DE41434C

DE41434C - Thürgehänge mit selbstthätiger schliessvorrichtung nebst zuschlaghinderer

Info

Publication number: DE41434C
Application number: DE188641434D
Authority: DE
Original assignee: Wallner F W
Current assignee: Wallner F W
Priority date: 1886-10-15
Filing date: 1886-10-15
Publication date: 1887-11-09

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. October 1886 ab.

Bei dem vorliegenden Thürgehänge wird als Hemmung beim Zuschlagen der Thür ein in der Drehachse der Thür angebrachter Katarakt angewendet, dessen Kolben an dem verlängerten Bolzen des Thürscharniers sitzt. Die Längsbewegung der Kolbenstange wird durch Heben der Thür beim Oeffnen und Sinken derselben beim Zuschliefsen bewirkt. Zu dem Zweck ist der Bolzen des Scharniers mit der an der Thür befestigten Scharnierhälfte fest verbunden, während er sich in der an der Thürbekleidung befestigten Scharnierhälfte dreht. Es wird also das Gewicht der Thür zur Abwärtsbewegung des Kolbens benutzt, während welcher die Kataraktwirkung stattfindet.

Fig. ι zeigt eine hydraulische Thürhemmung im Längendurchschnitt. Die Scharnierbandhä'lfte α ist an der Thür, die Scharnierbandhälfte b an der Thürbekleidung befestigt. Der Stift c stellt die feste Verbindung des Bolzens d mit der oberen Scharnierhälfte her. In der Verlängerung der Scharnierhülse e ist der Cylinder/ angebracht, in welchen der verlängerte Bolzen d hineinragt und an seinem unteren Ende den Kolben g mit dem Ventil h trägt. Der Cylinder wird mit einer Flüssigkeit, zweckmäfsig mit OeI oder Glycerin, gefüllt.

Wenn beim Oeffnen die Thür gedreht wird, so hebt sie sich gleichzeitig durch irgend eine passende Vorrichtung, wie eine solche in Fig. 2, der äufseren Ansicht des Scharnierbandes, dargestellt ist. Die Hülse der feststehenden Scharnierhälfte b ist oben und die andere Scharnierhälfte unten auf ein Viertel des Umfanges nach einer Schraubenlinie abgeschnitten, so dafs, wenn die Thür geöffnet wird, die obere Scharnierhälfte in die Höhe steigt.

Mit dem Steigen des oberen Scharnierbandes steigt auch der Bolzen d und der daran befestigte Kolben in die Höhe.

Der Kolben befindet sich bei der tiefsten Stellung in der unteren Erweiterung f¹ des Cylinders f, aus der er bei der Aufwärtsbewegung in den engeren Theil f gelangt, in welchem · er nur einen ganz geringen Spielraum hat. Sobald der Kolben in den engeren Theil/ eintritt, öffnet sich das nach unten schlagende Ventil g und der Kolben geht frei durch die Flüssigkeit durch, so dafs er beim Oeffnen der Thür keinen Widerstand bietet.

Die nicht festgehaltene ThUr schliefst sich durch ihr eigenes Gewicht selbstthätig, indem die Hülse der oberen Scharnierhälfte an der Schraubenfläche heruntergleitet. Es senkt sich dann aber auch der Bolzen d mit dem daran befestigten Kolben, und damit tritt die Wirkung der Hemmung ein. Das Ventil g schliefst sich nämlich, und es mufs jetzt die Flüssigkeit sich durch den engen Spielraum am Umfang des Kolbens durchpressen, so dafs der Kolben sich mit verringerter Geschwindigkeit nach unten bewegt und damit auch die Bewegung der Thür verlangsamt.

Um indessen das Einfallen des Thürschlosses zu bewirken, mufs der Thür kurz vor dem Schliefsen wieder ein gröfseres Bewegungsmoment gegeben werden. Zu dem Zweck tritt der Kolben kurz vor Beendigung des Hubes in die Erweiterung f¹ des Cylinders / ein.

Hier bietet die Flüssigkeit keinen Widerstand mehr, und es tritt daher das volle Gewicht der Thür zum Schliefsen in Wirksamkeit.

Es ist ohne Einflufs, dafs der Kolben bei seiner Auf- und Abwärtsbewegung auch gleichzeitig eine der Bewegung der Thür entsprechende Drehung macht.

In Fig. 3 ist eine Lufthemmung im Längsschnitt dargestellt. Das Ventil h ist hierbei nicht im Kolben g, sondern im Boden der Erweiterung/¹ angebracht. Wenn der Kolben nach oben geht, so öffnet sich das Ventil, sobald der Kolben in die Verengung / eintritt. Die Luft folgt ohne Widerstand nach. Beim Abwärtsgang des Kolbens in / aber wird'die Luft zusammengeprefst, sie hindert also die beschleunigte Bewegung des Kolbens, und diese tritt erst wieder ein, wenn der Kolben in die Erweiterung Z¹ gelangt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Die Anbringung einer aus Cylinder und Kolben bestehenden Luft- oder Flüssigkeits- ' hemmung in der Drehachse der Thür, und zwar so, dafs der Bolzen des Thürbandes zugleich die Kolbenstange bildet und das Gewicht der Thür die Abwärtsbewegung des Kolbens, der sich beim Oeffnen der Thür gehoben hatte, bewirkt.

2. An Thürbändern mit hydraulischer' oder Lufthemmung die Erweiterung des unteren Theiles des Cylinders/ zu einer Kammer/¹, welcher ein Entweichen der geprefsten Flüssigkeit oder Luft um den Kolben g herum nur am Ende des Hubes gestattet.