DE4125541C2 - Anlage zum Reinigen von Wasser - Google Patents
Anlage zum Reinigen von WasserInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft eine Anlage
zum Reinigen von Wasser. Genauer ausgedrückt
betrifft diese Erfindung eine Anlage
zur Herstellung von ultrareinem Wasser, das als
Spülwasser für integrierte Schaltungen mit sehr hoher
Integrationsdichte (VLSI) und dergleichen benutzt wird.
Eine große Menge an reinem bzw. ultrareinem Wasser wird in
der elektronischen Industrie verwendet. Weil der
Integrationsgrad von integrierten Schaltungen mit hoher
Integrationsdichte (LSI) zunimmt, gibt es ein immer
größeres Erfordernis für eine hohe Reinheit von
ultrareinem Wasser. Eine Ionenaustauscheinheit, ein
Ultraviolett-Sterilisator, ein Patronenfilter, eine
reverse Osmoseeinheit (nachfolgend mit "RO" bezeichnet),
eine Ultrafiltermembran sowie andere Komponenten wurden
bisher zusammen in einer Vielstufenstruktur kombiniert, um
so ultrareines Wasser herzustellen.
Fig. 4 stellt ein Fließschema dar, welches Schritte zeigt,
durch die Wasser durch eine konventionelle
Wasserreinigungsanlage behandelt wird. Ausgangs- bzw.
Rohwasser wird in einem Rohwasserbehälter 1 aufgenommen,
und dann werden suspendierte Feststoffe in dem Rohwasser
durch einen Koagulationsfilter 2 entfernt. Ein
Koagulationsmittel wie Polyaluminiumchlorid wird zu dem
Rohwasser hinzugegeben. Das Rohwasser, welches durch den
Koagulationsfilter 2 behandelt ist, wird dann in einem
Behälter 3 für gefiltertes Wasser gelagert. Danach
entfernt eine sogenannte Ionenaustauscheinheit vom
Zwei-Bett-Drei-Turm-Typ, die sich aus einem
Kationenaustauschturm 4, einem Decarbonisierungsturm 5 und
einem Anionenaustauschturm 6 zusammensetzt, Ionen aus dem
gefilterten Wasser. Der Kationenaustauschturm 4 entfernt
ebenso wie der Anionenaustauschturm 6 feine Partikel und
organische Substanzen aus dem Wasser. Das Wasser, das
durch den Anionenaustauschturm 6 behandelt worden ist,
wird vorübergehend in einem Behälter 7 für behandeltes
Wasser gelagert und dann durch einen Wärmeaustauscher 8,
einen Ultraviolett-Sterilisator 9 und einen
Sicherheitsfilter 10 geleitet, bevor es zu einer
RO-Einheit 11 geführt wird. Das Wasser wird mit Hilfe der
RO-Einheit 11 behandelt und in einem Behälter 12 für mit
Hilfe von RO behandeltes Wasser gelagert. Eine
Mischbett-Ionenaustauscheinheit 13 entfernt dann die
restlichen Ionen aus dem Wasser, wodurch sich ein
Widerstand von Wasser von 10 Megaohm × cm oder mehr
ergibt. Das Wasser wird entweder seinem Verwendungszweck
zugeführt oder zu einem Poliersystem weitergeleitet, um
ultrareines Wasser zu erzeugen.
Die konventionelle Wasserreinigungsanlage ist wie oben
beschrieben konfiguriert. Die RO-Einheit 11 ist eine
Membran mit einer Porengröße von mehreren Angström und
entfernt Ionen, feine Teilchen, Pilze, organische
Substanzen mit hohem Molekulargewicht und kolloide
Substanzen wie kolloides Siliziumdioxid, die allesamt im
Wasser vorhanden sind. Die RO-Einheit 11 ist aus einer
dünnen Membran hergestellt und wird unter einem hohen
Druck von 0,98 bis 2,94 MPa [10 bis 30 Kg/cm²] betrieben. Daher gelangen
einige der oben erwähnten Substanzen durch die RO-Einheit
11 hindurch, wodurch sich der Anteil der Entfernung an
kolloiden Substanzen insbesondere vermindert.
In der letzten Zeit wurden kolloide Substanzen wie
kolloides Siliziumdioxid, kolloides Metall und kolloide
organische Substanzen zu einem sehr ernsthaften Problem,
wenn Spülwasser mit hoher Reinheit
für VLSI- und ULSI-Einheiten hergestellt werden soll. Die
so aufgebaute, konventionelle Wasserreinigungsanlage weist
bei der Entfernung von kolloiden Substanzen aus dem Wasser
Schwierigkeiten auf.
Weiterhin offenbart US-A-4 836 929 ein Verfahren zur
Reinigung von Wasser, das aus den folgenden Schritten
besteht:
- (i) Elektrolyse von Wasser in einer elektrochemischen Zelle, die mit einem Festelektrolyten, einem Anodenraum und einem Kathodenraum versehen ist, zur Bildung von Ozon im Anodenraum und Wasserstoff im Kathodenraum;
- (ii) Umsetzung des Wassers mit dem Ozon während hinreichender Zeit zum Abbau von organischen Substanzen und Mikroben im Wasser, so daß ein ozonbehandeltes Wasser erhalten wird;
- (iii) Exposition dieses ozonbehandelten Wassers an ultraviolette Strahlung und
- (iv) Inkontaktbringen dieses bestrahlten Wassers mit einem Teil des im Kathodenraum erzeugten Wasserstoffs oder mit extern zugeführtem Wasserstoff zum Abbau von Sauerstoff oder Ozon. Nach dem Reduktionsschritt kann das Wasser durch einen Mischbettionenaustauscher und durch einen RO-Filter geleitet und in einem Tank aufgenommen werden. Das Verfahren kann auch mit ultravioletter Strahlung alleine oder mit O₂ und O₃ Abbau durch H₂ alleine ausgeführt werden.
Handbuch Wasser, 5. Auflage, Vulkan-Verlag Essen, 1979,
Seite 169, offenbart Membranen auf Celluloseacetat- und
Polyamidbasis insbesondere zur Anwendung bei der
Umkehrosmose.
DE-U1-81 11 288 offenbart allgemein Einrichtungen zur
Durchführung verfahrenstechnischer Prozesse, insbesondere
auch Prozesse zur Abwasserreinigung, mittels
hintereinander geschalteten und vertikal übereinander
angeordneten Behältern mit vorgeschaltetem Filter, die als
Module ausgebildet sind. Die Module können mit voneinander
unterschiedlichen Substanzen und/oder
verfahrenstechnischen Baugruppen befüllt werden.
Weiterhin offenbart US-A-4 759 849, daß ein zu reinigendes
Wasser, das einer RO-Einheit zugeführt wird, zuvor mit
Ozon behandelt werden kann.
Keine dieser Veröffentlichungen spricht jedoch das Problem
der Entfernung von kolloidalen Substanzen aus Wasser an.
Die vorliegende Erfindung wurde gemacht, um die oben angesprochenen
Probleme zu lösen. Es ist daher ein Ziel dieser Erfindung,
eine Anlage sowie ein Verfahren zum Reinigen von Wasser
zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe kolloide
Substanzen effektiv entfernt werden können, die nicht
durch eine RO-Einheit oder durch die anderen Membranen
entfernt werden können.
Um diese Aufgabe zu lösen, wird entsprechend einem Aspekt
dieser Erfindung eine Wasserreinigungsanlage zur Verfügung
gestellt, die die aufeinanderfolgenden Elemente umfaßt:
- - einen Koagulationsfilter (2)
- - eine erste Ionenaustauschereinheit (4)-(6)
- - eine Ozonbehandlungseinheit (14), die der Ionenaustauschereinheit nachgeschaltet ist
- - einen Aktivkohleturm (15)
- - eine zweite Ionenaustauschereinheit (13)
- - einen Wärmeaustauscher (8)
- - einen Ultraviolettsterilisator (9) und
- - eine reverse Osmosemembraneinheit (11).
Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 6.
Gemäß einem zweiten Aspekt dieser Erfindung wird eine solche
Anlage zur Entfernung von kolloidalen Substanzen aus Wasser
verwendet.
Diese Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen noch detaillierter beschrieben. In den Figuren
zeigt:
Fig. 1 ein Fließschema, welches die Schritte darstellt,
durch die Wasser durch eine
Wasserreinigungsanlage entsprechend einem
Ausführungsbeispiel dieser Erfindung behandelt
wird;
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch einen
Ozonbehandlungsturm;
Fig. 3 ein Fließschema, welches Schritte darstellt,
durch die Wasser durch die
Wasserreinigungsanlage gemäß einem anderen
Beispiel dieser Erfindung behandelt wird; und
Fig. 4 ein Fließschema, welches Schritte darstellt,
durch die Wasser durch die konventionelle
Wasserreinigungsanlage behandelt wird.
Fig. 1 ist ein Fließschema, welches Schritte darstellt,
durch die Wasser durch eine Wasserreinigungsanlage
entsprechend einem Ausführungsbeispiel dieser Erfindung
behandelt wird. Die Komponenten oder die Schritte, die mit
den Bezugszeichen 1 bis 13 in Fig. 1 bezeichnet sind, sind
die gleichen Komponenten oder Schritte, wie sie bei der
konventionellen Wasserreinigungsanlage verwendet werden.
Wasser, das durch einen Anionenaustauschturm 6 behandelt
ist, wird in einem Behälter 7 für entionisiertes Wasser
gelagert und wird dann in einen Ozonbehandlungsturm 14 für
die Oxidation eingeführt. Das Problem bei der
konventionellen Wasserreinigungsanlage liegt darin, daß
einige kolloide Substanzen in Wasser selbst durch eine
RO-Einheit 11 hindurchgehen, die die kleinste Porengröße
aufweist. Aus diesem Grund wird der Ozonbehandlungsturm
14, der für eine der Oxidation verwendet wird, so
vorgesehen, daß er nicht nur die kolloiden Substanzen in
feste, feine Oxidteilchen umwandelt, sondern daß ebenfalls
organische Substanzen mit geringem Molekulargewicht zu
organischen Säuren und Kohlensäure oxidiert werden.
Fig. 2 stellt einen schematischen Schnitt durch einen
Ozonbehandlungsturm dar. Das zu behandelnde Wasser wird
durch ein Wassereinführrohr 21 in einen Reaktionsbehälter
22 geleitet. Das durch einen Ozonisator (nicht
dargestellt) erzeugte Ozon wird in den Reaktionsbehälter
22 durch ein Ozonzuführrohr 26 eingeführt und wird dann
durch ein Ozonverteilungsrohr 27, welches mit dem Ende des
Ozonzuführrohres 26 verbunden ist, eingeblasen. Das
Wasser, welches durch das Ozon nachdrücklich oxidiert
worden ist, wird durch ein Reaktionsbehälter-Auslaßrohr 23
geleitet und in einem Behälter 24 für mit Ozon behandeltes
Wasser gelagert, bevor es durch einen Auslaß 25 für mit
Ozon behandeltes Wasser herausgelassen wird. Das noch
unumgesetzte Ozon verläßt das System nach außen durch
ein Ozonauslaßrohr 28. Während der Ozonbehandlung kann
Wasserstoffperoxid in den Reaktionsbehälter 22 zugegeben
werden, um dadurch die kolloiden Substanzen weiter zu
oxidieren, was die Wirksamkeit eines solchen Verfahrens
noch verbessert.
Da Ozon im Wasser gelöst wird, das durch Ozon oxidiert
wurde, können Ionenaustauschharze durch Oxidation zerstört
werden, wenn das Wasser direkt zu einer
Mischbett-Ionenaustauscheinheit 13 geführt wird. Aus
diesem Grund wird das Wasser in die
Mischbett-Ionenaustauscheinheit 13 geführt, nachdem
entweder ein Aktivkohleturm 15 zum Zersetzen von Ozon oder
ein Reduktionsmittel wie NaHSO₃ zur Entfernung von Ozon
verwendet worden ist. Die Ozonbehandlung wandelt die
kolloiden Substanzen in oxidierte, feste, feine Partikel
um, wodurch die Anzahl der feinen Partikel zunimmt, die
die RO-Einheit 11 verstopfen. Die
Mischbett-Ionenaustauscheinheit 13 wird in diesem
Behandlungsschritt eingeführt, da sie verhindert, daß die
RO-Einheit 11 verstopft. Nachdem die
Mischbett-Ionenaustauscheinheit 13 die feinen Partikel
entfernt hat, wird das behandelte Wasser der RO-Einheit 11
zugeführt. Da die Mischbett-Ionenaustauscheinheit 13
ebenfalls organische Säuren und Kohlensäure entfernt, die
durch die Ozonbehandlung erzeugt wurden, wird der Gehalt an
gesamtem organischen Kohlenstoff in Wasser vermindert.
Das Wasser, das durch die Mischbett-Ionenaustauscheinheit
13 behandelt worden ist, wird dann durch einen
Wärmeaustauscher 8 und andere Komponenten geleitet und
wird durch die RO-Einheit 11 behandelt. Da Ozon in dem
vorhergehenden Schritt verwendet wird, wird eine reverse
Osmosemembran, die oxidationsresistent ist, vorzugsweise
eine, die aus einem aromatischen Polyamidharz oder
Celluloseazetatharz hergestellt ist, als RO-Einheit 11
verwendet, um zu verhindern, daß sie wegen der Oxidation
über verlängerte Zeitspannen hinweg zerstört wird. Die
RO-Einheit 11 entfernt die festen, feinen Oxidteilchen,
die nicht durch die Mischbett-Ionenaustauscheinheit 13
entfernt wurden, ebenso wie organische Substanzen mit
verhältnismäßig hohem Molekulargewicht,die nicht durch die
Ozonbehandlung oxidiert wurden.
Die folgende Tabelle zeigt die Qualität von reinem Wasser,
das durch die erfindungsgemäße Wasserreinigungsanlage
erhalten wird.
Wenn die Ozonbehandlung durchgeführt wird, findet eine
ungefähre Verdoppelung der feinen Teilchen, die jeweils
eine Größe von 0,07 µm oder mehr aufweisen, in dem
Wasser bei dem Einlaß in die
Mischbett-Ionenaustauscheinheit von 26 000 auf 51 000
Teilchen pro ml statt. Der nicht flüchtige Rest verbleibt
auf der anderen Seite gleich, nämlich bei 1000 ppb. Aus
diesem Grund wird angenommen, daß die Ozonbehandlung die
kolloiden Substanzen in feste, feine Oxidpartikel
umgewandelt hat. Der nicht-flüchtige Rest dient als Index
für die Anzahl der kolloiden Substanzen, was die
Gesamtmenge der kolloiden Substanzen und der feinen
Teilchen anzeigt. Der nicht-flüchtige Rest in dem Wasser
bei dem Auslaß der RO-Einheit nimmt um eine 10er Potenz
von 100 ppb auf 10 ppb ab. Die Anzahl der kolloiden
Substanzen vermindert sich drastisch und das Wasser wird
zehnmal so rein wie das Wasser, das durch die übliche
Anlage und ein übliches Verfahren erhältlich ist.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel werden der
Ozonbehandlungsturm, die Mischbett-Ionenaustauscheinheit
und die RO-Einheit alle an einer Stelle installiert, bei
der Wasser eingeführt wird, nachdem es durch eine
Ionenaustauscheinheit vom Zweibett-Drei-Turm-Typ behandelt
worden ist. Die Ionenaustauscheinheit kann aber auch
irgendwo installiert werden, beispielsweise an einer
Stelle, wo das Wasser eingeführt wird, nachdem es durch
den Aktivkohleturm 15 behandelt worden ist, wie es in Fig.
3 gezeigt ist. Anstelle der
Mischbett-Ionenaustauscheinheit kann ebenfalls eine
Ionenaustauscheinheit vom Zweibett-Drei-Turm-Typ verwendet
werden. Diese beiden Arten von Ionenaustauscharten können
ebenfalls zusammen verwendet werden. Ein zusätzlicher
Anionenaustauschturm kann verwendet werden.
Claims (8)
1. Anlage zur Reinigung von Wasser, umfassend die aufein
anderfolgenden Elemente:
- - einen Koagulationsfilter (2)
- - eine erste Ionenaustauschereinheit (4)-(6)
- - eine Ozonbehandlungseinheit (14), die der Ionenaustauschereinheit nachgeschaltet ist
- - einen Aktivkohleturm (15)
- - eine zweite Ionenaustauschereinheit (13)
- - einen Wärmeaustauscher (8)
- - einen Ultraviolettsterilisator (9) und
- - eine reverse Osmosemembraneinheit (11).
2. Anlage gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Ionenaustauschereinheit (4)-(6) ein
Ionenaustauscher vom Zweibett-Drei-Turm-Typ ist.
3. Anlage gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Ionenaustauschereinheit
(13) ein Ionenaustauscher vom Zweibett-Drei-Turm-Typ
ist.
4. Anlage gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die reverse Osmosemembran
eine oxidationsbeständige Membran ist.
5. Anlage gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran aus einem
Harz, ausgewählt aus einem aromatischen Polyamidharz
und Celluloseacetatharz, gefertigt ist.
6. Anlage gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Ionenaustauschereinheit (13) ein
Mischbettionenaustauscher ist.
7. Verwendung einer Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis
6 zur Entfernung von kolloidalen Substanzen aus Wasser.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schritt der Umwandlung von kolloidalen Stoffen
die Zugabe von Wasserstoffperoxid zum Wasser zur
weiteren Oxidation der kolloidalen Substanzen
einschließt.
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