DE4217464A1

DE4217464A1 - Trenneinrichtung

Info

Publication number: DE4217464A1
Application number: DE19924217464
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Haeberle
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-05-27
Filing date: 1992-05-27
Publication date: 1993-12-02

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur nahezu sorten reinen Trennung und Rückgewinnung von rieselfähigen Feststoffen unter schiedlichen Gewichts wie z. B. zerkleinerte und gemahlene Kunststoff abfälle, alte Verpackungen, Kunststoffmüll, Kabelabfälle.

Angesichts der auf unserer Erde nicht unendlich vorhandenen Rohstoffe und des, wenn wir unser Verhalten nicht ändern, unabwendbaren Müll notstandes ist es notwendig, Wertstoffe z. B. Kunststoffabfälle einer Wiederverwertung zu zuführen.

Die Wiederverwertung von Altstoffen wie Glas, Papier, Pappe und Me tallen ist gegenüber der Wiederverwertung von Kunststoffen einfach.

Kunststoffmüll - Altkunststoffe fallen als Gemisch der unterschied lichsten Kunststoffe an die ohne nahezu sortenreine Trennung nicht, oder wenn überhaupt nur zu minderwertigen Produkten verarbeitet wer den können.

Kunststoffe werden in mehrere Gruppen eingeteilt, die meistverwendeten sind:

Polyolefine zu denen Polyätylen, Polypropylen und Polybuten zählen, Styrol-Polymerisate, z. B. Polystyrol. Vinyl-Polymerisate, also hart und weich PVC.

Kunststoffabfälle - Altkunststoffe fallen in großen Mengen auf dem Verpackungssektor an wo sie einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz und der Verteilung von Lebensmitteln und anderer Waren übernehmen. Die Gewichtsreduzierung zur Senkung des Treibstoffverbrauches bei Kraftfahrzeugen wird besonders durch den vermehrten Einsatz von Kunst stoffen erreicht, schon heute entfallen etwa 20 % des Gewichtes eines PKW auf Kunststoffe, mit steigender Tendenz.

Kabelabfälle die in enormen Mengen anfallen wurden bisher zur Rückgewinnung des Kupfers unter Freisetzung von erheb lichen Schadstoffmengen abgebrannt.

Die Menge der bisher zurückgewonnenen Kunststoffe konnte noch leidlich in untergeordnete Produkte wie z. B. Pflanzen töpfe verarbeitet werden.

Die in Zukunft anfallenden Mengen können jedoch nur noch sinnvoll untergebracht werden, wenn eine nahezu sortenreine Tren nung durchgeführt wird, um sie zu hochwertigen Produkten zu verarbeiten.

Bisher bekannte Einrichtungen zum Trennen von Feststoffen unterschiedlichen Gewichts z. B.:
1. DE 37 17 839 A1
2. US 33 35 966
3. EP 01 29 518 A1
4. P 41 32 578.3-16 Aktenzeichen
haben zum einen den Nachteil, daß die Einrichtungen sehr groß und damit teuer sind, das größte Problem ist jedoch das aus tragen der getrennten Feststoffe die mit Flotationsflüssig keit ausgeschwemmt werden. Die mitausgetragene Flotationsflüs sigkeit muß in den Trennprozeß rückgeführt werden dabei ent stehen unvermeidliche Flüssigkeits-Turbulenzen die eine exakte Trennung unmöglich machen. Der mit solchen Anlagen erreichbare Reinheitsgrad liegt bei 90-95%.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flotations-Trenneinrich tung zu schaffen die ohne großen Platzbedarf, einfach und kostengünstig einen Reinheitsgrad von über 99,9% ermöglicht.

Gemäß der Erfindung ist die Einrichtung zum Trennen von Fest stoffen unterschiedlichen Gewichts der eingangs genannten Art, mit der dies zu erreichen ist dadurch gekennzeichnet, daß ein vertikal stehender, oben und unten abgerundeter mit Flotationsflüssigkeit gefüllter Schwimm-Sink-Trennbehäl ter verwendet wird, in dem sich oben und unten angetriebene Schnecken und Paddelwellen befinden. Der Abstand der oberen und der unteren Schnecken und Paddelwellen zueinander sowie deren Drehzahl ist so bemessen, daß keine Turbulenzen das Aufsteigen oder Absinken der Feststoffe behindern.

Die Zuführung der zu trennenden Feststoffe in den Schwimm- Sink-Trennbehälter aus dem Aufgabetrichter erfolgt durch den Schnecken-Einzugteil, das Ausbringen der getrennten Fraktionen in die Steigrohre durch Austragsschnecken.

Das Austragen der getrennten Feststoffe aus den Steigrohren muß ohne Flotationsflüssigkeit erfolgen deshalb sind die Förder schnecken als Siebschnecken ausgebildet, beste Ergebnisse brachten kammartige Förderschnecken deren Stifte nur die Fest stoffe Fördern und Austragen.

Ein, zum Verfolgen der Vorgänge aus Plexiglas, gefertigtes Modell mit einem Schwimm-Sink-Trennbehälter von 600 mm Höhe, 122 mm Breite und 800 mm Länge, wurde mit ca. 60 Liter Wasser als Flotationsflüssigkeit gefüllt. Das zu trennende saubere Kunststoffgemisch bestehend aus etwa 2/3 Polystyrol und 1/3 Polypropylenabfällen wurde bei einem Durchsatz von etwa 80 Kg/Stunde mit einer Reinheit von über 99,99% für beide Fraktionen problemlos getrennt.

Weitere Einzelheiten sind den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen von Einrichtungen zur nahezu sortenrei nen Trennung von Feststoffen unterschiedlichen Gewichts zu entnehmen.

Hierbei zeigen in jeweils schematischer Darstellung:

Fig. 1 Seitenansicht einer Trenneinrichtung im Schnitt,

Fig. 2 Schnitt durch einen Trennbehälter,

Fig. 3 Seitenansicht einer Trenneinrichtung mit Zuführung unten und Waschstrecke,

Fig. 4 Austragsförderschnecke zum Austragen der Feststoffe.

Die in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 in Schnitt schema tisch dargestellte Einrichtung zur Trennung von rieselfähigen Feststoffen unterschiedlichen Gewichts besteht im wesentlichen aus einem vertikal stehenden, oben und unten abgerundeten, mit Flotationsflüssigkeit gefüllten Schwimm-Sink-Trenn behälter (1), in dem sich oben und unten angetriebene Schnec ken und Paddelwellen (2/3) befinden.

Die Zuführung der zu trennenden Feststoffe aus dem Aufgabe trichter (4) erfolgt über den Einzugsschneckenteil (5). Die auf der ganzen Länge des Trennbehälters (1) arbeitenden Pad del (6/7) durchmischen die aufgeschwommene und die abgesunkene Fraktion und setzen mitaufgeschwommene schwere und mitabge sunkene leichte Teile frei. Gleichzeitig befördern sie durch entsprechende Schrägstellung die zu trennenden Feststoffe von der Eingangs zur Ausgangsseite wo sie von den Austrags schnecken (8/9) erfaßt und den in den Steigrohren (10/11) befindlichen Förderschnecken (12/13) zugeführt werden.

Da der Trennbehälter (1) und die Steigrohre (10/11) mitein ander verbunden sind, steht in beiden das Niveau der Flotations flüssigkeit gleich hoch. Das Austragen der getrennten Fest stoffe erfolgt durch die kammartigen Förderschnecken (12/13). Fig. 4 welche nur die abgetropften Feststoffe austragen die nach separater Trocknung weiterverarbeitet werden.

Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante werden die zu tren nenden Feststoffe aus dem Aufgabetrichter (4) über das Zuführ rohr (14) dem Trennbehälter (1) unten zugeführt. Verschmutzte Abfälle werden dabei in der Waschstrecke (15) gewaschen. Die leichtere Fraktion schwimmt im Trennbehalter (1) auf, mitauf geschwommene schwere Teile werden auf der Paddelstrecke frei gesetzt und können absinken. Das Austragen der leichten Frak tion erfolgt wie bei Fig. 1.

Der schwere Fraktionsanteil und der Schmutz bleiben aufgrund ihres Gewichtes im Trennbehälter (1) unten und werden im Be darfsfalle durch einen weiteren Trennbehälter mit angepaßter Flotationsflüssigkeit geführt in dem wieder die leichtere Fraktion durch aufschwimmen getrennt wird. Die verbliebene Restfraktion aus Schmutz, Fremdkörper und z. B. PVC wird nach Trocknung einer thermischen Verwertung oder der Deponie zuge führt.

Claims

1. Einrichtung zur nahezu sortenreinen Trennung und Rückge winnung von rieselfähigen Feststoffen unterschiedlichen Gewichts wie zerkleinerte - gemahlene Kunststoffabfälle, Altverpackungen, Kunststoffmüll, Kabelabfälle, Elektronik schrott etc. bei der die zu trennenden Feststoffe in einem mit Flotationsflüssigkeit gefüllten Schwimm- Sink- Trenn- Behälter einer Schwerkraft-Scheidung unterzogen und als getrennte Fraktionen ausgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß sich in einem vertikal stehenden, oben und unten abge rundeten, mit Flotationsflüssigkeit gefüllten Schwimm- Sink-Trennbehälter (1) oben und unten angetriebene Schnecken und Paddelwellen (2/3) befinden, daß die Zufüh rung der zu trennenden Feststoffe aus dem Aufgabetrichter (4) in den Trennbehälter (1) durch den Einzugsschneckenteil (5) erfolgt, daß durch entsprechende Schrägstellung der Pad del (6/7) die Feststoffe weiterbewegt und mitabgesunkene leichtere und mitaufgeschwommene schwerere Teile von den Paddel (6/7) freigesetzt, daß die getrennte Fraktionen durch die Austragsschnecken (8/9) aus dem Trennbehälter (1) den Steigrohren (10/11) zugeführt, und daß die einzelnen Fraktionen durch die Förderschnecken (12/13) aus der Flota tionsflüssigkeit zur Trocknung und Weiterverarbeitung ausge tragen werden.

2. Trenneinrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung der zu trennenden Feststoffe aus dem Aufgabetrichter (4) in den Trennbehälter (1) nach Fig. 1 oben oder nach Fig. 3 unten erfolgt.

3. Trenneinrichtung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß durch Verlängerung des Zufuhrrohres vom Aufgabetrich ter (4) zum Trennbehälter (1) eine Waschstrecke (15) ent steht.

4. Trenneinrichtung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß das Einzugsschneckenteil (5) aus von außen in ihrer Drehzahl oder Steigung einstellbaren Schneckensegmenten besteht.

5. Trenneinrichtung nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschnecken (12/13) nach Fig. 3 aus kammartig angeordneten Stiften bestehen.

6. Trenneinrichtung nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß zum Trennen von mehr als zwei Fraktionen mehrere Trenn behälter hintereinander mit angepaßten Flotationsflüssig keiten durchfahren werden.