DE4224499C2 - Flanschverbindung zwischen zwei abgasführenden Teilen - Google Patents
Flanschverbindung zwischen zwei abgasführenden TeilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flanschverbindung zwischen zwei
abgasführenden Teilen, insbesondere Rohrelementen, von denen
mindestens ein Rohrelement aus einem mit einem Flansch ver
bindbaren äußeren Rohr und einem darin mit radialem Abstand
gehalterten inneren gasführenden Rohr aufgebaut ist.
Es ist bekannt, Abgasrohre aus zwei ineinandergestreckten
Rohren herzustellen, zwischen denen ein Isolationsspalt vor
handen ist (US-PS 35 81 494). Der Isolationsspalt kann luft
gefüllt oder mit einem Isoliermaterial gefüllt sein. Aufgrund
des Isolationsspaltes bleibt das Außenrohr deutlich kühler
als das Innenrohr. Die Verbindung derartiger Abgasrohre mit
einander oder beispielsweise mit einem Motorblock geschieht
über Flanschverbindungen. Im Bereich der Flansche ist jeweils
das Innenrohr an den Flansch und/oder das Außenrohr herange
führt und gegebenenfalls auch mit diesem verschweißt. Der Isolations
spalt ist also im Bereich der Flansche nicht vorhanden. Dies
gilt auch für den Fall, daß im Bereich des Flansches ein
Schiebesitz vorhanden ist, das Innenrohr also nur an dem Au
ßenrohr oder dem Flansch anliegt, aber nicht verbunden ist,
so daß es sich axial noch verschieben kann. Das Fehlen des
Luftspaltes führt also zur Bildung einer Wärmebrücke, die zu
einer Erhöhung der Temperatur des Flansches selbst und des
Außenrohrs in diesem Bereich führt.
Weiterhin bekannt ist ein Isolierrohr (DE 36 11 578 C2), bei
dem im Bereich der Flanschverbindung an dem äußeren und dem
inneren Rohr je ein Bundring befestigt ist. Die beiden
Bundringe werden voneinander durch eine Isolierlage thermisch
isoliert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flanschverbin
dung zu schaffen, die zu einer Verringerung der Temperatur
des Flansches und des Außenrohrs im Flanschbereich führt.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Flansch
verbindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Weiterbil
dungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die thermische Isolierung zwischen dem heißen Innenrohr
einerseits und dem Flansch und dem Außenrohr auch im Bereich
der Flanschverbindung führt dazu, daß der Flansch selbst eine
niedrigere Temperatur aufweist. Dadurch erhöht sich die Fe
stigkeit der Flansche oder man kann bei gleicher Festigkeit
dünnere Flansche oder Flansche aus preisgünstigerem Werkstoff
verwenden. Bei dünneren Flanschen verringert sich auch das
Gewicht. Hinzu kommt, daß die Wärmeabstrahlung in die Umge
bung verringert wird, was insbesondere dann von Wichtigkeit
ist, wenn aufgrund einschränkender Vorschriften Motore gekap
selt werden müssen.
Eine Möglichkeit der thermischen Isolierung ist erfindungsge
mäß das Fortführen des radialen Abstandes zwischen dem Außen
rohr und dem Innenrohr.
Bei Beibehaltung des radialen Abstandes des Innenrohres auch
im Endbereich kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgese
hen sein, daß das Innenrohr in diesem Bereich gegenüber dem
äußeren Rohr und/oder dem Flansch zentriert gehaltert ist.
Diese Zentrierung kann unter Umständen sehr vorteilhaft sein, insbeson
dere bei komplizierteren Formen, bei denen die stärkere
Längsausdehnung des wärmeren Innenrohr gegenüber dem Außen
rohr auch zu einer seitlichen Verschiebung führen kann. Ein
dann auftretendes seitliches Anliegen ist zwar immer noch
eine Isolierung in allen anderen Bereichen, jedoch kann die
Zentrierung auch in diesem Fall eine Verbesserung der Isolie
rung bringen. Als Zentrierung kann beispielsweise ein um das
Rohrende gelegter Ring aus Drahtgestrick oder einem anderen
Material dienen. Ebenfalls denkbar ist es, eine Zentrierung
durch Sicken am Innenrohr und/oder Außenrohr zu bewirken.
Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, daß
das innere Rohr über die Flanschverbindungsstelle axial vor
springt und dort in das jeweils andere Rohr etwas hineinragt.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß auch
das zweite Rohrelement doppelwandig aus einem äußeren und
einem inneren Rohr aufgebaut ist, wobei das innere Rohr eben
falls einen radialen Abstand von dem Außenrohr und/oder dem
Flansch aufweist.
In nochmaliger Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß die
beiden inneren Rohre im Bereich der Flanschverbindung einen
Schiebesitz bilden. Der Schiebsitz wird von einem flächigen
Anliegen der beiden Rohre aneinander gebildet, wobei jedoch
eine Verschiebung in axialer Richtung möglich ist.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß der Schiebesitz die
Zentrierung für mindestens eines der beiden inneren gasfüh
renden Rohre bildet.
Die Erfindung kann Flanschverbindungen zwischen beliebigen
gasführenden Rohrteilen bilden, beispielsweise mit Vorteil
eine Flanschverbindung zwischen einem Auspuffkrümmer und
einem Vorrohr.
Sie ist aber mit Vorteil auch bei einer Flanschverbindung
zwischen einem Vorrohr und einem Katalysatorgehäuse anwend
bar.
Insbesondere kann die Flanschverbindung bei der Anbringung
des Auspuffkrümmers an dem Zylinderkopf angewandt werden. So
kann beispielsweise um die Auslaßöffnung im Zylinderkopf
herum eine Ringnut angeordnet sein, in die beim Zusammenset
zen das innere gasführende Rohr des Auspuffkrümmers ein
greift. Auch in diesem Fall ist das innere gasführende Rohr
des Auspuffkrümmers thermisch von dem Flansch des Auspuff
krümmers und dem Flansch des Zylinderkopfes abgekoppelt.
Die Erfindung ist insbesondere bei Rohrverbindungen anwend
bar, bei denen das äußere Rohr die tragende Funktion über
nimmt und das innere Rohr aus dünnerem Material nur zur
Gasführung dient.
Sie ist aber auch in solchen Fällen anwendbar, bei denen das
Innenrohr zusätzlich zur Gasführung auch noch die tragende
Funktion übernimmt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung er
geben sich aus den Patentansprüchen, deren Wortlaut durch
Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird, der
folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Er
findung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch die
Verbindungsstelle zweier Rohrelemente;
Fig. 2 eine Flanschverbindung zwischen zwei Rohr
elementen, von denen nur eins doppelwandig
ist;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, bei
der beide Rohrelemente doppelwandig ausgebil
det sind.
In Fig. 1 ist eine Verbindung zwischen einem rechts gezeigten
Rohrelement 1 und einem links gezeichneten Rohrelement 2 dar
gestellt. Das Rohrelement 1 weist ein äußeres Rohr 3 auf, das
in seinem Endbereich mit einem Flansch 4 versehen ist, der
beispielsweise an das äußere Rohr 3 angeschweißt ist. Inner
halb des äußeren Rohres 3 ist ein inneres Rohr 5 angeordnet,
das konzentrisch zu dem äußeren Rohr gehaltert ist. Es weist
also überall einen radialen Abstand 6 von dem äußeren Rohr 3
auf. Zur Zentrierung ist zwischen dem äußeren und inneren
Rohr 3 und 5 im Endbereich ein Ringelement 7 aus einem Draht
gestrick angeordnet. Das Innenrohr 5, das aus dünnerem Mate
rial besteht, ragt über die freie Stirnfläche 8 des Flansches
4 hinaus.
Das zweite, in Fig. 1 links dargestellte Rohrelement enthält
ebenfalls ein äußeres Rohr 9, das in seinem Endbereich mit
einem Flansch 10 verbunden ist, beispielsweise verschweißt.
Der Flansch 10 entspricht in Form und Abmessung im wesentli
chen dem Flansch 4. Auch in dem Außenrohr 9 des zweiten Rohr
elementes 2 ist ein Innenrohr 11 aus dünnerem Material so an
geordnet, daß es allseits einen radialen Abstand 12 vom Au
ßenrohr 9 aufweist. In seinem Endbereich ist das Innenrohr 11
etwas erweitert, so daß der erweiterte Endbereich 13 über das
Ende des Innenrohres 5 des ersten Rohrelementes 1 paßt und
mit diesem einen Schiebesitz bildet. Der Schiebesitz ist im
wesentlichen gasdicht, so daß das heiße Abgas auch über die
dargestellte Flanschverbindung hinaus innerhalb des durch
die Innenrohre 5, 11 gebildeten Raumes bleibt.
Zwischen den beiden Flanschen ist eine Dichtung 14 angeord
net. Die beiden Flansche können beispielsweise durch Schrau
ben miteinander verbunden werden.
Aufgrund der dargestellten thermischen Isolierung des Innen
rohres 5, 11 sowohl von den Flanschen 4, 10 als auch von den
Außenrohren 3, 9 im Bereich der dargestellten Flanschverbin
dung bleiben die Flansche und Außenrohre auch in diesem Be
reich kühler als das Innenrohr.
Während die Darstellung der Fig. 1 vereinfacht und schema
tisch war, zeigt Fig. 2 eine weitere Flanschverbindung, bei
der ein Rohrelement ein Auspuffkrümmer 15 und das mit diesem
zu verbindenden Rohrelement ein Vorrohr 16 ist. Das Vorrohr
16 führt zu einem Katalysator.
Mit dem Außenrohr 3 des Auspuffkrümmers 15 ist der Flansch 4
verschweißt. Der Flansch 4 weist im Bereich seiner Innenöff
nung eine abgestufte Form auf, so daß das Außenrohr 3 dort
zunächst eingeschoben werden kann, bevor die Schweißverbin
dung erfolgt. Es ist also eine glatt durchgehende Innenöff
nung gebildet. Auch in dem Fall der Fig. 2 ragt das Innenrohr
5 des Auspuffkrümmers 15 über das entsprechende Ende des Flan
sches 4 hinaus. Wiederum ist ein radialer Abstand 6 zwischen
dem Innenrohr 5 einerseits und dem Flansch 4 bzw. dem Außen
rohr 3 andererseits gegeben.
Das Vorrohr 16 ist als Einfachrohr ausgebildet, enthält also
kein Innenrohr. In seinem Endbereich ist es trichterförmig
erweitert. Auf das Vorrohr 16 ist der zugehörige Flansch 10
aufgeschoben und liegt an dem sich erweiternden Bereich des
Vorrohrs an. Die Verbindung zwischen dem Flansch 10 und dem
Vorrohr 16 wird also beim Verschrauben oder Verklammern der
beiden Flansche 4, 10 hergestellt. Bei der in Fig. 2 darge
stellten Ausführungsform erstreckt sich das Innenrohr 5 des
Auspuffkrümmers 15 bis zum jenseitigen Ende des dem Vorrohr
16 zugeordneten Flansches 10, und weist auch in diesem Be
reich einen radialen Abstand 6 auf. Das Vorrohr 16 wird also
erst in einem Bereich stromab des Endes des Innenrohres 5 des
Auspuffkrümmers 15 voll von dem Abgas getroffen.
Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat herausgefunden,
daß selbst bei, dieser nur teilweise wirksamen thermischen
Entkopplung durch den Abstand eine Verringerung der Tempera
tur der Flansche 4, 10 um etwa 50° erreicht wird.
Fig. 3 zeigt nun eine Ausführungsform, bei der das Vorrohr 16
ebenfalls doppelwandig aus einem äußeren Rohr 9 und einem in
neren Rohr 11 aufgebaut ist. Das Ende des Auspuffkrümmers 15
ist identisch zu der Darstellung der Fig. 2, so daß der Aus
puffkrümmer 15 nicht nochmals erläutert wird. Das Innenrohr
11 des Vorrohrs 16 weist in diesem Fall einen etwas größeren
Durchmesser auf als das Innenrohr 5 des Auspuffkrümmers 15,
so daß die beiden Rohre aufeinandergestellt werden können und
so einen Schiebesitz bilden. Die Zentrierung des Innenrohres
11 im Vorrohr 16 wird hier durch den Schiebsitz mit dem In
nenrohr 5 des Auspuffkrümmers 15 bewirkt, so daß keine eigene
Zentrierung innerhalb des Vorrohrs 16 erforderlich ist.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform konnten Tem
peraturverminderungen im Bereich von 100° erzielt werden.
Claims (12)
1. Flanschverbindung zwischen zwei abgasführenden Teilen,
insbesondere Rohrelementen (1, 2), von denen mindestens
ein Rohrelement (1) aus einem mit einem Flansch (4)
verbindbaren äußeren Rohr (3) und einem darin mit
radialem Abstand (6) gehalterten inneren gasführenden
Rohr (5) aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
innere Rohr (5) im Bereich seines dem Flansch (4)
zugeordneten Endes von dem äußeren Rohr (3) und dem
zugeordneten Flansch (4) thermisch isoliert ausgebildet
ist und über die Verbindungsstelle zwischen den beiden
Rohrelementen (1, 2) axial vorspringt.
2. Flanschverbindung nach Anspruch 1, bei der das innere
Rohr (5) im Bereich des Flansches (4) im wesentlichen
über den gesamten Umfang einen radialen Abstand (6) von
dem äußeren Rohr (3) und/oder dem Flansch (4) aufweist.
3. Flanschverbindung nach Anspruch 1 oder 2, bei der das
innere Rohr (5) im Bereich des Flansches (4) gegenüber
dem äußeren Rohr (3) und/oder dem Flansch (4) zentriert
gehaltert ist.
4. Flanschverbindung nach Anspruch 3, bei der zur Zentrie
rung ein Ringelement (7) vorgesehen ist.
5. Flanschverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, bei der das zweite Rohrelement aus einem äußeren
Rohr (9) und einem darin mit radialem Abstand (12)
gehalterten inneren gasführenden Rohr (11) aufgebaut ist
und das innere Rohr (11) im Bereich seines dem Flansch
(10) zugeordneten Endes von dem äußeren Rohr (9) und dem
zugeordneten Flansch (10) thermisch isoliert ausgebildet
ist.
6. Flanschverbindung nach Anspruch 5, bei der das äußere
Rohr (9) des zweiten Rohrelements mit einem Flansch (10)
verbindbar ist.
7. Flanschverbindung nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die
thermische Isolierung des zweiten Rohrelements (2) durch
einen radialen Abstand zwischen dem inneren Rohr (11)
und dem äußeren Rohr (9) und/oder dem zugeordneten
Flansch (10) gebildet ist.
8. Flanschverbindung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei
der die beiden inneren Rohre (5, 11) im Bereich der
Flanschverbindung einen Schiebesitz bilden.
9. Flanschverbindung nach Anspruch 8, bei der der Schiebe
sitz eine Zentrierung für das Innenrohr (11) bildet.
10. Flanschverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, bei der ein Rohrelement (1) ein Auspuffkrümmer (15)
und das zweite Rohrelement (2) ein Vorrohr (16) ist.
11. Flanschverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei
der ein Rohrelement (2) ein Vorrohr (16) und das zweite
Rohrelement ein Katalysatorgehäuse ist.
12. Flanschverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei
der ein Rohrelement (1) ein Auspuffkrümmer (15) und das
zweite Rohrelement ein Zylinderkopf eines Motorblocks
ist.
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- 1992-07-24 DE DE19924224499 patent/DE4224499C2/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FRIEDRICH BOYSEN GMBH & CO. KG, 72213 ALTENSTEIG, |
|
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R071 | Expiry of right |