DE4237581A1 - Wendeeinrichtung für rotativ antreibbare Rundbürsten und insbesondere Rundbürsten mit Wendeeinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Maßnahmen zum Herstellen und Ausrüsten rotativ antreibbarer, vorzugsweise radial wirkender, Rundbürsten, die ein schnelles Ändern der Bürstenwirkrichtung bzw. Drehrichtung zulassen, vorzugsweise ohne Zuhilfenahme eines Werkzeugs.

Radial wirkende Rotationsbürsten, insbesondere mit Winkelschleifern rotativ antreibbare Runddrahtbürsten sind weitläufig bekannt. Sie werden eingesetzt zum Entrosten, Entzundern, Entlacken und dergleichen. Man unterscheidet zwischen Runddrahtbürsten mit glatten oder gewellten Drähten und gezopften Bürsten. Die Borstengruppen befinden sich dabei z. B. zwischen Blech-Formteilen, die entweder miteinander verschweißt, meist bei Rundbürsten mit Aufnahmebohrung, oder mit Hilfe einer Gewindebuchse zusammengepreßt sind. Ausführungen mit Bohrung werden etwas umständlich mittels der zum Lieferumfang von Winkelschleifern gehörenden Zweilochmutter und des bekannten Spezialschlüssels befestigt. Komfortabler lassen sich die Ausführungen mit eingepreßter Gewindebuchse montieren, die einfach auf den Gewindezapfen des Winkelschleifers geschraubt werden. Die Gewindebuchse ragt dabei regelmäßig einseitig aus der Bürstenscheibe heraus und ist außenumfangsseitigseitig mit Abflachungen versehen, die das Übergreifen eines Gabelschlüssels ermöglichen. Die gegenüberliegende Seite der Buchse dient dem Verbördeln mit den Blech-Formteilen des Bürstenkörpers.

Die bekannten Bürsten der beschriebenen Art haben den Nachteil, daß die Anfangsaggressivität bereits in kürzester Zeit nachläßt und wenig später vollständig verloren geht. Die Borsten stumpfen in Umfangsrichtung ab und werden glatt. Auch gesteigerter Anpreßdruck bewirkt keine Besserung, sondern eher das Gegenteil. Die Borsten werden tangential noch flacher geschliffen und brechen überdies schneller. Über die gesamte Lebensdauer einer Bürste werden die Borsten in mehr oder minder flachem Winkel über die Arbeitsfläche gezogen. Dieser Umstand wird allenthalben hingenommen und wohl auch übersehen, weil der Zustand der Schärfe tatsächlich nur wenige Sekunden andauert.

Nun nehmen aber die Borsten während des Arbeitsprozesses auf der Rückseite um den gleichen Betrag an Schärfe zu, um den sie in Wirkrichtung abnehmen. Das bedeutet, daß bei den bekannten Bürsten nicht nur ein beträchtlicher Leistungsverlust in Kauf zu nehmen ist, auch der verblüffende Selbstschärfeffekt kann nicht genutzt werden.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, gegenständliche Maßnahmen zum Herstellen und Ausrüsten von rotativ antreibbaren Rundbürsten aufzuzeigen, die eine schnelle Umkehr der Wirkrichtung zulassen und durch ihre eindeutige Ausgestaltung auf die Nutzungsmöglichkeit des Selbstschärfeffektes aufmerksam machen.

Diese Aufgabe wird durch die Anspruchsgegenstände verschiedenartig erreicht, wobei die Ansprüche verschiedenartige erfinderische Lösungen zeigen.

Die Erfindung läßt eine deutlich höhere Arbeitsgeschwindigkeit zu und spart Arbeitszeit und Kraft ein, da bei regelmäßigen Wendemaßnahmen die Bürsten aggressiver als im Neuzustand wirken und nur wenig Anpreßdruck erfordern.

Bei umfangreichen Arbeiten muß die Rundbürste relativ häufig gewendet werden. Dann ist eine Schnellwendeeinrichtung von Vorteil wie die zeitsparende Schnappverbindung mit Selbstsicherung. Aber auch die in den Ansprüchen aufgezeigte sehr einfache Lösung, bei der die Rundbürste z. B. an beiden Stirnflächen des Bürstenkörpers mit überstehenden Gewindebuchsen versehen ist, schafft die Voraussetzung für schnelle Wendemaßnahmen. Winkelschleifer sind häufig mit einer Arretierfunktion ausgestattet, die es ermöglicht, die erfindungsgemäßen Rundbürsten auch ohne Werkzeug schnell ab- und wieder aufzuschrauben. Ähnlich verhält es sich bei der Anwendung als Schaftbürste, wo ein Gewindeadapter Verwendung findet, der in einem Spannfutter befestigt ist.

Die Abb. 1 zeigt eine Zopfbürste 1 mit beidseitiger Gewindebuchse 9 als Befestigungsmittel 5, das die Wendeeinrichtung 4 bildet, in radialer Draufsicht.

Abb. 2 zeigt die der Antriebsmaschine zugewandte Seite aller beschriebenen Wendeeinrichtungen 4.

Fig. 3 und 4 zeigen formschlüssig verbindbare Befestigungsmittel 5 am Bürstenkörper 2.

In Fig. 5 ist die typische Abnutzungserscheinung der Borsten 3 zu sehen, die nach Wirkrichtungsumkehr mit der geschärften Seite angreift, wie es in Abb. 6 deutlich wird.

Fig. 7 zeigt die beschriebene Wendeeinrichtung 4 in einer sehr einfachen und preiswert herzustellenden Anordnung mit Sicherungsverschluß 6, der als Schnappverschluß 7 ausgebildet ist. Durch Zusammendrücken der beiden Federschenkel wird der Entriegelungsmechanismus 8 ausgelöst.

Abb. 8 zeigt die Wendeeinrichtung 4 als fertig montierte Einheit mit verriegeltem Schnappverschluß 7, mit formschlüssig aufgesetzter Rundbürste 1 nach Abb. 4.

Fig. 9 und 10 schließlich zeigen ein weiteres Ausgestaltungsbeispiel der Wendeeinrichtung 4 mit Sicherungsverschluß 6, der ebenfalls als Schnappverschluß 7 ausgelegt ist und z. B. die Rundbürste nach Fig. 3 formschlüssig aufnehmen kann.

Claims (12)

1. Rundbürste (1), insbesondere radial wirkende Rundbürste (1), bestehend aus einem Bürstenkörper (2), und Borsten (3), vorzugsweise abrasiven Borsten (3), dadurch gekennzeichnet, daß eine Wendeeinrichtung (4) für die Rundbürste vorgesehen ist, insbesondere als Schnellwendeeinrichtung.

2. Rundbürste (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendeeinrichtung (4) aus den Befestigungsmitteln (5), den Mitnehmerelementen, gebildet ist, die z. B. als unrunde zentrale Ausnehmung, Doppelbohrung oder als Gewindeträger am Bürstenkörper (2) vorhanden sind und formschlüssig miteinander korrespondieren.

3. Rundbürste (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendeeinrichtung (4) mit einem Sicherungsverschluß (6) versehen ist, der den Bürstenkörper (2) mit dem Befestigungsmittel (5) lösbar verriegelt.

4. Rundbürste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsverschluß (6) als verriegelnder Schnappverschluß (7) ausgelegt ist.

5. Rundbürste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung nur durch Betätigen eines vorgesehenen Entriegelungsmechanismus (8) aufzuheben ist.

6. Rundbürste (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellwendeeinrichtung (4) aus mindestens einer Gewindebuchse (9) besteht, die aus beiden axialen Stirnseiten herausragt.

7. Rundbürste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ein- oder zweiteiligen Gewindebuchsen (9) lösbar, z. B. durch Verschrauben, mit dem Bürstenkörper (2) verbindbar und befestigbar sind.

8. Rundbürste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ein- oder zweiteiligen Gewindebuchsen (9) unlösbar mit dem Bürstenkörper (2) verbunden sind, z. B. durch Verschweißen oder Verbördeln.

9. Wendeeinrichtung (4) für Rundbürsten (1), gekennzeichnet durch ein Befestigungsmittel (5) als Mitnehmerelement für die Rundbürste (1) mit Gewindebohrung zum Anflanschen an Antriebsmaschinen.

10. Wendeeinrichtung (4) für Rundbürsten (1) nach Anspruch 9, gekennzeichnet dadurch, daß das Befestigungsmittel (5) mit einem lösbaren Sicherungsverschluß (6) versehen ist, der ein axiales Abgleiten der Rundbürste vom Mitnehmerelement verhindert.

11. Wendeeinrichtung (4) für Rundbürsten (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsverschluß (6) als Schnappverschluß (7) ausgelegt ist.

12. Wendeeinrichtung (4) für Rundbürsten (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung nur durch Betätigen eines vorgesehenen Entriegelungsmechanismus (8) aufzuheben ist.