits ein sehr kleiner Wert ist, so ist
tg°-und damit '' fast Null. Wird die -Maschine z. B. auch dazu -benutzt, die Prüfung
eines auf E gelegten anderen Maßstabes durch Anbringung eines weiteren -Mikroskops
vorzunehmen, so wird auch für diesen die Abweichung und damit der dadurch bedingte
Fehler praktisch gleich Null. Im übrigen ist die schmale Seitenfläche der Führung
mit wesentlich höherer Genauigkeit herstellbar als die breite horizontale Auflagefläche,
und zwar mit der höchsten überhaupt erreichbaren Genauigkeit der Urlineale, wodurch
auch für den Bolzen C A' verschwindend klein wird.
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Es ist nicht notwendig, daß die Ablesefläc he des Maßstabes E senkrecht
zur Ebene I-1 steht, sondern sie kann auch in einem ;i:dc°r@n Winkel zur Ebene stehen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.3, in der der bewegliche Support
weggelassen ist, ist der Maßstab oder der Träger E', an dem der Maßstab befestigt
ist, mit einem festen _VIeßbolzenbock B' verbunden. Dadurch ist der Abstand der
Meßfläche des Bolzens C
von dem Maßstab unverrückbar und der Einfluß der Durchbiegung
des Bettes gleich Null, besunders, wenn der Anschluß bei H drehbar und die außerdem
erforderliche Abstützung F auf das Bett ,4 pendelnd ausgeführt wird. Die Pendelstütze
F kann durch Gelenke oder durch Federung pendelnd wirken. Bei größeren Längen können
mehrere in ihrer Höhe justierbare Pendelstützen angewandt werden.