DE4132229C2 - Mikrocontroller-gesteuerte Einrichtung zur Analyse des Ladezustands einer mehrzeiligen Batterie - Google Patents
Mikrocontroller-gesteuerte Einrichtung zur Analyse des Ladezustands einer mehrzeiligen BatterieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine microcontroller-gesteuerte Einrichtung zur
Analyse des Ladezustandes einer aus mehreren Teilbatterien
bestehenden Gesamtbatterie mit Schaltvorrichtungen zum Anschalten
wenigstens einer Teilbatterie an wenigstens eine mit einem
Diagnoseschaltkreis verbundenen Doppelleitung.
Bei der Ladung und Entladung von mehrzelligen, in Serie geschalteten
Batterien weisen die Klemmenspannungen der einzelnen Zellen oder
Teilbatterien infolge von unvermeidlichen unterschiedlichen
konstruktiven, chemischen und elektrischen Parametern der einzelnen
Zellen unterschiedliche Klemmenspannungen auf. Bei der Anwendung
herkömmlicher Ladegeräte, die zur Steuerung des Ladevorganges nach
bekannten Ladekennlinien (UI-, W- usw.) lediglich die
Klemmenspannungen einer großen Zahl der in Reihe geschalteten Zellen
heranziehen, kommt es daher im Laufe der Zeit zu einer unerkannten,
zunehmend unterschiedlichen Aufladung der Zellen. Dies kann so weit
gehen, daß einzelne Zellen umgepolt werden. Besonders problematisch
sind hierbei hermetisch geschlossene Zellen, da diese zum Erhalt des
Elektrolyten die genaue Einhaltung einer maximalen Ladespannung
erfordern /14/.
Weiter ist es bei Ausfall einer Batterie schwierig und zeitaufwendig,
die defekte Batterie aufzufinden. Ebenso ist eine Klärung der
Ausfallursache nicht elementar möglich.
Ein zusätzliches Problem tritt auf, wenn einzelne Zellen durch neue,
mit eventuell im Verhältnis zu den verbliebenen Zellen stark
abweichenden Parametern, ausgetauscht werden. Dieser Effekt tritt
bekannterweise bei Pb-Gel-Zellen auf, deren Anfangskapazität nur etwa 70%
des Endwertes beträgt, und die diese Endkapazität erst nach 20
bis 50 Zyklen erreichen. Diese Zellen können mit herkömmlichen
Ladegeräten nicht angemessen geladen werden, so daß der Hersteller
gezwungen ist, sogenannte vorzyklierte Zellen oder Teilbatterien
bereitzustellen.
Die Erfindung berührt zwei Problemkreise, nämlich die Messung,
Diagnose oder Analyse von Batterien, insbesondere die Ermittlung der
momentanen Kapazität und die gezielte Nachladung ausgewählter Zellen
oder Teilbatterien.
Es sind eine Reihe von Verfahren bekannt, die aus dem
Klemmenverhalten der gesamten Batterie auf den Ladezustand schließen
/1/, /2/, /3/.
In /4/ ist eine Anordnung beschrieben, die sich auf die
Kapazitätsmessung einer aus in Reihe geschalteten Einzelelementen
bestehenden Batterie bezieht. Dabei wird die gesamte Batterie mit
einem Entladewiderstand belastet. Mittels eines Sequenzers werden
dann zyklisch alle Elemente adressiert, und es werden die
Klemmenspannungen aller Elemente nacheinander einem Komparator
zugeführt. Außerdem wird die Entladezeit überwacht. Bei
Unterschreitung eines Schwellwertes der Klemmenspannung eines
Elements wird der zyklische Meßvorgang unterbrochen.
Bezugspotential für die Messung jeder Zellenspannung ist
Massepotential, so daß die Genauigkeit bei diesem Verfahren mit
steigender Elementeanzahl stark abnimmt. Weiterhin ist eine
quantitative Angabe der Kapazität unmöglich - lediglich ein Schwellwert
wird überwacht. Eine Nachladung einzelner Zellen während der
Gesamtladung ist mit dieser Anordnung nicht möglich.
Bei der Schaltung nach /5/ wird der Verdrahtungsaufwand bei der
Messung einer Vielzahl von Einzelelementen dadurch verringert, daß
jede Zelle oder Gruppe von Zellen mit einer Meßschaltung verbunden
ist, die über eine gemeinsame Steuerleitung und/oder Meßleitung
ausgelöst wird, wobei diese Werte nacheinander über eine gemeinsame
Meßleitung einer gemeinsamen Auswerteeinrichtung zugeführt werden.
Das in /6/ beschriebene Batterieladesystem enthält einen
Mikroprozessor und einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung und
Weiterverarbeitung der elektrischen Signale, um daraus
Ausgangssignale zu gewinnen, die zur Ladungssteuerung und Anzeige
verwendet werden können.
Die rechnergesteuerte Anordnung nach /7/ dient zum Laden einer
Vielzahl von Batterien, die verschiedenen Typs sein können und
elektrisch nicht in Reihe geschaltet sind. Es wird zunächst der Typ
und die Anfangsladung jeder Batterie bestimmt, und es werden dann
die Batterien nacheinander in umgekehrter Reihenfolge ihrer
Anfangsladung geladen.
Die Anwendungen /8/ bis /13/ stellen zum Teil sehr aufwendige
Lösungen dar, gehen aber sämtlich von der Klemmenspannung der
Gesamtbatterie aus.
In /15/ wird ein Ladeverfahren angegeben, das mit Hilfe eines
Mikroprozessors die Ladung und Messung mehrerer Batterien gestattet.
Ferner sind noch bekannt:
- - Automatisch gesteuertes Mikroprozessor-Batterieprüfgerät BAT-CAT der Firma ANPICO. Dieses Gerät dient ausschließlich zur Batteriediagnose. Hierbei werden die Zellenspannungen über eine Vielzahl von Analogeingängen (Meßeinschüben) mit hoher Auflösung (12 Bit) eingelesen.
- - Batterielade und Controllsystem (BL + CS) der Firma "Hildebrand Industrie Electronic" in Dietlikon (CH). Bei diesem Gerät werden die einzelnen Zellen oder Teilbatterien über zweipolige Relais mit einem prozessorgesteuerten Meß- und Ladegerät verbunden, wobei je Zelle ein Relais vorhanden ist.
Es ist auch ein Batterie-Scanningsystem bekannt (US-A-4 484 140) /17/, bei
welchem jede Zelle oder Teilbatterie mit Hilfe einpoliger Relais an eine
Doppelleitung geschaltet werden kann, welche direkt mit dem Eingang
eines Isolationsverstärkers verbunden ist. Die Anzahl der Relais
stimmt damit etwa mit der Anzahl von Teilbatterien überein und ist
damit vergleichsweise sehr groß. Das bekannte System benötigt im
übrigen einen Isolationsverstärker zur Überwindung des
Gleichtaktanteils der Meßspannung. Ferner ist das bekannte System
lediglich als "scanning system" zur Messung der Batterie-Teilspannungen
ausgewiesen. Zusatzladung über das gleiche
Relaisnetzwerk und die Doppelleitung ist nicht vorgesehen.
Es ist schließlich auch ein System zur Steuerung und Diagnose des
Ladezustandes von Batterien, insbesondere in Standby-Versorgungen,
bekannt (GB 2 216 277 A) /16/, bei welchem eine solche Diagnose nur in
Verbindung mit einer definierten Entladung der Batterie durchgeführt
werden kann, die Batterie aber stets innerhalb des Standby-Systems
verfügbar sein muß. Die Diagnose des Ladezustandes erfolgt hierbei
auf der Basis des Batterieverhaltens bei einer gesteuerten Entladung,
und es wird die Teilbatterie während der Messung aus dem Verbund
der übrigen Batterien herausgeschaltet und durch einen geschalteten
Kurzschluß ersetzt. Die Batteriediagnose ist deshalb mit erheblichen
Schwierigkeiten verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Voraussetzungen für
eine neuartige, kostengünstige Realisierung einer mikrocontroller
gesteuerten Einrichtung der eingangs genannten Art mit folgenden
Eigenschaften zu schaffen:
- - Die Vermeidung der Überladung einzelner Zellen,
- - die Vermeidung der Tiefentladung einzelner Zellen,
- - die Zulassung nicht vorzyklierter Austauschbatterien,
- - die Optimierung des Gesamtladezustandes der Batterie,
- - die Möglichkeit einer Post-Mortem-Analyse zur Klärung der Ausfallursache,
- - die Vorhersage eines in naher Zukunft zu erwartenden Ausfalls einer Zelle oder Teilbatterie.
Dies wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 erreicht.
Mit der Erfindung werden folgende technische Probleme auf besonders
einfache Weise gelöst:
- -Die Messung aller Zellenspannungen mit einer Auflösung im 10 mV-Bereich bei gleichzeitig vorhandener sehr hoher Genauigkeit im 100 V-Bereich,
- -die gezielte Nachladung einzelner Zellen oder Teilbatterien,
- -die Selektion einzelner Zellen oder Teilbatterien als Voraussetzung für die beiden oben genannten Optionen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 Schematisch den schaltungsmäßigen Aufbau einer
erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 2 eine genauere Darstellung der Zusammenschaltung der
einzelnen Komponenten der Schaltung nach Fig. 1 und
Fig. 3 ein spezielles Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Einrichtung.
Die Einrichtung nach Fig. 1 enthält einen Microcontroller 7 mit binären
Ein/Ausgängen und analogen Eingängen, ein erstes Selektionsnetzwerk
2, mit welchem alle zu betrachtenden Knotenpunkte der in Reihe
geschalteten Einzelzellen oder Teilbatterien einer Batterie 1 mit einem
System von Doppelleitungen 3 schaltbar verbunden werden können. Jede
der Leitungen des Systems von Doppelleitungen 3 ist mit je einem
Eingang eines Überwachungsnetzwerkes 6 verbunden, dessen Ausgang
mit einem Analogeingang des Microcontrollers 7 verbunden ist. Das
System von Doppelleitungen 3 ist ferner mit einem zweiten
Selektionsnetzwerk 5 verbunden, in welchem eine der Doppelleitungen 3
mit einer Nachladeeinrichtung 4 schaltbar verbunden werden kann,
und in welchem das System von Doppelleitungen mit einem zweiten
Selektionsnetzwerk 5 zusammengeschaltet werden kann, das mindestens
zwei Ausgangsleitungen besitzt, die mit den Eingängen einer aus
mindestens einem RC-Glied 8 bestehenden Filtergruppe verbunden
sind. In einem dritten Selektionsnetzwerk 9 kann eines der RC-Glieder 8
der Filtergruppe mit dem Eingang eines Spannungsmeßsystems 10
zusammengeschaltet sein, dessen Ausgang mit einem Analogeingang des
Microcontrollers 7 verbunden ist.
Die Lade- und Entladeströme werden mittels
einer Stromerfassung 11, die je einen Meßshunt für den Ladestrom und
den Entlade-/Rekuperationsstrom enthält, einem Strommeßsystem 12
zugeführt, dessen Ausgänge mit den Analogeingängen des
Microcontrollers verbunden sind. Die Meßshunts sind je mit einer
Klemme mit dem Minuspol der Batterie 1 und einem gemeinsamen
Meßeingang (Nullpunkt) der Meßeinrichtung 12 verbunden. Das
Strommeßsystem 12 enthält für die Messung des Entladestromes
einen invertierenden Operationsverstärker, dessen
negative Versorgungsspannung mit dem Nullpunkt der Meßeingänge
bzw. dem Minuspol der Batterie 1 verbunden ist und dessen beide
Eingänge mit dem Shunt 11 galvanisch verbunden sind. Die Ausgänge
beider Verstärker sind mit je einem Analogeingang des Microcontrollers
7 verbunden.
Eine Präzisierung der Art und Weise der Zusammenschaltung der
einzelnen Komponenten erfolgt anhand der Fig. 2. Die n zu messenden
oder nachzuladenden Zellen oder Teilbatterien 1.1 bis 1.n können mit
Hilfe eines aus m untereinander gleichartigen, mehrpoligen Relais 2.1
bis 2.m mit geradzahliger Anzahl I von Arbeitskontakten bestehenden
ersten Selektionsnetzwerkes 2 dergestalt mit einem in seiner Anzahl mit
der Kontaktanzahl der Relais 2 übereinstimmenden System von
Doppelleitungen 3.1 bis 3.L schaltbar verbunden werden, daß je eine
Doppelleitung 3 einem Bereich aufeinanderfolgender Zellen oder
Teilbatterien zugeordnet ist, wobei aufeinanderfolgende
Batterieknotenpunkte von in ihren Ordnungsnummern
aufeinanderfolgenden Relais 2 abwechselnd mit je einer der beiden
Leitungen der dem jeweiligen Batteriebereich zugeordneten
Doppelleitungen zusammengeschaltet werden können.
Die Potentiale aller Doppelleitungen 3 werden in einer aus einem
Diodennetzwerk mit gemeinsamer Kathode und einem Spannungsteiler
bestehenden Überwachungsnetzwerk 6 zu einem Leitungszustandssignal
verdichtet, mit dessen Hilfe der Microcontroller das höchste Potential
innerhalb sämtlicher Leitungen der Doppelleitungen 3 erkennen und
verarbeiten kann.
Im zweiten Selektionsnetzwerk 5 kann jeweils eine der Doppelleitungen
3 mit einer potentialfreien Energiequelle zur Nachladung derart
schaltbar verbunden werden, daß die mit Hilfe zweier benachbarter
Relais 2 angesprochene Zelle oder Teilbatterie 1.x polrichtig mit der
Nachladeeinrichtung 4 verbunden ist. Die Energieversorgung für die
Nachladeeinrichtung 4 kann aus einer externen Quelle oder
vorzugsweise mit Hilfe eines DC-DC-Wandlers mit Potentialtrennung aus
der Batterie 1 erfolgen.
Das zweite Selektionsnetzwerk 5 ist außerdem mit einer aus mindestens
einem und höchstens aus einer der Anzahl der Doppelleitungen 3
entsprechenden Anzahl von RC-Gliedern 8 verbunden, so daß jeweils
mindestens ein Kondensator mit mindestens einer der im zweiten
Selektionsnetzwerk 5 ausgewählten Doppelleitungen zusammengeschaltet
werden kann. In einem Selektionsnetzwerk 9 wird jeweils einer der
Kondensatoren ausgewählt und einem für die Verarbeitung von
Eingangsspannungen beider Polarität ausgestatteten Meßsystem 10
zugeführt, in welchem eine im Selektionsnetzwerk 9 ausgewählte
Kondensatorspannung für die Messung durch den Mikrorechner
aufbereitet wird.
Bei Anwendung der beschriebenen Anordnung beträgt die Anzahl der
notwendigen Relais im ersten Selektionsnetzwerk lediglich n DIVK + 1
(wobei DIV der Divisionsoperator für eine ganzzahlige Division ist),
wenn n die Zellen- oder Teilbatterieanzahl ist und K die Kontaktzahl
der Relais 2 angibt. Weiterhin werden die gleichen Relais 2 sowohl für
die Messung als auch für die Nachladung verwendet.
In Fig. 3 ist die Schaltungsanordnung eines speziellen
Ausführungsbeispiels dargestellt, das für die Analyse und die
Nachladung von maximal 40 Zellen oder Teilbatterien vorgesehen ist.
Wenn k Eingangsklemmen des aus Relais mit je vier Arbeitskontakten
bestehenden Selektionsnetzwerkes 2 in der dargestellten Weise
fortlaufend durchnummeriert werden und n die Anzahl der tatsächlich
vorhandenen Zellen oder Teilbatterien angibt, so ist die
Anschlußzuordnung zwischen der i-ten Minuspolklemme einer Zelle oder
Teilbatterie und der j-ten Eingangsklemme des ersten
Selektionsnetzwerkes 2 durch die Beziehung
i = 1 + (((j-1)MOD4) * d) + ((j-1)DIV4) (1)
gegeben, wobei für d gilt:
d = (n + 3)DIV4 (2)
Dabei ist MOD der Modulo-Operator, der den ganzzahligen Rest bei
der Division zweier ganzer Zahlen ergibt.
Die Anzahl der mindestens benötigten Relais beträgt d + 1.
Der Batterieklemmenindex i = n + 1 gehört zur negativen Klemme der
nicht vorhandenen n+ersten Zelle oder Teilbatterie und bezeichnet die
positive Klemme der n-ten Zelle oder Teilbatterie.
Das zweite Selektionsnetzwerk 5 besteht aus zwei vierpoligen Relais 5.1
und 5.2, die so geschaltet sind, daß aus den vier Doppelleitungen 3.1
bis 3.4 zwei ausgewählt werden können. Die Relais 5.3 bis 5.5
gestatten die polrichtige Anschaltung der Nachladeeinrichtung 4 an
eine der mit den Relais 5.1 oder 5.2 ausgewählten Doppelleitungen.
Die Filterbaugruppe 8 enthält für jede dieser zwei Doppelleitungen ein
RC-Filter mit untereinander gleichen Widerständen 8.1 und den
Kondensatoren 8.2. Das dritte Selektionsnetzwerk 9 besteht lediglich
aus einem Relais mit zwei Wechselkontakten. Das Spannungsmeßsystem
10 enthält zwei gleiche Strombegrenzungswiderstände 13, vier
Begrenzungsdioden 15 mit kleinem Leckstrom, zwei Symmetrierwiderstände 14,
einen Filterkondensator 19, einen Operationsverstärker
18, einen Rückkopplungswiderstand 16 und einen Erdungs-Widerstand
17. Einer der in Reihe geschalteten Symmetrierwiderstände 14 ist mit
einer für die Funktion des ADC erforderlichen, hier jedoch nicht näher
betrachteten Referenzspannung Uref verbunden, und es ist die
Ausgangsspannung Uc mit einem Analogeingang des Microcontrollers 7
verbunden.
Die Gesamtfunktion der Einrichtung kann entsprechend der weiter oben
angegebenen Zielstellung in die folgenden Komponenten gegliedert
werden:
- 1. Zyklisch fortwährende Analyse des Ladezustandes der einzelnen Zellen oder Teilbatterien,
- 2. bedarfsgerechtes Nachladen einzelner Zellen oder Teilbatterien,
- 3. Schutz- und Überwachungsfunktionen mit Strommessung,
- 4. Bedienung und Anzeige/Ausgabe von wählbaren Analyseergebnissen.
Für die vorliegende Erfindung sind dabei zwei Grundoperationen von
besonderem Interesse. Diese werden im folgenden beschrieben:
- - Messung der Klemmenspannung der selektierten Zelle oder Teilbatterie,
- - Nachladung einer ausgewählten Zelle.
Voraussetzung für beide Operationen ist die beschriebene Einrichtung
zur Selektion einer Zelle oder Teilbatterie.
Zunächst sind alle Relais entregt. Dann wird Relais 9 durch den
Microcontroller so angesteuert, daß der für die anschließende
Spannungsmessung nicht interessierende Kondensator 8.2 mit dem
Eingang des Meßsystems 10 verbunden ist. Danach werden zwei
benachbarte Relais 21.2(i+1) und eines der Relais 5.1 bis 5.2 so vom
Microcontroller angesteuert, daß der nicht mit dem Eingang des
Meßsystems 10 verbundene Kondensator 8.2 mit der zu messenden Zelle
oder Teilbatterie verbunden ist. Dieser aktuelle Meßkondensator lädt
sich über die Strombegrenzungswiderstände 8.1 auf den Wert der zu
messenden Klemmenspannung unverfälscht auf, da er nicht über die
Eingangswiderstände 13 mit dem Eingang des Meßsystems 10 verbunden
ist. Somit kann beim anschließenden - technisch real nicht
zeitsynchronen - Öffnen der Kontakte des Relais 5.1 oder 5.2 auch
kurzzeitig kein einer möglichen, relativ hohen Gleichtaktspannung
entsprechender Fehlerstrom über die Widerstände 13 zu einer
Ladungsverschiebung im aktuellen Meßkondensator 8.2 führen.
Nach dem controllergesteuerten Öffnen der Kontakte von Relais 5.1 oder
5.2 wird Relais 9 umgeschaltet, so daß der aktuelle Meßkondensator
mit dem Eingang des Meßsystems 10 verbunden ist und nach Ablauf
einer durch die Zeitkonstante R14/2-C19 der Anstiegsgeschwindigkeit der Ausgangsspannung des Operations
verstärkers 19 und einer, möglicherweise infolge hoher
Gleichtaktspannung an den Widerständen 13 unmittelbar zuvor
verursachten Übersteuerung des Operationsverstärkers bestimmten
Übergangszeit am Ausgang Uc eine der zu messenden Zellen- oder
Teilbatteriespannung entsprechende Ausgangsspannung zum Einlesen
durch den Microcontroller zur Verfügung steht.
Zunächst sind alle Relais entregt. Dann wird mit den Relais 2, 5.1
oder 5.2 und dem Relais 5.3 ein solcher Strompfad geschaffen, daß die
Wechselkontakte von Relais 5.3 mit der nachzuladenden Zelle oder
Teilbatterie verbunden sind. Bis zu diesem Zeitpunkt schalten alle
Relais im stromlosen Zustand. Dann wird entsprechend der Polarität
Relais 5.4 oder 5.5 zugeschaltet, wodurch der Ausgang der
Nachladeeinrichtung 4 mit der adressierten Zelle oder Teilbatterie
verbunden ist. Wenn die Strom- oder Spannungsquelle der Nachladeein
richtung 4 nicht vom Microcontroller auftastbar ist, so schaltet Relais
5.4 bzw. 5.5 den Ladestrom ein, bei elektronischer Auftastung der
Nachladeeinrichtung schaltet Relais 5.4 bzw. 5.5 stets lastfrei. Die
Abschaltung des Ladestromes erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, so
daß in jedem Falle nur Relais 5.4 oder 5.5 unter Last schaltet.
Um sicherzustellen, daß es bei dem relativ komplizierten Ablauf und
der Vielzahl von beteiligten Relaiskontakten zu keiner Havarie und
insbesondere zu keinen Kurzschlußschaltungen kommen kann, wird
erfindungsgemäß so vorgegangen, daß sämtliche Leitungen der
Doppelleitungen 3 in einer Überwachungsbaugruppe 7 zu einem
Analogwert verdichtet werden, der vom Microcontroller gelesen werden
kann. Das Bezugspotential des Microcontrollers (Groundpotential für
Analogmessung) für diese Messung ist der Minuspol der Batterie. In
dieser Baugruppe wird jede der Doppelleitungen mit je einer Anode
einer hochsperrenden Diode verbunden, deren Kathoden parallel
geschaltet und mit dem Eingang eines Spannungsteilers verbunden
sind, an dessem Ausgang die als Analogwert UO vorliegende Leitungs
zustandsinformation vom Microcontroller eingelesen werden kann. Mit
dieser Anordnung ist jeweils das höchste positive Potential auf den
Doppelleitungen 3 erfaßbar. Die Überwachungsbaugruppe kann auch
aus einem Widerstandsnetzwerk bestehen, wodurch bei Verwendung von
Präzisionswiderständen ein Leitungszustandssignal mit höherem
Informationsgehalt bereit steht.
Vor jedem Zuschalten eines beliebigen Relais der Baugruppe 3 kann
somit vom Microcontroller geprüft werden, ob die Spannungspegel auf
den Leitungen den Erwartungen entsprechen, so daß bei Abweichungen
eine Information über das vermutlich defekte Relais ausgegeben werden
kann.
Wird der Shunt 11 vom Entlade- oder Rekuperationsstrom durchflossen,
so entsteht an seiner mit dem Meßeingang verbundenen Klemme
gegenüber dem Minuspol der Batterie bzw. dem Nullpunkt des Strom
meßsystems 12 eine je nach Stromrichtung gepolte Spannung. Je einer
der mit dem Shunt verbundenen Operationsverstärker
wird dadurch entweder übersteuert oder liefert an seinem Ausgang eine
dem Strom proportionale Spannung. Da beide Verstärkerausgänge IB
und IF dem Microcontroller 7 zugeführt werden, kann dieser erkennen,
in welcher Richtung der Strom fließt und welche Größe er hat.
Claims (6)
1. Microcontroller-gesteuerte Einrichtung zur Analyse des
Ladezustandes einer aus mehreren Teilbatterien bestehenden
Gesamtbatterie mit Schaltvorrichtungen zum Anschalten wenigstens
einer Teilbatterie an wenigstens eine mit einem Diagnoseschaltkreis
verbundene Doppelleitung,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein System von mehreren Doppelleitung (3.1-3.L) entsprechend einem Bruchteil der Gesamtzahl der Batteriezellen oder Teilbatterien (1.1-1.n) der Gesamtbatterie vorgesehen ist,
daß als Schaltvorrichtungen mehrpolige Relais (2.1-2.m) mit der Anzahl an Doppelleitungen entsprechender Anzahl an Schaltkontakten vorgesehen sind, von denen jeder an eine Leitung einer eigenen Doppelleitung (3.1-3.L) angeschlossen ist,
daß die Schaltkontakte aller mehrpoligen Relais (2.1-2.m) einerseits mit den Knotenpunkten der Batteriezellen oder Teilbatterien und andererseits mit den Doppelleitungen so verbunden sind, daß in der Reihenschaltung der Batteriezellen oder Teilbatterien benachbarte Knotenpunkte abwechselnd an die eine und die andere Leitung der eigenen Doppelleitung angeschlossen sind,
daß jede Doppelleitung an ein aus wenigstens einem Widerstand und einem Kondensator bestehendes RC-Filter angeschlossen ist oder anschaltbar ist, dessen Kondensator über zweipoliges Schaltglied an den Eingang einer Spannungsmeßeinrichtung (10) schaltbar ist, nachdem zuvor die über zwei der mehrpoligen Relais (2.1-2.m) an das RC-Filter angeschalteten, der zu messenden Batteriezelle oder Teilbatterie zugehörigen Knotenpunkte wieder von dem RC-Filter abgeschaltet worden sind.
ein System von mehreren Doppelleitung (3.1-3.L) entsprechend einem Bruchteil der Gesamtzahl der Batteriezellen oder Teilbatterien (1.1-1.n) der Gesamtbatterie vorgesehen ist,
daß als Schaltvorrichtungen mehrpolige Relais (2.1-2.m) mit der Anzahl an Doppelleitungen entsprechender Anzahl an Schaltkontakten vorgesehen sind, von denen jeder an eine Leitung einer eigenen Doppelleitung (3.1-3.L) angeschlossen ist,
daß die Schaltkontakte aller mehrpoligen Relais (2.1-2.m) einerseits mit den Knotenpunkten der Batteriezellen oder Teilbatterien und andererseits mit den Doppelleitungen so verbunden sind, daß in der Reihenschaltung der Batteriezellen oder Teilbatterien benachbarte Knotenpunkte abwechselnd an die eine und die andere Leitung der eigenen Doppelleitung angeschlossen sind,
daß jede Doppelleitung an ein aus wenigstens einem Widerstand und einem Kondensator bestehendes RC-Filter angeschlossen ist oder anschaltbar ist, dessen Kondensator über zweipoliges Schaltglied an den Eingang einer Spannungsmeßeinrichtung (10) schaltbar ist, nachdem zuvor die über zwei der mehrpoligen Relais (2.1-2.m) an das RC-Filter angeschalteten, der zu messenden Batteriezelle oder Teilbatterie zugehörigen Knotenpunkte wieder von dem RC-Filter abgeschaltet worden sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das dritte Selektionsnetzwerk aus einem einzigen Relais mit
zwei Wechselkontakten besteht, welches im Zusammenwirken mit den
Relais des ersten Selektionsnetzwerkes (2) und des zweiten
Selektionsnetzwerkes (5) derart angesteuert wird, daß in einer
ersten Phase eines Meßvorganges die Klemmen der zur Messung
vorgesehenen Zelle oder Teilbatterie mit einem RC-Glied einer aus
zwei RC-Gliedern (8) bestehenden Filterbaugruppe verbunden sind,
wobei der Ausgang der Filterbaugruppe in dieser Phase nicht mit
dem Eingang des Spannungsmeßsystems (10) verbunden ist, und
daß in der sich anschließenden zweiten Phase eines Meßvorganges
das Relais des dritten Selektionsnetzwerkes (9) umgeschaltet wird,
nachdem die Relaiskontakte des zweiten Selektionsnetzwerkes (5)
geöffnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jede der Leitungen des Systems von Doppelleitungen mit je
einer Anode eines aus einem Diodennetzwerk mit gemeinsamer
Kathode und nachgeschaltetem Spannungsteiler bestehenden
Überwachungsnetzwerkes verbunden ist, dessen Ausgang mit
einem Analogeingang des Microcontrollers verbunden ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem zweiten Selektionsnetzwerk jeweils eine der
Doppelleitungen (3)
mit einer potentialfreien Nachladeeinrichtung
(4) derart schaltbar verbunden wird, daß die mit Hilfe des ersten
Selektionsnetzwerkes (2) und zweiten Selektionsnetzwerkes (5)
angesprochene Zelle oder Teilbatterie polrichtig mit der
Nachladeeinrichtung (4) schaltbar verbunden werden kann, so daß
das erste Selektionsnetzwerk (2) und zweite Selektionsnetzwerk (5)
sowohl für die Messung als auch für die Ladung auswählbarer
Zellen oder Teilbatterien verwendet werden kann.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Energie für die Nachladeeinrichtung (4) zur
Ladungsoptimierung ausgewählter Zellen oder Teilbatterien mit
Hilfe eines DC-DC-Wandlers unabhängig von Einsatzort, -zeit und
Betriebszustand der Batterie aus der Batterie selbst gewonnen
wird.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entlade- und Ladeströme der Batterie mittels eines Meßshunts
(11) und eines Strommeßsystems (12) gemessen werden, wobei eine
Klemme des Meßshunts (11) mit dem Minuspol der Batterie und
einem Meßeingang (Nullpunkt) des Strommeßsystems (12) verbunden
ist, und die zweite Shuntklemme mit einem zweiten Meßeingang des
Strommeßsystems (12) galvanisch verbunden ist, das je einen
invertierenden und einen nichtinvertierenden Operationsverstärker
enthält, dessen negative Versorgungsspannung mit dem Nullpunkt
der Meßeingänge bzw. dem Minuspol der Batterie verbunden ist,
und deren Eingänge des invertierenden und des
nichtinvertierenden Verstärkers mit dem zweiten Meßeingang
verbunden sind, und deren beide Ausgänge mit je einem
Analogeingang des Microcontrollers (7) verbunden sind.
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