DE4225233A1 - Abwehreinrichtung - Google Patents
AbwehreinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abwehreinrichtung insbesondere für
Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Unter Fahrzeugen
werden Luftfahrzeuge im weitesten Sinne verstanden, wie Projektile,
Lenkflugkörper u. dgl., Wasserfahrzeuge und Landfahrzeuge. Die er
findungsgemäße Abwehreinrichtung ist aber nicht auf ruhende oder
bewegte Fahrzeuge beschränkt, sondern auch für ortfeste, zu schüt
zende Objekte, wie etwa Gebäude, geeignet.
Bekannte Abwehreinrichtungen der genannten Art sind in bzw. an
Kampfflugzeugen vorgesehen und weisen einen Werfer, einen von die
sem vom Flugzeug weg beschleunigbaren Wurfkörper und eine bevorzugt
sensorgesteuerte Einrichtung zum Aktivieren des Werfers auf.
Der Werfer ist in die Flugzeugzelle integriert oder an einem Waf
fenträger etwa unter einer Tragfläche angebracht, während der Wurf
körper ähnlich einem Projektil mit oder ohne eigenen Antrieb ausge
bildet ist. Die Beschleunigung des bekannten Wurfkörpers erfolgt in
jedem Fall mit pyrotechnischen Mitteln.
Der Wurfkörper selbst ist als pyrotechnischer oder elektronischer
Täusch- oder Störkörper ausgebildet und hat den Zweck, das Flugzeug
oder ganz allgemein das zu schützende Objekt angreifende, gesteuer
te Flugkörper so zu täuschen oder deren Steuerung so zu stören, daß
sie das Flugzeug bzw. zu schützende Objekt verfehlen. Es sind etwa
Störkörper möglich, die Aufklärungs- oder Sucheinrichtungen, etwa
feindlichen Radar, so stören, daß diese Sucheinrichtungen fehler
haft oder nicht mehr arbeiten, oder Täuschkörper, die das zu schüt
zende Objekt an einer anderen Stelle, als es sich tatsächlich be
findet, vortäuschen.
Schnellfliegende Flugzeuge, wie etwa Abfangjäger oder Jagdbomber,
sind wegen ihrer hohen Fluggeschwindigkeit und Wendigkeit, Lang
streckenflugzeuge wegen ihrer hohen Flughöhe und Fluggeschwindig
keit und Kampfhubschrauber wegen ihres überraschenden und nur sehr
kurzzeitigen Auftauchens mit herkömmlichen ungesteuerten Geschützen
und Projektilen, etwa Fliegerabwehrgeschützen mit optischen Ziel
einrichtungen, kaum zu treffen. Gegen solche ungesteuerten Projek
tile sind im übrigen die Abwehreinrichtungen der eingangs genannten
Art unwirksam, da sie das Projektil selbst nicht mechanisch stören
können, sondern lediglich Steuerungen beeinflussen.
Es werden daher moderne Fliegerabwehrgeschütze einzeln oder batte
rienweise von einem Leitgerät gerichtet, das etwa mittels Radar An
wesenheit, Entfernung und Geschwindigkeit eines über dem Horizont
auftauchenden Flugzeuges ermittelt, in einem Rechner den zu einem
bestimmten Zeitpunkt voraussichtlich zutreffenden Haltepunkt ermit
telt und das bzw. jedes zugehörige Geschütz entsprechend richtet,
so daß der Kanonier nur noch zu entsichern braucht, wenn das ange
sprochene Flugzeug als Feindflugzeug identifiziert ist. Das Abfeu
ern des Geschützes kann zum genannten, bestimmten Zeitpunkt selbst
tätig erfolgen.
Wenn nun in diesem Flugzeug der Sensor der Aktivierungseinrichtung
das Auftreffen eines Radarstrahles mißt und anhand dessen Sende-
oder Kippfrequenz feststellt, daß es sich um ein feindliches Radar
handeln muß, dann feuert die Aktivierungseinrichtung einen Stör-
oder Täuschkörper ab, der in ausreichender Entfernung vom Flugzeug
entweder seinerseits einen Reflexstrahl passender Frequenz und ho
her Intensität abstrahlt oder am einfachsten eine Wolke aus reflek
tierenden Partikeln, etwa Aluminiumspäne, verbreitet; das betref
fende Radargerät erhält dann entweder ein unverwertbares Signal
oder spricht die reflektierende Wolke als größeres und somit be
vorzugtes Ziel an. Jedenfalls wird das Flugzeug nicht beschossen,
sondern allenfalls die reflektierende Wolke. Es ist auch möglich,
durch einen starken Reflexstrahl die Anwesenheit des Flugzeugs an
anderer Stelle vorzutäuschen.
Bei Lasersteuerung oder aktiver Infrarotsteuerung kann ebenfalls
die am Flugzeug auftreffende Strahlung ermittelt werden und dement
sprechend ein Stör- oder Täuschkörper abgefeuert werden, der beim
Abbrennen eine sehr intensive Strahlung abgibt, die die Frequenz
des Laser- oder Infrarotstrahles wesentlich intensiver abgibt als
der entsprechende Reflexstrahl. Auch hier wird die Steuerung ent
weder gestört oder fehlgeleitet.
Auch bei passiven Steuerungen, die etwa auf die Infrarotstrahlung
der Flugzeugtriebwerke ansprechen, kann dann, wenn das Bordradar
das Herannahen eines entsprechenden Flugkörpers meldet, ein Täusch
körper abgeschossen werden, der in ausreichender Entfernung vom
Flugzeug unter Entwicklung äußerst intensiver Infrarotstrahlung
abbrennt, die bevorzugt auch das gleiche Spektrum wie die Wärme
strahlung der Flugzeugtriebwerke aufweist, so daß der Flugkörper
fehlgelenkt wird.
Nachteilig ist in jedem Fall der pyrotechnische Antrieb, und zwar
besonders aus den folgenden Gründen:
- - das pyrotechnische Treibmittel stellt, ähnlich der Kanone einer Flugzeug-Schleudersitzes, stets eine latente Gefährdung dar, denn es kann grundsätzlich auch versehentlich ausgelöst werden, etwa durch einen Kurzschluß; aus diesem Grund sind aufwendige Sicherheitsvorkehrungen erforderlich, wie das Entfernen von Si cherungsbolzen vor dem Abflug und das erneute Anbringen dieser Sicherungsbolzen nach dem Flug durch hochqualifiziertes und zu verlässiges Personal; die ständige Anordnung aktivierter Abwehr einrichtung etwa an der Außenseite von Gebäuden ist in der Regel aus Sicherheitsgründen nicht möglich,
- - die zum Beschleunigen des Wurfkörpers führende Druckentwicklung des pyrotechnischen Treibmittels ist nur unvollkommen reprodu zierbar; dazu kommen noch Änderungen im Abbrennverhalten des Treibmittels in Abhängigkeit von der Alterung oder der Umge bungstemperatur,
- - die zum Zünden des Treibmittels erforderliche und damit zum Ein setzen der Beschleunigung verstreichende Zeit ist verhältnis mäßig lang und außerdem nicht ausreichend reproduzierbar,
- - die Richtung der Beschleunigung ist in aller Regel nach dem Ein richten des Werfers bei dessen Montage nicht mehr veränderbar,
- - das wiederholte Beschleunigen von Wurfkörpern ist in der Regel nicht möglich, weil das Nachführen von Treibladungen einen auf wendigen, schweren und sperrigen Verschluß erfordert, und
- - beim Abfeuern einer Treibladung tritt ein erheblicher Rückstoß auf, weil nicht nur der Wurfkörper, sondern auch die Treibladung und ggf. auch Führungs- und Verdämmungskörper beschleunigt wer den müssen.
Wegen der unterschiedlichen Zeit, die jeweils zum Zünden erforder
lich ist, und wegen der unterschiedlichen Beschleunigung, die die
jeweiligen Wurfkörper erfahren können, ist es nicht möglich, mehrere
Wurfkörper nach ihrer Beschleunigung in einer definierten gegensei
tigen räumlichen Zuordnung zu halten.
Die Nachrüstung von zu schützenden Objekten mit Abwehreinrichtungen
ist schwierig und oft unmöglich.
Im übrigen kann das Abfeuern des Werfers etwa von einem Infrarot
suchkopf eines angreifenden Flugkörpers ohne weiteres erkannt wer
den; es ist mit einfachen Mitteln möglich, diesen Suchkopf so aus
zubilden, daß er etwa nach dem Feststellen einer entsprechenden Ex
plosion am angesprochenen Ziel mittels seines ohnehin vorhandenen
Infrarotfühlers nicht mehr die intensivste Strahlungsquelle, son
dern die zweitintensivste Strahlungsquelle mit gleichem Spektrum
ansteuert und somit auf den abgeschossenen Täuschkörper nicht rea
giert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, mindestens einen der vorgenannten Nachteile aus
zuräumen und eine Abwehreinrichtung zu schaffen, bei der mit erheb
lich verbesserter Sicherheit und mit geringem Bedarf an Raum und
Gewicht die Auslösezeit besser reproduzierbar und verkürzt ist und
die Beschleunigung besser reproduzierbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hier
bei ist entweder der Werfer als elektromagnetische Primärspulenan
ordnung ausgebildet, oder eine solche ist am Wurfkörper angeordnet;
der Primärspulenanordnung gegenüberliegend ist entweder am Wurfkör
per eine Sekundärspulenanordnung ausgebildet oder der Werfer bil
det eine solche. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß diese Sekun
däranordnung auch etwa von einer massiven Platte gebildet sein
kann. Durch eine aufladbare Kondensatoranordnung ist die Primärspu
lenanordnung ansteuerbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Werfer
als Primärspulenanordnung ausgebildet.
Zum Auslösen der erfindungsgemäßen Abwehreinrichtung genügen wenige
zehn Mikrosekunden, wobei der Auslösezeitpunkt mit einer Genauig
keit von etwa 1 µs reproduzierbar ist.
Da es möglich ist, den Stromverlauf und die Stromintensität mit
höchster Genauigkeit zu reproduzieren, erfolgt auch der Beschleuni
gungsvorgang mit höchster Genauigkeit und Reproduzierbarkeit.
Für einen Täusch- oder Störkörper mit einem Gewicht von 1 bis 2 kg,
der auf eine Geschwindigkeit von 30 bis 50 m/s beschleunigt werden
soll, genügt eine elektrische Energie von etwa 2 bis 10 kJ, wenn
man von einem Wirkungsgrad von 25% ausgeht, der von bekannten
Flachspulenbeschleunigern bequem erreicht werden kann.
Es ist somit möglich, bei der erfindungsgemäßen Abwehreinrichtung
den Wurfkörper bereits entweder erforderlichenfalls sehr kurz nach
dem Erkennen einer Bedrohung oder zu einem ggf. errechneten, opti
malen Zeitpunkt zu beschleunigen; wegen der hohen Reproduzierbar
keit und der ebenfalls gut reproduzierbaren Auslösezeit ist es mög
lich, mehrere Wurfkörper gleichzeitig oder in festgelegter Reihen
folge zu beschleunigen und somit eine noch bessere Störung oder
Täuschung einer Bedrohung herbeizuführen; so ist es z. B. möglich,
von einem Langstreckenflugzeug, dessen Triebwerke mit gegenseitigem
Abstand unter den Tragflächen angebracht sind, eine der Anzahl der
Triebwerke entsprechende Anzahl von Wurfkörpern in einer solchen
gegenseitigen Zuordnung zu beschleunigen, daß sie sich mit den
gleichen gegenseitigen Abständen wie die Triebwerke oder mit zu
diesen proportionalen Abständen vom Flugzeug wegbewegen und somit
in höchst vollkommener Weise das Flugzeug simulieren, so daß auch
ein die Anzahl und Anordnung der Triebwerke berücksichtigender
Suchkopf getäuscht wird.
Nach heutigem Stand der Kondensatortechnologie kann eine solche
Energie in einem Volumen von 1 bis 4 dm3 gespeichert werden; der
zugehörige Hochenergieschalter benötigt einen Raum von nur einigen
10 cm3. Die die Primärspulenanordnung bildende Flachspule ist eben
falls sehr klein.
Der Raumbedarf für die erfindungsgemäße Abwehreinrichtung ist somit
recht gering, wobei zusätzlich zu berücksichtigen ist, daß eine
Kondensatoranordnung mehrere Primärspulen alternierend erregen kann
und außerdem nach kurzer Aufladezeit wieder voll verfügbar ist. Als
Stromversorgung wird bevorzugt das Bordnetz des Flugzeugs oder zu
schützenden Objekts herangezogen. Der am zu schützenden Objekt an
zubringende Werfer, der bevorzugt als Flachspule ausgebildet ist,
baut äußerst flach und kann somit auch an Stellen angebracht wer
den, an denen die Anbringung eines als Kanone ausgebildeten Werfers
oder einer Rakete als Wurfkörper nicht möglich ist oder nicht vor
gesehen war; somit ist die Anordnung von Abwehreinrichtung an Stel
len, an denen eine solche bisher nicht möglich war, oder die Nach
rüstung mit Abwehreinrichtungen an Stellen, an denen ursprünglich
keine solche vorgesehen war, möglich.
Die Belastung des zu schützenden Körpers durch Rückstoß ist eben
falls geringer als bei einer Pulverkanone als Werfer, da der Rück
stoßanteil der beschleunigten Pulvergase entfällt, und da durch ge
eignete Ansteuerung der Primärspuleneinrichtung ein sehr gleich
mäßiger Beschleunigungsverlauf erreicht werden kann. Auch das mit
Infrarotfühlern ohne weiteres erfaßbare Mündungsfeuer bzw. der
Flammenstrahl von raketenbetriebenen Wurfkörpern entfällt. Das zu
schützende Objekt kann außerdem nicht durch dieses Mündungsfeuer
bzw. diesen Flammenstrahl selbst in Mitleidenschaft gezogen werden.
Wenn die erfindungsgemäße Abwehreinrichtung einsatzbereit gehalten
werden soll, dann wird der Kondensator in einem genau vorbestimmten
Ladezustand gehalten, der an den jeweils beabsichtigten Einsatz an
gepaßt ist. Wird die Abwehreinrichtung nicht benötigt, dann genügt
es, den Kondensator etwa über einen Kurzschlußwiderstand zu entla
den, der als Sicherung angeschlossen bleiben kann. Die Abwehrein
richtung ist dann völlig sicher, im Gegensatz zu einer Pulverkano
ne, deren Ladung auch in gesichertem Zustand noch eine gewisse Ge
fährdung bildet.
Soll die Abwehreinrichtung wieder betriebsbereit gemacht werden,
dann muß lediglich der Kondensator wieder an die Stromversorgung
angeschlossen werden. Hierzu ist kein gesondertes Personal erfor
derlich, sondern es muß lediglich ein Bedienungsschalter betätigt
werden. Dabei kann die Betriebsbereitschaft noch von einem anderen
Betriebszustand des zu schützenden Objekts abhängig gemacht werden,
etwa vom eingezogenen Fahrwerk eines Flugzeugs, so daß jegliche Ge
fährdung von Bodenpersonal ausgeschlossen ist.
Soweit ein Gebäude oder eine stationäre Einrichtung von der Abwehr
einrichtung geschützt werden soll, ist es möglich, die Abwehrein
richtung ständig auch in von Personen begangenen Bereichen anzu
bringen, aber erst dann betriebsbereit zu machen, wenn etwa Alarm
gegeben ist und diese Bereiche dann ohnehin gesperrt sind und nicht
mehr begangen werden dürfen.
Das Prinzip der Erfindung ist auch auf andere Werfer anwendbar, die
bisher als Pulverkanone ausgebildet waren und bei denen hinsicht
lich der Sicherheit ähnliche Probleme auftraten wie bei den bekann
ten Abwehreinrichtungen; so umfaßt die Erfindung auch etwa einen
Flugzeug-Schleudersitz, der anstelle einer Pulverkanone mit einem
elektromagnetischen Werfer der beschriebenen Art ausgebildet ist
und dessen Betriebsbereitschaft etwa im Rahmen der üblichen Check
liste vom Piloten selbst hergestellt und beendet werden kann. Die
vom elektromagnetischen Werfer erreichbare Beschleunigung des
Schleudersitzes ist erheblich genauer reproduzierbar als die von
der bisherigen Pulverkanone erreichbare Geschwindigkeit und kann
somit näher an der Beschleunigungs-Erträglichkeitsgrenze des
Piloten liegen, wodurch eine größere Auswurfhöhe erreichbar ist,
die bei Betätigung des Schleudersitzes am Boden lebenswichtig ist.
Um die Wirkung der erfindungsgemäßen Abwehreinrichtung zu verbes
sern, ist es gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
vorteilhaft, jeder Abwehreinrichtung mehrere Wurfkörper zuzuordnen.
Diese können beispielsweise übereinanderliegend angeordnet und
gleichzeitig beschleunigt werden, wobei die unterschiedliche Form
gebung, etwa ein unterschiedlicher Strömungswiderstand, dafür
sorgt, daß sie sich nach der Beschleunigung in definierter Weise
voneinander entfernen und somit gemeinsam eine wirksame Stör- oder
Täuschungsquelle bilden.
Es ist aber auch möglich und gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung von Vorteil, mehrere Primärspulenanordnungen vorzuse
hen und entweder jeweils mit einer eigenen Aktivierungseinrichtung
zu verbinden und diese miteinander zu koppeln oder alle von einer
gemeinsamen Aktivierungseinrichtung anzusteuern.
Es ist somit möglich, Wurfkörper in einer ganz bestimmten Anord
nung, Richtung und Zeitfolge so zu beschleunigen, daß sich ein vor
her festgelegtes Flugmuster ergibt. Es lassen sich demnach zeitlich
und/oder räumlich gestaffelte Kaskaden aus mehreren Täuschmodulen
erzeugen, so daß sogar ganze Falschbahnen oder Schutzglocken aus
solchen Täuschmodulen möglich sind.
Werden mehrere, gleich schwere Wurfkörper in festgelegter zeit
licher Zuordnung und in unterschiedlicher Richtung gleichartig be
schleunigt, dann ergibt sich eine sich ständig vergrößernde Schutz
glocke oder ein Schutzschirm.
Es ist somit möglich, die Schutzglocke oder den Schutzschirm einem
herannahenden Suchkopf so entgegenzusetzen, daß dieser zwangsläufig
einem Täuschmodul nahekommen muß und von diesem gestört, abgelenkt
oder ausgelöst werden kann.
Es kann sich das zu schützende Objekt auch im Inneren der Schutz
glocke befinden, doch ist in diesem Fall darauf zu achten, daß sich
das zu schützende Objekt nicht im meßtechnischen Mittelpunkt dieser
Schutzglocke oder Hülle befindet. Dies kann etwa durch zeitlich ge
staffelte Beschleunigung der einzelnen, diese Hülle bildenden Wurf
körper geschehen. Es ist auch möglich, die Wurfkörper unterschied
lich zu beschleunigen oder mit unterschiedlicher Masse auszubilden.
Es ist grundsätzlich möglich, wie bereits oben erwähnt, einem Wer
fer mehrere Wurfkörper zuzuordnen. Diese können übereinandersitzen
und gemeinsam von einer einzigen Elektromagnetanordnung beschleu
nigt werden.
Es ist aber etwa auch möglich, jedem der übereinandersitzenden
Wurfkörper eine Primärspulenanordnung zuzuordnen, wobei folgende
Anordnungen möglich sind:
- - es wird jeweils die oberste Primärspulenanordnung erregt, die dann den zugehörigen Wurfkörper bildet; die Sekundärspulenanord nung wird von der zu diesem Zweck kurzgeschlossenen Spulenanord nung des jeweils darunterliegenden Wurfkörpers gebildet,
- - es wird jeweils die oberste Primärspulenanordnung erregt, die dann den zugehörigen Wurfkörper bildet; die Sekundärspulenanord nung wird von einer Metallplatte oder einem Metallgitter gebil det, die bzw. das an der zugewandten Seite des jeweils darunter liegenden Wurfkörpers angeordnet ist,
- - es wird jeweils die oberste Primärspulenanordnung erregt, die dann den zugehörigen Wurfkörper bildet; die Sekundärspulenanord nung ist ortsfest am zu schützenden Objekt angeordnet,
- - es wird die jeweils zweitoberste Primärspulenanordnung erregt, die nachfolgend kurzgeschlossen wird und die Sekundärspulenan ordnung bildet, wenn der zugehörige Wurfkörper in die oberste Lage gelangt, und
- - es wird die jeweils zweitoberste Primärspulenanordnung erregt, während die zugeordnete Seite des darüberliegenden Wurfkörpers eine Platte oder ein Gitter trägt, die bzw. das als Sekundärspu lenanordnung wirksam ist.
Es ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besonders
vorteilhaft, mindestens zwei Wurfkörper mit jeweils einer Magnet
spulenanordnung, vorzugsweise einer Sekundärspulenanordnung, neben
einanderliegend anzuordnen. Ist die ortsfeste Magnetspulenanordnung
als Primärspulenanordnung ausgebildet, dann ist mindestens eine der
Sekundärspulenanordnungen bzw. der zugehörige Wurfkörper gegenüber
der Mittelachse der Primärspulenanordnung seitlich bzw. radial ver
setzt und wird bei Erregung der Primärspulenanordnung nicht längs
deren Achse, sondern winklig zu dieser beschleunigt. Das Maß der
Versetzung der Sekundärspulenanordnungen gegenüber der Mittelachse
bestimmt den Abgangswinkel der entsprechenden Wurfkörper.
Es ist aber auch möglich, mindestens zwei Primärspulenanordnungen
zueinander exzentrisch ineinanderliegend oder übereinanderliegend
anzuordnen; die Sekundärspulenanordnung des zugehörigen Wurfkörpers
kann hierbei zur Mittelachse einer der genannten Primärspulenanord
nungen konzentrisch angeordnet sein; es ist aber auch möglich, die
Achse der Sekundärspulenanordnung bezüglich der Achsen zweier, meh
rerer oder aller der Primärspulenanordnungen mittig anzuordnen, die
gemeinsam einen Werfer bilden.
Es ist somit möglich, je nach Anzahl und Art der beim Abschuß er
regten Primärspulenanordnungen die Abgangsrichtung des entsprechen
den Wurfkörpers erst unmittelbar beim Abschuß zu wählen und zu be
stimmen. Es kann somit mittels einer Sensoreinrichtung Art und
Richtung eines herannahenden Suchkopfes oder eines Suchstrahles be
stimmt werden und es kann dann die Beschleunigungsrichtung der an
zusteuernden Abwehreinrichtung gewählt werden. Bei mehreren Abwehr
einrichtungen kann auch diese mit dem zur Abwehr bestgeeigneten
Wurfkörpers bestimmt werden.
Einer der Vorteile dieser Ausgestaltung der Erfindung liegt auch
darin, daß bei Flugzeugen, die im Verband fliegen, die Position der
anderen Flugzeuge des Verbandes durch Wahl einer solchen Beschleu
nigungsrichtung berücksichtigt werden kann, daß der Wurfkörper
nicht unmittelbar das Nebenflugzeug gefährdet oder die abgelenkte
Gefährdung auf dieses lenkt.
Da der Werfer der erfindungsgemäßen Abwehreinrichtung nicht, wie es
bei bekannten der Fall ist, eine einen Druck erzeugende pyrotechni
sche Ladung benötigt, die nach jedem Schuß erneuert werden müssen,
sowie Mittel, die dem Druck beim Abfeuern dieser Ladung standhal
ten, in die die neue Ladung eingesetzt werden muß, ist es zum Nach
laden grundsätzlich nur erforderlich, den Wurfkörper mit der inte
grierten, bevorzugt als Sekundärspulenanordnung ausgebildeten Ma
gnetspulenanordnung auszutauschen.
Erfindungsgemäß ist daher die Anbringung einer Nachladeeinrichtung
besonders vorteilhaft, mittels deren die einzelnen Wurfkörper vor
zugsweise quer zur Beschleunigungsachse vor die ortsfeste Primär
spulenanordnung gefördert werden.
Eine solche Nachladeeinrichtung kann als federbelastetes Magazin
oder als Revolverscheibe ausgebildet sein; bevorzugt sind die Wurf
körper aber an einem Gurt aufgereiht, der über die Primärspulenan
ordnung hinweggeschleppt wird; wenn der Wurfkörper die zu dieser
angestrebte Relativlage erreicht hat, wird der Gurt angehalten oder
die Primärspulenanordnung erregt. Hierbei kann diese Relativlage
gegenüber der Mittelachse der Primärspulenanordnung versetzt sein,
um hierdurch eine zu dieser Achse winklige Beschleunigungsrichtung
zu erreichen.
Bei der Beschleunigung wird der entsprechende Wurfkörper aus dem
Gurt ausgeklinkt oder ausgebrochen.
Es ist aber auch möglich und ggf. vorteilhaft, auch die Primärspu
lenanordnung dem die Sekundärspulenanordnung aufweisenden Wurfkör
per zuzuordnen. Wenn dieser Einheitswurfkörper seine Endlage er
reicht hat, in welcher er entgegen der Beschleunigungsrichtung aus
reichend abgestützt ist, wird der Kontakt mit der Zuleitung von der
Kondensatoreinrichtung her ggf. selbsttätig hergestellt.
Der Vorteil eines solchen Einheitswurfkörpers liegt darin, daß die
nur für den einmaligen Gebrauch vorgesehene Primärspule den bei
ihrer Erregung zusätzlich auftretenden Radialkräften nicht unbe
schadet standzuhalten braucht und somit leichter und billiger aus
geführt sein kann. Es muß lediglich die Abstützung so ausgebildet
sein, daß mögliche Bruchstücke der Primärspule nicht das zu schüt
zende Objekt gefährden können.
Die Abwehreinrichtung besteht in der Regel aus mehreren Teilelemen
ten, die jeweils an der optimalen Anbringungsstelle vorgesehen sein
können; so kann etwa der Sensor in der Flugzeugnase angeordnet sein
und auch für andere Zwecke herangezogen werden. Der Werfer ist be
vorzugt an solchen Stellen angeordnet, wo er den Strömungsverlauf
rund um das Flugzeug herum nicht beeinträchtigt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist aber die gesamte Abwehr
einrichtung als Baueinheit ausgebildet, in die bevorzugt auch die
Stromversorgung etwa durch eine Ortsbatterie integriert ist.
Es ist somit möglich, vollständige Abwehreinrichtungen je nach der
zu erwartenden Bedrohung passend auszuwählen und etwa am Waffenträ
ger eines Flugzeugs einzuklinken oder als Standgerät nahe besonders
bedrohten, ortsfesten Objekten im Notfall aufzustellen. Somit ist
es möglich, in einem Gebiet, das unerwartet angegriffen wird, in
nerhalb kürzester Zeit alle neuralgischen Einrichtungen vor Lenk
waffenangriffen zu schützen.
Die erfindungsgemäße Abwehreinrichtung ist nicht nur geeignet zum
Schutz gegenüber Angriffen, sondern kann besonders vorteilhaft auch
eine Angriffswaffe, etwa einen Lenkflugkörper, der seinerseits ein
Objekt angreift, vor Abwehreinrichtungen schützen; besonders zweck
mäßig ist die erfindungsgemäße Abwehreinrichtung bei einem Marsch
flugkörper, der seinerseits von speziellen Abwehrraketen ange
griffen wird.
Zu diesem Zweck kann der Lenkflugkörper seinerseits einen Sensor
zum Erfassen einer Abwehrrakete aufweisen, der die erfindungsgemäße
Abwehreinrichtung ansteuert. Diese kann auch mit dem Suchkopf des
Lenkflugkörpers gekoppelt sein.
Es ist aber aus Gründen der baulichen Vereinfachung auch möglich,
gelenkte oder ungelenkte Flugkörper mit einer erfindungsgemäßen
Abwehreinrichtung auszustatten, die entweder zeitgesteuert ist und
dann ausgelöst wird, wenn der Flugkörper voraussichtlich bekannte
feindliche Abwehrstellungen überfliegt, oder dann, wenn sich der
Flugkörper kurz vor seinem Ziel befindet, wenn man damit rechnet,
daß dieses geschützt ist. Es können an ein und demselben Flugkör
per auch mehrere, gleichartig oder unterschiedlich gesteuerte Ab
wehreinrichtungen angeordnet sein. So kann beim Überfliegen einer
Abwehrstellung eine Folge von Wurfkörpern abgeschossen werden, von
denen möglicherweise jeder eine Abwehrreaktion auslöst und somit
die Kapazität der feindlichen Abwehr entscheidend mindert.
Die erfindungsgemäße Abwehreinrichtung zum Tarnen, Täuschen, Ablen
ken (im Sinne von optischem und elektronischem Fehlleiten) und Stö
ren, die wegen der zunehmenden Verbreitung von Zielsuchautomatiken
in Zukunft immer bedeutendere Anwendungsformen moderner, "intelli
genter" Schutztechnik sind, reagiert schneller und präziser als
bisherige Einrichtungen ähnlicher Art und gestattet Reaktionszeiten
in der Größenordnung nur weniger 10 Mikrosekunden.
Die Erfassung einer Bedrohung kann, wie bisher, mittels passiver
Sensoren erfolgen; gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist aber die Ausstattung der erfindungsgemäßen Ab
wehreinrichtung mit einem aktiven Detektor besonders von Vorteil,
denn hierdurch werden die Reaktionszeiten noch weiter verkürzt und
das Vorhaltemaß und somit die Ablenkung der gegnerischen Bedrohung
wird vergrößert. Detektionssysteme und schnelle Recheneinheiten,
die anfliegende Geschosse oder Gefechtsköpfe schon auf Entfernungen
von einigen hundert Metern erfassen und verfolgen, befinden sich
bereits in der Erprobung und können für die erfindungsgemäße Ab
wehreinrichtung herangezogen werden.
Neben solchen und anderen zentralen Sensorsystemen können auch Weg
werfsensoren benutzt werden, die mit der Abwehreinrichtung und be
sonders mit deren Wurfkörper verbunden sind und nur einmal benutzt
werden.
Wegen des einfachen und robusten Aufbaus der erfindungsgemäß ange
wandten einstufigen elektromagnetischen Werfer treten die Trigger
probleme mehrstufiger, bekannter Spulenkanonen nicht auf; die volle
Einsatzbereitschaft über Jahre hinweg ist gewährleistet; eine Alte
rung oder hohe Temperaturabhängigkeit wie bei pyrotechnischen
Treibsätzen tritt nicht auf.
Die zu beschleunigenden Wurfkörper sind aufgrund einer Strahlung,
eines Reflexionsvermögens, eines opaken Verhaltens usw. wirksam und
enthalten bevorzugt pyrotechnische Mittel, wie Blendfackeln, Nebel
granaten usw., indirekte Ablenkmittel, wie etwa Metallstaub,
und/oder elektronische Einrichtungen, wie Störsender, Einrichtungen zum
Vortäuschen der Bordelektronik usw.
Hierbei kann die Geometrie der Beschleunigerspulen (Primär-
und/oder Sekundärspulen) vorteilhaft der Masse und Geometrie des zu
werfenden Täusch- oder Störkörpers angepaßt sein.
Wegen der engen Triggertoleranz (etwa 1 µs) und der hohen Reprodu
zierbarkeit können mehrere als Einzellader und/oder mindestens eine
als Mehrlader ausgebildete erfindungsgemäße Abwehreinrichtung(en)
Wurfkörper als zeitliche oder räumliche Kaskaden anordnen, die
Falschbahnen, Blendbahnen oder Blendhüllen erzeugen können und bei
spielsweise eine zunehmende Ablenkung einer herannahenden Bedrohung
nach einer für das zu schützende Objekt unschädlichen Seite ermög
lichen.
Wegen der verhältnismäßig niedrigen Massen und Geschwindigkeiten
der zu beschleunigenden Wurfkörper stehen dem Fachmann alle Elemen
te der Stromversorgung, Schaltelemente und ggf. Elemente zum Steu
ern des Stromverlaufes zur Verfügung und ist auch die thermische
und mechanische Belastung des Werfers so gering, daß ihm problemlos
eine Mehrladeeinrichtung zugeordnet werden kann. Diese ist bevor
zugt als dünner, über eine Flachspule hinweggeführter Gurt ausge
bildet, der die Wurfkörper trägt, aber seinerseits aus elektrisch
nichtleitendem Material besteht.
Die erfindungsgemäße Abwehreinrichtung ist ausdrücklich auch zur
Beschleunigung nichtmilitärischer Wurfkörper geeignet und bevorzugt
eingerichtet, etwa zur Beschleunigung von Leuchtkörpern, die zur
Signalgebung oder Geländebeleuchtung etwa bei einer Notlandung in
Dunkelheit dienen, von Chemikalienbehältern zur Brandbekämpfung
oder zum Auslösen des Abregnens von Unwetterwolken o. dgl.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten, schemati
schen Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert. In dieser ist:
Fig. 1(a) der Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer er
findungsgemäßen Abwehreinrichtung,
Fig. 1(b) die Perspektivansicht einer in der in Fig. 1(a) gezeig
ten Abwehreinrichtung als Primärspule verwendbaren Flach
spule,
Fig. 2(a) der Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Abwehreinrichtung,
Fig. 2(b) der Längsschnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Abwehreinrichtung, und
Fig. 3 die schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbei
spiels einer erfindungsgemäßen Abwehreinrichtung, im
Schrägbild und kurz nach dem Abschuß.
In allen Figuren werden durchgehend für gleichartige Elemente glei
che Bezugszeichen verwendet.
In Fig. 1(a) ist eine Abwehreinrichtung im Längsschnitt gezeigt und
weist übereinanderliegend einen Täuschkörper 1 auf, der als Blend
fackel ausgebildet ist und die Form eines an der Spitze abgerunde
ten und an seiner Basis kreiszylindrisch verlängerten Kegels mit
einer Längsachse aufweist.
Der Täuschkörper 1 sitzt mit seinem Boden auf einer zur Längsachse
konzentrischen Kreisscheibe 3 aus Metall, die eine Sekundärspule
als Kreisspule bildet. Der Täuschkörper 1 und die Sekundärspule 3
bilden gemeinsam einen Wurfkörper.
Dieser Wurfkörper 1, 3 sitzt auf einer zur Längsachse koaxialen
Flachspule 2, die aus einem verhältnismäßig dicken Band aus einer
hoch zugfesten Kupfer- oder Aluminiumlegierung besteht, das paral
lel zur Längsachse hochkant angeordnet und um diese aufgewickelt
ist.
Diese Flachspule 2 weist zwei vom Wurfkörper 1, 3 wegweisende, ge
genüber der Ebene der Flachspule 2 im wesentlichen rechtwinklig
abgewinkelte Enden auf, wie dies am besten aus Fig. 1(b) ersicht
lich ist, die die Flachspule 2 in ausgebautem Zustand zeigt.
Die Flachspule sitzt in einer Bettung 4, die eine die Flachspule 2
passend aufnehmende Vertiefung aufweist, deren Boden durch die Zu
leitungen der Flachspule durchsetzt ist.
Die Bettung nimmt die bei der Erregung der Flachspule 2 in dieser
auftretenden Radialkräfte und die vom Wurfkörper 1, 3 abgewandten
Axialkräfte auf und ist bevorzugt aus faserverstärktem Kunststoff
gebildet.
Wenn bei der Erregung der Flachspule 2 durch deren Anschlüsse und
damit auch durch diese ein Stromimpuls I1(t) strömt, wobei die
Richtung dieses Stromes in den Anschlüssen durch Pfeile und in der
Wicklung durch Punkte bzw. Kreuze für auf den Betrachter zuströmen
den bzw. von diesem wegströmenden Strom bezeichnet ist, dann wird
in der Sekundärspule 3 ein Stromimpuls I2(t) in Gegenrichtung in
duziert. Die von den Strömen in Primärspule 2 und Sekundärspule 3
verursachten Magnetfelder sind einander koaxial entgegengerichtet
und stoßen einander ab, so daß der Wurfkörper 1, 3 einen längs der
Längsachse gerichteten mechanischen Impuls erhält und in dessen
Richtung von der Flachspule 2 und der Bettung 4 weg beschleunigt
wird.
Die Primärspule 2 ist so ausgelegt, daß sie der thermischen und me
chanischen Belastung bei diesem Vorgang unbeschadet standhält und
noch öfters wiederverwendet werden kann. Die Sekundärspule 3 dage
gen kann deformiert werden, soweit hierdurch nicht eine Störung der
Bewegungsbahn des Täuschkörpers 1 veranlaßt wird.
Die Sekundärspule 3 kann sich aber durch den Stromimpuls I2(t) so
weit erwärmen, daß sie den als Blendfackel ausgebildeten Täuschkör
per 1 zuverlässig in Brand setzt.
Im übrigen kann auch bei einem eine elektronische Einrichtung auf
nehmenden Täuschkörper 1 diese durch den Abschuß selbst ausgelöst
werden, etwa durch einen von der Sekundärspule 3 aus auf eine Re
laisspule in der elektronischen Schaltung induzierten Strom.
Die Ausführungsform der Fig. 2(a) entspricht im wesentlichen jener
der Fig. 1(a); der Täuschkörper 1 ist jedoch nicht massiv, sondern
weist eine zu seiner Längsachse koaxiale, kegelstumpfförmige Boden
ausnehmung auf, die von der komplementär ausgebildeten Primärspule
3 ausgekleidet ist.
Die Bettung 4 weist einen kegelförmigen Vorsprung auf, der sich ko
axial zur Längsachse erstreckt und der in die Bodenausnehmung des
Täuschkörpers 1 hineinragt.
Der kegelstumpfmantelförmige Zwischenraum zwischen dem Vorsprung
der Bettung 4 und der Innenwand der Bodenausnehmung ist von einer
Primärspulenanordnung 2 ausgefüllt, die wie jene der Fig. 1(a) und
1(b) aus einem Flachdraht aus hoch zugfester Kupfer- oder Alumini
umlegierung besteht, der auf die Kegelform des Vorsprungs der Bet
tung 4 aufgewickelt ist und auf dieser hochkant steht.
Die Stromrichtungen sind bezeichnet wie in Fig. 1(a). Die Primär
spule 2 ist bevorzugt nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt und
zerlegt sich beim Abschuß infolge der auf sie einwirkenden Radial
kräfte. Beim Nachladen sitzt in der Bodenausnehmung des neuen Wurf
körpers 1, 3 auch eine neue Primärspule.
Die Ausführungsform der Fig. 2(b) entspricht im wesentlichen jenen
der Fig. 1(a) und 1(b); der Täuschkörper 1 hat jedoch nicht die
Form eines verlängerten Kegels, sondern eines Kugelsegments, das
bodenseitig durch einen zum Kugelsegment koaxialen, flachen Kegel
stumpf verlängert ist.
Die Bettung 4 weist eine flach kegelstumpfförmige Aussparung auf,
die sich koaxial zur Längsachse des Kugelsegments erstreckt und der
die kegelstumpfförmige Bodenverlängerung des Täuschkörpers 1 zuge
wandt ist.
Ein kegelstumpfmantelförmiger Metallring 3, der wie die Sekundär
spule der anderen Ausführungsbeispiele bevorzugt aus einer hoch
zugfesten Aluminiumlegierung besteht, sitzt passend auf der Außen
seite der Bodenverlängerung des Täuschkörpers 1; diesem gegenüber
liegend ist die Aussparung der Bettung mit einer Primärspulen
anordnung 2 ausgekleidet, die wie die der Fig. 1(b) oder 2(a) aus
Flachdraht hoher Festigkeit und Leitfähigkeit besteht, der zum
Boden und den Seitenwänden der Aussparung jeweils hochkant ange
ordnet ist.
In Fig. 3 ist schematisch die Wirkungsweise einer für das gleich
zeitige Werfen mehrerer Wurfkörper geeigneten Wurfeinrichtung ge
zeigt. Diese weist eine von einem Strom I1 durchflossene, ebene
Primärspule 2 auf, die zu einer Längsachse radial und koaxial
angeordnet ist; einige der Feldlinien des hierbei verursachten
Magnetfeldes sind gestrichelt gezeigt, durchsetzen die Ebene der
Primärspule 2 senkrecht zu deren Ebene und divergieren von der
Längsachse um so mehr, je weiter sie von ihr entfernt sind.
Mit 3 sind zwei als ebene Metallringe ausgebildete Sekundärspulen
gezeigt, deren Durchmesser wesentlich kleiner ist als jener der
Primärspule 3, die beide bezüglich der Längsachse außermittig, aber
mit unterschiedlichem Abstand, angeordnet sind und die sich in ei
ner Lage mit Abstand vor der Primärspule 2 befinden, die sie kurz
nach der Erregung der Primärspule 2 einnehmen.
In den Sekundärspulen fließt jeweils ein Strom I2. Der von den
Sekundärspulen 3 getragene Täuschkörper ist der Einfachheit halber
nicht dargestellt.
Wie ersichtlich, werden die Sekundärspulen 3 in Richtung jener
Feldlinien beschleunigt, die mittig die entsprechende Sekundärspule
3 durchsetzen.
Claims (12)
1. Abwehreinrichtung insbesondere für Fahrzeuge, mit den fol
genden Merkmalen:
- - ein Werfer,
- - ein vom Werfer zu beschleunigender Wurfkörper, der einen vor zugsweise pyrotechnischen oder elektronischen Täusch- oder Stör körper aufweist, und
- - eine Aktivierungseinrichtung zum Auslösen des Werfers, die be
vorzugt eine Sensoreinrichtung zum Erfassen einer Bedrohung auf
weist,
dadurch gekennzeichnet, daß - - der Werfer als elektrische Magnetspulenanordnung (2) ausgebildet ist,
- - am Wurfkörper (1, 3) eine elektrische Magnetspulenanordnung (3) ausgebildet ist,
- - die eine Magnetspulenanordnung als Magnet-Primärspulenanordnung (2) und die andere als eine relativ zu dieser beschleunigbare Magnet-Sekundärspulenanordnung (2) ausgebildet ist, und
- - die Aktivierungseinrichtung eine an einer Stromversorgung auf ladbare und zur Erregung der Magnet-Primärspulenanordnung (2) zu dieser hin entladbare Kondensatoreinrichtung aufweist.
2. Abwehreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnet-Primärspulenanordnung (2) am Werfer angeordnet ist.
3. Abwehreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Wurfkörper (1, 3) vorgesehen sind.
4. Abwehreinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Magnet-Primärspulenanordnungen (2) vorgesehen sind, deren
Aktivierungseinrichtungen miteinander gekoppelt sind oder für die
eine gemeinsame Aktivierungseinrichtung vorgesehen ist.
5. Abwehreinrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Wurfkörper (1, 3) auf einer
einzigen Magnet-Primärspulenanordnung (2) nebeneinanderliegend an
geordnet sind.
6. Abwehreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Magnet-Primärspulenanordnung (2) mindestens
zwei nicht konzentrische Wicklungen aufweist, die wahlweise erreg
bar sind.
7. Abwehreinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, gekenn
zeichnet durch eine Nachladeeinrichtung für Wurfkörper (1, 3).
8. Abwehreinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nachladeeinrichtung einen Gurt aufweist, an dem die Wurfkörper
(1, 3) aufgereiht sind und der über die Primärspulenanordnung (2)
hinweg beweglich ist.
9. Abwehreinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Primärspulenanordnung (2) in Abhängigkeit von der Relativlage
des jeweils nächsten, vor die Primärspulenanordnung (2) bewegten
Wurfkörpers (1, 3) am Gurt erregbar ist.
10. Abwehreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Baueinheit bildet, die an der Außenseite
eines zu schützenden Objektes anbringbar ist.
11. Abwehreinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß sie in einem Lenkflugkörper zum Täuschen
und/oder Stören von diesen angreifenden Abwehr-Lenkflugkörpern angeord
net ist.
12. Werfer mit Wurfkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zur Bildung eines Flugzeugschleudersitzes der Werfer zur
Anbringung in einer Flugzeugkanzel eingerichtet ist und der Wurf
körper als Flugzeugsitz ausgebildet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924225233 DE4225233A1 (de) | 1992-07-30 | 1992-07-30 | Abwehreinrichtung |
FR9308500A FR2694389B1 (fr) | 1992-07-30 | 1993-07-09 | Dispositif de défense. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924225233 DE4225233A1 (de) | 1992-07-30 | 1992-07-30 | Abwehreinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4225233A1 true DE4225233A1 (de) | 1994-02-03 |
Family
ID=6464484
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924225233 Withdrawn DE4225233A1 (de) | 1992-07-30 | 1992-07-30 | Abwehreinrichtung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4225233A1 (de) |
FR (1) | FR2694389B1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19504856B4 (de) * | 1995-02-07 | 2005-03-03 | Deutsch-Französisches Forschungsinstitut Saint-Louis, Saint-Louis | Vorrichtung zur Beschleunigung eines Wurfkörpers |
FR2903769A1 (fr) * | 1995-02-14 | 2008-01-18 | Saint Louis Inst | Dispositif d'accelaration d'un corps de lancement |
DE102004051070B4 (de) * | 2004-10-20 | 2014-11-20 | Deutsch-Französisches Forschungsinstitut Saint-Louis | Prüfeinrichtung zur hochdynamischen Werkstoffprüfung |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3326748A1 (de) * | 1983-07-25 | 1985-02-07 | Fried. Krupp Gmbh, 4300 Essen | Mine |
GB2211589B (en) * | 1987-10-24 | 1990-03-07 | British Aerospace | Electromagnetic launcher. |
US4939976A (en) * | 1988-04-01 | 1990-07-10 | Minovitch Michael Andrew | Electromagnetic ground to orbit propulsion method and operating system for high mass payloads |
-
1992
- 1992-07-30 DE DE19924225233 patent/DE4225233A1/de not_active Withdrawn
-
1993
- 1993-07-09 FR FR9308500A patent/FR2694389B1/fr not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2694389A1 (fr) | 1994-02-04 |
FR2694389B1 (fr) | 1994-10-28 |
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