DE4127839A1 - Vorrichtung zum befestigen von zahnersatz an einem implantat - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von Zahnersatz, beispielsweise einer Zahnprothese, an einem Implan­ tat, in dem ein Halteteil festsetzbar ist.

Es ist bekannt, rohr-, hülsen- oder blattartige Implantate aus entsprechenden Metallegierungen in entsprechenden Bohrungen im Kieferknochen, die nach operativer Öffnung des Zahnfleisches eingebracht sind, einzusetzen. Dabei wird nach Möglichkeit angestrebt, diese Bohrung etwa parallel zur Zahnachse anzulegen. Zu berücksichtigen sind dabei allerdings die örtlichen Situati­ onen im Kiefer, insbesondere die vorhandene Knochenverteilung. In zahlreichen Fällen ist es nicht möglich, die Bohrungen in der gewünschten Lage einzubringen. Die darin nachträglich einge­ brachten Implantate stehen daher schief, so daß die Notwendig­ keit besteht, das nachträglich in das Implantat eingesetzte Halte- bzw. Aufnahmeteil für den Zahnersatz entsprechend zu korrigieren.

Bekannt ist bereits ein einteiliges stiftartiges Implantat, bei dem zwischen dem in den Kiefer zu implantierenden Abschnitt und dem herausragenden, den Zahnersatz tragenden Halteteil eine Biegezone ausgebildet ist, um die Korrektur der Schiefstellung vornehmen zu können. Es erweist sich jedoch als schwierig, die Korrektur über die Verbiegung dieses Elementes vorzunehmen. Sie ist nahezu unmöglich bei bereits eingesetztem Implantat.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Befestigen von Zahnersatz an einem Implantat der eingangs ge­ nannten Art vorzuschlagen, die sich in einfacher Weise zur Korrektur einer Schiefstellung einrichten läßt.

Gelöst wird die Erfindungsaufgabe an einer solchen Vorrichtung, die gekennzeichnet ist durch ein in das Implantat in unterschied­ lichen Drehwinkelstellungen formschlüssig einsetzbares Halteteil, an dem aus dem Implantat unter einem Neigungswinkel herausragend eine Aufnahme für den Zahnersatz angeformt ist.

Nach einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist das Halteteil mit einem Mehrkantabschnitt in einer entsprechend ausgebildeten, abgesetzten Mehrkantaufnahme im Implantat in unterschiedlichen Drehwinkelstellungen einsetzbar, wobei ein im Anschluß an den Mehrkantabschnitt angeformtes Retentionsteil in die Matrize des Implantates eingreift. Dabei liegt das Halte­ teil mit einem ringartigen Flanschteil auf der Stirnseite des Implantates auf, wobei an der mit einem Neigungswinkel ausge­ bildeten Oberseite des ringartigen Flanschteiles zentrisch und senkrecht zu dieser Oberseite ein oberes Retentionsteil ausge­ bildet ist.

Ein solches Halteteil kann verwendet werden in Verbindung mit einem in dem Zahnersatz, insbesondere in einer Zahnprothese, einsetzbaren Pufferelement aus federelastischem Kunststoff, an dem sich das Halteteil abstützt. Bei Verwendung einer solchen Vorrichtung erfolgt der Kontakt zwischen der Hybridprothese und dem Implantat ausschließlich über das Pufferelement in seiner Eigenschaft als Druck- oder Stoßabsorber. Ebenso ist das Halte­ teil über eine metallische Suprakonstruktion im Bereich der festsitzenden implantologischen Versorgung zu verwenden.

Anhand eines abgebildeten Ausführungsbeispieles wird die Erfin­ dung im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Längsschnittdarstellung in vergrößerndem Maßstab durch ein Implantat,

Fig. 2 eine Draufsicht zur Darstellung in Fig. 1,

Fig. 3 die Ansicht des zugehörigen in das Implantat einsetzbaren Halteteiles in vergrößerndem Maßstab und

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 3.

Das mit den Fig. 1 und 2 abgebildete Implantat aus einem geeigneten Metall ist insgesamt mit der Ziffer 1 bezeichnet. Es ist hülsenartig und an seinem unteren Ende geschlossen. Ein unterer konischer Bohrungsbereich als Matrize trägt die Ziffer 11, daran schließt ein abgesetzter, im Durchmesser vergrößerter Mehrkantabschnitt 12 an, der vorzugsweise eine Zwölfkantaufnahme bildet. In diesen Abschnitt 12 läuft von oben eine Anfasung 13. Der obere mit der Ziffer 15 bezeichnete äußere Abschnitt des Implantates 1 ist eingeschnürt. Daran schließt ein äußerer Abschnitt 14 mit gewindeartigen Retentionen an.

Das zugehörige Halteteil ist in Fig. 3 insgesamt mit der Ziffer 2 bezeichnet. Es ist in unterschiedlichen Drehwinkelstellungen formschlüssig in das Implantat einsetzbar. Dazu greift ein ent­ sprechender Mehrkantabschnitt 22 formschlüssig in die Mehrkant­ aufnahme 12 im Implantat 1 ein. Ein nach unten hin angeformtes konisches Retentionsteil 21 ragt in die Matrize 11 und kann darin zusätzlich durch Verklebung festgesetzt werden. Dieses Halteteil 2 sitzt mit einem ringartigen Flanschteil 23 auf der Stirnseite des Implantates 1 auf. Die Oberseite des ringartigen Flanschteiles 23 ist geneigt. Der Neigungswinkel a beträgt vor­ zugsweise 15 oder 30°. Zentrisch ist an dieser Oberseite des Flanschteiles 23 ein oberes Retentionsteil 24 ausgebildet zum Eingriff in eine entsprechende Bohrung in der nicht dargestellten Zahnprothese oder eines darin gehaltenen Pufferelementes.

Bevorzugt sollen die Abschnitte 22 bzw. 12 als Zwölfkant ausge­ bildet sein. Eine Umsetzung des Halteteiles um jeweils 30° ist damit möglich. Infolge der Neigung des oberen Retentionsteiles 24 gegenüber der Achse und der Umsetzung in mehreren Drehwin­ kelstufen kann eine Korrektur der Schiefstellung der Bohrung für die Aufnahme des Implantates in ausreichendem Maße vorgenommen werden. Halteteile mit einem Neigungswinkel der Oberseite des Flanschteiles von 15 und 30° erscheinen ausreichend bei ent­ sprechender Anzahl von Drehwinkelumsetzmöglichkeiten, um sämt­ liche in der Praxis vorkommenden Schiefstellungen zu korrigieren, so daß nur zwei Halteteile auf Vorrat zu halten sind. Anpassungen mit anderen Neigungswinkeln und anderen Mehrkantausbildungen sind jedoch ebenfalls möglich.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Befestigen von Zahnersatz an einem Implantat, in dem ein Halteteil festsetzbar ist, gekennzeichnet durch ein in das Implantat (1) in unterschiedlichen Dreh­ winkelstellungen formschlüssig einsetzbares Halteteil (2), an dem aus dem Implantat (1) unter einem Neigungswinkel (a) herausragend eine Aufnahme (23, 24) für den Zahnersatz ange­ formt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Halteteil (2) mit einem Mehrkantabschnitt (12) in einer entsprechend ausgebildeten, abgesetzten Mehr­ kantaufnahme (12) im Implantat (1) in unterschiedlichen Drehwinkelstellungen einsetzbar ist, wobei ein im Anschluß an den Mehrkantabschnitt (22) angeformtes Retentionsteil (21) in eine Matrize (11) des Implantates (1) eingreift.

3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (2) mit einem ringartigen Flanschteil (23) auf der Stirnseite des Implantates (1) aufliegt, wobei an der mit einem Neigungswinkel (a) ausgebildeten Oberseite des ring­ artigen Flanschteiles (23) zentrisch und senkrecht zu dieses Oberseite ein oberes Retentionsteil (24) ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß am Halteteil (2) ein Zwölfkantabschnitt (22) ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich ­ net, daß der Neigungswinkel (a) 15° oder 30° beträgt.