DE4131122A1 - Verfahren zum reinigen von bei der nassentsorgung von kuechenabfaellen anfallenden abwaessern - Google Patents

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zum Reinigen von Abwässern, die bei der Naßentsorgung (NEA) von Küchenabfällen bei der anschließenden Entwässerung der naßentsorgten Abfälle anfallen.

Unter der Naßentsorgung versteht man die Zerkleinerung der Küchenabfälle vor Ort und das Entsorgen der zerkleinerten Abfälle mittels Wasser. Die bei der anschließenden Entwässerung der entsorgten Abfälle anfallenden Abwässer sind in jeder Hinsicht hochbelastet, und zwar durch feinstverteilte organische Sinkstoffe wie auch durch teilweise emulgierte Leichtstoffe. Eine Reinigung dieser Abwässer über eine Fettabscheideranlage mit vorgeschaltetem Schlammfang ist nicht möglich und auch nicht zulässig. Auf der anderen Seite ist es erwünscht, die Abwasserinhaltsstoffe zusammen mit den durch Entwässerung gewonnenen Küchenabfällen einer Wiederverwendung z. B. als Futtermittel, zuzuführen. Die Aufgabe, hierfür ein geeignetes Verfahren anzugeben, wird nunmehr dadurch gelöst, daß die Abwässer einer Flockung und einer anschließenden Siebung oder Filterung der gebildeten Flocken unterworfen werden. Da die Abwässer nicht kontinuierlich anfallen, ist es vorteilhaft, sie in einer Auffangstufe zu puffern. Dort können sie schon mit den Flockungshilfsmitteln versetzt werden, die vorzugsweise pflanzlichen Ursprungs oder so beschaffen sind, daß sie einer Verwertung der Schlämme als Futtermittel nicht im Wege stehen (Futterkalk).

Durch die Auswahl der Flockungshilfsmittel kann bestimmt werden, ob die Flockenschlämme als Sink- oder Schwimmstoffe anfallen. Die Schwimmstoffabtrennung kann durch Flotation unterstützt werden. Da die abzutrennenden Stoffe durchweg organischen Ursprungs sind, ist es zweckmäßig, die Flockenschlämme bis zur Siebung bzw. Filterung unter Luftabschluß zu behandeln, so daß keine aerobe Zersetzung in organische Säuren eintreten kann. Als Abtrennstufe kann z. B. ein in der DE-OS 38 20 142 beschriebener, ohne Freispiegel arbeitender Abscheider verwendet werden.

Die Siebung bzw. Filterung erfolgt vorzugsweise drucklos, z. B. in Filtersäcken oder beutelförmigen Sieben, die durch Kippen entleert werden können. Beide Schlammarten können gemeinsam gefiltert bzw. gesiebt werden.

Da in den Betrieben, in denen die obengenannten Abwässer anfallen, auch Geschirrspülmaschinen verwendet werden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Spülabwässer, die ebenfalls organische Abfallstoffe enthalten, auf die gleiche Weise zu behandeln. Da sie aber in der Regel mit Tensiden als Spülmittel belastet sind, die die Öle und Fette weitgehend emulgiert haben, kommt eine gemeinsame Behandlung in der Flockungs- und Abtrennstufe nicht in Frage. Die Abwässer werden erfindungsgemäß in einer separaten Pufferstufe zwischengespeichert und dort einer Emulsionsspaltung unterzogen. Die Spaltschlämme können gemeinsam mit den Flockschlämmen der NEA-Abwässer gesiebt bzw. gefiltert werden.

Die die Flockenabtrennstufe verlassenden Reinwässer enthalten noch eine dispergierte oder teilweise sogar gelöste Restverschmutzung. Für diese Verschmutzungen kann eine chemische Behandlung (Neutralisation, Flokkulation) vorgesehen werden, deren Schlämme dann gemeinsam mit den NEA-Schlämmen entwässert werden.

Das Fließbild zeigt eine nach der Erfindung ausgeführte Anlage zur Behandlung der NEA-Abwässer und Spülwässer. Die als Bandfilterpresse 1 ausgebildete Entwässerungseinrichtung für die naßentsorgten Küchenabfälle gibt die Preßwässer in einen Pufferbehälter 2 auf, aus dem sie mittels Pumpe 3 der Abscheideeinrichtung 4 zugeleitet werden. Auf dem Wege dorthin werden den Preßwässern vor allem Flockungshilfsmittel 5 zugegeben, die dann in der Abscheideeinrichtung zum Aufschwimmen und Sedimentieren der Schmutzstoffe führen. Die abgetrennten Schlämme werden je nach Anfall unter Luftabschluß abgezogen und in einer drucklosen Filtereinrichtung 6 weiter entwässert. Die dort anfallenden Abwässer erfüllen die Mindestanforderungen an das Einleiten in die Kanalisation.

Das die Abscheideeinrichtung 4 verlassende Reinwasser wird in einem Speicherbehälter 7 nochmals chemisch nachbehandelt, um die gelösten und dispergierten Restverschmutzungen zu beseitigen. Die im nachgeschalteten Abscheider 8 gewonnenen Schlämme werden der Filtereinrichtung 6 aufgegeben.

Die aus Geschirrspülmaschinen 9 stammenden, Speisereste und Spülmittel enthaltenden Abwässer werden ebenfalls in einem Pufferbehälter 10 gespeichert und dort mit Emulsionsspaltmittel versehen. Die Flockschlämme werden in der Abscheideeinrichtung 4 abgetrennt.

Claims (13)

1. Verfahren zum Reinigen von bei der Naßentsorgung von Küchenabfällen bei der anschließenden Entwässerung der naßentsorgten Küchenabfälle anfallenden Abwässer, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwässer einer Flockung und einer anschließenden Siebung oder Filterung der gebildeten Flocken unterworfen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Flockungsstufe neben Neutralisations- und Flockungsmitteln Flockungshilfsmittel eingesetzt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Auswahl eines Flockungshilfsmittels bestimmt wird, ob die Flocken durch Aufschwimmen oder Sedimentieren abgetrennt werden können.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufschwimmen durch Flotation unterstützt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebung bzw. Filterung des Sink- und Schwimmschlamms drucklos erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schlämme gemeinsam gefiltert bzw. gesiebt werden.

7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zu flockenden Abwässer in einer Auffangstufe gepuffert werden.

8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Pufferungsstufe eine Emulsionsspaltung mittels Spaltchemikalien erfolgt.

9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Flockungs- und Flockungshilfsmittel pflanzlicher Herkunft verwendet werden.

10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Flockungshilfsmittel Futterkalk verwendet wird.

11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sedimentations- und der Sieb- bzw. Filterstufe unter Luftabschluß gearbeitet wird.

12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Abwässer aus Geschirrspülmaschinen in der Flockungs- und Abtrennstufe mitbehandelt und hierzu in einem separaten Pufferbehälter zwischengespeichert werden.

13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Abtrennung der Flockenschlämme eine weitere chemische Behandlung erfolgt, deren abgetrennten Schlämme gemeinsam mit den Schlämmen der ersten Flockstufe gesiebt bzw. gefiltert werden.