DE4219423C1 - Vorrichtung zum Erzeugen einer dreidimensionalen Struktur an einem Werkstück - Google Patents
Vorrichtung zum Erzeugen einer dreidimensionalen Struktur an einem WerkstückInfo
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Description
Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Erzeugen
einer dreidimensionalen Struktur an einem Werkstück gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus dem JP-Abstract 63-191572(A) ist eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art bekannt, mit der Werkstückoberflächen
unter Verwendung eines abrasivstoffhaltigen
Flüssigkeitsstrahles poliert werden können. Der Druck
dieses aus einer Strahldüse mit relativ großer Austrittsfläche
austretenden abrasivstoffhaltigen Flüssigkeitsstrahles
wird durch einen Drucksensor ermittelt und an
eine Steuerung, die den Abstand zwischen Düse und Werkstück
ermittelt, weitergegeben. Der Drucksensor ist von
der Strahldüse verhältnismäßig weit entfernt angeordnet
und greift den Druck in der Strahldüsenzuleitung ab.
Stimmt der ermittelte Abstand nicht mit vorgegebenen
Abstands-Parametern überein, greift die Steuerung korrigierend
ein, so daß stets ein konstanter Abstand zwischen
Düse und Werkstück eingehalten wird. Die der bekannten
Vorrichtung zugrundeliegende Aufgabe - nämlich ein
effektives, kontaktloses Polieren von Werkstückoberflächen
zu ermöglichen - kann damit zufriedenstellend gelöst
werden.
Eine Werkstückbearbeitung zum Erzeugen beliebiger dreidimensionaler
Feinststrukturen erscheint mit dieser Vorrichtung
dagegen nicht zufriedenstellend möglich, weil die
Steuerung dazu nicht ausgelegt ist und weil der Drucksensor
aufgrund seiner verhältnismäßig weiten Entfernung von
der Strahldüse und der relativ großen Austrittsfläche der
Strahldüse die dazu erforderlichen hochgenauen, verzögerungsfreien
Meßwerte nicht liefern kann.
Aus der DE 40 18 132 A1 ist
eine derartige Vorrichtung bekannt. Zum Erzeugen einer gewünschten
Struktur wird dort ein
aus einer strahlformenden Düse austretender Partikelstrahl
gezielt auf die zu bearbeitenden Werkstückbereiche gerichtet.
Dieses unter dem Begriff "Strahlen" bekannte Bearbeitungsverfahren
(deutsche Industrienorm DIN 8200) bewirkt
einen definierten dreidimensionalen Materialabtrag.
Um den Materialabtrag seitlich exakt zu begrenzen, ist
zuvor auf das zu bearbeitende Werkstück eine beispielsweise
fototechnisch hergestellte Maske aufzubringen, die
nach dem Bearbeitungsvorgang sorgfältig wieder entfernt
werden muß. Das bekannte Verfahren ist auf eine Bearbeitungstiefe
von ca. 1 mm begrenzt, weil ab dieser Tiefe ein
Aushöhlen der von der Maske abgedeckten Seitenbereiche
durch den Partikelstrahl unvermeidbar wird. Mit der bekannten
Vorrichtung lassen sich daher keine beliebigen
dreidimensionalen Strukturen erzeugen. Aufgrund der
Grenzen der Maskentechnik lassen sich Strukturbreiten
unterhalb von ca. 300 µm nicht mehr zuverlässig reproduzierbar
erzeugen.
Bekannt sind weiterhin meßtechnische Maßnahmen
zur Abstandsmessung.
So ist aus der Meßtechnik (H. Zill: "Messen und Lehren", VEB
Verlag Technik Berlin, 1977, S. 163-165) unter dem
Namen Solex-Verfahren eine Meßmethode bekannt, bei der der
Druck von aus einer Meßdüse ausströmender Luft ein Maß für
den Abstand der Meßdüse zu einem Prüfling darstellt.
Aus der Meßtechnik (H. Brink: "Entwicklung von fluidischen
Sensoren", Dissertation, Berlin 1981, Seiten 33 bis 73)
ist ferner ein Abstandsmeßverfahren bekannt, bei dem eine
erste zentrale Meßdüse von einer zweiten ringförmigen
druckbeaufschlagten Düse umgeben ist. Diese Meßanordnung
erlaubt die präzise Messung in einem Abstandsbereich bis
ca. 2 mm und weist zumindest in einem Teilbereich eine
lineare Meßkennlinie auf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der hochpräzise beliebige
dreidimensionale Feinststrukturen eines Werkstücks erzeugt
werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Drucksensor
am Umfang der Strahldüse im Bereich der Austrittsöffnung
der Strahldüse angeordnet ist. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kommt vorteilhafterweise ohne Maskentechnik
aus, so daß die damit verbundenen aufwendigen
Aufbringungs-, Belichtungs- und Entfernungsbearbeitungsschritte
eingespart werden können. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können beliebige dreidimensionale
Strukturen mit hoher Präzision in einem ununterbrochenen
Arbeitsgang hergestellt werden,
indem die ermittelten Druckmeßwerte in geeigneter Form
direkt NC-Maschinensteuerprogrammen zugeführt werden. Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich Strukturen und
Genauigkeiten im Bereich weniger µm erzeugen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die strahlformende
Düse vorteilhafterweise in Doppelfunktion gleichzeitig
als zusätzliche Druckmeßdüse zur Abstandsmessung
eingesetzt werden.
Eine hinsichtlich der Genauigkeit der Abstandsmessung und
der Präzision der Werkstückbearbeitung besonders vorteilhafte
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, daß der Drucksensor eine druckbeaufschlagte
Ringdüse ist, die beispielsweise für sich aus der genannten
Dissertation von H. Brink (z. B. Seite 48) bekannt
ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht darin, daß der Drucksensor
mindestens zwei separate Sensorbereiche aufweist, deren
separate Druckmeßwerte durch vergleichende Auswertung zur
Steuerung der Neigung der Düsenlängsachse in Bezug auf das
Werkstück dienen. Durch die Aufteilung des Drucksensors in
mindestens zwei separate Sensorbereiche oder Sektoren treten
bei einer von der Senkrechten (zumindest in einem
Freiheitsgrad) abweichenden Stellung der Düsenlängsachse
zur Werkstückoberfläche Druckdifferenzen zwischen den
Sensorbereichen auf. Diese stellen ein Maß für die Neigung
der Düsenlängsachse in bezug auf die Werkstückoberfläche
dar. Entsprechend kann durch Vorgabe einer gewünschten
Differenz zwischen den separaten Sensorbereichen eine annähernd
beliebige Neigung der Düsenlängsachse zur zu bearbeitenden
Oberfläche eingestellt werden. Damit können
besondere Strukturierungen oder - auf das jeweilige zu bearbeitende
Material abgestimmte - optimale Anstrahlwinkel
für den Partikelstrahl eingestellt werden.
Eine hinsichtlich der meßtechnischen Auswertung und der
Herstellung des Drucksensors besonders vorteilhafte Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, daß der Drucksensor vier separate Sensorbereiche
aufweist und daß die Druckmeßwerte von jeweils zwei sich
annähernd gegenüberliegenden Sensorbereichen durch vergleichende
Auswertung zur Steuerung der Neigung der Düsenlängsachse
in jeweils einem Freiheitsgrad in bezug auf
das Werkstück dienen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in schematischer Darstellung;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Fig. 1 im Bereich eines
Werkstücks und
Fig. 3 eine Aufsicht auf die Austrittsfläche einer Düse.
Gemäß Fig. 1 enthält die Vorrichtung zum Erzeugen einer
dreidimensionalen äußeren Struktur eines Werkstücks 1 eine
strahlformende Düse 2, aus deren Bohrung 3 ein Partikelstrahl
4 in Richtung auf das Werkstück 1 austritt. Das
Werkstück 1 ist in der Werktischebene 5 mittels eines Antriebs
6 relativ zu der Düse 2 in zwei Freiheitsgraden
verfahrbar und weist einen Abstand 7 zu der Düse 2 auf,
der ggf. durch einen entsprechenden Antrieb 8 einstellbar
ist. Die strahlformende Düse 2 ist von einem am Umfang
ihrer Bohrung 3 angeordneten Drucksensor 10 umgeben, der
über einen Präzisionsdruckregler 11 von einer Druckluftquelle
12 beaufschlagt ist. Ausgangsseitig liefert der als
Ringdüse ausgebildete Drucksensor 10 einen Druckmeßwert 13
an einen induktiven Druckaufnehmer 14, dem ein Meßverstärker
15 nachgeordnet ist.
Der aus der strahlformenden Düse 2 austretende Partikelstrahl
4 wird von einer Quelle 20 über einen Präzisionsdruckregler
21 mit 5 bis 7 bar zugeführt. Als Partikel
sind beispielsweise Korundkörner mit einer Partikelgröße
von 10 µm geeignet.
Über einen induktiven Druckaufnehmer 30 wird zusätzlich
der Druck im Austrittsbereich der strahlformenden Düse 2
gemessen und über einen Meßverstärker 31 einer Steuerung
32 zugeführt, die eingangsseitig auch mit dem Ausgangssignal
des Meßverstärkers 15 beaufschlagt ist. In der
Steuerung sind vorab z. B. experimentell bestimmte Abhängigkeiten
zwischen dem Abstand 7 der Düsenstirnfläche zu
der Werkstückoberfläche und gemessenen Druckwerten ρ bei
vorgegebenen Quelldrücken gespeichert. In die Steuerung
32 ist über einen geeigneten Dateneingang 33 eine durch
gewünschte ortsabhängige Positionen und Abstände zwischen
der Düse 2 und dem Werkstück 1 dargestellte Oberflächenstruktur
einlesbar. In Abhängigkeit von den Ausgangswerten
der Meßverstärker 15 und 31 wird der mechanische Antrieb 6
derart beaufschlagt, daß das Werkstück 1 relativ zu der
Düse 2 bewegt wird und die Düse 2 an den gewünschten Orten
jeweils solange verharrt, bis die gewünschte Bearbeitungstiefe
in dem Werkstück 1 erreicht ist. Gegebenenfalls wird
die Düse 2 in senkrechter Richtung mittels des Antriebs 8
nachgeführt.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung den Bereich der
Düse 2, wobei das Werkstück 1 bereits durch gezielte Abtragungen
erzeugte Ausnehmungen 40 aufweist. Diese Ausnehmungen
40 sind durch das präzise gesteuerte Einwirken
des Partikelstrahls 4 für eine vorgegebene Zeit an vorgegebenen
Orten erzeugt. Nur schematisch ist neben der
strahlformenden Düse 2 auch die Ringdüse 10 dargestellt.
Die strahlformende Düse 2 weist einen Bohrungsdurchmesserbereich
von ca. 0,02 bis 3 mm, vorzugsweise 0,2 bis
1 mm auf.
Fig. 3 zeigt die Stirnfläche einer strahlformenden Düse
50 mit einem peripher angeordneten Drucksensor 51. Der
Drucksensor 51 ist als Ringdüse ausgebildet und weist
separate Sensorbereiche (Sektoren) 51a bis 51d auf. Jeder
Sensorbereich oder Sektor 51a bis 51b wird von einer
Druckluftquelle beaufschlagt und ist mit einem separaten
Druckaufnehmer mit nachgeordnetem Meßverstärker verbunden,
wie in Fig. 1 exemplarisch für den gesamten Drucksensor
10 gezeigt. Die sich jeweils annähernd gegenüberliegenden
Sektoren, beispielsweise also die Sektoren 51a und 51c,
werden jeweils hinsichtlich der Differenz der von ihnen
erfaßten Drücke bzw. der von den jeweiligen Meßverstärkern
gelieferten Signale ausgewertet. Ist die auf diese
Weise ermittelte Druckdifferenz jedes Sektorenpaares
jeweils annähernd Null, ist auf ein annähernd senkrechtes
Auftreffen des Partikelstrahls auf das zu behandelnde
Werkstück zu schließen. Ist dagegen beispielsweise die
Differenz der Druckmeßwerte der Sektoren 51b und 51d von
Null verschieden, so läßt dies auf eine Neigung Düsenlängsachse
53 (Fig. 2) um die schematisch angedeutete
Achse 54 schließen. Dadurch kann in vorteilhafter Weise
eine Ausrichtung der Düse 2 in zwei Freiheitsgraden (in
orthogonalen, jeweils zur Werkstückoberfläche senkrechten
Ebenen) jeweils in einem von 90° abweichenden Winkel
60 (Fig. 2) zur Werkstückoberfläche erkannt bzw. bewußt
eingestellt werden. Das Vorzeichen der jeweils ermittelten
Druckdifferenz zwischen den gegenüberliegenden Sektoren
51a, 51c; 51b, 51d ist ein Maß für den Sinn der jeweiligen
von 90° abweichenden Orientierung in der jeweiligen Vorzugsrichtung
(Freiheitsgrad).
Die erfindungsgemäße
Vorrichtung läßt mit einfachen Mitteln und ohne zusätzliche
Behandlungsschritte beliebige dreidimensionale
Strukturen mit hoher Präzision und hoher Auflösung auf
Werkstücken entstehen. Dabei kann die strahlformende Düse
durch eine automatische Steuerung bzw. Regelung gemäß der
gewünschten Struktur geführt werden. Die dazu notwendigen
Abstandssensoren sind kompakt in die Vorrichtung integriert
und sind aufgrund der kontaktfreien Abstandsmessung
annähernd verschleißfrei.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Erzeugen einer dreidimensionalen
Struktur an einem Werkstück (1) mit einer Strahldüse
(2), aus der ein Partikelstrahl (4) zum definierten
Materialabtrag auf das Werkstück (1) austritt, und
mit mindestens einem Drucksensor (10) für die Messung des Strahldruckes zur Steuerung der
Position der Strahldüse (2) relativ zum Werkstück (1),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (10) am Umfang der Strahldüse (2) im
Bereich der Austrittsöffnung der Strahldüse (2) angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Strahldüse (2) als weiterer Drucksensor ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (10) eine druckbeaufschlagte Ringdüse ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (10) mindestens zwei separate Sensorbereiche
(51a und 51c) aufweist, deren separate Druckmeßwerte
durch vergleichende Auswertung zur Steuerung der
Neigung der Düsenlängsachse (53) in bezug auf das Werkstück
(1) dienen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Drucksensor (10) vier separate Sensorbereiche
(51a, 51b, 51c, 51d) aufweist und daß die Druckmeßwerte von
jeweils zwei sich annähernd gegenüberliegenden Sensorbereichen
(51a, 51c; 51b, 51c) durch vergleichende Auswertung
zur Steuerung der Neigung der Strahldüsenlängsachse
(53) in jeweils einem Freiheitsgrad in bezug auf das
Werkstück (1) dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924219423 DE4219423C1 (de) | 1992-06-11 | 1992-06-11 | Vorrichtung zum Erzeugen einer dreidimensionalen Struktur an einem Werkstück |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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---|---|
DE4219423C1 true DE4219423C1 (de) | 1993-11-11 |
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DE19924219423 Expired - Fee Related DE4219423C1 (de) | 1992-06-11 | 1992-06-11 | Vorrichtung zum Erzeugen einer dreidimensionalen Struktur an einem Werkstück |
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- 1992-06-11 DE DE19924219423 patent/DE4219423C1/de not_active Expired - Fee Related
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