DE4138174C2 - Kolbenpumpe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe zur Förderung eines Fluids mit einem in
einem Pumpengehäuse angeordneten Zylinder, in dem ein Kolben in Längsrichtung
verschiebbar ist, wobei ein Ende des Zylinders einer Druckseite und das andere Ende
des Zylinders einer Saugseite der Kolbenpumpe zugeordnet ist, der Zylinder in
Längsrichtung gegen das Pumpengehäuse abgestützt ist und mit einer vorgespannten
Feder in Richtung zur Abstützung belastet ist, und die Druckseite gegen die Saugseite
abgedichtet ist.
Bisher wird bei Kolbenpumpen der Zylinder üblicherweise mit einem Flansch am
Pumpengehäuse zur Aufnahme der beim Betrieb der Kolbenpumpe auftretenden
Reaktionskräfte festgeschraubt. Die Flanschung bewirkt einen großen
Gehäusedurchmesser, was hohe Material- und Lohnkosten zur Folge hat. Beim
Einsatz im Tieftemperaturbereich kommt noch hinzu, daß das Abkühlen der großen
Massen erhebliche Zeit in Anspruch nimmt und durch Verdampfen von
Förderflüssigkeit erhebliche Kosten für den Betreiber entstehen.
Aus der US 4 775 303 ist eine Kolbenpumpe bekannt, die aus einem Metallzylinder
besteht, der aus einem oberen und einem unteren Teil zusammengesetzt ist. Die
beiden Zylinderteile sind mittels einer Befestigung mit dem Pumpengehäuse
verschraubt. In den Metallzylinder ist eine zylinderische Hülse hineingesteckt, die
mittels eine Feder auf am gegenüberliegenden Ende der Hülse angeordnete
Packungen gedrückt wird. Die Vorspannung der Feder kann mittels eines
Schraubkopfes verändert werden. Bei dieser Kolbenpumpe erfolgt eine dynamische
Abdichtung zwischen Saug- und Druckseite, wobei eine Relativbewegung zwischen
den Dichtungselementen und dem Kolben gegeben ist.
Die DE 90 06 558 U1 betrifft eine Kolbenpumpe, bei der der Zylinder in Längsrichtung
gegen das Pumpengehäuse abgestützt ist und mit einer vorgespannten Feder in
Richtung zur Abstützung belastet ist. Dabei ist eine oszillierende Abdichtung zwischen
Saugseite und Druckseite der Kolbenpumpe mit ständigem Wechsel zwischen Saug- und
Druckseite vorgesehen, an der eine hydraulisch wirksame Fläche, eine
Gleitbuchse, ein Einsatzkörper und eine Dichtungshülse beteiligt sind. Beim Förderhub
des Kolbens lastet der Arbeitsdruck des Fördermediums auf der hydraulisch
wirksamen Fläche, so daß die Gleitbuchse mit einer hierdurch erzeugten Kraft auf die
Stoßfläche des Einsatzkörpers gepreßt wird.
Diese oszillierenden oder dynamischen Methoden der Abdichtung sind nicht nur
technisch aufwendig, sondern auch mit einem hohen Verschleiß der
Dichtungselemente verbunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Kolbenpumpe der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß sie auch bei hoher thermischer und
mechanischer Beanspruchung verschleißfest ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen Zylindermantel
und Pumpengehäuse mindestens ein Distanzelement zum Zentrieren des Zylinders
und eine Lippendichtung zum Abdichten der Druckseite gegen die Saugseite
ausgeordnet sind.
Bei herkömmlichen Kolbenpumpen sorgt die Flanschung des Zylinders am
Pumpengehäuse für eine Trennung von Druck- und Saugseite der Kolbenpumpe. Da
bei der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe keine Flanschung vorgesehen ist, müssen
Druck- und Saugseite auf andere Weise voneinander getrennt werden. Dies wird durch
eine Abdichtung erreicht, die zwischen dem Zylindermantel und dem Pumpengehäuse
vorgesehen ist. Vorteilhafterweise ist zu diesem Zweck eine Lippendichtung aus PTFE
zwischen dem Zylindermantel und dem Pumpengehäuse, bevorzugt im Bereich des
Distanzelementes, angeordnet.
Zweckmäßigerweise ist der Zylinder einfach mit einem Ende in das Pumpengehäuse
gesteckt, so daß dieses Ende am Pumpengehäuse aufliegt. Am anderen Ende ist
vorzugsweise eine Tellerfeder angeordnet, die den Zylinder in Längsrichtung belastet,
so daß der Zylinder mit dem gegenüberliegenden Ende gegen das Pumpengehäuse
gedrückt wird.
Dabei ist die Federkraft so dimensioniert, daß beim Betrieb der Kolbenpumpe auf den
Zylinder wirkende Reaktionskräfte mit Sicherheit aufgegangen werden.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Zylinderinnenraum durch den Kolben in eine Hochdruck- und eine
Niederdruckkammer unterteilt ist. Der Kolbenkopf weist ein federbelastetes Saugventil
auf, über das in der Niederdruckkammer vorkomprimiertes Fluid in die
Hochdruckkammer gelangen kann. In der Hochdruckkammer ist ein federbelastetes
Druckventil angeordnet, über das das auf Betriebsdruck gebrachte Fluid an etwaige
Verbraucher abgegeben werden kann. Die Federkraft der den Zylinder in
Längsrichtung haltenden Feder ist nun so dimensioniert, daß die Kolbenreibung und
der Öffnungswiderstand des Druckventils aufgefangen werden.
Darüber hinaus weist der vom Saugventil aus gesehen hinter dem Druckventil
angeordnete Teil der Hochdruckkammer bevorzugt einen gleich großen oder einen
größeren Durchmesser auf als der Kolben. Dies bewirkt, daß der Zylinder mit einer
größeren Kraft in Längsrichtung gegen das Pumpengehäuse gedrückt wird, als er
durch den Druckhub des Kolbens entlastet wird. Dadurch wird erreicht, daß der
Zylinder unabhängig vom Förderdruck stets in seiner vorgegebenen Position verbleibt.
Da mit der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe auf eine Flanschung verzichtet werden
kann, können insbesondere bei größeren Pumpen erhebliche Lohn- und
Materialkosten gespart werden. Montage und Demontage der Pumpe werden
vereinfacht, da durch Einsetzen bzw. Entfernen der Feder der Zylinder leicht ein- bzw.
ausgebaut werden kann. Aufgrund der geringen erforderlichen Massen für die
Fixierung des Zylinders und der kleinen Kontaktflächen zwischen Zylinder und
Pumpengehäuse nimmt das Abkühlen der Pumpe beim Einsatz im
Tieftemperaturbereich sehr viel weniger Zeit in Anspruch als bei herkömmlichen
Pumpen. Auch verdampft aufgrund des niedrigeren Wärmeeinfalls weniger
Förderflüssigkeit, so daß die Kosten für den Betreiber deutlich gesenkt werden
können.
Mit der Erfindung ist es gelungen, eine äußerst kompakte Kolbenpumpe
bereitzustellen, die auch bei großen Kolbendurchmessern mit einem geringen
Gehäusedurchmesser auskommt. Durch Integration des Druckventils im
Hochdruckbereich des Zylinders wird die kompakte Bauweise der Kolbenpumpe noch
unterstützt. Außerdem kann noch ein Filter platzsparend zwischen Pumpengehäuse
und Zylinderwand zur Vorreinigung des zu fördernden Fluids installiert werden.
Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe eignet sich zum Fördern von Fluiden aller Art wie
z. B. Öl, Treibstoff, Heißgas, Kaltgas oder Flüssiggas. Ganz besonders kann die
Kolbenpumpe ihre Vorzüge beim Fördern von tiefkalt verflüssigten Gasen wie Helium,
Stickstoff, Sauerstoff oder Wasserstoff ausspielen. Hier machen sich die geringen
Kälteverluste und die kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe
besonders positiv bemerkbar.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in der Figur schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden:
Die Figur zeigt eine zweistufige Tieftemperaturpumpe im Längsschnitt.
Der Zylinder 2 ist in das Pumpengehäuse 1 so hineingesteckt, daß eines seiner Enden
mittels Auflageflächen 3 am Pumpengehäuse 1 anliegt. Am anderen Ende des
Zylinders 2 ist eine vorgespannte Tellerfeder 4 angeordnet. Sie stützt sich über
Kappenhalterungen 6 an einer auf das Pumpengehäuse 1 aufgesetzten
Gehäusekappe 5 ab und belastet den Zylinder 2 in Längsrichtung. Dadurch wird der
Zylinder mit den Auflageflächen 3 an das Pumpengehäuse 1 gedrückt und in
Längsrichtung gehalten. Über einen zwischen Zylinder 2 und Pumpengehäuse 1
angeordneten Distanzring 7 wird der Zylinder im Bereich der Gehäusekappe 5
zentriert.
Im Zylinder 2 ist ein Kolben 8 in Längsrichtung verschiebbar angeordnet. Am Kolben 8
ist eine Kolbenstange 9 zum Antrieb des Kolbens 8 angebracht. Der Kolben 8 unterteilt
den Zylinderinnenraum in eine Niederdruckkammer 10 und eine Hochdruckkammer
11.
Die Hochdruckkammer 11, die der Druckseite 11 der Kolbenpumpe zugeordnet ist, wird
durch eine zwischen dem Zylindermantel 2 und dem Pumpengehäuse 1 angeordnete
Lippendichtung 26 aus PTFE gegen die Saugseite 1, d. h. gegen das beispielsweise
von einem Vorratsbehälter über Zuleitung 17 kommende, zu pumpende Fluid,
abgedichtet. Am Kolbenkopf ist ein federbelastetes Saugventil 12 angebracht, über
das in einem Laderaum 19 vorkomprimiertes Fluid in die Hochdruckkammer 11
gelangt. In der Hochdruckkammer 11 ist ein federbelastetes Druckventil 13 angeordnet,
über das das auf Betriebsdruck gebrachte Fluid an eine Ableitung 14 abgegeben wird.
Die Abdichtung des Kolbens 8 im Zylinder 2 bewirken gut dicht schließende
Kolbenringe 15 aus einer verschleißfesten PTFE-Mischung. Aus dem gleichen Material
sind Führungsringe 25, welche den Kolben zentrieren. Der Zylinder 2 ist aus
rostbeständigem Stahl, die Lauffläche ist hart und feinstbearbeitet.
Die Druckhalteventile 13 und 12 sind federbelastet, Kolben 8 und Kolbenstange 9 sind
verschraubt. Die Abdichtung dieser Kolbenstange 9, deren Oberfläche hart und
feinstbearbeitet ist, wird von mehreren besonders geformten Hutmanschetten 16 aus
einer PTFE-Mischung übernommen. Zur Verbesserung der Dichtwirkung wird über den
konischen Teil der Hutmanschetten 16 ein geschlitzter Spannring aus dem gleichen
Material mit einer Wurmfeder gelegt.
Die Funktionsweise der Kolbenpumpe ist folgende:
Das Fördermedium fließt durch einen unteren horizontalen Rohranschluß 17 über das Filter 18 in einen Saugraum 27 sowie einen Laderaum 19 und kühlt die Pumpe ab. Das dabei anfallende Gas entweicht durch einen senkrechten Rohrstutzen 20. Nach ausreichender Vorkühlung der Pumpe, was bei der geringen Masse in kurzer Zeit der Fall ist, kann sie in Betrieb genommen werden.
Das Fördermedium fließt durch einen unteren horizontalen Rohranschluß 17 über das Filter 18 in einen Saugraum 27 sowie einen Laderaum 19 und kühlt die Pumpe ab. Das dabei anfallende Gas entweicht durch einen senkrechten Rohrstutzen 20. Nach ausreichender Vorkühlung der Pumpe, was bei der geringen Masse in kurzer Zeit der Fall ist, kann sie in Betrieb genommen werden.
Aufgrund der Kolbenbewegung strömt das Fluid durch einen mit einer Feder 21
belasteten Ventilplatte 22 versehenen Ladekörper 23 in den Laderaum 19. Bei
Hubumkehr wird das Fluid durch Kolbenbohrungen 24 über das federbelastete
Saugventil 12 in die Hochdruckkammer 11 gefördert.
Die Durchmesser von Ladekörper 23 und Laderaum 19 sind so bemessen, daß sich
bei diesem Vorgang ein der Hubzahl entsprechender Ladedruck einstellt, d. h. bei
niedriger Hubzahl ist der Druckabfall im Spalt zwischen Laderaum 19 und Ladekörper
23 kleiner als bei hoher Hubzahl.
Das in der Hochdruckkammer 11 auf Betriebsdruck komprimierte Fluid öffnet das
Druckventil 13 und gelangt über die Ableitung 14 zu einem etwaigen Verbraucher.
Claims (6)
1. Kolbenpumpe zur Förderung eines Fluids mit einem in einem Pumpengehäuse (1)
angeordneten Zylinder (2), in dem ein Kolben (8) in Längsrichtung verschiebbar
ist, wobei ein Ende des Zylinders (2) einer Druckseite (11) und das andere Ende
des Zylinders (2) einer Saugseite (1) der Kolbenpumpe zugeordnet ist, der Zylinder
(2) in Längsrichtung gegen das Pumpengehäuse (1) abgestützt ist und mit einer
vorgespannten Feder (4) in Richtung zur Abstützung (3) belastet ist, und die
Druckseite (11) gegen die Saugseite (1) abgedichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Zylindermantel (2) und Pumpengehäuse (1) mindestens ein
Distanzelement (7) zum Zentrieren des Zylinders (2) und eine Lippendichtung (26)
zum Abdichten der Druckseite (11) gegen die Saugseite (1) angeordnet sind.
2. Kolbenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendichtung
(26) aus PTFE gefertigt ist.
3. Kolbenpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder
(2) mit einem Ende in das Pumpengehäuse (1) gesteckt ist und am anderen Ende
eine vorgespannte Tellerfeder (4) angeordnet ist, die den Zylinder (2) in
Längsrichtung belastet.
4. Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federkraft der Feder (4) so dimensioniert ist, daß beim Betrieb der
Kolbenpumpe auf den Zylinder (2) wirkende Reaktionskräfte aufgefangen werden.
5. Kolbenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zylinderinnenraum durch den Kolben (8) in eine Hochdruckkammer (11) und
eine Niederdruckkammer (10) unterteilt ist, wobei der Kolbenkopf ein
federbelastetes Saugventil (12) aufweist und in der Hochdruckkammer (11) ein
federbelastetes Druckventil (13) angeordnet ist, und daß die Federkraft der Feder
(4) so dimensioniert ist, daß die Kolbenreibung und der Öffnungswiderstand des
Druckventils (13) aufgefangen werden.
6. Kolbenpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Saugventil
(12) aus gesehen hinter dem Druckventil (13) angeordnete Teil der
Hochdruckkammer (11) einen gleich großen oder einen größeren Durchmesser
aufweist als der Kolben (8).
Priority Applications (4)
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DE4138174A DE4138174C2 (de) | 1991-11-21 | 1991-11-21 | Kolbenpumpe |
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Publications (2)
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DE4138174A1 DE4138174A1 (de) | 1993-05-27 |
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Family
ID=6445201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: LINDE AG, 80807 MUENCHEN, DE |
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