DE4120975A1 - Bedienungsvorrichtung fuer eine anzeigeeinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bedienungsvorrichtung für eine multifunktionelle Anzeigeeinrichtung in einem Kraftfahrzeug.

Da der vorhandene Platz im primären und sekundären Sichtbe­ reich eines Fahrzeugführers nicht ausreicht, die wachsende Zahl der verfügbaren Informationen über die verschiedensten Komponenten des Fahrzeugs selbst sowie über für den Fahrbe­ trieb relevante äußere Einflüsse (z. B. Wetter, Verkehrs­ lage) mit einzelnen, ausreichend gut ablesbaren Instrumen­ ten permanent nebeneinander anzuzeigen, werden neben weni­ gen Einzelinstrumenten mit Daueranzeige der wichtigsten Fahrdaten zunehmend sog. multifunktionelle Anzeigeeinrich­ tungen eingesetzt bzw. projektiert. Damit können vom Fahrer wahlweise Informationen abgerufen und angezeigt werden, wobei ein Vorrang für Anzeigen besteht, mit denen im Bedarfsfall auf Störungen oder Gefahren hingewiesen wird. Damit wird gleichzeitig erreicht, daß der Fahrer nicht durch ein Übermaß ständig angebotener Informationen abge­ lenkt und in seinem Fahrverhalten beeinträchtigt wird.

Derartige multifunktionelle Anzeigen setzen eine elektroni­ sche Informations- und Bearbeitungskapazität voraus, ande­ rerseits aber auch eine Bedienvorrichtung, an die bestimmte Anforderungen zu stellen sind.

Bekanntgeworden sind Bedienungsvorrichtungen mit einer relativ großen Anzahl von Tasten, die direkt am Armaturen­ brett angebracht sind (DE-OS 32 48 719, DE-PS 35 14 438, DE-OS 36 28 333). Es leuchtet ohne weiteres ein, daß derar­ tige Vorrichtungen sehr gewöhnungsbedürftig sind und selbst dann noch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erfordern, um Fehlbedienungen zu vermeiden. Dies hat man frühzeitig erkannt und deshalb Bedienungsvorrichtungen mit nur wenigen Tasten vorgeschlagen (DE-OS 30 01 470, DE-PS 33 46 370). Da hierbei die Zahl der Tasten kleiner ist als die Zahl der verfügbaren Informationen, müssen den Tasten mehrere Funk­ tionen zugeordnet werden, was nicht ohne ein höheres Maß an elektronischer Verarbeitung zu bewältigen ist, grundsätz­ lich aber keine größeren Schwierigkeiten bereitet.

Die Anordnung der Bedienungsvorrichtung direkt am Arma­ turenbrett ist zwar relativ einfach und mit kurzen Verdrah­ tungswegen verbunden, ergonomisch aber absolut unbefriedi­ gend. Selbst wenn es nur um die Bedienung der Tasten und Drehknöpfe am Autoradio geht, kommt man nicht umhin, wenig­ stens durch einen kurzen optischen Kontakt die richtige Koordination herzustellen. Eine Bedienung ohne jegliches "Absehen" vom Straßenverkehr ist praktisch nicht möglich. Auch die Notwendigkeit, daß dazu das Lenkrad losgelassen werden muß, wird vielfach als Nachteil derartiger Anordnun­ gen gesehen.

Es ist daher auch schon vorgeschlagen worden, die Bedie­ nungsvorrichtung in der Nähe des Lenkrades oder am Lenkrad selbst anzuordnen (DE-OS 39 02 677, WO 87/06 893). Damit wird die Zugriffsmöglichkeit für den Fahrer zwar erheblich verbessert, der Beifahrer aber gleichzeitig von der Bedie­ nung ausgeschlossen, was für eine Reihe von Funktionen (Radio, Heizung, Lüftung) nicht akzeptabel ist.

Es besteht somit die Aufgabe, eine Bedienungsvorrichtung zu schaffen, die die genannten Nachteile nicht aufweist. Ins­ besondere ist zu fordern, daß die Vorrichtung für Fahrer und Beifahrer, für große und kleine Hände gleichermaßen einfach und bequem zu bedienen ist. Sie muß ohne optische Kontrolle erreichbar sein und eine sichere haptische Koor­ dination erlauben. Schließlich wird noch angestrebt, daß sie auch als "Handablage" benutzbar ist, ohne daß unfrei­ willig Bedienungsfunktionen ausgelöst werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Bedienungsvorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die gekennzeich­ net ist durch eine am Armaturenbrett oder an der Mittelkon­ sole befestigte, nach oben kalottenförmig gewölbte Handauf­ lage mit eingearbeiteten Griffmulden für die Finger und in den Griffmulden angeordneten Tasten.

In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens ist vorgese­ hen, daß eine weitere Taste im Auflagebereich der Handwur­ zel vorgesehen ist. In Verbindung damit ist es zweckmäßig, wenn in den beiden außenliegenden Griffmulden für die Fin­ ger keine Tasten angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Handauflage ist zur Längsachse symmetrisch ausgebildet und weist eine ebene, kreisrunde Unterseite auf. Sie ist vor­ teilhafterweise auf einer Halterung um eine vertikale Achse drehbar angeordnet. Die Halterung ist relativ zum Arma­ turenbrett bzw. zur Mittelkonsole in allen drei Dimensionen verstellbar befestigt. Besonders günstig ist es, wenn die Halterung derart verstellbar ist, daß die Handauflage ent­ weder vom Fahrer oder vom Beifahrer bequem zu erreichen ist.

Die erfindungsgemäße Bedienungsvorrichtung erfordert kaum mehr Verdrahtungsaufwand als im Armaturenbrett angeordnete Tasten und Drehknöpfe. Sie ist vom Fahrer und Beifahrer leicht und bequem zu erreichen. Diesem Aspekt wurde Vorrang gegeben vor der Forderung, daß das Lenkrad zur Bedienung der multifunktionellen Anzeigevorrichtung möglichst nicht losgelassen werden soll, weil insoweit kein Unterschied zum Betätigen des Getriebeschalthebels besteht und man als Fah­ rer in den Situationen, in denen das beidhändige Führen des Lenkrades unbedingt erforderlich ist, leicht auf die Bedie­ nung der Anzeigevorrichtung verzichten kann.

Weitere Einzelheiten des Erfindungsgedankens werden anhand des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

In Fig. 1 ist stark vereinfacht ein Ausschnitt aus einem Armaturenbrett 14 mit Lenkrad 16, Standard-Anzeigegeräten 17 und multifunktioneller Anzeigeeinrichtung 18 darge­ stellt. Auf einer am Armaturenbrett beweglich befestigten Halterung 15 ist die erfindungsgemäße, kalottenförmige Handauflage 6 angebracht. Darin sind Griffmulden 1 bis 5 eingearbeitet, in denen Tasten 7 bis 11 angeordnet sind. Außerdem ist noch eine Taste 12 im Auflagebereich 13 der Handwurzel vorgesehen. Die Handauflage 6 ist symmetrisch zur Längsachse ausgebildet und kann um eine vertikale Achse gedreht werden. Außerdem ist vorgesehen, daß sie eine ebene, kreisrunde Unterseite aufweist und daß die Halterung 15 relativ zum Armaturenbrett 14 in allen drei Dimensionen derart verstellbar befestigt ist, daß die Handauflage 6 entweder vom Fahrer oder vom Beifahrer bequem zu erreichen ist.

Claims (8)

1. Bedienungsvorrichtung für eine multifunktionelle Anzei­ geeinrichtung in einem Kraftfahrzeug, gekennzeichnet durch eine am Armaturenbrett (14) oder an der Mittelkonsole befe­ stigte, nach oben kalottenförmig gewölbte Handauflage (6), mit eingearbeiteten Griffmulden (1 bis 5) für die Finger und in den Griffmulden (1 bis 5) angeordneten Tasten (7 bis 11).

2. Bedienungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine weitere Taste (12) im Auflagebereich (13) der Handwurzel vorgesehen ist.

3. Bedienungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in den beiden außenliegenden Griffmulden (1 und 5) keine Tasten angeordnet sind.

4. Bedienungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Handauflage (6) zur Längsachse symmetrisch ausgebildet ist.

5. Bedienungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Handauflage (6) eine ebene, kreisrunde Unterseite aufweist.

6. Bedienungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Handauflage (6) auf einer Halterung (15) um eine vertikale Achse drehbar angeordnet ist.

7. Bedienungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (15) relativ zum Armaturenbrett (14) bzw. zur Mittelkonsole in allen drei Dimensionen verstellbar befestigt ist.

8. Bedienungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (15) derart ver­ stellbar ist, daß die Handauflage (6) entweder vom Fahrer oder vom Beifahrer bequem zu erreichen ist.