DE4223153C2 - Zur Befestigung eines Zahnersatzes am Kiefer dienendes Implantat - Google Patents
Zur Befestigung eines Zahnersatzes am Kiefer dienendes ImplantatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein zur Befestigung eines Zahn
ersatzes am Kiefer dienendes Implantat gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Das Implantat ist
dabei insbesondere zur Befestigung eines Zahnersatzes am
Oberkieferknochen bestimmt, welcher zum Zeitpunkt der Implantation
stark atrophiert ist.
Bereits bekannte Implantate zur Befestigung eines Zahn
ersatzes weisen einen im allgemeinen hohlzylindrischen, mit
Löchern versehenen Sockel und einen einstückigen Kopfteil auf,
der sich vom Sockel weg erweitert. Das Implantat besitzt dabei
eine in die Stirnseite des Kopfteiles mündende, ein Innen
gewinde aufweisende koaxiale Bohrung. Wenn ein Zahnersatz mit
einem derartigen Kopfteil an einem Kieferknochen befestigt
werden soll, wird das Implantat derart in ein Loch des Kiefer
knochens eingesetzt, daß es ungefähr bündig mit der Oberfläche
des Kieferknochens ist oder ein wenig aus diesem herausragt.
Dann wird die in die Stirnseite des Kopfteiles mündende Bohrung
mit einer Verschlußschraube verschlossen. Das Implantat bleibt
nun während einer beispielsweise einige Monate betragenden
Einheilungsphase in diesem verschlossenen Zustand im Kiefer
knochen. Das Knochengewebe wächst während dieser Einheilungs
phase in den zylindrischen Sockel hinein, wodurch dieser im
Kieferknochen fest verankert wird. Danach wird die Verschluß
schraube entfernt und ein Sekundärelement in das Implantat
eingeschraubt. Dieses Sekundärelement bildet einen Pfeiler, an
dem der künstliche Zahnersatz befestigt wird.
Während der vorgenannten Einheilungsphase wachsen das
Epithelgewebe und das gingivale Bindegewebe normalerweise
schneller als das Knochengewebe des Alveolarfortsatzes und
insbesondere schneller als die Zement und desmodontales Binde
gewebe bildenden Knochenzellen. Es kann daher geschehen, daß
nach dem Einsetzten eines Implantates das Epithelgewebe und das
gingivale Bindegewebe in die zwischen dem Kieferknochen und dem
Implantat noch vorhandenen Lücken hineinwachsen und sich am
Implantat anlagern, wodurch das Festwachsen des Knochengewebes
am Implantat verzögert oder sogar ganz verhindert wird. Ferner
können möglicherweise Mikroorganismen aus der Mundhöhle in die
vorhandenen bücken eindringen und Infektionen verursachen.
Ein aus der WO 90/07 308 A1 bekanntes Implantat
weist einen Träger und eine diesen zu überdecken bestimmte,
biokompatible Membran auf. Der Träger besitzt dabei einen zum
Befestigen eines künstlichen Zahnersatzes dienenden und mit
einer Gewindebohrung versehenen Mittelteil. Beim Einsetzen des
Trägers in ein im Kieferknochen angebrachtes Loch wird die
Membran derart mit dem Träger verbunden, daß sie den den Träger
umgebenden Bereich des Kieferknochens abdeckt. Die Membran
schützt den abgedeckten Kieferknochen-Bereich zumindest weit
gehend gegen das Einwachsen des gingivalen Bindegewebes und
Epithelgewebes sowie gegen das Eindringen von Mikroorganismen.
Ferner schafft die Membran im besagten Bereich günstige Be
dingungen für das Wachsen von Knochenmaterial und insbesondere
von Zement und desmodontales Bindegewebe bildenden Knochen
zellen.
Ein ähnliches Implantat ist in der WO 88/03 391 A1 offenbart.
Dieses Implantat besitzt einen im wesentlichen hohlzylindri
schen Sockel, welcher in ein im Kieferknochen erzeugtes Loch
eingesetzt wird. Über den Sockel stülpt man eine Membran, die
auf diesem mittels einer Befestigungsschraube fixiert ist. Die
Membran deckt einen mit Knochengewebe zu verwachsen bestimmten
Bereich ab und verhindert dort das Einwachsen von gingivalem
Bindegewebe. Um die Verankerung des Sockels im Knochengewebe zu
beschleunigen, weist dieser Vertiefungen bzw. Erhebungen auf.
In der DE 86 01 993 U1 wird ein Implantat der eingangs genannten Art
als Gründung für eine
Zahnprothese beschrieben, welches man in den Kieferknochen ein
setzt. Das Implantat weist ein käfigförmiges, metallisches Mal
teelement mit zentraler Symmetrieachse und einen vom Halteele
ment getragenen Verankerungskörper - dieser ist in Richtung der
Symmetrieachse angeordnet und besitzt eine sich axial er
streckende Gewindebohrung - auf. In die Gewindebohrung sind ein
Pfropfen als temporärer Verschluß und nachfolgend ein Gewinde
zapfen zur Verankerung der Zahnprothese einsetzbar. Der Veran
kerungskörper ist säulenartig und wird vom Halteelement in Form
eines Gerüstes umschlossen. Das Gerüst besteht aus zwei von
Rippen gebildeten Basisringen und je vier, sich von den Basis
ringen zum Verankerungskörper hin erstreckenden Streben. Ver
ankerungskörper und Gerüst setzt man gemeinsam in ein im Kie
ferknochen zuvor erzeugtes Loch ein.
Das Kieferknochenangebot kann nun an einer zum Einsetzen eines
Implantates vorgesehenen Stelle so minimal sein, daß eine aus
reichende Verankerung der vorstehend beschriebenen Implantate
nicht mehr möglich ist. Dieses Problem ist bei Implantationen
im Oberkiefer sehr häufig.
Das besagte Problem wurde bis jetzt auf zwei verschiedene
Arten gelöst. Die erste Behandlungsart besteht darin, daß
durch einen chirurgischen Eingriff Knochenspäne des Becken
kammes oder Teile von Rippen des Patienten zur Verdickung des
Kieferknochens verwendet werden und daß nach dessen Verdickung
eines der bekannten Implantate in die vorgesehene Stelle des
Kieferknochens eingesetzt wird. Ein solcher Eingriff setzt aber
voraus, daß das transplantierte Knochengewebe vollständig mit
dem Kieferknochen und dem Implantat verwächst. Wie die Praxis
jedoch zeigt, ist ein solcher Eingriff sehr kompliziert und
führt infolge von Komplikationen nicht immer zum Erfolg.
Die zweite Behandlungsart besteht darin, daß vor dem Ein
setzen eines Implantates in den Kieferknochen die Vermehrung
und Verdickung des Knochengewebes des Alveolarfortsatzes und
der Zement und desmodontales Bindegewebe bildenden Knochen
zellen gezielt gefordert wird. Zellen, die diese Gewebe bilden,
können sich an der Kieferknochen-Oberfläche vermehren, wenn
diese während der Knochenregenerationsphase vom gingivalen
Bindegewebe isoliert wird. Diese Isolierung kann mittels einer
biokompatiblen Membran geschehen, die zwischen dem gingivalen
Bindegewebe und dem Knochengewebe angeordnet wird.
Eine solche Membran weist vorzugsweise Poren auf, die zum
Beispiel den Gasdurchtritt durch die Membran und/oder das
Anlagern von Zellen und Einwachsen von solchen in die Membran
ermöglichen.
Nach der Knochenbildung wird dann eines der bereits be
kannten Implantate in den Kieferknochen eingesetzt. Dieses
Behandlungsprocedere hat den großen Nachteil, daß mindestens
drei zeitlich voneinander getrennte Operationen notwendig
sind, so daß die gesamte Behandlungszeit etwa doppelt so lang
wird, wie die einer normalen Implantation, und die Gefahr eines
Mißerfolges dementsprechend groß ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Implantat
zu schaffen, welches in seiner Anwendung die vorgenannten
Nachteile der bekannten Implantate nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird durch ein Implantat mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Implantates gehen aus den
abhängigen Ansprüchen hervor.
Das erfindungsgemäße Implantat ist insbesondere dann sehr
hilfreich, wenn der zu behandelnde Kieferknochenbereich zum
Implantieren eines der vorbekannten Implantate ungenügend ist.
In diesen Fällen kann das erfindungsgemäße Implantat ohne
vorhergehende Behandlung zur Knochenbildung auf den zu be
handelnden Kieferknochenbereich aufgesetzt werden.
Die Membran, die das Verwachsen und Verfestigen des Implan
tates mit den Knochengeweben ermöglicht, besteht bei einer
vorteilhaften Ausführungsform aus einem, wie bereits in der
Einleitung beschriebenen und aus der CH-Patentschrift Nr.
679 117 bekannten flexiblen, biokompatiblen Material. Beim
erfindungsgemäßen Implantat werden in einem von der Membran
abgedeckten Zwischenraum günstige Bedingungen für das Wachstum
von neuem Knochengewebe geschaffen, wodurch das Anlagern von
Knochenmaterial am Implantat und dessen feste Verankerung ge
zielt gefördert sowie beschleunigt werden. Ferner kann durch
eine solche Membran das Anlagern von Mikroorganismen in dem von
der Membran abgedeckten Bereich sowie die Ausbreitung von
Infektionen gehemmt werden.
Die Membran kann beispielsweise aus dem unter dem Handels
namen GORE-TEX bekannten, porösen Polytetrafluoräthylen be
stehen. Die Membran kann jedoch statt aus GORE-TEX auch aus
einem anderen gleichwertigen Material bestehen.
Die Erfindung wird nun anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen erläutert. In der Zeichnung
zeigt
die Fig. 1 eine Ansicht eines einstückigen Trägers eines Implantates,
die Fig. 2 einen schematisierten Querschnitt durch einen Kieferknochen und ein Implantat mit einem teils im Schnitt und teils in Ansicht gezeichneten Zwischenstück,
die Fig. 3 einen schematisierten Querschnitt durch einen Kieferknochen und ein Implantat mit einer teils im Schnitt und teils in Ansicht gezeichneter Schraube,
die Fig. 4 eine Ansicht eines Werkstückes, das zur Herstellung des Gerüstes eines zweiteiligen Trägers verwendet wird,
die Fig. 5 den in der Fig. 4 mit V bezeichneten Ausschnitt in größerem Maßstab und
die Fig. 6 eine Ansicht eines zweiteiligen Trägers mit einem wie in der Fig. 4, dargestellten Gerüst.
die Fig. 1 eine Ansicht eines einstückigen Trägers eines Implantates,
die Fig. 2 einen schematisierten Querschnitt durch einen Kieferknochen und ein Implantat mit einem teils im Schnitt und teils in Ansicht gezeichneten Zwischenstück,
die Fig. 3 einen schematisierten Querschnitt durch einen Kieferknochen und ein Implantat mit einer teils im Schnitt und teils in Ansicht gezeichneter Schraube,
die Fig. 4 eine Ansicht eines Werkstückes, das zur Herstellung des Gerüstes eines zweiteiligen Trägers verwendet wird,
die Fig. 5 den in der Fig. 4 mit V bezeichneten Ausschnitt in größerem Maßstab und
die Fig. 6 eine Ansicht eines zweiteiligen Trägers mit einem wie in der Fig. 4, dargestellten Gerüst.
Der in der Fig. 1 als ganzes mit 1 bezeichnete und in den
Fig. 2 und 3 als Teil eines Implantates dargestellte Träger
besteht aus einem einstückigen Gußstück und weist einen läng
lichen, säulenartigen Mittelteil 2 sowie ein diesen Mittelteil
2 umschließendes Gerüst 3 auf. Der zum Befestigen eines nicht
gezeichneten, künstlichen Zahnersatzes dienende Mittelteil 2
besitzt eine Gewindebohrung 2a. An seinem in der Zeichnung
unten befindenden, geschlossenen Ende 2b weist der Mittelteil 2
eine zum Fixieren des Implantates auf dem Kieferknochen die
nende Spitze 2c auf. Das den Mittelteil 2 umschließende Ge
rüst 3 besteht aus einer durch Querrippen 3a und Längsrippen 3b
gebildete Basis und sechs sich vom Basisrand erstreckenden, mit
dem oberen Ende des Mittelteils verbundenen Streben 3c. Jede
Strebe 3c weist auf der der Basis abgewandten Seite mindestens
zwei Nocken 3d auf. Die Basis weist ferner sechs an den Kreu
zungsstellen der Querrippen 3a und Längsrippen 3b angeordnete,
zum Fixieren des Implantates auf dem Kieferknochen dienende
Spitzen 3e auf.
In der Fig. 2 ist ein Kieferknochen 10 und ein auf diesen
transgingival aufgesetztes Implantat 11 ersichtlich. Das Im
plantat 11 weist eine das Gerüst 3 des Trägers überdeckende
Membran 12 auf, die aus einem flexiblen Folienstück besteht und
in ihrem Zentrum eine der Bohrung 2a entsprechende kreisförmige
Öffnung 12a besitzt. Die Membran 12 überdeckt das Gerüst 3,
liegt mit ihrem äußeren Randabschnitt 12b auf der Oberfläche
des Kieferknochens 10 auf und ist am Mittelteil 2 befestigt.
Durch die Nocken 3d der Streben 3c wird die Membran 12 minde
stens stellenweise in Abstand von den Streben 3c gehalten. Am
oberen Ende 2d des Mittelteils 2 ist hier ein Zwischenstück 13
eingeschraubt, so daß die Membran 12 zwischen diesem Zwischen
stück 13 und dem Mittelteil 2 fluiddicht eingeklemmt ist.
Das Zwischenstück 13 hat einen Abschnitt, welcher sich vom
Mittelteil 2 weg nach oben annähernd konisch, nämlich im Axi
alschnitt leicht konkav gebogen, erweitert, und ist mit einer
axialen Gewindebohrung 13a versehen. Das Zwischenstück 13 be
steht zweckmäßigerweise aus dem gleichen Material wie der
Träger, und zwar aus einem biokompatiblen Material, wie bei
spielsweise aus rostfreiem Stahl, Titan oder einer Titan
legierung, oder aus einem armierten Kunststoff.
Zum Einsetzten des Implantates 11 schneidet der Kiefer
chirurg das Epithelgewebe 15 und das gingivale Bindegewebe 16
an der zum Einsetzen des Implantates 11 vorgesehenen Stelle
auf und legt den Kieferknochen 10 durch Wegklappen dieser
weichen Gewebeschichten 15 und 16 frei. Auf die freigelegte
Stelle des Kieferknochens 10 wird nun der Träger des Implan
tates 11, bestehend aus Mittelteil 2 und Gerüst 3 aufgesetzt.
Um den Träger exakt zu positionieren, kann es je nach Knochen
härte von Vorteil sein, für die Spitzen 2c und 3e kleine Löcher
anzubringen, was zweckmäßigerweise mit Hilfe einer entspre
chenden Schablone gemacht wird. Anschließend wird das aus
Träger, Membran 12 und Zwischenstück 13 zusammengesetzte Im
plantat 11 auf die zu behandelnden Stelle des Kieferknochens
aufgesetzt, wobei darauf zu achten ist, daß die Spitzen 2c und
3e in die allenfalls vorbereiteten Löcher dringen. Daraufhin
wird das so eingesetzte Implantat 11 mit Ausnahme des Zwischen
stückes 13 durch Zurückklappen des gingivalen Bindegewebes 16
und des Epithelgewebes 15 zugedeckt.
Zwischen den Streben 3c des Gerüstes 3 und dem Kieferknochen
10 ist nun ein freier Zwischenraum 17 vorhanden, wobei die Mem
bran 12 diesen freien Zwischenraum 17 gegen das Epithelgewebe
15 und gegen das gingivale Bindegewebe 16 abdeckt. Die Membran
12 ist zudem derart flexibel, daß sich ihr äußerer Randab
schnitt 12b gut an den die Basis des Implantates 11 umschließenden
Oberflächenbereich dem Kieferknochens 10 anschmiegen
kann. Wenn die weichen Gewebeschichten 15 und 16 die Membran 12
bedecken, tragen diese ebenfalls dazu bei, den äußeren Randab
schnitt 12b der Membran 12 am Kieferknochen 10 festzuhalten. Um
jedoch speziell bei größeren Umrißabmessungen der Membran 12
eine Unterwanderung des gingivalen Gewebes zu vermeiden, kann
der äußere Randabschnitt 12b zusätzlich mit Löchern und mit
ihn durchdringenden, direkt in den Kieferknochen 10 einge
schraubten, biokompatiblen Schrauben befestigt werden.
Das Implantat 11 wird nach der vorgängig beschriebenen
Behandlung während einer als Einheilungsphase dienenden
Zeitdauer im in der Fig. 2 dargestellten Zustand belassen.
Während dieser Einheilungsphase proliferieren die knochen
bildenden Zellen und bilden neues Knochengewebe, das in den von
der Membran 12 abgedeckten Zwischenraum hineinwächst. Wie be
reits in der Einleitung dargelegt, wird die Bildung des Kno
chengewebes durch die Membran 12 gefördert und beschleunigt.
Nach der Einheilungsphase wird auf dem Zwischenstück 13
ein nicht gezeichnetes Sekundärelement befestigt, das einen in
die Gewindebohrung 13a des Zwischenstücks 13 einschraubbaren
Gewindeteil und einen aus dem Kieferknochen herausragenden
Pfeiler zum Tragen eines ebenfalls nicht gezeichneten Zahn
ersatzes aufweist. Anstelle des Pfeilers kann des Sekundär
element auch direkt einen Zahnersatz aufweisen. Selbstver
ständlich besteht auch die Möglichkeit, die Membran 12 noch
vor dem Einsetzen des Sekundärelementes zu entfernen. Dabei
muß man aber die inzwischen verheilten weichen Gewebeschichten
15 und 16 aufschneiden.
Das in der Fig. 3 dargestellte, als ganzes mit 21 be
zeichnete Implantat weist den gleichen Träger auf, wie das
anhand der Fig. 2 beschriebene Implantat 11.
Die Behandlung eines Patienten bei der Verwendung des
Implantates 21 ist praktisch identisch mit der bereits be
schriebenen Behandlung, wobei in diesem Fall die Gewindebohrung
2a des Mittelteiles 2 mit einer Schraube 22 verschlossen wird,
die ihrerseits die Membran 23 am Mittelteil 2 festhält. Nach
dem Einsetzen des Implantates 21, wird dieses mit dem gingi
valen Bindegewebe 25 und dem Epithelgewebe 26 zugedeckt, worauf
die Operationsstelle durch die Naht 27 verschlossen wird.
Nach der Einheilungsphase des in der Fig. 3 dargestellten
Implantates 21 schneidet man die inzwischen verheilten Gewebe
25 und 26 auf. Danach wird die Schraube 22 und nötigenfalls die
Membran 23 entfernt. Daraufhin wird auf dem Mittelteil 2 ein
nicht gezeichnetes Sekundärelement befestigt, bei dem es sich
entweder um einen Zahnersatz oder einen aus dem Kieferknochen
herausragenden Pfeiler zum Tragen eines Zahnersatzes handelt.
In den Fig. 4, 5 und 6 sind Teile eines Implantates
dargestellt, dessen Träger 41 aus zwei einstückigen Körpern
zusammengesetzt ist. Der in der Fig. 6 dargestellte Träger 41
besteht dabei aus einem säulenartigen, eine Gewindebohrung
aufweisenden Mittelteil 42 und einem diesen Mittelteil 42
umgebenden Gerüst 43. Der Mittelteil 42 ist dabei praktisch
genau gleich ausgestaltet. Wie der bereits beschriebene und in
den Fig. 1 bis 3 dargestellte Mittelteil 2. Das Gerüst 43
wird aus dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Werkstück
hergestellt und weist vier trapezartige Gerüstteile 44 auf. Die
Gerüstteile 44 bestehen aus je zwei Streben bildenden Längs
balken 44a, einem Querbalken 44b und einer Spitze 44c, die der
Fixierung des Trägers 41 auf dem Kieferknochen dient. Die
Gerüstteile 44 weisen ferner je ein Basisteilelement 44d auf.
Die die Streben bildenden Längsbalken 44a sowie auch die Quer
balken 44b sind zudem derart wellenförmig, daß ihre Er
hebungen 44e die Funktion der anhand der Fig. 1 bis 3
beschriebenen Nocken 3d erfüllen.
Bei der Herstellung des in der Fig. 6 dargestellten
zweiteiligen Trägers 41 wird zuerst das durch Stanzen aus
einem metallischen Blech hergestellte Werkstück zum Gerüst 43
geformt, wobei jeweils zwei Längsbalken 44a der einander be
nachbarten Gerüstteile 44 eine Strebe bilden. Dann wird das
Gerüst 43 auf dem sich in der Fig. 6 oben befindenden Ende des
Mittelteils 42 befestigt, beispielsweise aufgeschraubt oder
aufgeschweißt. Daraufhin werden die Basisteilelemente 44d
gegen den Mittelteil 42 hin gebogen, so daß dieser durch die
Basisteilelemente 44d in seiner Lage zusätzlich fixiert wird. Die
Basisteilelemente 44d gestatten es, den Mittelteil 42 so zu
verschwenken, daß seine Achse die vom Chirurgen als nötig
erachtete Richtung einnimmt, und dies unabhängig davon, wie die
Lage der durch die Spitzen 44c aufgespannten Ebene ist.
Die Behandlung eines Patienten bei der Verwendung des
Trägers 41 ist identisch mit den bereits beschriebenen
Behandlungsmethoden.
Die beschriebenen Implantate und Träger können auf ver
schiedene Arten modifiziert und variiert werden. Wird bei
spielsweise der Träger aus einem der vorgenannten Metalle
hergestellt, so besteht zudem die Möglichkeit, den Träger mit
einer dünnen Titanschicht zu überziehen, um eine rauhe Ober
fläche zu erhalten, die das Verwachsen und Verfestigen des
Trägers mit dem sich neu bildenden Knochengewebe fördert.
Die Formen und Abmessungen der Träger bzw. Implantate können
ebenfalls auf verschiedene Arten variiert werden. Die Höhe des
Mittelteils eines Trägers beträgt dabei zweckmäßigerweise
etwa 2 bis 8 mm, die Länge der Basis etwa 4 bis 16 mm und die
Breite der Basis etwa 2 bis 8 mm.
Claims (7)
1. Implantat zur Befestigung eines Zahnersatzes an
einem Kiefer, mit einem Träger (1, 41), der ein säulenartiges,
eine Gewindebohrung (2a) enthaltendes Mittelteil (2, 42) auf
weist, und mit einem das Mittelteil (2, 42) umschließenden
Gerüst (3, 43), welches eine durch Querrippen (3a) und Längs
rippen (3b) gebildete Basis und zumindest vier, sich vom Ba
sisrand zum Mittelteil (2, 42) erstreckende Streben (3c, 44a)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Implantat (11, 21)
eine den Träger (1, 41) überdeckende, die Knochenbildung er
möglichende Membran (12, 23) aufweist, die an der mit der
Gewindebohrung (2a) versehenen Seite des Mittelteils (2, 42)
befestigt ist, auf den Streben (3c, 44a) mindestens teilweise
aufliegt und einen abgebogenen, auf den Kieferknochen (10) zu
liegen bestimmten Randbereich (12b) besitzt, und daß der Trä
ger (1, 41) transgingival auf dem Kieferknochen (10) aufgesetzt
ist und mindestens zwei zum Fixieren des Implantates (11, 21)
auf dem Kieferknochen (10) dienende Spitzen (2c, 3e, 44c) hat.
2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (12, 23) aus einem flexiblen, porösen Mate
rial, wie Polytetrafluoräthylen, besteht.
3. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (1) aus einem einstückigen
Gußstück besteht.
4. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger (41) aus zwei Teilen, dem Mit
telteil (42) und dem Gerüst (43), zusammengesetzt ist.
5. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ge
kennzeichnet durch ein Zwischenstück (13), um die Membran (12)
am Träger zu befestigen.
6. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ge
kennzeichnet durch eine Schraube (22), um die Membran (23) am
Träger zu befestigen.
7. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Oberseite der Streben (3c, 44a),
der Membran (12, 23) zugewandt, Nocken (3d) bzw. Erhebungen
(44e) vorgesehen sind, auf denen die Membran (12, 23) aufliegt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH02099/91A CH687672A5 (de) | 1991-07-15 | 1991-07-15 | Zur Befestigung eines Zahnersatzes am Kiefer dienendes Implantat. |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4223153A1 DE4223153A1 (de) | 1993-01-21 |
DE4223153C2 true DE4223153C2 (de) | 1996-10-31 |
Family
ID=4225862
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4223153A Expired - Fee Related DE4223153C2 (de) | 1991-07-15 | 1992-07-14 | Zur Befestigung eines Zahnersatzes am Kiefer dienendes Implantat |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5306149A (de) |
JP (1) | JPH05253247A (de) |
CH (1) | CH687672A5 (de) |
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