DE4236530A1 - Verwendung von lagerstabilem Aluminiumtriformiat zur Entklebung und Koagulation von Lacken - Google Patents
Verwendung von lagerstabilem Aluminiumtriformiat zur Entklebung und Koagulation von LackenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von lagerstabilen wäßrigen
Aluminiumtriformiat-Lösungen als Mittel zur Entklebung und Koagu
lierung von Lacken und sonstigen organischen Beschichtungsmitteln
in Umlaufwässern von Naßabscheidern für Spritzlackieranlagen, ins
besondere derartigen Anlagen mit Teilstromentsorgung.
Bei der Applikation von Lacken, Wachsen oder ähnlichen, nicht was
serlöslichen organischen Beschichtungsmitteln auf metallische
Oberflächen oder Kunststoffoberflächen, z. B. in der Automobilindu
strie, gelingt es nicht, die Lacke bzw. Beschichtungsmittel restlos
auf die zu beschichtenden Teile aufzubringen. Speziell bei der
Lackierung von Kraftfahrzeug-Karosserien fällt in den Lackspritz
kabinen sogenannter "Overspray" an, der mittels Wasser aus den
Lackspritzkabinen entfernt und in ein sogenanntes Systembecken ge
spült wird. Um einerseits die Funktion der wasserführenden Lei
tungs-, Düsen- und Berieselungssysteme durch klebende Lackpartikel
nicht zu stören und andererseits das umlaufende Wasser von den
aufgenommenen Inhaltsstoffen zu entsorgen, müssen dem Wasser zur
Koagulierung der genannten Stoffe Mittel, sogenannte
Koagulierungsmittel, zugegeben werden.
Viele der bekannten Mittel weisen bei ihrer Verwendung zur Koagu
lation herkömmlicher Lacke eine Reihe von Nachteilen auf: So benö
tigen sie eine relativ lange Zeit, um die Lackpartikel zu koagu
lieren und das zur Austragung überschüssiger Lacknebel verwendete
Wasser befriedigend zu entsorgen. Viele bekannte Koagulationsmittel
enthalten Substanzen (beispielsweise anorganische Anionen wie
Chlorid oder Sulfat), die sich im Umlaufwasser anreichern und kor
rosiv gegenüber den Anlagenteilen wirken können. Häufig erzwungene
Badwechsel werden zunehmend als nachteilig angesehen, da eine Ver
längerung der Standzeit der Entsorgungsbäder angestrebt ist.
Zur Koagulierung herkömmlicher, vor allem in der Automobilindustrie
verwendeter Lacke steht eine Reihe neutraler und alkalischer Pro
dukte zur Verfügung. Um eine Koagulation und Entklebung der Lack
partikel und deren Agglomeration zu einem austragungsfähigen Ko
agulat zu erreichen, wurden gemäß dem Stand der Technik dem umlau
fenden Wasser pulverförmige oder flüssige, alkalische oder neutrale
Produkte zugesetzt.
So werden in der GB-A-1 512 022 flockulierende, d. h. den Zusammen
schluß von Teilchen unter Einwirkung intermolekularer brückenbil
dender Makromoleküle bewirkende Agenzien beschrieben. Diese setzen
sich zusammen aus als Fällungsmittel wirkenden anorganischen Me
tallsalzen (Eisenchlorid oder Aluminiumsulfat) und organischen
kationischen Polymeren, wie Polyvinylpyridin oder Polyaminen, in
wäßriger Lösung.
Aus der DE-A-33 16 878 sind flüssige Einkomponenten-Koaguliermittel
bekannt, die Calcium- und/oder Magnesium-Nitrate, -Chloride und/
oder -Sulfate sowie Polyethylenimine enthalten, die durch Pro
tonierung oder Alkylierung kationisch modifiziert sind.
Speziell die Entsorgung von Zweikomponenten-Polyurethanlacken be
reitete in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten. Zur
Entsorgung von Nebeln derartiger Lacke und Beschichtungsmaterialien
wurden in der DE-A-34 12 763 Mittel vorgeschlagen, die Cyanamid
und/ oder Dicyandiamid und/oder Cyanamidsalze in Verbindung mit
üblicherweise in derartigen Koaguliermitteln enthaltenen Stoffen
enthalten.
In letzter Zeit finden zunehmend Schichtsilikate verschiedenster
Art, wie Bentonite (US-A-42 20 456), Hectorite (EP-A-193 668),
Montmorillonite (US-A-46 29 572), Kaoline (US-A-43 80 495) oder
Smectite (US-A-47 01 220) Verwendung als Lackkoagulier- und Ent
klebungsmittel. Nach der DE-C-38 17 251 können auch andere Toner
de-Typen, insbesondere Böhmit oder Pseudoböhmit, als Lackent
klebungs- und Sedimentationsmittel eingesetzt werden.
Aus der US-A-44 96 374 und der EP-A-117 586 ist weiterhin bekannt,
daß man Talkum in Kombination mit Calciumoxid, -hydroxid, -carbonat
und/oder Zinkstearat zum Koagulieren und Abscheiden von High Solid-
Lacken einsetzen kann. Weiterhin ist aus der DE-C-34 21 289 und der
DE-C-27 58 873 bekannt, daß man Wachs, insbesondere Montanwachs
oder Carnaubawachs, in Kombination mit Paraffinabkömmlingen zum
Entkleben und Koagulieren von Kunstharzlackanteilen in Naßabschei
dern von Spritzlackieranlagen einsetzen kann.
Aus der DE-A-38 10 166 sind ferner wäßrige Konzentrate bekannt, die
ein Ethylen-Acrylsäure-Copolymerisat zur Koagulation von Lacken und
anderen organischen Beschichtungsmitteln enthalten.
Trotz der Vielzahl der im Stand der Technik vorgeschlagenen Rezep
turen zeigte es sich jedoch, daß bei deren Anwendung zur Entklebung
und Koagulierung von Lacken und anderen Beschichtungsmitteln er
hebliche Nachteile in Kauf genommen werden mußten. So wurden bei
einer Reihe von Rezepturen einzelne Komponenten unter den bei der
Anwendung üblichen Bedingungen hydrolysiert. Damit wurden Hydro
lyseprodukte freigesetzt, die zu erheblicher Schaumbildung Anlaß
geben. Dies führt dann dazu, daß die Anlagen zur Wasserberieselung
von Lackspritzkabinen zeitweise stillgelegt werden müssen. Derar
tige Ausfälle können jedoch nicht in Kauf genommen werden.
Ergänzend dazu zeigte es sich bei einer Reihe von anderen Rezep
turen, daß diese nicht in der Lage waren, den Overspray bestimmter
Lacke in ausreichender Weise zu entkleben und zu koagulieren und
damit einem durch Verkleben oder Verstopfen der Anlagen oder An
lagenteile verursachten Ausfall der Berieselungssysteme vorzubeu
gen. Schwierigkeiten wurden beispielsweise immer wieder bei Ein-
oder Zweikomponenten-Polyurethanlacken und sogenannten "High So
lid-Lacken" beobachtet, also bei Lacken, die einen ausgesprochen
hohen Feststoffanteil aufweisen. Im Zuge der Entsorgung derartiger
Lacke wird immer wieder ein unerwünschter Anlagenstillstand durch
unzureichende Entklebung oder Bildung nicht austragfähiger, hart
agglomerierter Koagulate beobachtet.
In den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Koagula
tion von Lacken und Beschichtungsmitteln hängt es weitgehend von
den vorhandenen technischen Anlagen ab, ob entweder ein Lackkoagu
lierungsmittel verwendet wird, das das Koagulat im Beruhigungsbecken
flotiert, d. h. zum Aufschwimmen bringt, oder ob ein Koagu
lierungsmittel verwendet wird, durch das das Koagulat sedimentiert.
Im ersteren Fall ist ein Abschöpfen des Koagulats von der Wasser
oberfläche möglich, während im letzteren Fall die sedimentierten
Koagulate mittels eines Kratzbandes vom Beckenboden abgeräumt wer
den.
Zunehmend kommen jedoch Lackentsorgungslinien zum Einsatz, in denen
es erforderlich ist, die entklebten Lackpartikel im Umlaufwasser in
einer gleichmäßigen Dispersion oder Suspension zu halten, ohne da
bei den Lack auszufällen. Je nach Lackqualität und Lackart ist es
somit erforderlich, das spezifische Verhalten der Lackpartikel im
Einzelfall derart zu beeinflussen, daß zur Flotation oder Sedimen
tation neigende Lackpartikel eine gleichmäßige Dispersion oder
Suspension bilden. In derartigen Anlagen, beispielsweise den soge
nannten "ESKA"-Anlagen, erfolgt die Abtrennung der Lackkoagulate
aus dem Umlaufwasser über eine Teilstromentsorgung in getrennten
Flockungssystemen. Die Koagulierung mit Teilstromentsorgung beruht
nämlich darauf, daß die in das Umlaufwasser eingetragenen,
entklebten Lackpartikel zunächst in Suspension verbleiben und erst
in einem abgezweigten Teilstrom gezielt durch Zugabe von
Flockungsmitteln ausgeflockt und entsorgt werden. Einen Überblick über
die mit der Lackkoagulierung verbundenen Probleme gibt J. Geke in
"Oberfläche + JOT", 1986, Heft 11, Seiten 43 bis 46.
Aus der DE-A 40 10 930 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer alkalimetall- und/oder erdalkalimetallionenhaltigen Alumi
niumtriformiatlösung und deren Verwendung zum Imprägnieren von
Textilien, in Desinfektions- und Reinigungsmitteln, als Koagula
tionsmittel für Lacke und als Fixierhilfsmittel in der Lederbear
beitung bekannt. Die Aluminiumtriformiatlösung wird dadurch herge
stellt, daß man eine wäßrige alkalimetall- und/oder erdalkalime
tallionenhaltige Aluminatlauge mit einer vorgelegten Ameisensäure
neutralisiert und den ausgefallenen Feststoff unter Temperaturer
höhung in eine klare Aluminiumtriformiatlösung überführt. Es wird
angegeben, daß vor und/oder nach der Neutralisation Stabilisie
rungsmittel eingesetzt werden können, die vorzugsweise Ethylendi
amintetraessigsäure, Sulphophthalsäure, Sulfosalicylsäure oder die
wasserlöslichen Salze dieser Säuren, insbesondere deren Alkalime
tallsalze umfassen. Es hat sich jedoch gezeigt (siehe die nachste
henden Vergleichsbeispiele), daß bei Verwendung der hier beschrie
benen Aluminiumtriformiat-Lösungen zur Koagulation von Lacken die
gebildeten Lackkoagulate im Umlaufwasser flotieren oder sedimen
tieren. Für einen Einsatz in den vorstehend erörterten "ESKA"-
Anlagen mit Teilstromentsorgung sind derartige Aluminiumtri
formiatlösungen mithin nicht geeignet.
Demgegenüber war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, nicht
nur eine vollständige Entklebung und Koagulierung von Lacken und
anderen organischen Beschichtungsmitteln, sowohl auf Wasser- als
auch auf Lösungsmittelbasis, zu gewährleisten, sondern vielmehr
auch eine hinreichende Dispergierung oder Suspendierung der ent
klebten Lackpartikel im Umlaufwasser zu erzielen. Das vordringliche
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es mithin, die entklebten
Lackpartikel im Umlaufwasser in der Schwebe zu halten. Zudem
sollten die erfindungsgemäß zu verwendenden Mittel insbesondere
auch in modernen Anlagen mit Koagulatentsorgung in getrennten
Flockungssystemen - beispielsweise den sogenannten "ESKA"-Anlagen -
einsetzbar sein, in denen die entklebten Lackpartikel im Umlauf
wasser nicht flotieren oder sedimentieren, sondern in Dispersion
oder Suspension gehalten werden müssen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung von
lagerstabilen, übersättigten und sauer eingestellten wäßrigen Lö
sungen von Mischungen aus Aluminiumtriformiat mit alkalimetall
und/oder Erdalkalimetallformiat, die Feststoffgehalte der Formiat
salzgemische von wenigstens 35 Gew.-% aufweisen und als Stabilisa
toren 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure und/oder säurestabile, wasser
lösliche und/oder wasserquellbare Polymerverbindungen enthalten, als
Mittel zur Entklebung und Koagulierung von Lacken und sonstigen
organischen Beschichtungsmitteln in Umlaufwässern von Naßabschei
dern für Spritzlackieranlagen.
Überraschenderweise wurde nämlich gefunden, daß die erfindungs
gemäße Verwendung der vorstehend definierten, stabilisierten wäß
rigen Aluminiumtriformiat-Lösungen als Koaguliermittel nicht nur
eine ausgezeichnete Entklebung und Koagulierung sowohl von Wasser
lacken als auch von Lacken auf Lösungsmittelbasis ermöglicht, son
dern vielmehr auch entklebte Lackpartikel bedingt, welche im Um
laufwasser dispergiert bzw. suspendiert verbleiben. Somit können
die erfindungsgemäßen Aluminiumtriformiat-Lösungen auch mit Vorteil
in den sogenannten "ESKA"-Anlagen Verwendung finden.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Aluminiumtriformiat-Lösungen
werden bereits in der bislang noch unveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung P 41 23 357.3 beschrieben. Gemäß der Lehre dieser
Patentanmeldung dienen die Aluminiumtriformiat-Lösungen als Gerbe
rei-Hilfsmittel mit Fixier- und/oder Gerbwirkung bei der Gerbung
und/oder Zurichtung von Leder und Pelzfellen; von einer Verwendung
derartig stabilisierter Aluminiumtriformiat-Lösungen zur Entklebung
und Koagulierung von Lacken ist hier keine Rede.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen Lösungen enthalten
vorzugsweise Mischungen aus Aluminiumtriformiat und Natriumformiat.
Hierbei ist es weiterhin im Sinne der vorliegenden Erfindung be
vorzugt, daß die Mischungsverhältnisse von Aluminiumtriformiat zu
Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallformiat, d. h. insbesondere
Natriumformiat, im Bereich von (0,5 bis 2): 1, bezogen auf das Ge
wichtsverhältnis der beiden Komponenten als Oxide, d. h. vorzugs
weise bezogen auf das Gewichtsverhältnis von Aluminiumoxid zu Na
triumoxid, liegen. Generell können diese Mischungsverhältnisse in
einem weiten Bereich schwanken; die vorstehend angegebenen Werte
stellen demgegenüber eine bevorzugte Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung dar.
Bezüglich der Feststoffgehalte der erfindungsgemäßen wäßrigen Lö
sungen ist es ferner bevorzugt, daß diese wäßrigen Lösungen Fest
stoffgehalte der Formiatsalzgemische von wenigsten 40 Gew.-%
aufweisen, wobei Feststoffgehalte im Bereich von 50 bis 60 Gew.-%
besonders bevorzugt sind.
Eine Kontrolle des pH-Wertes der übersättigten wäßrigen Lösungen
ist zur Sicherstellung der Lagerstabilität dieser übersättigten
Lösungen in erfindungsgemäßem Sinn zweckmäßig bzw. erforderlich. In
einer bevorzugten Ausführungsform liegen die pH-Werte der wäßrigen
Lösungen im Bereich von kleiner oder gleich 5. Besonders bevorzugt
sind hierbei pH-Werte im Bereich von 3 bis 4.
Die erfindungsgemäßen Stabilisatoren sind einerseits die bereits
herausgestellte 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure, aber auch säuresta
bile wasserlösliche und/oder wasserquellbare Polymerverbindungen,
wobei hier insbesondere dem Xanthan-Gum besondere Bedeutung zu
kommt. Diese Stabilisatoren werden zweckmäßigerweise in Mengen von
weniger als 5 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,1 bis 2
Gew.-%, bezogen auf die wäßrigen Lösungen, eingesetzt. Dabei kann
es zweckmäßig sein, diese Stabilisatoren ihrerseits in Form wäß
riger Lösungen, beispielsweise etwa 10 Gew-%iger wäßriger Lösungen,
oder auch nach einer Vorquellung, beispielsweise in Isopropanol, in
die formiatsalzhaltige Wirkstofflösung einzubringen. Hierbei ist es
erfindungsgemäß bevorzugt, die 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure ins
besondere in Mengen von 0,5 bis 1 Gew.-% den wäßrigen Formiatsalz-
Lösungen zuzusetzen. Die wäßrigen Formiatsalz-Lösungen zeigen dann
eine praktisch unbegrenzte Lagerstabilität selbst dann, wenn die
Feststoffgehalte der Formiatsalzgemische in den wäßrigen Lösungen
im Bereich von oberhalb 50 Gew.-% liegen.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen For
miatsalz-Lösungen wird in der folgenden Art und Weise durchgeführt,
wobei die nachfolgend geschilderten Reaktionsparameter von Bedeu
tung sind:
Es ist in der Regel notwendig, die Ameisensäure vorzulegen und die wäßrige Aluminatlösung, vorzugsweise eine wäßrige Natriumaluminat lösung zuzutropfen. Die Reaktion verläuft dabei in zwei Teil schritten. Während der Zugabe der Aluminatlösung bildet sich in einer exothermen Reaktion zunehmend ein gallertartiger, leicht be weglicher Niederschlag. Dieser kann in einem zweiten Schritt durch Erwärmen wieder in Lösung gebracht werden, wobei nach dem Erkalten dieser Lösung keine Wiederausfällung erfolgt. Bei diesen Umsetzun gen werden Ameisensäure und Aluminatlauge hinsichtlich der Bildung von Natriumformiat und Aluminiumtriformiat in stöchiometrischen Verhältnissen eingesetzt. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen übersättigten Formiatsalz-Lösungen hat es sich als wichtig erwie sen, die bei der Neutralisation auftretende Reaktionswärme abzu führen. Temperaturen des Reaktionsgemisches von über 25°C in die ser Neutralisationsstufe sind möglichst zu vermeiden. Nach Beendi gung der Aluminatzugabe wird das Reaktionsgemisch zur Auflösung des intermediär gebildeten Niederschlages bis zum Erhalt einer klaren Lösung auf Temperaturen im Bereich von beispielsweise 60 bis 80°C erwärmt. Nach der anschließenden Abkühlung des Reaktionsgemisches auf Raumtemperatur bleibt die Lösung klar. Jedoch kann bei längeren Standzeiten, d. h. einigen Wochen oder Monaten, wieder eine leichte Trübung der Lösung auftreten, wobei der Zustand der übersättigten Lösung jedoch erhalten bleibt. Der Zusatz des Stabilisierungsmit tels, insbesondere der 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure, kann im Zuge der Herstellung der wäßrigen Lösungen, beispielsweise vor der ab schließenden Erwärmung des Reaktionsgemisches, erfolgen. Ebenso kann das Stabilisierungsmittel aber auch nachträglich in einem ab schließenden Verfahrensschritt den fertigen, übersättigten Lösungen zugesetzt werden.
Es ist in der Regel notwendig, die Ameisensäure vorzulegen und die wäßrige Aluminatlösung, vorzugsweise eine wäßrige Natriumaluminat lösung zuzutropfen. Die Reaktion verläuft dabei in zwei Teil schritten. Während der Zugabe der Aluminatlösung bildet sich in einer exothermen Reaktion zunehmend ein gallertartiger, leicht be weglicher Niederschlag. Dieser kann in einem zweiten Schritt durch Erwärmen wieder in Lösung gebracht werden, wobei nach dem Erkalten dieser Lösung keine Wiederausfällung erfolgt. Bei diesen Umsetzun gen werden Ameisensäure und Aluminatlauge hinsichtlich der Bildung von Natriumformiat und Aluminiumtriformiat in stöchiometrischen Verhältnissen eingesetzt. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen übersättigten Formiatsalz-Lösungen hat es sich als wichtig erwie sen, die bei der Neutralisation auftretende Reaktionswärme abzu führen. Temperaturen des Reaktionsgemisches von über 25°C in die ser Neutralisationsstufe sind möglichst zu vermeiden. Nach Beendi gung der Aluminatzugabe wird das Reaktionsgemisch zur Auflösung des intermediär gebildeten Niederschlages bis zum Erhalt einer klaren Lösung auf Temperaturen im Bereich von beispielsweise 60 bis 80°C erwärmt. Nach der anschließenden Abkühlung des Reaktionsgemisches auf Raumtemperatur bleibt die Lösung klar. Jedoch kann bei längeren Standzeiten, d. h. einigen Wochen oder Monaten, wieder eine leichte Trübung der Lösung auftreten, wobei der Zustand der übersättigten Lösung jedoch erhalten bleibt. Der Zusatz des Stabilisierungsmit tels, insbesondere der 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure, kann im Zuge der Herstellung der wäßrigen Lösungen, beispielsweise vor der ab schließenden Erwärmung des Reaktionsgemisches, erfolgen. Ebenso kann das Stabilisierungsmittel aber auch nachträglich in einem ab schließenden Verfahrensschritt den fertigen, übersättigten Lösungen zugesetzt werden.
Im Sinne der erfindungsgemäßen Verwendung der lagerstabilen, über
sättigen Aluminiumtriformiat-Lösungen zur Entklebung und
Koagulierung von Lacken und sonstigen organischen
Beschichtungsmitteln werden diese Lösungen den Umlaufwässern von
Naßabscheidern für Spritzlackieranlagen, insbesondere in den soge
nannten "ESKA"-Anlagen, zugesetzt. Die Dosierung dieser
Aluminiumtriformiat-Lösungen erfolgt hierbei entweder kontinuier
lich mittels geeigneter, gegebenenfalls automatisierter Dosierge
räte, oder aber diskontinuierlich, beispielsweise einmal pro Tag.
Dabei ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt, daß man
den Umlaufwässern die wäßrigen Aluminiumtriformiat-Lösungen in
solchen Mengen zusetzt, daß der Gehalt an Aluminiumtriformiat, d. h.
der Aktivsubstanz, im Bereich von 3 bis 30 Gew.-% liegt, bezogen
auf die in die Umlaufwässer eingetragenen Mengen an Lacken und/oder
sonstiger organischer Beschichtungsmittel, d. h. bezogen auf den
Lack-Overspray. Die zuzusetzende Menge an Aktivsubstanz kann hier
bei von Lacktyp zu Lacktyp durchaus verschieden sein; die optimale
Zusatzmenge für den jeweiligen Lacktyp läßt sich vom Fachmann je
doch sehr leicht ermitteln. Insgesamt muß bei der Dosierung si
chergestellt sein, daß genügend Aluminiumtriformiat als Aktivsub
stanz in den Umlaufwässern enthalten ist, um eine vollständige
Entklebung und Koagulierung der Lackpartikel, d. h. des Overspray,
sicherzustellen.
Wenngleich mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Aluminiumtri
formiat-Lösungen hervorragende Ergebnisse hinsichtlich der Entkle
bung und Koagulierung des Lack-Overspray und einer Dispergierung
der entklebten Lackteilchen erzielt werden können, so ist es im
Sinne der vorliegenden Erfindung grundsätzlich möglich, besonderen
Anforderungen dadurch Rechnung zu tragen, daß man den Umlaufwässern
- - zusätzlich zu den erfindungsgemäßen Aluminiumtriformiat-Lösungen
- - an sich bekannte Lackkoagulierungsmittel zusetzt. Derartige zu sätzliche Lackkoagulierungsmittel können generell entweder zusammen mit den erfindungsgemäßen Aluminiumtriformiat-Lösungen oder auch separat den Umlaufwässern zudosiert werden. Möglich ist es generell auch, den erfindungsgemäßen Aluminiumtriformiat-Lösungen derartige zusätzliche Lackkoagulierungsmittel direkt einzuverleiben. Wichtig ist hierbei jedoch, daß die vorstehend im Zusammenhang mit den er findungsgemäßen Aluminiumtriformiat-Lösungen erwähnten pH-Werte eingehalten werden.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden insbesondere die nach
folgend genannten, literaturbekannten Lackkoaguliermittel zusätz
lich verwendet:
- - Salze von Calcium und/oder Magnesium, vorzugsweise in Form der Nitrate, Chloride oder Sulfate, vgl. hierzu die DE-A-33 16 878;
- - Wachse, vorzugsweise in Form wäßriger Wachsdispersionen, die nach der Lehre der DE-C-27 58 873 bzw. der DE-C-34 21 289 im wesent lichen aus Montanwachs, Carnaubawachs und/oder Paraffinabkömm lingen bestehen;
- - Talkum, vorzugsweise in Form wäßriger Talkumdispersionen, vgl. hierzu die EP-B-117 586, DE-A-34 05 451 und die US-A-4 496 374;
- - Tonerde, vorzugsweise in Form wäßriger Tonerdedispersionen, die nach der Lehre der DE-C-38 17 251 Pseudoböhmit oder Böhmit- Tonerde (Al2O3) neben üblichen Schaumdrückern enthalten;
- - Polyethylenimine und/oder protonierte oder alkylierte Derivate des Polyethylenimins, vgl. hierzu die DE-A-33 16 878;
- - wasserlösliche Alkalimetall- und/oder Ammoniumsalze der Molyb dänsäure und/oder Isomolybdänsäure, vorzugsweise Natriummolybdat, vgl. hierzu die DE-A-40 25 729;
- - Polyelektrolyte auf der Basis quaternärer Methacrylsäureester, beispielsweise solche der ROHAFLOC®-Reihe (Röhm GmbH);
- - Verbindungen aus der Gruppe Cyanamid, Dicyandiamid oder der Cyanamid-Salze, vorzugsweise Dicyandiamid oder Calcium-Cyanamid, vgl. hierzu die DE-A-34 12 763.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung können daneben natürlich auch
weitere, in Lackkoagulierungsmitteln übliche Wirk- und/oder Hilfs
stoffe Verwendung finden, vorzugsweise Biozide, pH-Wert regulie
rende Stoffe, Korrosionsinhibitoren, Antischaummittel oder
Solubilisierungsmittel.
Ein geeigneter Zusatz ist beispielsweise die Borsäure, die sowohl
antimikrobielle Wirkung besitzt und gegebenenfalls auch zur pH-
Wert-Einstellung beitragen kann. Der pH-Wert-Einstellung dienen
gegebenenfalls Zusätze von Phosphorsäure, organischen Säuren, wie
beispielsweise Citronensäure, oder anderen, nicht korrosiven Säuren
bzw. deren sauren Salze. Zur pH-Wert-Einstellung von sauren Lösun
gen werden basische Verbindungen, wie Alkalimetallhydroxide, Amine
oder Alkanolamine, bevorzugt eingesetzt. Zusätzlich können auch
Biozide eingesetzt werden, beispielhaft seien hier genannt: Form
aldehyd, Isothiazoline und deren Derivate sowie Pyridin-N-oxid und
dessen Derivate. Als weitere mögliche Zusätze kommen ferner Korro
sionsinhibitoren oder Antischaummittel in frage. Als Korrosionsin
hibitoren werden beispielsweise wasserlösliche Salze von Phosphon
säuren und Zinksalze, insbesondere das Natriumsalz der 2-
Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure oder das Zinksalz des 2-
Pyridinthiol-1-oxids verwendet. Als Antischaummittel hat sich neben
den für diesen Zweck aus dem Stand der Technik bekannten Mitteln
das Dehydran® RS (Henkel KGaA) bewährt.
Bezüglich der Dosierung dieser zusätzlichen Lackkoagulierungsmittel
und der genannten anderen Wirk- und Hilfsstoffe sei auf die Angaben
des Standes der Technik verwiesen. Primär wird sich der Fachmann
hierbei an den gegebenen Verhältnissen, d. h. insbesondere am vor
liegenden Lacktyp, der den Lack-Overspray bedingt, orientieren.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß zu verwendenden wäßrigen Aluminium
triformiat-Lösungen kann eine vollständige Entklebung und Koagu
lierung von Lack-Overspray - sowohl von Wasserlacken, als auch von
Lacken auf Lösungsmittelbasis - in vorteilhafter Weise erreicht
werden. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, daß sich die ent
klebten Lackpartikel zu kleinen Flocken agglomerieren lassen, die
nicht an den Wänden der Leitungen, Pumpen und Behältnisse anhaften,
sondern dispergiert bzw. suspendiert in den Umlaufwässern gleich
mäßig verteilt bleiben, so daß sie sich auch durch automatische
Anlagen problemlos entsorgen lassen. Letzteres Erfordernis ist be
sonders vorteilhaft bei den zunehmend in Gebrauch kommenden auto
matischen Lackentsorgungslinien, die auf der Basis einer adsorpti
ven Entsorgung des Lackoverspray arbeiten, beispielsweise den
"ESKA"-Anlagen. Bei derartigen "ESKA"-Anlagen mit Teilstromentsor
gung werden die Lackkoagulate erst durch eine nachträgliche Zugabe
von beispielsweise Calciumsalzen (Calciumnitrat) problemlos wie
derausgefällt bzw. wiederausgeflockt.
Zu 2260 g einer 85-gew.-%igen wäßrigen Ameisensäure wurden - unter
starkem Rühren und Außenkühlung mit kaltem Wasser - 2000 g einer
wäßrigen Natriumaluminat-Lösung mit 19 Gew.-% Na2O und 25 Gew.-%
Al2O3 (DYNAFLOCK® L, Fa. Hüls AG) zugetropft. Die Tropfgeschwin
digkeit wurde dabei so bemessen, daß die Temperatur des Reaktions
gemisches 25°C nicht überstieg. Anschließend wurde das Reaktions
gemisch auf 60°C erwärmt und bis zum Erhalt einer klaren Lösung
(ca. 10 Minuten) gerührt. Nach dem Abkühlen lag eine klare, farb
lose Lösung vor, die 37,3 Gew.-% Aluminiumtriformiat (entsprechend
11,75 Gew.-% Al2O3) und 19,6 Gew.-% Natriumformiat enthielt. Zur
Stabilisierung wurde dieser übersättigten Lösung 1,2,3,4-
Butantetracarbonsäure - in einer Menge von 0,65 Gew.-%, bezogen auf
das wäßrige Konzentrat - zugesetzt.
Gegenüber unterschiedlichen Lacktypen wurde die Koagulationswirkung
der gemäß Beispiel 1 erhaltenen Aluminiumtriformiat-Lösung gete
stet. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse wurden nach folgendem
Schema bewertet:
Koagulierung:
K1 = entklebt
K2 = austragsfähig (Oberfläche entklebt, innen noch klebrig)
K3 = nicht entklebt
K1 = entklebt
K2 = austragsfähig (Oberfläche entklebt, innen noch klebrig)
K3 = nicht entklebt
Aussehen:
A1 = feindispers
A2 = mitteldispers
A3 = grobdispers
A4 = Klumpen
A1 = feindispers
A2 = mitteldispers
A3 = grobdispers
A4 = Klumpen
Kapazität:
Prozentuale Menge an Aluminiumtriformiat - bezogen auf die eingetragene Lack-Menge (=Lack-Overspray) - die notwendig ist, um den vorhandenen Lack völlig zu koagu lieren.
Prozentuale Menge an Aluminiumtriformiat - bezogen auf die eingetragene Lack-Menge (=Lack-Overspray) - die notwendig ist, um den vorhandenen Lack völlig zu koagu lieren.
Die Aluminiumtriformiat-Lösung gemäß Beispiel 1 wurde mit Wasser so
verdünnt, daß eine 10-gew.-%ige wäßrige Lösung, bezogen auf Alu
miniumtriformiat, resultierte.
Für einen Becherglas-Versuch wurden 4,1 g dieser 10-gew.-%igen Lö
sung mit 500 ml Wasser vermischt und anschließend mit 5,5 g eines
Wasserlacks (Hydrobasecoat, brilland-schwarz, Fa. Herberts) ver
setzt. Die Lösung wurde 5 min bei 1000 Upm gerührt und die Koagu
lationswirkung nach weiteren 10 min Rührzeit beurteilt;
Koagulierung: K1; Aussehen: A1; Kapazität: 7,5%.
Becherglas-Versuch analog Beispiel 2. Eine weitere Probe der dort
beschriebenen Aluminiumtriformiat-Lösung (ATF) - 4,1 g einer 10-
gew.-%igen ATF-Lösung in 500 ml Wasser - wurden mit 6 g Hydro
füllerLack (Fa. BASF, FQ 89-600, hellgrau) versetzt. Beurteilung:
Koagulierung: K1; Aussehen: A1; Kapazität: 6,8%.
Die Durchführung dieses Versuches erfolgte in einer Labor-Spritz
kabine. Zu 5 l des Umlaufwassers wurden 15 g einer 37,3-gew.-%igen
ATF-Lösung gemäß Beispiel 1 zugefügt. In dieses Umlaufwasser wurde
anschließend ein Lösemittellack (Fa. Daimler Benz, MS-
Einbrenndecklack, Artikweiß DB 9147) eingesprüht. Die eingesprühten
Lackpartikel wurden sofort entklebt; Beurteilung: Koagulierung: K1;
Aussehen: A1. Es trat keine Separation im Hinblick auf Flotation
oder Sedimentation des Koagulates auf, vielmehr resultierte eine
gute Dispergierung desselben. Erst nach Einsprühen von ca. 40 g des
Lackes trat eine gewisse Klumpenbildung des Koagulats auf. Somit
resultiert eine Kapazität von 14%.
Der Versuch wurde - analog Beispiel 4 - in einer Labor-Spritzkabine
durchgeführt. Zu 5 l des Umlaufwassers wurden erneut 15 g der 37,3-
gew.-%igen ATF-Lösung gemäß Beispiel 1 zugefügt. In dieses Umlauf
wasser wurde anschließend ein Wasserlack (Hydrofüller, analog Bei
spiel 3) eingesprüht. Auch hierbei trat kein Separation der spontan
koagulierten Lackpartikel auf; Beurteilung: Koagulierung: K1; Aus
sehen: A1. Erst nach Einsprühen von ca. 57 g des Wasserlacks bil
dete sich ein Sediment, bedingt durch das Verkleben der nicht ko
agulierten Lackpartikel nach erschöpfter Koagulierwirkung der
ATF-Lösung. Somit resultiert eine Kapazität von 9,8%.
Die Durchführung dieses Versuchs erfolgte - analog Beispiel 4 und 5
- in einer Labor-Spritzkabine. Zu 5 l des Umlaufwassers wurden 50 g einer 10-gew.-%igen, nicht-erfindungsgemäßen Aluminiumtriformiat- Lösung (hergestellt nach den Angaben der DE-A-40 10 930) zugefügt. In dieses Umlaufwasser wurde anschließend ein Wasserlack (Hydro füller, analog Beispiel 3) eingesprüht. Schon kurze Zeit nach Be ginn des Einsprühens (ca. 10% der gesamten Lackmenge) trat eine Separation der entklebten Lackpartikel auf: das Koagulat verblieb nicht in dispergierter Form, sondern sedimentierte. Beurteilung: Koagulierung: K1 bis 2; Aussehen: A2 bis 3. Somit ist eine derar tige Aluminiumtriformiat-Lösung für den Einsatz in ESKA-Anlagen nicht geeignet. Weiterhin erwies sich hierbei als Nachteil, daß nach Einsprühen von 45 g des Wasserlacks die Koagulierkapazität des Mittels erschöpft war, da es durch eine verstärkte Klumpenbildung der nicht koagulierten Lackpartikel zu Verstopfungen im Leitungs system der Spritzkabine kam.
- in einer Labor-Spritzkabine. Zu 5 l des Umlaufwassers wurden 50 g einer 10-gew.-%igen, nicht-erfindungsgemäßen Aluminiumtriformiat- Lösung (hergestellt nach den Angaben der DE-A-40 10 930) zugefügt. In dieses Umlaufwasser wurde anschließend ein Wasserlack (Hydro füller, analog Beispiel 3) eingesprüht. Schon kurze Zeit nach Be ginn des Einsprühens (ca. 10% der gesamten Lackmenge) trat eine Separation der entklebten Lackpartikel auf: das Koagulat verblieb nicht in dispergierter Form, sondern sedimentierte. Beurteilung: Koagulierung: K1 bis 2; Aussehen: A2 bis 3. Somit ist eine derar tige Aluminiumtriformiat-Lösung für den Einsatz in ESKA-Anlagen nicht geeignet. Weiterhin erwies sich hierbei als Nachteil, daß nach Einsprühen von 45 g des Wasserlacks die Koagulierkapazität des Mittels erschöpft war, da es durch eine verstärkte Klumpenbildung der nicht koagulierten Lackpartikel zu Verstopfungen im Leitungs system der Spritzkabine kam.
Durchführung analog Vergleichsbeispiel 1 mit einem Lösungsmittel-
Lack (1K-Klarlack). Auch hierbei trat rasch ein Separation der
entklebten Lackpartikel auf; teils sedimentierte das Koagulat,
teils flotierte es. Beurteilung: Koagulierung: K2 bis 3; Aussehen:
A3. Nach Einsprühen von 32 g des Lacks war auch hier die Koagu
lierkapazität des Mittels erschöpft; erneut resultierte eine ver
stärkte Klumpenbildung und Verstopfungen im Leitungssystem.
Die Durchführung dieses Versuches erfolgte in einer Technikums-
Spritzlackieranlage; Wasserinhalt: 90 l. Dem Umlaufwasser wurden
bei laufender Pumpe 240 g der 37,3-gew.-%igen ATF-Lösung gemäß
Beispiel 1 zugegeben. Anschließend wurden 70 g eines Wasserlacks
(Hydrofüller, analog Beispiel 3) in das Umlaufwasser eingesprüht.
Es trat keine Separation der spontan koagulierten Lackpartikel auf;
Beurteilung: Koagulierung: K1; Aussehen: A1.
Nach Austrag der koagulierten Lackpartikel aus dem System wurden in
das Umlaufwasser 70 g eines Lösungsmittellacks (1K-Klarlack) ein
gesprüht. Auch hierbei resultierte keine Separation der spontan
koagulierten Lackpartikel; Beurteilung: Koagulierung: K1 bis 2;
Aussehen: A2.
Claims (10)
1. Verwendung von lagerstabilen, übersättigten und sauer einge
stellten wäßrigen Lösungen von Mischungen aus Aluminiumtri
formiat mit Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetallformiat, die
Feststoffgehalte der Formiatsalzgemische von wenigstens 35
Gew.-% aufweisen und als Stabilisatoren 1,2,3,4-Butantetra
carbonsäure und/oder säurestabile, wasserlösliche und/oder
wasserquellbare Polymerverbindungen enthalten,
als Mittel zur Entklebung und Koagulierung von Lacken und son
stigen organischen Beschichtungsmitteln in Umlaufwässern von
Naßabscheidern für Spritzlackieranlagen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
wäßrigen Lösungen Mischungen aus Aluminiumtriformiat mit
Natriumformiat enthalten.
3. Verwendung nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischungsverhältnisse von Aluminiumtriformiat zur Al
kalimetall- und/oder Erdalkalimetallformiat, vorzugsweise
Natriumformiat, im Bereich von (0,5 bis 2): 1 - bezogen auf
das Gewichtsverhältnis der beiden Komponenten als Oxide, vor
zugsweise auf das Gewichtsverhältnis von Al2O3 zu Na2O, - lie
gen.
4. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Lösungen Feststoffge
halte der Formiatsalzgemische von wenigstens 40 Gew.-%, vor
zugsweise im Bereich von 50 bis 60 Gew.-%, aufweisen.
5. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Lösungen pH-Werte im
Bereich von kleiner oder gleich 5, vorzugsweise im Bereich von
3 bis 4, aufweisen.
6. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Lösungen als Stabili
satoren 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure und/oder Xanthan-Gum in
Mengen von weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,1
bis 2 Gew.-%, bezogen auf die wäßrigen Lösungen, enthalten.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
wäßrigen Lösungen 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure in Mengen von
0,5 bis 1 Gew.-% enthalten.
8. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Lösungen erhältlich sind
durch:
Zugabe einer wäßrigen Aluminatlösung, vorzugsweise einer
Natriumaluminatlösung, unter Kühlung zu Ameisensäure in
stöchiometrischem Verhältnis, wobei vorzugsweise die Temperatur
des Reaktionsgemisches 25°C nicht übersteigt, nachfolgendes
Erwärmen des Reaktionsgemisches auf Temperaturen im Bereich von
60 bis 80°C und nachfolgendes Abkühlen, wobei das Stabilisie
rungsmittel vor oder nach dem Erwärmen zugefügt wird.
9. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß den Umlaufwässern die wäßrigen Lö
sungen in solchen Mengen zugesetzt werden, daß der Gehalt an
Aluminiumtriformiat (Aktivsubstanz) im Bereich von 3 bis 20
Gew.-%, bezogen auf die in die Umlaufwässer eingetragenen Men
gen an Lacken und/oder organische Beschichtungsmitteln
(Lack-Overspray), liegt.
10. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß den Umlaufwässern zusätzlich an sich
bekannte Lackkoagulierungsmittel zugesetzt werden, vorzugsweise
ausgewählt aus:
- - Salzen von Calcium und/oder Magnesium, vorzugsweise in Form der Nitrate, Chloride oder Sulfate,
- - Wachsen, vorzugsweise in Form wäßriger Dispersionen,
- - Talkum, vorzugsweise in Form wäßriger Dispersionen,
- - Tonerden, vorzugsweise in Form wäßriger Dispersionen,
- - Polyethyleniminen und/oder protonierten oder alkylierten Derivaten des Polyethylenimins,
- - wasserlöslichen Alkalimetall- und/oder Ammoniumsalzen der Molybdänsäure und/oder Isomolybdänsäure, vorzugsweise Natriummolybdat,
- - Polyelektrolyten auf der Basis quaternärer Methacrylsäure ester,
- - Cyanamid, Dicyandiamid oder Cyanamid-Salzen, vorzugsweise Dicyandiamid oder Calcium-Cyanamid, und
- - in Lackkoagulierungsmitteln üblichen Hilfsstoffen, vorzugs weise Bioziden, pH-Wert regulierenden Stoffen, Korrosions inhibitoren, Antischaummitteln oder Solubilisierungsmitteln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4236530A DE4236530A1 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verwendung von lagerstabilem Aluminiumtriformiat zur Entklebung und Koagulation von Lacken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4236530A DE4236530A1 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verwendung von lagerstabilem Aluminiumtriformiat zur Entklebung und Koagulation von Lacken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4236530A1 true DE4236530A1 (de) | 1994-05-05 |
Family
ID=6471644
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4236530A Withdrawn DE4236530A1 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verwendung von lagerstabilem Aluminiumtriformiat zur Entklebung und Koagulation von Lacken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4236530A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1312419A1 (de) | 2001-11-14 | 2003-05-21 | Henkel GmbH | Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung der Gitterroste einer Lackierkabine |
-
1992
- 1992-10-29 DE DE4236530A patent/DE4236530A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1312419A1 (de) | 2001-11-14 | 2003-05-21 | Henkel GmbH | Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung der Gitterroste einer Lackierkabine |
DE10155759A1 (de) * | 2001-11-14 | 2003-05-22 | Henkel Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Reinigung der Gitterroste einer Lackierkabine |
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