DE4136857A1 - Controlled-atmosphere-system - Google Patents

Description

In der Hauptanmeldung P 41 20 334.8 wurde ein Controlled-Atmosphere- System beschrieben, das anlagekosten-, betriebskosten- und energiesparend zur Erzeugung und Konstanthaltung einer Atmosphäre aus Gasgemischen einstellbarer Zusammensetzung und Temperatur sowohl für Transportcontainer als auch für stationäre Lagerräume eingesetzt wird. Die Innovation besteht darin, daß Luft sowohl als Arbeitsmittel für eine Wärmepumpte zur Kühlung und Heizung der kontrollierten Atmosphäre verwendet wird, als auch als Rohstoff zur Erzeugung von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid als Ausgangs­ stoffe für die kontrollierte Atmosphäre. Dieses System tritt an die Stelle heutiger CA-Container und CA-Lagerhallen, in denen das Innere des Containers oder der Lagerhalle mit einer einheitlichen kontrollier­ ten Atmopshäre angefüllt sind. Der Nachteil von Transportcontainern und Lagerhallen mit einer einheitlichen kontrollierten Atmosphäre besteht darin, daß eine solche Einrichtung unflexibel zu handhaben und überdies für Menschen lebensbedrohend wirkt. Es kann also eine solche Einrichtung nur dann mit Gütern beladen werden, wenn die Einrichtung noch mit Umgebungsluft erfüllt ist, und die Einrichtung kann nur entladen werden, wenn die kontrollierte Atmosphäre abgebaut und wieder durch Umgebungsluft ersetzt ist. Da die Erzeugung der kontrollierten Atmosphäre betriebskosten- und energiekostenintensiv ist, wird ein Betreiber darauf bedacht sein, die kontrollierte Atmosphäre möglichst lange zu erhalten, was aber dazu führt, daß kurzfristige Be- und Entladung mit Gütern ausgeschlossen sind.

Die vorliegende Erfindung hebt diesen Manel auf. Das hier vorgeschlagene System ist in seinen Funktionen gesplittet. Die zu lagernden Güter werden portionsweise, vorteilhaft palettenweise gasdicht, z. B. mit einer Folie verpackt, und stehen in einem mit Luft erfüllten, als Kühlraum ausgebildeten Container oder stationären Umschließung. Das der Anmeldung zugrundeliegende System kühlt einerseits die in der Umschließung befindliche Luft auf den gewünschten Wert und mit ihr die einzelnen Güter innerhalb der Folienverpackung, wie es die Lagerbedingungen erfordern. Das vorgeschlagene System ist auf der anderen Seite jeweils mit den einzelnen portionsweise verpackten Gütern über Schlauchleitungen verbunden und versorgt diese einzeln verpackten Güter mit der kontrollierten, für Menschen lebensbedrohenden Atmosphäre. Die Kontrolle der einzelnen Ladungen geschieht über Sensoren und Aktoren, die an ein Mikrocomputersystem angeschlossen sind. Zweck­ mäßigerweise erfolgt die Kontrolle der einzelnen Ladungen zeitlich hintereinander.

Auf diese Weise ist für die Logistik der Lagerung und des Transportes ein wesentlicher Freiheitsgrad gewonnen. Der umschließende Raum ist jederzeit frei zugänglich, da mit Luft erfüllt. Die Luft dient als Kühlmittel, die den Ladungen durch die gasdichte Folie Wärme entzieht, und sie dient den mit der Lagerung beschäftigten Personen als Atemluft. Die kontrollierte Atmosphäre selbst befindet sich nur innerhalb der abschließenden Folie und wirkt auf die einzelnen Ladungen ein. Werden die Verbindungsleitungen zum Erzeugersystem abgekoppelt, können die einzelnen Ladungen dem umschließenden Raum entnommen oder in ihn gebracht werden.

Undichtigkeiten in der Folienverpackung können die zum Kühlen verwendete Luft innerhalb der Umschließung schleichend vergiften. Es ist daher über entsprechende Sensorik eine stetige Kontrolle dieser Luft vorzunehmen, um Unfälle zu verhüten.

Claims (4)

1. Controlled-Atmosphere-System
   Anlagekosten-, betriebskosten- und energiesparendes System zur Erzeugung und Konstanthaltung einer Atmosphäre aus Gase-Gemischen einstellbarer Zusammensetzung und Temperatur für Transportcontainer und stationäre Lagerräume, mit Luft sowohl als Arbeitsmittel für eine Wärmepumpe zur Kühlung und Heizung der kontrollierten Atmosphäre als auch als Rohstoff zur Erzeugung von Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid als Ausgangsprodukte für die kontrollierte Atmospäre, dadurch gekennzeichnet, daß
2. 1. die kontrollierte Atmosphäre in die zu transportierenden oder zu lagernden Güter, die als Ladungen zusammengefaßt werden, einzeln eingebracht wird unter der Voraussetzung, daß die Güter als Ladung beispielsweise auf Paletten gestapelt und dann z. B. mit einer Folie luftdicht abgeschlossen sind, und über je eine Hin- und Rückleitung mit einer Mischkammer verbunden sind, wobei die für die jeweilige Ladung erforderliche kontrollierte Atmosphäre in dieser Mischkammer zusammengesetzt wird und jeweils für ein bestimmtes Zeitintervall durch die einzelne Ladung gepumpt wird, bis im nächsten Zeitinter­ vall die nächste Ladung versorgt wird, so daß der Raum zwischen den einzelnen Ladungen von kontrollierter Atmosphäre frei ist und lediglich von gekühlter Luft annähernd gleicher Temperatur, wie die Ladungen sie haben, erfüllt ist, so daß die einzelnen Ladungen im umschließenden Raum frei zugänglich sind und jederzeit nach Abkoppeln der selbstsperrenden Hin- und Rückleitungen entnommen oder neu eingebracht werden können, sofern dann die Hin- und Rückleitungen eingesteckt werden, wobei ein Microcomputersystem mit entsprechender Sensorik und Aktorik die Zusammensetzung der jeweils in der Mischkammer vorhandenen Atmosphäre erfaßt, und über eine interne Logik, beispielsweise nach dem FUZZY-Prinzip, die für die jeweilige Ladung erforderliche Gaszusammensetzung neu über entsprechende Aktoren in der Mischkammer bereitet, und sie durch Multiplexen der jeweiligen Ladung zuführt, wobei das Rechnersystem zunächst durch die Erfassung der Druckdifferenz zwischen Hin- und Rückleitung die Dichtigkeit der Ladungsumhüllung gegenüber der Raumluft innerhalb des umschließenden Raumes überprüft, um Maßnahmen gegen eine eventuelle schleichende Vergiftung der Raumluft z. B. durch verminderten Sauerstoffgehalt oder erhöhten Kohlendioxidgehalt ergreifen zu können.
3. 2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den einzelnen Ladungen zugeführte Atmosphäre, entsprechend der für die Ladung gültigen Rezeptur aus Gas-Vorratsbehältern zusammen­ gesetzt, durch Zugabe von Wasserdampf über Verdampfen von Wasser oder durch Entnahme von Wasserdampf durch Kondensieren auf die notwendige relative Feuchtigkeit gebracht, und weiter z. B. durch Bestrahlen mit einer UV-Lampe keimfrei gemacht wird, so daß die serielle Versorgung mehrerer Ladungen jeweils durch Umschalten der Hin- und Rückleitungen, d. h. durch Multiplexen, ohne das Einschleppen z. B. von Bakterien und fremder Atmosphäre aus vorher versorgter Ladung möglich ist.
4. 3. System nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach einem Zyklus, der die Versorgung der Gesamtheit der angeschlos­ senen Ladungen umfaßt, die Raumluft auf Vergiftung überprüft und im Falle einer Vergiftung diese z. B. durch erhöhten Luftwechsel beseitigt wird.