DE4208757A1 - Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasern - Google Patents
Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von textilen
Materialien, die aus Cellulosefasern bestehen oder Cellulo
sefasern in Mischung mit Synthesefasern enthalten, in wäßri
ger Flotte bei pH-Werten oberhalb von 12 und Temperaturen
von mindestens 100°C mit verküpbaren Farbstoffen.
Beim Färben von Cellulosefasern mit Küpenfarbstoffen, insbe
sondere mit Indigo, verwendet man als Reduktionsmittel Na
triumdithionit (Hydrosulfit), Thioharnstoffdioxid (Formami
dinsulfinsäure) oder Hydroxyaceton. In allen Fällen arbeitet
man in Gegenwart von Alkali und bei pH-Werten von mindestens
12. Natriumdithionit und Thioharnstoffdioxid sind sehr wirk
same Reduktionsmittel, haben jedoch auch Nachteile. So führt
beispielsweise der Einsatz von Hydrosulfit oder Thioharn
stoffdioxid beim Färben zu einer Belastung des Abwassers mit
Sulfit- und Sulfationen.
Aus der DE-A-2 10 11 387 ist bekannt, bei der Küpenfärbung von
Cellulosefasern enthaltenden Textilien Thioharnstoffdioxid
als Reduktionsmittel zu verwenden. Die Reduktion der Küpen
farbstoffe kann zusätzlich in Gegenwart von Glukose vorge
nommen werden, um zu verhindern, daß empfindliche Farbstoffe
zu stark reduziert werden.
Aus der EP-A-03 64 752 ist ein Verfahren zum Färben von Cel
lulosefasern mit Küpenfarbstoffen in alkalisch-wäßrigem Me
dium bekannt, bei dem man als Reduktionsmittel Mischungen
aus beispielsweise Natriumdithionit und α-Hydroxycarbonyl
verbindungen, z. B. Hydroxyaceton, im Gewichtsverhält
nis 1 : 1 bis 1 : 15 einsetzt und die Färbung bei pH-Werten
von mindestens 13 sowie bei Temperaturen oberhalb von 75°C
durchführt.
Aus der EP-A-03 57 548 ist ebenfalls ein Verfahren zum Fär
ben von textilen Materialien aus Cellulosefasern mit Küpen
farbstoffen in Gegenwart von Reduktionsmitteln und Alkali
bekannt, bei dem man zur Reduktion der Küpenfarbstoffe En
diole verwendet und zusätzlich organische, mit Wasser misch
bare Lösemittel, wie Alkohole, Aceton, Cyclohexanon, Forma
mid oder Acetamid, einsetzt. Wie aus den beiden zuletzt dis
kutierten Literaturstellen hervorgeht, benötigt man zur si
cheren Reduktion von Küpenfarbstoffen, insbesondere von In
digo, mit α-Hydroxycarbonylverbindungen noch zusätzlich eine
weitere Komponente. Sofern man die Reduktion der Küpenfarb
stoffe allein mit α-Hydroxycarbonylverbindungen vornimmt,
entstehen beim Färben in der Praxis immer wieder Ausfällun
gen von nicht vollständig reduzierten Farbstoffen, insbeson
dere von reoxidiertem Indigo.
Aus der DE-B-2 11 64 463 ist ein Verfahren zum Färben und Be
drucken von Textilmaterialien mit Küpenfarbstoffen bekannt,
bei dem man die Reduktion der Küpenfarbstoffe in wäßrigem
Medium bei einem pH-Wert von mindestens 12 mit Hydroxyaceton
in Gegenwart von chinoiden Verbindungen vornimmt, die unter
Färbebedingungen wasserlöslich sind.
Wie aus dem obengeschilderten Stand der Technik hervorgeht,
wird bei den bekannten Färbeverfahren mit Küpenfarbstoffen
das unlösliche Farbstoffpigment in die reduzierte, wasser
lösliche Leukoverbindung zu überführen. Nur diese Leukover
bindung zieht auf die Cellulosefasern auf und wird dort nach
der Reoxidation als Pigment verankert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ge
genüber dem oben beschriebenen Stand der Technik ein verbes
sertes Verfahren zum Färben von Cellulosefasern mit verküp
baren Farbstoffen zur Verfügung zu stellen, das ökologisch
günstiger ist als die bekannten Verfahren. Die Abwässer aus
der Färberei sollen nicht in dem Maße mit Schwefelverbindun
gen oder organischen Verbindungen belastet sein wie die Ab
wässer, die bei den üblichen Küpenfärbeverfahren anfallen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren
zum Färben und Bedrucken von textilen Materialien, die aus
Cellulosefasern bestehen oder Cellulosefasern in Mischung
mit anderen Fasern enthalten, in wäßriger Flotte bei pH-Wer
ten oberhalb von 12 und Temperaturen von mindestens 100°C
mit verküpbaren Farbstoffen, wenn man das Färben in Abwesen
heit der üblichen Reduktionsmittel für die verküpbaren Farb
stoffe bei einer Konzentration an Alkalihydroxid in der
Flotte von 20 bis 500 ml wäßriger Alkalilauge 38° Be/l
Flotte durchführt und die Färbung anschließend in üblicher
Weise fertigstellt.
Die textilen Materialien bestehen aus Cellulosefasern oder
enthalten Cellulosefasern in Mischung mit anderen Fasern.
Sie können in jedem Verarbeitungszustand vorliegen, z. B. als
Flocke, Kardenband, Garn, Strang, Gewebe oder Wirkware. Bei
den Cellulosefasern kann es sich entweder um natürliche oder
um regenerierte Cellulose, wie Zellwolle, Viskose oder Poly
nosic-Fasern handeln. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann sowohl mercerisierte Baumwolle auch als Rohbaumwolle
sowie Rohgarn, das als Kreuzspule oder als Strang vorliegt,
gefärbt werden. Synthesefasern, die in Mischung mit Cellulo
sefasern in den textilen Materialien vorliegen, sind bei
spielsweise Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern oder syn
thetische Polyamidfasern.
Die Cellulosefasern werden mit verküpbaren Farbstoffen, wie
Küpenfarbstoffen, insbesondere Indigo, oder Schwefelfarb
stoffen gefärbt. Bei den Küpenfarbstoffen handelt es sich
entweder um Indigo oder um anthrachinoide oder indigoide
Farbstoffe. Küpenfarbstoffe und Schwefelfarbstoffe sind seit
langem im Handel erhältlich und im Colour Index (C.I.) doku
mentiert, vgl. Colour Index, 3. Auflage 1971, Band 3, Sei
ten 3719 bis 3844 und Band 4, C.I.-Nr. 58000 bis 74000, Soc.
Dyers and Coluristes, England.
Die verküpbaren Farbstoffe werden bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren in dem bisher beim Färben üblichen Mengen einge
setzt, z. B. in dem Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das textile Material. Hierbei kann man einen einzigen
oder eine Mischung aus 2 oder mehreren verküpbaren Farbstof
fen einsetzen. Das Färben der textilen Materialien kann bei
spielsweise aus langer wäßriger Flotte bei einem Flottenver
hältnis von 1 : 5 bis 1 : 40, vorzugsweise 1 : 8 bis 1 : 20, erfol
gen, oder auch im Kontinue-Verfahren, z. B. Klotzverfahren.
Hierbei arbeitet man mit Flottenverhältnissen von 1 : 0,5
bis 1 : 3. Auch das Bedrucken von textilen Materialien ist
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich.
Der pH-Wert der wäßrigen Flotten liegt bei pH-Werten ober
halb von 12. Er wird durch Zusatz von Alkalihydroxiden zum
wäßrigen Färbemedium eingestellt. Geeignete Alkalihydroxide
sind Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, wobei die Verwen
dung von Natronlauge als Alkalihydroxid bevorzugt ist. Die
Konzentration des Alkalihydroxids in der wäßrigen Färbe
flotte beträgt 20 bis 500, vorzugsweise 40 bis 300 ml an
wäßriger Alkalilauge 38°Be/l Flotte. Für die meisten prakti
schen Anwendungen sind Alkalihydroxidmengen von 40 bis 80 ml
an wäßrigem Alkalihydroxid 38°Be pro Liter Flotte ausrei
chend.
Die textilen Materialien werden zum Färben in die wäßrig-al
kalische Flotte eingebracht, die mindestens einen verküpba
ren Farbstoff und ggf. andere übliche Färbehilfsmittel ent
hält. Erfindungsgemäß erfolgt das Färben mit den verküpbaren
Farbstoffen in Abwesenheit der üblichen Reduktionsmittel für
diese Farbstoffe bei Temperaturen von mindestens 100°C, vor
zugsweise bei Temperaturen von 110 bis 160°C. In den meisten
Fällen liegen die Färbetemperaturen in dem Bereich von 120
bis 135°C. Infolge der hohen Färbetemperaturen müssen die
Färbungen in geschlossenen druckdichten Färbeapparaten
durchgeführt werden. Die dafür in Betracht kommenden Druck
apparaturen sind bekannt. Gegenüber den bekannten Küpenfär
beverfahren benötigt man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine höhere Menge an Alkalihydroxid. Unter den oben be
schriebenen Färbebedingungen, d. h. Temperaturen von minde
stens 100°C und einer relativ hohen Menge an Alkalihydroxid,
werden die verküpbaren Farbstoffe - überraschenderweise ohne
den Zusatz üblicher dafür erforderlicher Reduktionsmittel -
in die Leukoform überführt, die in der wäßrig alkalischen
Flotte löslich ist und auf die Cellulosefasern der textilen
Materialien aufzieht. Untersuchungen über den Reaktionsme
chanismus der Bildung der Leukoverbindungen aus den verküp
baren Farbstoffen liegen bisher nicht vor.
Das Färben kann gleichzeitig mit einem Laugieren der texti
len Materialien aus Cellulosefasern kombiniert werden. Au
ßerdem ist es möglich, textile Materialien aus Cellulosefa
sern, deren Kettfäden mit Stärke geschlichtet sind, ohne
vorherige Entfernung des Schlichtefilms zu färben. Während
des Färbeprozesses tritt nämlich eine Ablösung der Schlich
tefilme von den Kettgarnen der Gewebe ein, so daß auch eine
Anfärbung der Kettgarne möglich ist. Außerdem hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, das erfindungsgemäße Verfahren in
Gegenwart von Polysacchariden durchzuführen, z. B. Cellulose,
Stärke und abgebauter Stärke. Als Cellulose, die dem Färbe
bad zugesetzt wird, kann auch Papier oder Holzschliff ver
wendet werden.
Um eine Beschleunigung des Färbevorgangs zu erreichen, hat
es sich in einigen Fällen als vorteilhaft erwiesen, daß man
das Färben oder Bedrucken zusätzlich in Gegenwart von chi
noiden Verbindungen durchführt, die bei pH-Werten oberhalb
von 12 wasserlöslich sind. Diese Verbindungen sind unter den
Färbedingungen in der wäßrigen Flotte gelöst. Geeignete chi
noide Verbindungen, die hierfür in Betracht kommen, sind aus
der eingangs beschriebenen DE-B-21 64 463 bekannt. Chinoide
Verbindungen sind beispielsweise Hydroxi-, Carbonsäure- und/
oder Sulfonsäuregruppen enthaltende Derivate des Benzochi
nons, Naphthochinons, Acenaphthenchinons oder Anthrachinons,
wie Hydroxyanthrachinone, z. B. 2-Hydroxyanthrachinon und
1,4-Dihydroxyanthrachinon, Anthrachinoncarbonsäuren, Anthra
chinonsulfonsäuren, wie Anthrachinon-2-sulfonsäure und
1,4-Diaminoanthrachinon-2-sulfonsäure. Diese Verbindungen
sind als Beschleuniger in der Küpenfärberei üblich. Die chi
noiden Verbindungen werden in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf die Menge des angewendeten Farbstoffs einge
setzt.
Die alkalisch-wäßrige Färbeflotte kann außer mindestens ei
nem verküpbaren Farbstoff zusätzlich Polymerisate von mono
ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren als Färbehilfsmittel
enthalten. Solche Färbehilfsmittel sind beispielsweise aus
der DE-B-24 44 823 bekannt. Es handelt sich hierbei im we
sentlichen um Homo- und Copolymerisate von monoethylenisch
ungesattigten Carbonsäuren. Die Copolymerisate enthalten
mindestens 10 Gew.-% einer monoethylenisch ungesättigten
Carbonsäure einpolymerisiert. Einzelne Verbindungen dieser
Art sind beispielsweise Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure,
Copolymerisate aus Acrylsäure und Acrylamid, Copolymerisate
aus Acrylsäure und Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylsäure
estern, Methacrylsäureestern und/oder Methacrylsäureestern.
Außerdem eignen sich Copolymerisate aus Acrylsäure und Ma
leinsäure, Copolymerisate aus Acrylsäure und Itakonsäure,
Copolymerisate aus Maleinsäure und Vinylestern, Copolymeri
sate aus Maleinsäure und Vinylethern. Wesentlich ist ledig
lich, daß die Copolymerisate mindestens 10, vorzugsweise
mindestens 50 mol-% einer monoethylenisch ungesättigten Car
bonsäure einpolymerisiert enthalten. Die Copolymerisate kön
nen in Form der freien Säuren oder vorzugsweise in bereits
mit Alkalilaugen neutralisierter Form als Färbehilfsmittel
eingesetzt werden. Die K-Werte der Homo- und Copolymerisate
monoethylenisch ungesättigter Carbonsäuren betragen 15 bis
90 und liegen vorzugsweise in dem Bereich von 20 bis 65. Die
K-Werte werden bestimmt nach H. Fikentscher, Celluloseche
mie, Band 13, 58-64 und 71-74 (1932) in wäßriger Lösung bei
einer Temperatur von 25°C und einer Konzentration von
1 Gew.-% bei pH 7 am Natriumsalz der Polymerisate. Die Poly
meren werden in Mengen von 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf
die zu färbenden textilen Materialien, eingesetzt.
Das textile Material, das nach der Behandlung im Färbebad
den verküpten Farbstoff in der Leukoform enthält, wird in
üblicher Weise behandelt, um die Färbungen fertigzustellen.
Zu diesem Zweck wird das textile Material zuerst nach den in
der Küpenfärberei gebräuchlichen Methoden oxidiert, z. B.
Verweilen des den Leukofarbstoff enthaltenden Materials an
der Luft oder Behandlung dieses Materials mit einer wäßrigen
Flotte, die Wasserstoffperoxid oder ein anderes Oxidations
mittel enthält. Nach dem Oxidieren wird das gefärbte textile
Material gespült und geseift. Das Fertigstellen der Färbun
gen kann jedoch auch so vorgenommen werden, daß das textile
Material, das den Küpenfarbstoff in der Leukoform enthält,
zunächst gespült, danach oxidiert und dann geseift wird. Zum
Seifen verwendet man üblicherweise eine netzmittelhaltige
wäßrige Lösung, die ggf. noch Soda gelöst enthält. Man er
hält reib- und waschechte Färbungen, wobei das Abwasser aus
den Färbereibetrieben nicht mit Sulfat- oder Sulfitionen
bzw. anderen von Reduktionsmitteln stammenden Verbindungen
verunreinigt ist.
In einem druckdicht verschließbaren Laborfärbegefäß wird ein
gebleichtes Baumwoll-Trikot in einer wäßrigen Färbeflotte,
die 0,5 g/l des blauen Küpenfarbstoffs der CI-Nr. 69825 und
60 ml wäßrige Natronlauge 38°Be pro Liter Flotte enthält,
bei einem Flottenverhältnis von 1 : 20 gefärbt. Dazu bringt
man das Färbegut bei einer Temperatur von 25°C in das Bad,
verschließt den Färbeapparat druckdicht und heizt den Inhalt
innerhalb von 20 Minuten auf eine Temperatur von 130°C, hält
diese Temperatur 30 Minuten etwa konstant und kühlt den In
halt des Färbeapparates dann innerhalb von 20 Minuten auf
eine Temperatur von 60°C ab. Das Baumwoll-Trikot wird aus
der Flotte genommen und auf einer Leine aufgehängt. Durch
die Einwirkung des Luft-Sauerstoffs wird die Leukoform des
Küpenfarbstoffs oxidiert. Das blau gefärbte Baumwoll-Trikot
wird anschließend mit kaltem Wasser gespült und danach ge
seift, indem man es mit einer Flotte behandelt, die 1 g/l
eines handelsüblichen anionischen Tensids und 0,5 g/l Soda
enthält. Man erhält auf diese Weise eine reib- und wasch
echte blaue Färbung.
Die Färbung ist trotz der hohen Färbetemperatur und trotz
der Abwesenheit von Substanzen zum Schutz vor Überreduktion
(Glukose) nicht überreduziert.
Ein gebleichtes Baumwoll-Trikot wird in einen druckdicht
verschließbaren Laborfärbeapparat gegeben, in dem eine wäß
rige Färbeflotte vorgelegt wurde, die 0,5 g/l des grünen Kü
penfarbstoffs der C.I.-Nr. 59825 und 60 ml wäßrige Natron
lauge 38°Be/l Flotte enthält. Der Färbeapparat wird druck
dicht verschlossen und sein Inhalt innerhalb von 20 Minuten
von einer Temperatur von 25 auf 130°C erhitzt. Die Färbung
selbst wird bei einer Temperatur von 130°C innerhalb von
30 Minuten durchgeführt. Danach wird der Inhalt des Färbeap
parates innerhalb von 20 Minuten auf eine Temperatur von
60°C abgekühlt und das Baumwoll-Trikot entnommen. Die Oxida
tion der Leukoverbindung des Küpenfarbstoffs, der auf das
Baumwolltrikot aufgezogen ist, erfolgt anschließend in einer
Flotte, die 2 ml 30%iges Wasserstoffperoxid pro Liter
Flotte enthält. Die Oxidation ist nach etwa 15 Minuten bei
einer Temperatur von 30°C beendet. Das Färbegut wird an
schließend kalt gespült und mit einer Flotte geseift, die
1 g/l eines handelsüblichen anionischen Tensids und 0,5 g/l
Soda enthält. Man erhält eine reib- und waschechte grüne
Färbung des Baumwoll-Trikots.
Das Beispiel 1 wird mit der einzigen Ausnahme wiederholt,
daß man als Farbstoff jetzt den schwarzen Küpenfarbstoff der
C.I.-Nr. 69525 einsetzt. Man erhält ein schwarz gefärbtes
Baumwoll-Trikot, das reib- und waschecht gefärbt ist.
Das Beispiel 2 wird mit der einzigen Ausnahme wiederholt,
daß man die Konzentration an wäßriger Natronlauge auf 300 ml
Natronlauge, 38°Be/l Flotte erhöht. Man erhält eine
reib- und waschechte Grünfärbung.
Ein gebleichtes Baumwoll-Trikot wird nach dem bekannten Fär
beverfahren innerhalb von 45 min bei einer Temperatur von
60°C in einer wäßrigen Flotte gefärbt, die 15 ml wäßrige Na
tronlauge 38°Be pro Liter Flotte, 6 g/l Natriumdithionit und
0,5 g/l des grünen Küpenfarbstoffs der C.I.-Nr. 59825 ent
hält. Diese Färbung hat etwa die gleiche Farbtiefe wie die
gemäß Beispiel 4 erhaltene Färbung.
Das Beispiel 3 wird mit der einzigen Ausnahme wiederholt,
daß man die Konzentration der Natronlauge auf 300 ml wäßrige
Natronlauge 38°Be erhöht. Man erhält eine reib- und wasch
echte Schwarzfärbung.
Ein gebleichtes Baumwoll-Trikot wird bei einer Temperatur
von 60°C innerhalb von 45 min mit einer wäßrigen Flotte ge
färbt, die 0,5 g/l des schwarzen Küpenfarbstoffs der C.I.-
Nr. 69525, 15 ml wäßrige Natronlauge 38°Be pro Liter Flotte
und 6 g/l Natriumdithionit enthält. Die Färbung wird wie im
Beispiel 1 beschrieben, fertiggestellt. Ein Vergleich der so
erhaltenen Färbung mit der von Beispiel 5 zeigt, daß die
Färbung nach Beispiel 5 um mehr als 20% farbtiefer ist als
die nach dem bekannten Verfahren erhaltene.
Claims (5)
1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von textilen Materia
lien, die aus Cellulosefasern bestehen oder Cellulosefa
sern in Mischung mit anderen Fasern enthalten, in wäßri
ger Flotte bei pH-Werten oberhalb von 12 und Temperatu
ren von mindestens 100°C mit verküpbaren Farbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Färben in Abwesen
heit der üblichen Reduktionsmittel für die verküpbaren
Farbstoffe bei einer Konzentration an Alkalihydroxid in
der Flotte von 20 bis 500 ml wäßriger Alkalilauge 38°Be
pro Liter Flotte durchführt und die Färbung anschließend
in üblicher Weise fertigstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration des Alkalihydroxids 50 bis 300 ml wäß
rige Alkalilauge 38°Be pro Liter Flotte beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man Natronlauge als Alkalihydroxid einsetzt und
das Färben bei Temperaturen von 120 bis 135°C durch
führt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man das Färben oder Bedrucken zusätz
lich in Gegenwart von chinoiden Verbindungen durchführt,
die bei pH-Werten oberhalb von 12 wasserlöslich sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Flotte zusätzlich Polymerisate von
monoethylenisch ungesättigten Carbonsäuren als Färbe
hilfsmittel enthält.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924208757 DE4208757A1 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasern |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19924208757 DE4208757A1 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4208757A1 true DE4208757A1 (de) | 1993-09-23 |
Family
ID=6454414
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924208757 Withdrawn DE4208757A1 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Verfahren zum faerben von textilen materialien aus cellulosefasern |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4208757A1 (de) |
WO (1) | WO1993019240A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5586992A (en) * | 1993-03-30 | 1996-12-24 | Basf Aktiengesellschaft | Dyeing cellulose-containing textile material with hydrogenated indigo |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE108722C (de) * | ||||
DE248250C (de) * |
-
1992
- 1992-03-19 DE DE19924208757 patent/DE4208757A1/de not_active Withdrawn
-
1993
- 1993-03-06 WO PCT/EP1993/000510 patent/WO1993019240A1/en active Application Filing
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5586992A (en) * | 1993-03-30 | 1996-12-24 | Basf Aktiengesellschaft | Dyeing cellulose-containing textile material with hydrogenated indigo |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1993019240A1 (en) | 1993-09-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |