DE4131190A1 - Gel-zubereitungssystem - Google Patents

Description

Die Zubereitung von Gel, insbesondere für medizinische und kosmetische Anwendungen, erfolgt in Firmen- oder Apotheken­ eigenen Produktionsanlagen. Eine nutzereigene Gelherstellung mit vereinfachenden Zubereitungssystemen ist nicht bekannt (Literaturhinweis: Jean Pütz, "Schminken, Masken, schönes Haar: die sanfte Kosmetik", ISBN 3-8025-6151-1).

In der Regel wird im medizinischen und kosmetischen Anwendungs­ bereich das fertige Gel käuflich erworben.

Für die Gelherstellung sind teure Produktions- und Abfüllsysteme nötig, welche Herstellungsbetrieben vorbehalten bleiben. Die nutzereigene Gel-Herstellung und Abfüllung ist umständlich und zeitraubend. Die Lagerhaltungs- und Transportkosten sind hoch.

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zu­ grunde, eine nutzereigene Gel-Herstellung zu ermöglichen, welche einfach, schnell, sauber sein und die Lagerhaltungs-, Transport- und Verkaufspreise erniedrigen soll.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die Gel-Herstellung in einem vom Nutzer handhabbaren, abgeschlossenen Beutel-in-Flasche-Mischsystem durchgeführt werden kann. Hier­ bei wird der mit Gel-Konzentrat vorgefüllte Folienbeutel in das verschließbare Gefäß eingelegt. Der Folienbeutel ist so bemessen, das er die Gefäßinnenseite auskleiden kann. Der geöffnete Folien­ beutel wird nun bis max. zum Gefäßrand mit Wasser aufgefüllt. Der Folienbeutel legt sich dabei an die Gefäßinnenwand an. Die max. Füllmenge entspricht annähernd dem Gefäßvolumen. Das über dem Ge­ fäßrand herüberragende Folienende wird der Gefäßverschluß-Umrand­ ung übergestülpt. Folienbeutel und Gefäß werden nun mit dem Gefäßverschluß (Schraubdeckel, Klemmdeckel etc.) verschlossen. Das jetzt abgedichtete System kann geschüttelt und das Gel-Konzen­ trat vermischt werden. Nach kurzer Zeitdauer steht das fertige Gel zur Verfügung. Sinnvollerweise wird die im Folienbeutel vorgelegte Gel-Konzentrat-Menge dem Gefäßvolumen entsprechend portioniert und eingeschweißt geliefert. Es sind Gefäßvolumina von ca. 100 ml bis 5 l mit dem erfindungsgemäßen Gel-Zubereitungssystem handhabbar. Nach Verbrauch der Gel-Menge kann der alte Folienbeutel dem Gefäß entnommen und dem wiederverwendbaren Gefäß ein neuer Folienbeutel zugeführt werden. Das Gefäß bleibt stets vom direkten Kontakt mit dem Gel verschont und somit sauber. Aufwendige Gel-Umverpackungen entfallen damit. Lediglich Folienverpackung mit Gel-Konzentrat als Inhalt müssen versandt und gelagert werden. Als Gel-Konzentrat ist z. B. ein pulverförmiges Konzentrat verwendbar, welches in der Konzentration von ca. 0,5% in Wasser angewendet wird. D. h., das Versandgewicht wird bei einer 1 l Gel-Menge von ca. 1 kg auf ca. 5 g reduziert. Die Raumeinsparung steht in ähnlicher Relation Die Preise auf die endfertige Menge Gel können stark minimiert werden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch 2 angegeben (Abb. 1). Eine weiterer Verschluß (z. B. verschließbare Spitztülle) im Gefäßverschluß, insbesondere bei Verwendung von handlichen 0.5 l Kunststoff-Weithalsflaschen als Grundgefäß, er­ leichtern im med. Ultraschallbereich die Applikation des Öles. Durch Druckausübung auf die flexible Kunststoff-Flasche kann durch die Spitztülle das Gel dosiert abgegeben werden.

Eine Handhabungserleichterung des Gel-Zubereitungssystems ist im Anspruch 3 angegeben. Durch die Einwege-Füllöffnung kann die Wasserauffüllung des Systems bei angebrachtem Ölfaßverschluß er­ folgen. Ein Wasser- oder Gelaustritt wird durch die Einwege-Füllöffnung verhindert. Eine Entlüftungsöffnung im Gefäß läßt die Luft zwischen Gefäß und Folienbeutel bei der Wasserbefüllung entweichen.

Im Anspruch 4 ist eine weitere Ausführungsform angegeben (Abb. 2). Hierbei ist der Gefäßverschluß dem Folienbeutel vor der Wasserbe­ füllung hersteller- oder nutzerseitig fixiert worden. Die Beutel-Abdichtung findet an dieser Konnektionsstelle statt. Diese Aus­ führungsform erlaubt z. B. die Herstellung von Folienbeutel- Gefäßverschluß-Kombinationen und deren einfachen Handhabung im Schüttel-Gefäß. Hierbei wird das Öl-Konzentrat in der dichten Folienbeutel-Gefäßverschluß-Kombination geliefert. Die Wasser­ auffüllung des eingelegten Folienbeutels erfolgt durch die in den Ansprüchen 2 oder 3 genannten Verschlüsse. Alle mit dem Gel in Kontakt kommenden Teile können hiermit als Einwegmaterial aus­ geführt werden.

Im Anspruch 5 besteht der Folien-Innenbeutel aus einem hoch­ elastischen Material (z. B. Latex). Die Innenbeutelgröße muß somit nur dem Gel-Konzentratvolumen angepaßt werden und erlaubt klei­ nere Verpackungen. Bei der Befüllung des Gel-Zubereitungssystems mit Wasser dehnt sich die elastische Membran bis an die Gefäßwand aus und erreicht das notwendige Mischvolumen.

Bezugszeichenliste

Abb. 1:
1 - Verschließbare Spitztülle
2 - Gefäßverschluß
3 - Folienbeutel
4 - Gefäß
5 - Gelkonzentrat

Abb. 2:
1 - Verschließbare Spitztülle
2 - Gefäßverschluß
3 - Folienbeutel
4 - Gefäß
5 - Gelkonzentrat
6 - Einwege-Füllventil

Claims (5)

1. Gel-Zubereitungssystem, dadurch gekennzeichnet, daß für ein verschließbares Gefäß ein Folien-Innenbeutel mit Gel-Konzentrat realisiert ist, dessen Beutelöffnung mit dem Gefäß­ verschluß abdichtbar ist.

2. Gel-Zubereitungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefäßverschluß einen zusätzlichen Verschluß zum Folien-Innenbeutel integriert hat.

3. Gel-Zubereitungssystem nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefäßverschluß eine Einwege-Füllöffnung zum Folien-Innen­ beutel integriert hat.

4. Gel-Zubereitungssystem nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Folien-Innenbeutel an dem Gefäßverschluß fixiert ist.

5. Gel-Zubereitungssystem nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Folien-Innenbeutel aus einem elastischen Material reali­ siert ist.