DE4240533C1 - Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument - Google Patents
Endoskopische Schlinge mit ApplizierinstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine endoskopische Schlinge mit Applizier
instrument gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Vorgeknotete Schlingen für chirurgische Zwecke, die aus Naht
material bestehen und einen Gleitknoten haben, sind bekannt.
Insbesondere werden sie verwendet, um frei faßbare Stümpfe von
Hohlorganen oder eines Bündels von Blutgefäßen mit einer Ligatur
zu versehen. Während endoskopischer Operationen werden die
chirurgischen Instrumente zum Beispiel in die Bauchhöhle durch
Trokarhülsen eingeführt, die zuvor mit Hilfe von Trokaren in das
Gewebe eingesetzt worden sind. Für solche Anwendungen hat sich
eine endoskopische Schlinge als nützlich erwiesen, die einen
Faden aus chirurgischem Nahtmaterial aufweist, der zu einer
Schlinge mit einem gleitbaren Knoten geformt ist. Das freie
Fadenstück ist durch eine Öffnung geführt, die an der distalen
Stirnseite eines dünnen Hohlrohres vorgesehen ist, und es
erstreckt sich im Innenraum des Rohres bis zu dessen proximalem
Ende. Dort ist es an einer Kappe oder an einer anderen Art von
Griff befestigt.
Um die bekannte endoskopische Schlinge anzuwenden, muß sie
zunächst in eine Hilfshülse eingesetzt werden, die sowohl die
gefaltete Schlinge einschließlich des Knotens als auch den
distalen Bereich des Rohrs abdeckt. Nach dem Einführen der
Hilfshülse in die Bauchhöhle durch die Trokarhülse wird die
Hilfshülse zurückgezogen, so daß die Schlinge zugänglich wird.
Mittels eines endoskopischen Greifers kann die Schlinge gegriffen
und um den Stumpf gelegt werden. Danach wird die Schlinge durch
Bewegen der Kappe oder des Griffes in proximaler Richtung
festgezogen. Während dieses Vorgangs liegt der Knoten an der
Öffnung in der distalen Stirnseite des Rohres an. Zum Schluß muß
das freie Fadenstück unter Verwendung eines durch eine andere
Trokarhülse eingeführten Schneidinstruments abgeschnitten werden.
Ein Nachteil bei der Anwendung der bekannten endoskopischen
Schlinge ist, daß der Schneidvorgang zeitaufwendig ist. Weiterhin
muß der Chirurg sehr sorgfältig sein, um nur den Faden zu
schneiden (an einer Stelle, die nahe an dem mit der Ligatur
versehenen Organ, z. B. einem Blutgefäß, liegt) und nicht den
Patienten zu verletzen.
Die DE 91 00 162 U1 beschreibt einen chirurgischen Knotenschieber
mit Spanngabel. In einem Schaft verläuft in Längsrichtung ein
Fadenkanal, in dem das freie Fadenstück einer mit einem Schiebe
knoten versehenen vorgeknoteten Schlinge aus chirurgischem
Fadenmaterial geführt ist. Der Schiebeknoten liegt am distalen
Ende des Schafts an, während der Endbereich des freien Faden
stücks aus der proximalen Stirnseite des Schafts austritt.
Parallel zu dem Fadenkanal ist eine zweite Längsbohrung angeord
net, in der ein längsverschiebbares Betätigungsteils gelagert
ist, das vom proximalen Ende des Schafts aus bedienbar ist. Am
distalen Ende des Betätigungsteils, das außerhalb des Schafts
liegt, ist eine Gabel angebracht, die an dem Faden angreifen kann
und mit deren Hilfe sich die Schlinge durch Verschieben des
Betätigungsteils in distaler Richtung spannen läßt. Dies
erleichtert die Plazierung der Schlinge bei endoskopischen
Operationen. Das freie Fadenstück muß zum Schluß unter Verwendung
eines durch eine zusätzliche Trokarhülse eingeführten Schneid
instruments abgeschnitten werden. Der Schneidvorgang ist also
zeitaufwendig und es besteht dabei eine Verletzungsgefahr.
Aus der US 3 802 074 ist ein Instrument zum Durchschneiden und
Entfernen chirurgischer Fäden bekannt. Am distalen Ende eines
Schafts, der sich in diesem Bereich verjüngt, ist ein von einer
Seite des Schafts ausgehender und quer zur Längsachse des Schafts
verlaufender Schlitz vorgesehen. Im Innern des Schafts ist ein
längsverschiebbares Betätigungsteil angeordnet, an dessem
distalen Ende nebeneinander ein Messer und ein verformbares Teil
angebracht sind. Bei der Anwendung des Instruments wird der Faden
an der Stelle, wo er durchschnitten werden soll, mit dem Schlitz
auf genommen, und anschließend wird das Betätigungsteil in
distaler Richtung bewegt. Dabei durchtrennt das Messer den Faden
und das verformbare Teil klemmt das im Schlitz befindliche
Fadenstück fest, so daß der Faden zusammen mit dem Instrument
zurückgezogen werden kann. Das Instrument wird zum Ziehen von
Fäden eingesetzt; zum Applizieren einer vorgeknoteten Schlinge
ist es nicht geeignet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine endoskopische Schlinge mit
Applizierinstrument zu schaffen, die eine schnelle und sichere
Anwendung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine endoskopische Schlinge mit
Applizierinstrument mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße endoskopische Schlinge mit Applizier
instrument weist eine vorgeknotete Schlinge aus chirurgischem
Fadenmaterial auf, wobei das freie Fadenstück durch eine Öffnung
in den Innenraum eines hohlen Schafts eintritt, die im distalen
Endbereich des Schafts vorgesehen ist. Diese Öffnung ist für den
Knoten nicht durchlässig. Im Innenraum ist ein längsverschieb
bares Betätigungsteil gelagert. An seinem distalen Ende ist eine
Schneideinrichtung angebracht, die in der Lage ist, das freie
Fadenstück abzuschneiden, wenn das Betätigungsteil in distaler
Richtung bewegt wird.
Um die erfindungsgemäße endoskopische Schlinge mit Applizier
instrument anzuwenden, wird zunächst das Instrument einschließ
lich der Schlinge mit einer Hilfshülse abgedeckt und durch eine
Trokarhülse eingesetzt, ähnlich wie bei einem herkömmlichen
Instrument mit einer endoskopischen Schlinge. Nach dem Zurückzie
hen der Hilfshülse und nachdem die Schlinge um den Organstumpf
gelegt ist, wird die Schlinge durch Ziehen des freien Faden
stücks, das sich mindestens bis zum proximalen Ende des Schafts
erstreckt, in proximaler Richtung festgezogen. Zum Schluß wird
das Betätigungsteil gedrückt, was bewirkt, daß sich die Schneid
einrichtung auf das freie Fadenstück zu bewegt und es durch
schneidet. Auf diese Weise wird das freie Fadenstück an einer
Stelle von der Schlinge abgetrennt, die einen vorbestimmten
Abstand von dem Knoten hat. Der Schneidvorgang ist schnell und
sicher, weil die Schneideinrichtung in dem hohlen Schaft
gekapselt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das proximale Ende des
Betätigungsteils mit einer Schutzkappe abgedeckt. Vorzugsweise
ist die Schutzkappe mit dem proximalen Ende des Schafts über eine
Sollbruchstelle verbunden. Das Ende des freien Fadenstücks kann
an der Schutzkappe befestigt sein. Wegen dieser Konstruktion der
Schutzkappe kann eine unbeabsichtigte Betätigung des Instruments
ausgeschlossen werden. Um die Schlinge festzuziehen, drückt der
Chirurg die Schutzkappe seitwärts, um sie entlang der Sollbruch
stelle von dem Schaft zu trennen. Danach benutzt er die Schutz
kappe als einen Griff, um damit das freie Fadenstück zu ziehen.
Um schließlich den Faden abzuschneiden, drückt er das proximale
Ende des Betätigungsteils.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird im distalen Bereich des
Instruments das freie Fadenstück zwischen einem Widerlager und
der Schneidkante der Schneideinrichtung geführt, so daß es die
Schneidkante kreuzt. Das Widerlager dient als eine Art Amboß und
ist mit einem Hohlraum versehen, der sich gegenüber der Schneid
kante befindet. Wenn das Instrument betätigt wird, durchdringt
die Schneidkante zunächst den Faden und danach die dünne Wandung
zwischen der Oberfläche des Widerlagers und dem Hohlraum. Auf
diese Weise erhält der Chirurg ein Reaktionssignal, weil sich,
nachdem die Schneidkante die Wandung durchdrungen hat, das
Betätigungsteil plötzlich leichter in distaler Richtung bewegt,
und zwar um einen Weg, der der Dicke des Hohlraums entspricht.
Ohne solch ein Reaktionssignal zu bekommen, wäre der Chirurg
nicht absolut sicher, ob der Faden wirklich durchschnitten worden
ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
genauer erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Instruments,
von dem die vorgeknotete Schlinge einschließlich des
freien Fadenstücks entfernt worden ist, wobei im
distalen Bereich die Ansichten mehrerer paralleler
Schnittebenen einander überlagert sind, und
Fig. 2 einen Längsschnitt des Instruments gemäß Fig. 1
entlang der Mittelebene, die sich senkrecht zu den
Schnittebenen aus Fig. 1 erstreckt.
Wie in Fig. 1 und in Fig. 2 gezeigt, enthält das erfindungs
gemäße Instrument einen hohlen Schaft 2. Der Schaft 2 weist ein
vorzugsweise zylindrisches Schaftrohr 4 mit einem distalen Ende 6
und ein Kopfstück 8 auf. Das Kopfstück 8 ist mit einer eine
Ansatzfläche 10 bildenden ringförmigen Aussparung versehen, die
am distalen Ende 6 des Schaftrohrs 4 anliegt, wenn das Kopf
stück 8 an dem Schaftrohr 4 befestigt ist.
Die distale Stirnseite 12 des Kopfstücks 8 hat eine Öffnung 14,
die das distale Ende eines Kanals 16 bildet, der die distale
Stirnseite 12 mit der proximalen Stirnseite 17 des Kopfstücks 8
verbindet. Der Bereich des Kopfstücks 8 nahe an seiner proximalen
Stirnseite 17 formt ein Widerlager 18, was später näher erläutert
wird. Vorzugsweise sind die Seitenbereiche 13 des Kopfstücks 8
abgeschrägt.
Innerhalb des Schaftrohrs 4 und nahe dem Kopfstück 8 ist ein
Führungsstück 20 montiert, daß zwischen einer seiner Oberflächen
und der gegenüberliegenden inneren Oberfläche des Schaftrohrs 4
eine Führungszone 22 bildet. Wie in Fig. 1 gezeigt, ist das
Führungsstück 20 über zwei Seitenteile 23 an dem Schaftrohr 4
angebracht. Am distalen Ende des Führungsstücks 20 ist eine
Öffnung 24 vorgesehen.
Das erfindungsgemäße Instrument weist eine vorgeknotete Schlinge
auf, die aus einem für chirurgische Zwecke geeigneten Faden oder
Nahtmaterial hergestellt ist. Die Schlinge ist auf bekannte Weise
gebildet, indem eines der Fadenenden an den mittleren Bereich des
Fadens geknotet ist. Der angewendete Knoten ist ein gleitbarer
Knoten oder Gleitknoten. Das freie Fadenstück 30 ist durch die
Öffnung 14 in den Innenraum 32 des Schafts 2 geführt, wie in
Fig. 2 gezeigt. Wenn das erfindungsgemäße Instrument für seine
Anwendung bereit ist, d. h., nachdem es aus einer sterilen
Verpackung entnommen worden ist, berührt der Knoten vorzugsweise
die distale Stirnseite 12 des Kopfstücks 8. Der Durchmesser der
Öffnung 14 ist klein genug, um zu verhindern, daß der Knoten in
den Kanal 16 eintritt.
In Fig. 2 ist nicht die vollständige Schlinge einschließlich des
Knotens dargestellt; es ist jedoch angezeigt, auf welchem Weg das
freie Fadenstück 30 im Innenraum 32 des Schafts 2 geführt ist.
Wenn es den Kanal 16 verläßt, wird das freie Fadenstück 30
abgebogen und läuft im wesentlichen parallel zu dem Widerla
ger 18, bis es durch die Öffnung 24 gelangt, wo es wiederum
abgebogen wird und durch die Führungszone 22 gelenkt wird. Im
mittleren und proximalen Bereich des Schafts 2 läuft das freie
Fadenstück 30 im wesentlichen parallel zur Längsachse und nahe
an der Wand des Schaftrohrs 4. Vorzugsweise sind die Kanten, die
mit dem freien Fadenstück 30 in Berührung kommen können,
abgerundet.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine Schutzkappe 36
am proximalen Ende 34 des Schaftrohrs 4 angebracht, siehe
Fig. 1. Hier hat die Schutzkappe 36 die Form eines an beiden
Seiten offenstehenden Hohlzylinders. Vorzugsweise sind die
Schutzkappe 36 und das Schaftrohr 4 einstückig hergestellt, und
am proximalen Ende des Schaftrohrs 4 ist eine ringförmige
Kerbe 38 vorgesehen, die eine Sollbruchstelle bildet. Auf diese
Weise bewirkt ein Drücken der Schutzkappe 36 in einer Richtung,
die im wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Schafts 2 steht,
daß das Material an der Kerbe 38 bricht, so daß die Schutz
kappe 36 von dem Schaftrohr 4 abgetrennt werden kann.
Vorzugsweise ist das proximale Ende des freien Fadenstücks 30 (in
Fig. 1 nicht gezeigt) an der Schutzkappe 36 befestigt. Somit
kann die Schutzkappe 36 als Griff zum Ziehen des freien Faden
stücks 30 dienen, wenn die Schutzkappe 36 in bezug auf das
Schaftrohr 4 in proximaler Richtung bewegt wird. Auf diese Weise
wird die Schlinge festgezogen, wenn der Knoten an der distalen
Stirnseite 12 anliegt.
Im Innenraum 32 des Schaftrohrs 4 ist ein Betätigungsteil 40
längsverschiebbar geführt. Das Betätigungsteil 40 weist in seinem
distalen Bereich einen Betätigungsstab 42 und nahe seinem
proximalen Ende einen Betätigungsknopf 44 auf. Der distale
Bereich 46 des Betätigungsknopf s 44 ist zylindrisch ausgestaltet,
wobei sein Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Schaft
rohrs 4 entspricht. Der proximale Bereich 48 des Betätigungs
knopfs 44 erstreckt sich über das proximale Ende 34 des Schaft
rohrs 4 hinaus; er ist von der Schutzkappe 36 abgedeckt, bevor
das Instrument benutzt wird. Wenn das proximale Ende des
Betätigungsknopfs 44 abgerundet ist, kann die Schutzkappe 36
leicht abgetrennt werden (wie zuvor beschrieben), ohne dabei
unbeabsichtigt den Betätigungsknopf 44 zu bedienen. Auf einer
Seite des Betätigungsknopfs 44 ist ein Kanal zum Durchlassen des
freien Fadenstücks 30 vorgesehen (in Fig. 1 nicht gezeigt). Der
proximale Bereich 50 des Betätigungsstabs 42 ist in eine Bohrung
im Betätigungsknopf 44 eingesetzt, siehe Fig. 1.
Nahe dem distalen Ende 52 des Betätigungsstabs 42 ist ein
Messer 54 in einer Aussparung gehalten, die an einer Längsseite
des Betätigungsstabs 42 vorgesehen ist, siehe Fig. 2. Das
Messer 54 ist zum Beispiel mittels einer Niete befestigt. An
seinem distalen Ende hat das Messer 54 eine Schneidkante 56, die
sich im wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Schafts 2
erstreckt und den Bereich des freien Fadenstücks 30, der entlang
dem Widerlager 18 läuft, kreuzt.
Während der proximale Bereich 50 des Betätigungsstabs 42 über den
Betätigungsknopf 44 geführt wird, wird der Bereich nahe dem
distalen Ende 52 von dem Führungsstück 20 gehalten, das an dem
Messer 54 anliegt, wie in Fig. 2 gezeigt. Bevor das Instrument
benutzt wird, liegt die Schneidkante 56 des Messers 54 von dem
Widerlager 18 entfernt, siehe Fig. 2. In diesem Zustand wird das
Betätigungsteil 40 einschließlich des Messers 54 durch Reibung
gehalten.
Alternativ könnte das Messer mittels einer Feder in seiner
Anfangsposition gehalten werden, die bei der Betätigung gespannt
wird. Eine andere Möglichkeit zum Bewahren des anfänglichen
Abstands zwischen der Schneidkante und dem Widerlager ist zum
Beispiel eine feste Verbindung zwischen dem Betätigungsteil und
dem Schaft über eine Sollbruchstelle, die zerstört wird, wenn das
Instrument betätigt wird, um das freie Fadenstück durchzuschnei
den.
Gegenüber der Schneidkante 56 ist das Widerlager 18 mit einem
Hohlraum 58 versehen, der vorzugsweise eine zylindrische Bohrung
ist, die parallel zu der Schneidkante 56 verläuft und sich über
deren gesamte Breite erstreckt, wie in den Fig. 2 und 1
gezeigt. Die Wandung 60 zwischen der proximalen Stirnseite 17 des
Kopfstücks 8 und der inneren Oberfläche des Hohlraums 58 ist dick
genug, um während des Schneidvorgangs des freien Fadenstücks 30
ein sicheres Widerlager zu bilden, aber dünn genug, um von der
Schneidkante 56 leicht durchdringbar zu sein, wenn die auf den
Betätigungsknopf 44 ausgeübte Druckkraft groß genug ist.
Das Instrument gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 und
Fig. 2 wird auf die folgende Weise angewandt. Vor der Benutzung
ist die Schutzkappe 36 an ihrem Platz und schließt eine unbe
absichtigte Betätigung des Betätigungsknopfs 44 aus. In diesem
Zustand liegt der Knoten vorzugsweise an der distalen Stirnsei
te 12 an, aber er kann in distaler Richtung verschoben werden,
um die Größe der Schlinge zu verringern, wenn dies gewünscht
wird. Während einer endoskopischen Operation wird die Schlinge
einschließlich des Instruments durch eine Trokarhülse in eine
Körperhöhle eingeführt, wobei eine Hilfshülse wie zuvor be
schrieben verwendet wird, und die Schlinge wird um einen
Organstumpf gelegt. Um die Schlinge festzuziehen, drückt der
Chirurg die Schutzkappe 36 in bezug auf das Schaftrohr 4
seitwärts und trennt sie somit entlang der Sollbruchstelle von
dem Schaft 2. Danach zieht er die Schutzkappe 36 von dem Schaft 2
weg, womit er die Schlinge zuzieht. Zum Schluß drückt er den
Betätigungsknopf 44, bis das freie Fadenstück 30 abgeschnitten
ist. Solange er fortfährt, auf den Betätigungsknopf 44 Druck
auszuüben, durchdringt die Schneidkante 56 auch die Wandung 60.
Weil dann der Hohlraum 58 nicht in der Lage ist, eine Reaktions
kraft auszuüben, bewegt sich das Betätigungsteil 40 plötzlich um
einen Weg in distaler Richtung, der dem Durchmesser des Hohl
raums 58 entspricht. Dies gibt dem Chirurgen ein Signal, daß das
freie Fadenstück 30 durchschnitten worden ist. Die Länge des
Kanals 16 definiert die Länge eines verbleibenden Fadenstücks,
das notwendig ist, um ein Lösen der Schlinge zu verhindern. Der
abgeschnittene Teil des freien Fadenstücks 30 verbleibt in dem
Instrument. Somit wird er sicher aus der Körperhöhle entfernt,
indem das Instrument zurückgezogen wird.
Die Konstruktion des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Aus
führungsbeispiels erlaubt eine kostengünstige Herstellung der
endoskopischen Schlinge mit Applizierinstrument (zum Beispiel im
wesentlichen aus einem geeigneten Kunststoffmaterial), so daß es
als ein Einwegprodukt benutzt werden kann. Alternativ kann das
Applizierinstrument all wiederverwendbares Instrument konstruiert
sein. In diesem Fall muß das Instrument nach jedem Gebrauch
sterilisiert werden, und das freie Fadenstück einer neuen
Schlinge muß eingesetzt werden.
Während das Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung sich
vorzugsweise auf endoskopische Operationen erstreckt, sind auch
Anwendungen in der offenen Chirurgie
denkbar.
Claims (10)
1. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument, mit einer
vorgeknoteten Schlinge aus chirurgischem Fadenmaterial und
mit einem hohlen Schaft (2), in dessen Innenraum (32) das
freie Fadenstück (30) längsverschiebbar verläuft, wobei das
freie Fadenstück (30) durch eine für den Knoten nicht durch
lässige Öffnung (14) im distalen Endbereich (8) des Schafts
(2) in den Innenraum (32) eintritt und mindestens bis zum
proximalen Ende (34) des Schafts (2) reicht, und wobei im
Innenraum (32) ein längsverschiebbares Betätigungsteil (40)
gelagert ist, dessen proximales Ende (44) im wesentlichen
bis zum proximalen Ende (34) des Schafts (2) reicht, dadurch
gekennzeichnet, daß am distalen Ende (52) des Betätigungs
teils (40) ein zum Angriff an dem freien Fadenstück (30)
ausgelegtes Messer (54) angebracht ist.
2. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das proximale Ende des Betä
tigungsteils (40) in Form eines Betätigungsknopfes (44) am
proximalen Ende (34) des Schafts (2) vorsteht.
3. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das proximale En
de (44) des Betätigungsteils (40) durch eine Schutzkap
pe (36) abdeckbar ist.
4. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe (36) vor der
Benutzung über eine Sollbruchstelle (38) mit dem proximalen
Ende (34) des Schafts (2) verbunden ist.
5. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach Anspruch
3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des freien
Fadenstücks (30) an der Schutzkappe (36) befestigt ist.
6. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Schneidkante (56) des Messers (54) im wesentlichen
transversal zur Längsachse des Schafts (2) erstreckt.
7. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Fadenstück (30) im
Innenraum (32) des Schafts (2) neben dem Betätigungs
teil (40) und neben dem Messer (54) geführt ist, bis es an
einer Stelle, die vor der Betätigung dem distalen Endbe
reich (8) des Schafts (2) näher liegt als die Schneidkan
te (56), umgelenkt und die Schneidkante (56) kreuzend an
einem Widerlager (18) vorbei zu der Öffnung (14) geführt
ist.
8. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (14) an der
distalen Stirnseite (12) des Schafts (2) angeordnet ist und
daß das freie Fadenstück (30) im distalen Endbereich (8) des
Schafts (2) zwischen dem Widerlager (18) und der Öff
nung (14) durch einen im wesentlichen parallel zur Längs
achse des Schafts (2) verlaufenden Kanal (16) geführt ist.
9. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach Anspruch
7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (18)
gegenüber der Schneidkante (56) einen Hohlraum (58) auf
weist, dessen auf die Schneidkante (56) zu gerichtete
Wandung (60) bei der Betätigung von der Schneidkante (56)
durchdringbar ist.
10. Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der distale Endbereich (8) des Schafts (2) um die Öff
nung (14) herum abgeschrägt ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4240533A DE4240533C1 (de) | 1992-11-27 | 1992-11-27 | Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument |
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DE4240533C1 true DE4240533C1 (de) | 1994-04-07 |
Family
ID=6474215
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4240533A Expired - Lifetime DE4240533C1 (de) | 1992-11-27 | 1992-11-27 | Endoskopische Schlinge mit Applizierinstrument |
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