DE4133448A1 - Verfahren zum innenreinigen von wiederverwendbaren gefaessen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Innenreinigen von wiederverwendbaren Gefäßen, insbesondere von Mehrwegflaschen, wie PET-Rücklaufflaschen, mittels einer im Hochdruckbereich arbeitenden Spritzeinrichtung.

Verfahren der eingangs bezeichneten Art sind in der Getränke­ industrie Teil eines Gesamtkonzeptes zur Sicherstellung der Wiederverwendbarkeit von Mehrwegflaschen, von denen beispiels­ weise Etiketten gelöst werden müssen, eine Außen- und Innen­ reinigung vorgenommen werden muß und die schließlich auch desinfiziert werden müssen. Hier stellen insbesondere PET-Flaschen besondere Anforderungen an ihre Innenreinigung, um bleibende Schäden auszuschließen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsver­ fahren der eingangs genannten Art weiter zu verbessern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mit ihrer Öffnung nach unten ausgerichteten Gefäße und die in die Gefäße eintauchende Spritzeinrichtung in Richtung ihrer Längs­ achse relativ zueinander bewegt werden und die Innenwand der Gefäße während der Relativbewegung durch Hochdruckstrahlen der Spritzeinrichtung beaufschlagt wird.

Beim Transport von Flaschen, die gegebenenfalls mehrere Reini­ gungsstationen durchlaufen, ist es nach einer Weiterbildung vorteilhaft, wenn die Spritzeinrichtung relativ zu den kopfüber gehaltenen Gefäßen verfahren wird.

Um die für die Innenreinigung zur Verfügung stehende Zeit opti­ mal zu nutzen, wird außerdem vorgeschlagen, daß die Hochdruck­ strahlen die Gefäßinnenwand während des Ein- und Ausfahrens der Spritzeinrichtung beaufschlagen.

Die Reinigungswirkung wird nach einer Weiterbildung noch dadurch erhöht, daß während der Relativverschiebung von Gefäßen und Spritzeinrichtung zugleich eine rotative Relativbewegung zwischen Gefäßinnenwand und Hochdruckstrahlen eingeleitet wird.

Hartnäckige Verschmutzungen werden nach einem weiteren Vor­ schlag dadurch gelöst, daß die Hochdruckstrahlen sich in eine im wesentlichen auf die Mantelfläche der Gefäße ausgerichtete Radialkomponente und in eine im wesentlichen auf den Gefäßboden ausgerichtete Axialkomponente aufteilen.

Diese Verfahrensweise läßt sich nach einem weiteren Vorschlag dadurch nutzen, daß die Hochdruckstrahlen durch die Rückstoß­ wirkung ihrer Radialkomponente in Rotation versetzt werden, so daß separate Antriebsmittel entfallen können.

Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, daß die Bewegungs­ umkehr bei der axialen Verschiebung der Spritzeinrichtung bei einem definierten Abstand des Austritts der mit einer Schräg­ komponente gegen den Gefäßboden gerichteten Hochdruckstrahlen vom Gefäßboden erfolgt. Auf diese Weise werden auch hartnäckige Verschmutzungen in den Eckbereichen des Flaschenbodens erreicht und gelöst.

Das insbesondere zur Reinigung von PET-Flaschen vorgesehene Verfahren ist nach einem weiteren Vorschlag besonders material­ schonend dadurch, daß die Hochdruckstrahlen bei Normaltempera­ tur des Reinigungsmediums erzeugt werden.

Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Vorteile liegen in einem gefäßschonenden, umweltverträglichen Reini­ gungsverfahren, das sich sowohl hinsichtlich seiner Reinigungs­ wirkung als auch hinsichtlich des Flaschendurchsatzes durch eine hohe Effektivität auszeichnet.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand einer in der Zeichnung schematisch dargestellten Vorrichtung zur Reinigung von PET-Flaschen kurz erläutert.

Nach der Abbildung wird eine Folge von Gefäßen in Form von 1,5 Liter großen PET-Flaschen 1, von denen nur zwei dargestellt sind, mit nicht gezeigten Halte- und Fördermitteln zwecks Innenreinigung ihrer Flaschenwände kopfüber einer Reinigungs­ vorrichtung in Form einer Hochdruckspritzeinrichtung 2 zuge­ führt. Die Spritzeinrichtung 2 weist eine der ihr gegenüber positionierten Flaschenanzahl entsprechende Anzahl von Düsen­ lanzen 3 auf, die an einem gemeinsamen Lanzenträger 4 befestigt und an ihrem freien Ende mit Düsenköpfen in Form von Hochdruck- Wirbelstrahldüsen 6 bestückt sind, beispielsweise in Gestalt eines Front- und Radialstrahlers vom Typ WSD-F/R der Firma WOMA-Apparatebau, Duisburg. Der Lanzenträger 4 ist insgesamt in Richtung des Doppelpfeils 7 mittels eines Antriebes 8 entlang von Führungen 9 in der Höhe verfahrbar. Die hohlen Düsenlanzen 3 sind über eine Schlauchverbindung 11 und einen Verteiler- und Steuerkörper 12 an eine Druckwasser-Hochdruckquelle angeschlos­ sen, deren Spritzwasser eine Normaltemperatur von etwa 20° auf­ weist.

Wenn die Flaschen 1 oberhalb der Spritzeinrichtung 2 positio­ niert sind, fährt der Lanzenträger 4 nach oben, so daß die Düsenlanzen 3 in die Flaschen 1 eintauchen. Damit beginnt der Reinigungszyklus, wobei die Wirbelstrahldüsen 6 im Hochdruck­ bereich zwischen 100 und 200 bar Spritzwasser gegen die Mantel­ wand und gegen den Boden der Flaschen 1 schleudern und dabei durch den Rückstoß der Radialdüsen rotieren. Bei der in der Abbildung dargestellten Umkehrstellung der axialen Hubbewegung der Düsenlanzen 3 befinden sich die Düsenköpfe 6 etwa 10 cm über dem Flaschenboden, so daß die schräg gegen diesen gerich­ teten Spritzdüsen eine maximale Reinigungswirkung auf die Bodenecken ausüben. Die gesamte Reinigungszeit vom Eintritt bis zum Austritt der Düsenlanzen 3 in die bzw. aus den Flaschen beträgt etwa 10 Sekunden, wobei je nach der Höhe des Spritz­ druckes von beispielsweise 100 bis 200 bar etwa 0,55 Liter bzw. 0,9 Liter Spritzwasser verbraucht werden, welches infolge der hängenden Flaschenanordnung optimal nach unten abfließen kann.

Claims (8)

1. Verfahren zum Innenreinigen von wiederverwendbaren Gefäßen, insbesondere von Mehrwegflaschen, wie PET-Rücklaufflaschen, mittels einer im Hochdruckbereich arbeitenden Spritzeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die mit ihrer Öffnung nach unten ausgerichteten Gefäße und die in die Gefäße eintauchende Spritzeinrichtung in Richtung ihrer Längsachse relativ zuein­ ander bewegt werden und die Innenwand der Gefäße während der Relativbewegung durch Hochdruckstrahlen der Spritzeinrichtung beaufschlagt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzeinrichtung relativ zu den kopfüber gehaltenen Gefäßen verfahren wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckstrahlen die Gefäßinnenwand während des Ein- und Ausfahrens der Spritzeinrichtung beaufschlagen.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß während der Relativverschiebung von Gefäßen und Spritzeinrichtung zugleich eine rotative Relativbewegung zwischen Gefäßinnenwand und Hochdruckstrahlen eingeleitet wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckstrahlen sich in eine im wesentlichen auf die Mantelfläche der Gefäße ausgerichtete Radialkomponente und in eine im wesentlichen auf den Gefäßboden ausgerichtete Axialkomponente aufteilen.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckstrahlen durch die Rückstoß­ wirkung ihrer Radialkomponente in Rotation versetzt werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsumkehr bei der axialen Ver­ schiebung der Spritzeinrichtung bei einem definierten Abstand des Austritts der mit einer Schrägkomponente gegen den Gefäß­ boden gerichteten Hochdruckstrahlen vom Gefäßboden erfolgt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochdruckstrahlen bei Normaltemperatur des Reinigungsmediums erzeugt werden.