DE4121923C2

DE4121923C2 - Anlage zur thermischen Behandlung, Mineralisierung und Verwertung von Abfallresten

Info

Publication number: DE4121923C2
Application number: DE19914121923
Authority: DE
Inventors: Peter Voelskow
Original assignee: Individual
Current assignee: Max Aicher & Co 83395 Freilassing De GmbH
Priority date: 1990-11-06
Filing date: 1991-07-03
Publication date: 1994-01-05
Anticipated expiration: 2011-07-04
Also published as: DE4121923A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Zusatzpatent zu DE 40 35 164 C1. Sie geht davon aus, daß in Zukunft von allen Abfällen, wie Siedlungsabfällen, Gewerbeabfällen, Baustellenabfällen und Son derabfällen nach weitestgehender Vermeidung und Verwertung brauchbarer Stoffe nur noch geringe Abfallreste verbleiben. Dafür lohnen spezielle Anlagen wie Hausmüllverbrennungsanlagen mit Rostöfen, Sondermüllverbrennungsanlagen mit Drehrohröfen, oder Klärschlammverbrennungsanlagen mit Wirbelschichtöfen nicht. Für wirtschaftlich ausreichend dimensionierte Anlagen sind die Mengen zu gering oder die Transportwege zu groß.

Deshalb betrifft das Hauptpatent bereits die gemeinsame thermi sche Behandlung zahlreicher Arten von Abfallresten zusammen mit gewissen Fraktionen aus Sonderabfällen.

Hauptmerkmal des Hauptpatents ist eine Hochtemperaturbehand lungszone mit flüssigem Schlackenabzug und die Reduzierung der Stickoxide in einer unterstöchiometrisch betriebenen, un mittelbar nachgeschalteten Vergasungszone.

Die Vorteile einer nicht eluierbaren, verglasten Schmelzschlacke als fester Rückstand sind bekannt und sollen beibehalten bleiben.

Das Hauptpatent ist als Weiterentwicklung des Patents DE 39 18 259 C1 anzusehen, dies gilt in gleichem Sinne auch für das Zusatzpatent.

Bekannt sind aber auch Anlagen mit Hochtemperaturfeuerung und einem getrennten Schwelofen, z. B. nach DE 36 05 693 A1. Diese bekannten Anlagen haben aber nur Hochtemperatur bzw. Schmelzkammerfeuerungen, die als Einblasfeuerung mit gasför migen, flüssigen oder staubförmigen Brennstoffen betrieben werden können. Sonderabfälle können praktisch nur in gasför miger oder flüssiger Form oder als getrockneter und gemahlener Klärschlamm oder als gemahlener Schwelkoks aus dem Schwelofen verbrannt werden. Bei der hohen Feuerraumtemperatur werden in hohem Maße Stickoxide gebildet.

Ziel und Aufgabe des Hauptpatentes war deshalb die Benutzung einer unterstöchiometrisch be triebenen Hochtemperaturfeuerung, die teilweise als auto thermer Vergaser für einen Teil des Brennstoff-Einsatzes wirkt. Derartige Feuerungen, die auch mit stückigen Ab fällen beschickt werden können, sind großtechnisch in Ent wicklung, aber noch nicht in großtechnischen Anlagen im Einsatz.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgegenüber eine Anlage, die aus großtechnisch vielfach bewährten Kompo nenten zusammengestellt ist und dabei einerseits die Auf gaben des Hauptpatents erfüllt:

1. Verglaste Schmelzschlacke als Verbrennungsrückstand,
2. keine oder nur minimale NOX-Bildung, jedenfalls Einsparung einer DENOX-Anlage für das Rauchgas,

andererseits aber zur thermischen Behandlung, bis zum End produkt Schmelzschlacke, aller anfallenden Abfallsorten und Abfallreste einschließlich aller Sonderabfälle und Klär schlamm geeignet ist. Nur eine solche Anlage, gewissermaßen ein "Allesfresser", wird in absehbarer Zukunft in wirtschaft licher Größe ohne allzu große Transportwege für die ver schiedenen Abfallsorten kostengerecht betrieben werden kön nen. Dabei sollen auch Abfälle berücksichtigt werden, die mit äußerst geringem Heizwert und relativ hohem Inertstoff anteil einer thermischen Behandlung nicht zugänglich wa ren. Ein Beispiel dafür wäre die Inertstoff-Fraktion aus sortiertem Baustellenabfall, die doch noch so stark mit organischen Resten kontaminiert ist, daß sie nicht auf ei ner Inertstoff-Deponie abgelagert werden kann oder als Baustoff-Zuschlag verwertet werden kann.

Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst, wie es in den kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche beschrieben ist.

Die Vorteile der Erfindung liegen in der Lösung dieser Auf gaben.

Claims

1. Anlage zur thermischen Behandlung, Mineralisierung und Ver wertung von Abfallresten nach Patent DE 40 35 164 C1 mit einem Hochtemperaturofen für hochkalorige Abfälle mit flüssigem Schlackenabzug und einem Schwelofen für heiz wertarme Abfälle, die zur Schwelung direkt mit Rauchgasen beaufschlagt werden sowie einer Nachoxidationsanlage für das Rauchgas-Schwelgas-Gemisch aus dem Schwelofen, dadurch gekennzeichnet, daß der mit stöchiometrischer oder nah-stöchiometrischer Verbrennungsluftzufuhr betriebene Hochtemperatur-Ofen derart mit dem Schwelofen gekoppelt ist, daß die das Schwelgut im Schwelofen beaufschlagen den Rauchgase des Hochtemperaturofens durch die im Schwel ofen herrschende reduzierende Atmosphäre weitgehend ent stickt werden.

2. Anlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Hochtemperaturofen als auch der Schwelofen als offene, von den Rauchgasen durchströmte Drehrohröfen ausgebildet sind.

3. Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß wie im Hauptpatent der Schwelkoks des Schwelofens, der Filterstaub aus der Rauchgasreinigung und der beladene Braunkohlen-Herdofenkoks aus einer Rauchgasnachreinigungs anlage in den Hochtemperaturofen geleitet werden und daß zur Nachoxidation des Rauchgas-Schwelgas-Gemisches hinter dem Schwelofen ein Oxidationskatalysator angeordnet ist.