DE4234075C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Kalibrierung eines Proportionalzählrohres - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Kalibrierung eines ProportionalzählrohresInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Die Gasverstärkung eines Proportional-Zählrohres ist unter anderem
abhängig von der Versorgungshochspannung; d. h., Schwankungen in der
Hochspannung wirken sich auf die Gasverstärkung und somit das
Ausgangssignal des Zählrohres aus.
Es gibt Verfahren, die mittels einer Regelschleife und einem
Referenzwert die Gasverstärkung so einregeln, daß ein konstantes
Ausgangssignal bei diesem Referenzwert gewährleistet ist. Hierzu
dient eine Referenzstrahlungsquelle (Standardstrahler), mit deren
Hilfe eine Kalibrierung des Zählrohrs durchgeführt werden kann. Ein
derartiges, im wesentlichen gattungsgemäßes Verfahren ist bei
spielsweise aus "Nuclear Instruments and Methods" Bd. 66,1968, S.
316-20 bekannt.
Ein vergleichbares Verfahren (als Driftstabilisierung bezeichnet)
ist aus der DE 26 22 223 B2 bekannt; auch dort geht es um die
Gewinnung einer Stellgröße für die Betriebsspannung eines
Stahlungsdetektors. Bei der hier interessierenden Betriebsweise
eines Proportional-Zählrohres im Strom-Modus ist die Gasverstärkung
eine Exponential-Funktion der Versorgungshochspannung, die
Auswirkungen von Schwankungen der Versorgungshochspannung auf das
Ausgangssignal des Zählrohres sind daher sehr stark.
Es ist möglich, auch hier mit Hilfe einer Regelschleife durch
Vergleich des Ist-Wertes des Zählrohrstromes mit dem Soll-Wert des
Zählrohrstromes und anschließender Ansteuerung eines Reglers
Änderungen der Hochspannung so zu kompensieren, daß der
Zählrohrstrom auf seinem Soll-Wert gehalten wird. Durch die
exponentielle Charakteristik der Hochspannungs/Gasverstärkungs-
Funktion neigt eine derartige Regelung jedoch zu Regelschwingungen
und somit zur Instabilität des Regelkreises; dies beruht im
wesentlichen darauf, daß die Verstärkung des geschlossenen
Regelkreises von der Stellgröße, d. h. der Hochspannung abhängig
ist.
Auf einem hohen Hochspannungsniveau führt eine Veränderung der
Hochspannung zu einer großen Stromänderung gegenüber der Änderung
des Zählrohrstromes bei kleinerem Hochspannungsniveau.
Eine denkbare Kompensation der exponentiellen Zählrohrfunktion wäre
eine Logarithmierung des Stellwertes zwischen Regler und
Hochspannungs-Generator. Jedoch zeigte eine Analyse, daß auch hier
die Verstärkung des geschlossenen Regelkreises abhängig von der
Stellgröße (bzw. der Hochspannung) bleibt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Kalibrierverfahren anzu
geben, das eine stabile, genaue Einregelung der Gasverstärkung
ermöglicht, sowie ein Meßgerät, das auf einfache und zuverlässige
Weise die Anwendung dieses Verfahrens gestattet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht daher darin, den Regelkreis
an die oben beschriebene exponentielle Charakteristik anzupassen,
wobei grundsätzlich unterschiedliche Verfahrensschritte anwendbar
sind, die aber immer eine Logarithmierung einschließen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und ein Meßgerät, das
zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist, sind den Unteran
sprüchen zu entnehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an einem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Meßgerätes anhand der schematischen Zeichnung
noch kurz erläutert:
Die Meßsonde R wird in definierter Position einem Standardstrahler
(z. B. β-Strahler) 10 dadurch ausgesetzt, daß das zylindrisch
ausgebildete untere Ende (40) der Meßsonde in eine im Gerät M
integrierte Kalibriervorrichtung (Aufnahmerohr 41) eingesteckt
wird. Wenn die Meßsonde R die in der Zeichnung dargestellte
Endposition (Kalibrierposition) erreicht hat, beaufschlagt es einen
Schaltkontakt 42, so daß die auf einer Leiterplatte L schematisch
dargestellte Schaltung aktiviert wird. Diese Leiterplatte L steht
über Leitungen 50, 51 mit dem Stecker S der Anschlußleitung eines
Proportionalzählrohrs 40 in der Meßsonde R in Verbindung, und die
Schaltungsbestandteile steuern die Regelabläufe, bis innerhalb
einer bestimmten Zeitspanne eine bestimmte Übereinstimmung von Ist-
Wert und Soll-Wert des Zählrohrstroms erreicht ist.
Der Ist-Wert des Stromes Iist des (im Strom-Modus betriebenen)
Proportionalzählrohrs 40 gelangt über die Eingangsleitung 51, einen
Meßverstärker 21 und eine Korrekturschaltung 22 (zur Kompensation
des Ladestroms der Zählrohrkapazität bei Hochspannungseinstellung)
zu Divisions- und Logarithmierungsschaltungen 23, 24, wo folgende
Rechenoperationen durchgeführt werden:
entweder: e = log (Isoll) - log (Iist)
oder: e = log {Isoll/Iist}.
entweder: e = log (Isoll) - log (Iist)
oder: e = log {Isoll/Iist}.
Der sich aus diesen mathematisch gleichwertigen Vorgehensweisen
hieraus ergebende Wert e ist ein Maß für die Abweichung der
tatsächlichen Gasverstärkung von der einzustellenden Gasverstärkung
dar und wird in an sich bekannter Weise einem Regler 25 (z. B. einem
PID-Regler) zugeführt, der dann eine Regelgröße zur Einregelung des
Hochspannungsgenerators 30 abgibt. Dies kann durch Multiplikation
des Wertes e mit einem Faktor in einem Schritt oder schrittweise
durchgeführt werden. Die (eingeregelte) Hochspannung liegt über
die Leitung 50 am Stecker S des Proportionalzählrohrs 40 an.
Die beschriebene Anordnung der Schaltungsbauteile auf der Leiter
platte L ist hierbei symbolisch (im Sinne eines Blockschaltbildes)
zu verstehen; in der Praxis kann diese Schaltung auf verschiedene
Weise realisiert werden. Eine bevorzugte Ausführungsform realisiert
die Baugruppen 22-25 durch einen Mikroprozessor in digitaler
Technik; die hierzu nötige Transformation der analogen Ein- und
Ausgangsgrößen (verstärkter Zählrohrstrom bzw. Ausgangsspannung des
Reglers) wird durch A/D- bzw. D/A-Wandler durchgeführt. Der dem
Verstärker 21 nachgeschaltete A/D-Wandler ist hierbei als Strom-
Frequenz-Wandler ausgeführt, dessen abgegebenen Impulse werden
einem Zähler zugeführt, der dann die Eingangsgröße der Divisions
schaltung 23 bildet.
Es ist ebenso möglich, beispielsweise die nicht als Mikroprozessor
integrierten, analog arbeitenden Bauteile Hochspannungseinheit 30
und Verstärker 21 mit zugehörigem Strom-Frequenz-Wandler nicht im
Meßgerät M, sondern extern, beispielsweise im Handgriff 40A der
Meßsonde R unterzubringen.
Zur Versorgung der beschriebenen Bauteile dient eine Batterie B,
die in ein Batterieaufnahmefach 31 im Meßgerät M eingeschoben ist.
Die Bedienung und die Anzeige der Meßwerte erfolgt auf einem
Display D; insbesondere wird hier der Soll-Wert Isoll des Zähl
rohrstroms eingegeben und in der Schaltung mit dem vom Proportio
nalzählrohr 40 gelieferten Ist-Wert Iist in der oben beschriebenen
Weise verrechnet.
Die Kalibrierung des Proportionalzählrohrs erfolgt somit voll
automatisch nach jedem Neueinschalten oder nach dem Einstecken der
Meßsonde in das Aufnahmerohr und läuft bis zum Erreichen der
vorgegebenen Genauigkeit (z. B. 5%) der Regelung der Hochspannung
ab.
Im Display D wird die Beendigung des Kalibriervorgangs angezeigt
und kann auf Wunsch zur Erhöhung der Genauigkeit (z. B. 1%)
verlängert werden.
Mit der beschriebenen Technik kann beispielsweise ein
transportables Dosis- oder Dosierleistungsmeßgerät ausgestattet
werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Kalibrierung eines im Strom-Modus betriebenen
Proportionalzählrohrs durch die Regelung der Versorgungshoch
spannung in Abhängigkeit vom Zählrohrstrom, in dem aus dem Zähl
rohrstrom eines Standardstrahlers als Ist-Wert durch Vergleich
mit einem Soll-Wert eine Eingangsgröße für einen Regler gewonnen
wird, der die Stellgröße für die Versorgungshochspannung
erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Ist-Wert (Iist) und dem
Soll-Wert (Isoll ) des Zählrohrstromes eine Eingangsgröße e
wahlweise nach der Vorschrift
e = log (Isoll) - log (Iist)
oder e = log {Isoll/Iist}
gewonnen wird, deren Wert ein Maß für die Abweichung der Versor gungshochspannung ist.
e = log (Isoll) - log (Iist)
oder e = log {Isoll/Iist}
gewonnen wird, deren Wert ein Maß für die Abweichung der Versor gungshochspannung ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Regelvorgang immer dann automatisch eingeleitet wird, wenn die
das Proportionalzählrohr (40) enthaltende Meßsonde (R) in einer
hierfür vorgesehenen Kalibrierposition am Meßgerät (M)
angebracht wird.
3. Vorrichtung zur Kalibrierung eines Proportionalzählrohrs nach
Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufnahmerohr
(41) für die Meßsonde (R) vorgesehen ist, an dessen Innenwandung
in definierter Position zum Proportionalzählrohr (40) sich der
Standardstrahler (10) befindet, und daß das Aufnahmerohr (41)
einen Schaltkontakt (42) beinhaltet, der die Gewinnung der
Eingangsgröße (e) für den Regler (25) und der Stellgröße für die
Hochspannungseinheit (30) aktiviert, wenn er von der Meßsonde
(R) beaufschlagt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufnahmerohr (41) vertikal angeordnet ist und der Schaltkontakt
(42) an seinem Boden angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924234075 DE4234075C1 (de) | 1992-10-09 | 1992-10-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Kalibrierung eines Proportionalzählrohres |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE4234075C1 true DE4234075C1 (de) | 1994-03-31 |
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DE (1) | DE4234075C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2622223B2 (de) * | 1976-05-19 | 1980-01-31 | Fa. Ludwig Krohne, 4100 Duisburg | Schaltungsanordnung zur automatischen Driftstabilisierung einer Einrichtung zur Intensitätsmessung von Kernstrahlung mit einem Strahlungsdetektor und mit einem zwei Integraldiskriminatoren aufweisenden Regelkreis |
-
1992
- 1992-10-09 DE DE19924234075 patent/DE4234075C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2622223B2 (de) * | 1976-05-19 | 1980-01-31 | Fa. Ludwig Krohne, 4100 Duisburg | Schaltungsanordnung zur automatischen Driftstabilisierung einer Einrichtung zur Intensitätsmessung von Kernstrahlung mit einem Strahlungsdetektor und mit einem zwei Integraldiskriminatoren aufweisenden Regelkreis |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Nucl. Instr. Meth., Bd. 66, 1968, S 316-320 * |
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