DE4219913A1 - Schutzgas-Lötanlage mit spezieller Lötkammer - Google Patents
Schutzgas-Lötanlage mit spezieller LötkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzgas-Lötanlage mit einer
Lötkammer oder -zone, in die Schutzgaszuleitungen münden.
Der Einsatz von elektronischen Bauelementen, die in Form
von Leiterplatten mit einsteckbaren, aufsetzbaren oder
oberflächenmontierbaren (Surface Mounted Devices = SMDS)
und schließlich zu verlötenden Bauelementen gestaltet
sind, erfährt einen ständigen Zuwachs. Zur Herstellung
dieser Baueinheiten sind geeignet vorbereitete Leiter
platten mit den entsprechenden Bauelementen zu bestücken
und zu verlöten, wobei die Bauelemente in Vorbereitung
auf den Lötvorgang gegebenenfalls mit einem Klebstoff
oder einer Lotpaste auf der Leiterplatte zu fixieren
sind. Schließlich sind die Leiterplatten und die Bauteile
durch den Lötvorgang fest und leitfähig miteinander zu
verbinden. Dieser Lötvorgang wird heute zum einen in
gängiger Weise mit Wellenlötanlagen ausgeführt, bei denen
Lot durch eine oder mehrere, die Leiterplatten von unten
berührende Lotwellen auf entsprechende Bereiche
aufgebracht und so die Verlötung der Teile bewirkt wird
(Wellenlöten), zum anderen ist bei mit Lotpaste oder mit
anderen Lotdepots aufgebrachten Bauteilen lediglich ein
Aufschmelzen des dann bereits vorhandenen Lots zu
bewirken (Reflowlöten).
Vor allem ein kontinuierliches Verlöten von Leiterplatten
unter Schutzgas in Durchlaufanlagen mit Einlauf- und
Vorwärmzone, Lötkammer oder Lötzone und Auslaufzone ge
winnt zunehmend an Bedeutung. Die Ausgestaltung solcher
Anlagen ist bislang sehr unterschiedlich, wobei bei
bekannten Anlagen vielfach Mängel in der Ausführung der
Schutzgaszufuhr vorhanden sind. In aller Regel erfolgt
bei bekannten Anlagen eine wenig gezielte Schutzgas
einspeisung, deren Folge z. B. ein generell hoher
Gasverbrauch, eine geringe Atmosphärenreinheit und ein
hoher Heizenergiebedarf sein kann (siehe z. B. Artikel
"Weichlöten unter aktiviertem Schutzgas - ein Beitrag zum
Umweltschutz" aus ELEKTRONIK PRODUKTION & PRÜFTECHNIK,
April 1989, 5.37-39, insbesondere 5.38).
Die Aufgabenstellung der Erfindung besteht daher darin,
eine vorteilhafte Schutzgasversorgung für eine Durchlauf-
Lötanlage und insbesondere deren Lötkammer, Löt- oder
Peakzone anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die in die Lötkammer oder -zone mündenden Schutzgaszu
leitungen ( . . 6, . . 8) derart gestaltet sind, daß diese ge
bündelte, ausrichtbare Gasströme ausbilden, und daß diese
Zuleitungen und die gebildeten Gasströme so orientiert
sind, daß sie in der Lötkammer oder -zone eine die Trans
portbahn der zu verlötenden Teile querende Schutzgas-
Ringströmung (9) ausbilden, wobei eine der Ausbildung
dieser Ringströmung dienende Innenvolumenform der
Lötkammer oder -zone vorgesehen ist.
Mit der erfindungsgemäßen Schutzgaszufuhr in die Löt
kammer oder -zone einer Lötanlage wird in dieser eine
Schutzgasströmung erzeugt, die das Eindringen von
Verunreinigungen in diese Kammer oder Zone stark hemmt.
Daher kann mit dieser Begasung eine besonders hohe
Schutzgasreinheit in diesem Anlagenbereich erzielt oder
mit geringeren Gasmengen eine ausreichend reine Schutz
atmosphäre erzeugt werden. Darüber hinaus wird mit der
Anwendung der Erfindung eine Heizenergieeinsparung
ermöglicht, da aufgrund der erzeugten Schutzgasströmung
ein verstärkter konvektiver Wärmeübergang an die zu
verlötenden Objekte erfolgt. Dies gilt insbesondere, wenn
die Heizenergie mit Infrarotstrahlern zugeführt wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer Lötkammer
nach der Erfindung besteht darin, daß wenigstens zwei,
vorzugsweise sogar drei bis vier, der besagten Schutzgas
zuleitungen örtlich getrennt voneinander in der Lötkammer
(2) vorhanden und benachbart zur Wand der Lötkammer ange
ordnet sind, wobei die aus ihnen austretenden Schutzgas
ströme parallel zur benachbarten Wand und - bezogen auf
die Gesamtgasströmung in der Lötkammer - den gleichen
Drehsinn der Schutzgasatmosphäre bewirkend ausgerichtet
sind und so die entstehende Schutzgasringströmung einen
Gasschleier quer zu den Ein- und Austrittsöffnungen der
Lötkammer bildet, wobei die Leiterplatten-Transportbahn
jeweils einmal gekreuzt wird.
Mit wenigstens zwei, in der beschriebenen Weise angeordne
ten, erfindungsgemäßen Schutzgaszuleitungen gelingt es in
vorteilhafter Weise, die gewünschte Schutzgasströmung
herzustellen.
Grundsätzlich ist auch eine, hinsichtlich der angestreb
ten Gasströmung günstige Ausbildung der Lötkammerwandung
wichtig. Die Lötkammerwände haben durch ihre Gestalt
wesentlichen Einfluß auf die Ausbildung einer Gasatmosphä
renströmung. Günstig ist es, wenn das Innenvolumen der
Lötkammer oder -zone hinsichtlich seiner Querschnitts
fläche aus der Seitenansicht annähernd kreis- oder
quadratförmig ausgebildet ist und wenn zudem keine, die
gewünschte Ringströmung behindernde Einbauten darin
vorhanden sind.
Besonders zweckmäßige Schutzgaszuleitungen für die Ausge
staltung eines erfindungsgemäßen Lötraums bestehen aus
beidseitig mit Gas versorgbaren, geschlitzen Rohren, soge
nannten Spaltdüsen, deren Spaltweite mit Querschrauben
verstellbar ist. Diese Schutzgaszuleitungen liefern gut
ausrichtbare und in der Bündelung veränderbare Gasströme,
die für den angestrebten Zweck besonders geeignet sind.
Anhand der Figur soll im folgenden die Erfindung beispiel
haft näher beschrieben werden.
Die Figur zeigt den zentralen Teil einer tunnelartig
aufgebauten Durchlauf-Reflowlötanlage im Schnitt (analog
kann auch eine Wellenlötanlage gestaltet sein). Es ist
insbesondere die Lötkammer 2 mit Teilen des Einlauf- und
des Auslauftunnels 1, 3 und installierten Infrarotstrah
lern 25 gezeigt. Eine Transporteinrichtung 10, beispiels
weise ein endloses Gliederband, ist etwa auf der zentralen
Längsachse des Anlagentunnels angeordnet und befördert zu
verlötende Bauelemente 4, z. B. Leiterplatten, gemäß Pfeil
11 durch die Anlage. Die Lötkammer 2 besitzt eine im Ver
gleich zur sonstigen Tunnelhöhe in der Anlage vergrößerte
Höhe, die der von der Seite sichtbaren Querschnittsfläche
der Lötkammer etwa quadratische Form verleiht. In der Löt
kammer 2 sind nun parallel und benachbart zu den Kammer
wänden jeweils in den Ecken der von der Seite sichtbaren,
etwa quadratischen Querschnittsfläche vier Schutzgaszu
leitungen 5, 6, 7, 8, beispielsweise vier der oben
beschriebenen Spaltdüsen, angeordnet. Selbstverständlich
sind als Schutzgaszuleitungen ebenso z. B. Rohre mit einer
Reihe auf einer Mantellinie angeordneten Bohrungen -
sogenannte Düsenstöcke - anwendbar. Die Gasauslaßöffnungen
der besagten Spaltdüsen sind dabei so orientiert, daß die
aus ihnen austretenden Gasströme parallel zur benachbarten
Kammerwand und - bezogen auf die Gesamtgasströmung in der
Lötkammer 2 - den gleichen Drehsinn der Schutzgas
atmosphäre bewirkend ausgerichtet sind. Es ergibt sich im
gezeigten Fall eine gegen den Uhrzeigersinn laufende
Schutzgas-Ringströmung 9.
Am Lötkammer-Eintritt 15 und Lötkammer-Austritt 16 sind im
gezeigten Beispiel zwei weitere, gegeneinander blasende
Spaltdüsen 17, 18 angeordnet. Damit wird die Abschottung
der Lötkammer gegen den Zutritt von Verunreinigungen
weiter verbessert. Selbstverständlich wird durch die
ständige Zufuhr von Schutzgas zur Lötkammer ein ständiger
Abfluß von Schutzgas aus dieser bewirkt. Dieser ist in der
Figur durch die Pfeile 20 und 21 symbolisiert. Das Schutz
gas fließt also beidseitig aus der Lötkammer 2 aus und im
weiteren zum Anlageneingang und zum Anlagenausgang hin.
Zudem sind zur weiteren Verbesserung des Abschlusses der
Lötkammer die Gehäusewände der Lötkammer im Bereich von
Eintritt 15 und Austritt 16 mit Vorteil überstehend und in
den Durchlaufkanal bzw. in den Einlauftunnel und den Aus
lauftunnel hineinreichend ausgebildet. Hierbei ist es von
Vorteil, die lichte Weite von Eintritt und Austritt auf
ein durch die Werkstückabmessungen bedingtes Mindestmaß zu
reduzieren.
Für eine solche erfindungsgemäß begaste Anlage mittlerer
Größe ist beispielsweise eine stündliche Schutzgaszufuhr -
z. B. von Stickstoffgas - von etwa 10 Nm3 notwendig,
wobei das gerichtete Einblasen in Form von dünnen Gas
strahlen oder flachen Gasströmen mit Abmessungen von ca.
0.5 bis 2 mm Dicke erfolgt und wobei Drücke von einigen,
wenigen bar, vorzugsweise 2 bis 4 bar, zur Anwendung
kommen.
Mit erfindungsgemäß gestalteten Lötanlagen sind also in
mehrfacher Hinsicht Vorteile erzielbar, insbesondere sind
sehr hohe Schutzgasreinheiten möglich, wodurch ein hoch
wertiges Lötergebnis und niedrige Ausschußquoten erzielt
werden können.
Claims (5)
1. Lötanlage mit Schutzgasversorgung und mit einer
Lötkammer oder -zone in die Schutzgaszuleitungen münden
dadurch gekennzeichnet,
daß die in die Lötkammer oder -zone (2) mündenden
Schutzgaszuleitungen ( . . 6, . . 8) derart gestaltet sind,
daß diese gebündelte, ausrichtbare Gasströme ausbilden,
und daß diese Zuleitungen so orientiert sind, daß sie
in der Lötkammer oder -zone eine die Transportbahn (10)
der zu verlötenden Teile querende Schutzgas-Ringströ
mung (9) ausbilden, wobei eine der Ausbildung dieser
Ringströmung dienende Innenvolumenform der Lötkammer
oder -zone vorgesehen ist.
2. Lötanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei, vorzugsweise drei bis vier, der
besagten Schutzgaszuleitungen (5, 6, 7, 8) örtlich
getrennt voneinander in der Lötkammer (2) vorhanden und
benachbart zur Wand der Lötkammer angeordnet sind,
wobei die aus ihnen austretenden Schutzgasströme
parallel zur benachbarten Wand und - bezogen auf die
Gesamtgasströmung in der Lötkammer - den gleichen
Drehsinn der Schutzgasatmosphäre bewirkend ausgerichtet
sind, und so die entstehende Schutzgasringströmung
einen Gasschleier quer zu den Ein- und Austritts
öffnungen (15, 16) der Lötkammer bildet, wobei die
Leiterplatten-Transportbahn jeweils einmal gekreuzt
wird.
3. Lötanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Innenvolumen der Lötkammer
oder -zone hinsichtlich seiner Querschnittsfläche aus
der Seitenansicht annähernd kreis- oder quadratförmig
ausgebildet ist und zudem keine, eine Ringströmung
behindernde, Einbauten darin vorhanden sind.
4. Lötanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzgaszuleitungen ( . . 6, . . 8)
zur Lötkammer oder -zone aus beidseitig mit Gas versorg
baren, geschlitzen Rohren, sogenannten Spaltdüsen,
bestehen, deren Spaltweite verstellbar ist.
5. Lötanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß am Lötkammer-Eintritt (15) und am
Lötkammer-Austritt (16) gegeneinander blasende Spalt
düsen (17, 18) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4219913A DE4219913A1 (de) | 1992-06-17 | 1992-06-17 | Schutzgas-Lötanlage mit spezieller Lötkammer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4219913A DE4219913A1 (de) | 1992-06-17 | 1992-06-17 | Schutzgas-Lötanlage mit spezieller Lötkammer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4219913A1 true DE4219913A1 (de) | 1993-12-23 |
Family
ID=6461265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4219913A Withdrawn DE4219913A1 (de) | 1992-06-17 | 1992-06-17 | Schutzgas-Lötanlage mit spezieller Lötkammer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |