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Wasserröhrenkessel. Die Erfindung betrifft- einen Wasserröhrenkessel,
der insbesondere zur Erzeugung von Dampf von hoher Spannung von 6o Atm. und mehr
geeignet ist. Nach der Erfindung wird der Kessel und der Überhitzer so eingerichtet,
daß er billig herzustellen, wirtschaftlich in Betrieb und Unterhaltung ist und andere
Vorteile aufweist.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Abb. i zeigt in der linken Hälfte einen senkrechten Schnitt und in
der rechten Hälfte eine Ansicht des Kessels nach der Erfindung mit abgenommener
Vorderwand. Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie 2-2 von Abb. i in der Pfeilrichtung
gesehen.
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Die Wasserrohre i des Kessels sind in zwei dreieckförmigen Gruppen
angeordnet, eine zur rechten und eine zur linken, wie aus Abb. i hervorgeht. Die
eine Seite jedes Dreiecks liegt links der Kesselummauerung, während die dieser Seite
gegenüberliegende Spitze des Dreiecks in der Mitte des Kessels oben liegt. Auf diese
Weise entsteht ein großer Verbrennungsraum
A, der die Gestalt eines
umgekehrten V aufweist, dessen Spitze oben liegt. Dieser Verbrennungsraum
liegt oberhalb der Feuerung s.
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Die Wasserrohre i innerhalb der dreieckförmigen Umgrenzungen verlaufen
nebeneinander von einer Seite des Kessels zur andern mit einer Neigung zur Wagerechten
so, daß die vorderen (Abb. i) bzw. die linken (Abb. 2) Enden der Wasserrohre höher
liegen als die anderen Enden. Die Enden jedes Rohres sind in Kammern 3 bzw. .4 befestigt.
Die Kammern 3 liegen tiefer als die Kammern d., wodurch die erwähnte Neigung der
Rohre entsteht. Die Kammergruppen erstrecken sich senkrecht und liegen parallel
zueinander, wie <,us den Zeichnungen hervorgeht. Die Kaminergruppen sind unterteilt
und durch Rohrstutzen miteinander verbunden. Die äußersten Kammern sind (vgl. Abb.
i) so weit unterhalb der unteren Spitzen der Dreiecke angeordnet, daß die sie verbindenden
Wasserrohre Schutzwände für die Feuerraumwände bilden.
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Die Kammern 3 stehen mit einem Behälter 5 durch Rohre 6 in Verbindung,
während die Kammern .4 mit einer Querkammer 7 durch Rohre 8 verbunden sind. Eine
der in Abb. i rechts gezeichneten Querkammer 7 entsprechende Ouerkaminer ist auch
auf der andern Seite des Kessels angeordnet. Der Dampf-und Wasserbehälter 5 steht
durch Rohre 9 mit der Querkammer 7 in Verbindung. io sind Kanäle, die den oberen
Teil des von den Wasserrohren eingenommenen dreieckförmigen Raumes mit Verbindungsleitungen
i i verbinden, die zum Schornstein 12 führen. Oben sind die dreieckförmigen Räume
durch Wände 13 abgedeckt.
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In der Mitte des Kessels sind Kaininern 3a und 4a angeordnet, die
von der Spitze des V-förmigen Verbrennungsraumes in zwei Reihen nach unten verlaufen
und unten durch Querkammern 3b und .4b verbunden sind. Die Kammern 3- und
3b stehen mit de i Kammern 4.a und 4b durch Wasserrohre in Verbindung, die ähnlich
den in den übrigen Teilen des Kessels verwendeten Wasserrohren ausgeführt sind.
Diese Kammern und ihre Verbindungsrohre schließen einen im Querschnitt rechteckigen
Raum ein, der von oben in den Verbrennungsraum A sich erstreckt und in dem ein Überhitzer
1,4 angeo--dnet ist, der beliebiger Bauart sein kann. 1m Ausführungsbeispiel besteht
dieser Überliitzer aus Sammlern id.a und iqb, an welche die überhitzerelemente i4a
angeschlossen sind. Die Sammler 1d.a stehen mit dem Dampfraum des Behälters 5 durch
eine Leitung 15 in Verbindung. Überhitzter Dampf wird aus den Sammlern 1¢b entnommen.
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Die obere Abdeckung 13 ist in der Mitte des Kessels fortgelassen,
so daß durch die so entstehende Öffnung 16 die Überhitzerelemente hindurchragen.
Die Öffnung 16 steht mit der Verbindungsleitung I I bzw. mit dem Schornstein 12
durch einen Kanal 17 in Verbindung.
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In den Kanälen i i und. 17 sind Klappen 18 und i9 angeordnet.
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In dem dargestellten Kessel steigen die Heizgase von der Feuerung
2 durch den Verbrennungsraum A auf und strömen zwischen den Wasserrohren hindurch
zu den Kanälen io sowie um die Überhitzerelemente i4a zur Üffnung 16. Der freie
Heizgasquerschnitt verengt sich in Richtung auf die Auslaßöffnungen io ungefähr
im Verhältnis zur Verdichtung der Heizgase, die ihre Hitze an die Kesselheizfläche
abgeben, so daß eine ungefähr gleichmäßige Heizgasgeschw indigkeit beibehalten wird.
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Die den Auslässen io und der Öffnung 16 zuströmenden Gasmengen können
durch die Klappen 18 bzw. i9 verändert werden, so daß man auch den Überhitzungsgrad
auf diese Weise ändern kann.
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Die Vorteile des Kessels liegen darin, daß keine gebogenen Wasserrohre
verwendet werden, daß die Wasserkammern die einfachste Form haben, daß kein großer
und teurer Dampfbehälter verwendet wird, daß keine teuren Leitwände notwendig sind
und daß der Überhitzer an einer Stelle liegt, wo die gewünschte hohe Überhitzung
erzielt werden kann, wo er indessen durch wassergekühlte Flächen gegen die starke
Einwirkung der strahlenden Wärme der Feuerung und des Feuerraumes geschützt ist.