DE4119170A1 - Mittel gegen neurodermitis - Google Patents
Mittel gegen neurodermitisInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein in seiner
Zusammensetzung neuartiges Mittel gegen Neurodermitis.
Neurodermitis ist eine außerordentlich häufige
Immunkrankheit, die erblich prädisponiert ist. Die Krankheit
äußert sich hauptsächlich in Form eines trockenen Ekzems mit
Juckreiz und tritt z. B. auf in der Beugeseite der
Extremitäten aber auch im Gesicht, an Hals, Nacken, Brust,
Schulter und Gesäß. Es treten dort auf der Haut ekzematöse
meist stark juckende bzw. mit Krusten belegte
Krankheitsherde auf. Die Erkrankung ist teilweise allergisch
bedingt, die genaue Krankheitsursache ist teils noch
unerforscht. Psychische Belastung des Patienten führt zu
einer Verstärkung der Symptomatik.
Aus dem Stand der Technik ist eine Salbe zur lokalen
Corticoid-Behandlung bekannt, die unter dem Namen
Delphicort ® im Handel ist. Dieses auch gegen Neurodermitis
anwendbare bekannte Mittel enthält als Wirkstoff pro Gramm
Salbe 1 mg Triamcinolonacetonid. Der Wirkstoff
Triamcinolonacetonid hat zwar eine antiallergische Wirkung
und reduziert die Entzündung, jedoch bleiben noch Schuppung
und Krustenbildung der Haut zumindest teilweise erhalten.
Eine erfolgreiche vollständige Heilung der oft chronisch
verlaufenden Krankheit ist jedoch mit dem bekannten Mittel
nur selten möglich. Außerdem erweist sich der
vergleichsweise hohe Gehalt an Corticoid-Wirkstoff wegen der
auftretenden Nebenwirkungen als nachteilig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
wirksames Mittel zur Behandlung von Neurodermitis zur
Verfügung zu stellen. Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein
Mittel mit der im Hauptanspruch angegebenen Zusammensetzung.
Die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale betreffen
bevorzugte Zusammensetzungen und Konfektionierungen des
erfindungsgemäßen Mittels.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält eine Kombination der
Wirkstoffe Triamcinolonacetonid, Salicylsäure bzw.
Acetylsalicylsäure mit Steinkohlenteer bzw.
Steinkohlenteerdestillat. Es konnte festgestellt werden, daß
die Verwendung dieser drei Wirkstoffe in einem Präparat zu
erstaunlich guten Heilungserfolgen führt, was offenbar auf
einer synergistischen Wirkung beruht, die durch die
Kombination der Einzelkomponenten hervorgerufen wird. Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
liegt darin, daß aufgrund der beiden Wirkstoffe Salicylsäure
bzw. Acetylsalicylsäure und Steinkohlenteer bzw.
Steinkohlenteerdestillat der Triamcinolonacetonid-Gehalt des
Medikaments wesentlich gesenkt werden kann, wodurch die bei
der lokalen Corticoid-Behandlung mit Medikamenten wie dem
eingangs genannten Delphicort ® aufgrund des höheren Gehalts
an Triamcinolonderivat auftretenden bekannten Nebenwirkungen
praktisch unterbunden werden. Durch die erfindungsgemäße
Wirkstoffkombination kann der Gehalt an Triamcinolonderivat
gegenüber bekannten Medikamenten auf bis auf praktisch etwa
ein Drittel gesenkt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Mittel
konnten auch bei Patienten, die seit vielen Jahren unter der
Krankheit litten und bei denen sowohl die medikamentöse
Behandlung als auch Bestrahlung erfolglos blieben innerhalb
von relativ kurzer Zeit vollständig geheilt werden.
Das erfindungsgemäße Mittel wird vorzugsweise in Form einer
Salbe auf die Haut aufgetragen. Es ist gegen Neurodermitis
und alle trockenen Formen von Ekzemen mit Hyperkeratose
anwendbar. Als Salbengrundlage dient vorzugsweise Unguentum
emulsificans non-ionicum bzw. Unguentum hydrophylicum
non-ionicum oder auch andere ähnlich übliche
Salbenhilfsstoffe. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen
Mittels ergeben sich aus der nachfolgenden
Detailbeschreibung, in der Anwendung und Wirkungsweise des
erfindungsgemäßen Mittels erläutert und beispielhafte
Zusammensetzungen des Mittels angegeben werden.
Es wurden 100 g einer Salbe hergestellt, enthaltend die
nachfolgend aufgeführten Komponenten:
Triamcinolonacetonid|0,03 g | |
Pix. Lithanthracis | 1,5 g |
Salicylsäure | 1,5 g |
Rest: Hilfstoff Unguentum emulsificans non-ionicum
Es wurden 100 g einer Creme hergestellt, enthaltend
Triamcinolonacetonid|0,03 g | |
Pix. Lithanthracis | 1,5 g |
Salicylsäure | 1,5 g |
Rest: Unguentum hydrophylicum non-ionicum bestehend zu 40%
aus Unguentum emulsificans non-ionicum und 60% gereinigtem
Wasser.
Es wurden 100 g einer Salbe hergestellt, enthaltend die
nachfolgend aufgeführten Komponenten:
Triamcinolonacetonid|0,03 g | |
Acetylsalicylsäure | 1,5 g |
Steinkohlenteerdestillat | 1,5 g |
Rest: Unguentum emulsificans non-ionicum
Es wurden 100 g einer Salbe hergestellt, enthaltend die
nachfolgend aufgeführten Komponenten:
Triamcinolonacetonid|0,03 g | |
Salicylsäure | 1,5 g |
Steinkohlenteerdestillat | 1,5 g |
Rest: Hilfsstoff Unguentum emulsificans non-ionicum
Der als Salbengrundlage verwendete Hilfsstoff Unguentum
emulsificans non-ionicum enthielt die nachfolgend
aufgeführten Bestandteile:
4% Natriumlaurylsulfat
35% Cetylstearylalkohol
20% flüssiges Paraffin
40% Vaseline
35% Cetylstearylalkohol
20% flüssiges Paraffin
40% Vaseline
Die Salbe bzw. Creme der in den obigen Beispielen 1 bis 4
angegebenen Zusammensetzung wurde zu Beginn der Behandlung
etwa fünf bis sechs mal täglich auf die kranke Haut
aufgetragen und zwar nach dem Waschen in die noch leicht
nasse Haut vorsichtig einmassiert. Nach dem Abklingen der
Krankheitserscheinungen wird die Behandlung für eine
Zeitdauer von etwa vier bis fünf Tagen noch durch einmal
tägliches Auftragen in der vorbeschriebenen Art und Weise
fortgeführt um Rezidive zu verhindern. In jedem Fall wird
die Behandlung so lange fortgesetzt, bis die Haut ihren
normalen Zustand zurückgewonnen hat. Bei Langzeitbe
handlungen und großflächigen Behandlungen sollten die
üblichen bekannten Nebenwirkungen der drei
Wirkstoffkomponenten beachtet werden.
Die Salbe mit dem Wirkstoff Pix. Lithanthracis gemäß Beispiel
1 und 2 weist eine besonders rasche Wirkung und besonders
gute Heilungserfolge auf. Aufgrund dieser Komponente hat die
Salbe aber eine etwas dunklere Farbe, so daß aus
kosmetischen Gründen bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Mittels insbesondere im Gesichtsbereich eine Salbe zu
empfehlen ist, die statt dessen Steinkohlenteerdestillat
gemäß Beispiel. 3 und 4 enthält, da diese eine sehr helle,
fast weiße Farbe aufweist.
Die mit dem erfindungsgemäßen Mittel erzielten überraschend
guten Heilungserfolge sind vermutlich darauf zurückzuführen,
daß der Wirkstoff Salicylsäure bzw. Acetylsalicylsäure die
Hautschuppen und Krusten schmerzlos löst, so daß die beiden
anderen Wirkstoffe Triamcinolonacetonid bzw. das
Steinkohlenteerderivat besser und schneller resorbiert
werden. Auf diese Weise kann die Menge dieser beiden
Wirkstoffe und insbesondere die des Triamcinolonacetonids
erheblich reduziert werden.
Bei den mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelten
Personen ging der unangenehme Juckreiz bereits innerhalb von
ein bis zwei Tagen zurück. Die keratolytische Wirkung trat
schnell auf und die Symptomatik bildete sich je nach
Schweregrad der Krankheit innerhalb von etwa zwei bis fünf
Wochen zurück. Die guten Heilungserfolge werden nachfolgend
anhand von vier exemplarischen Krankheitsfällen, in denen
jeweils eine Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Salbe
erfolgte, belegt.
Die Patientin litt seit 23 Jahren an der Krankheit und wurde
bevor die erfindungsgemäße Behandlung aufgenommen wurde,
ständig bei Dermatologen und in Universitätskliniken
behandelt. Die Behandlung mit einer erfindungsgemäßen Salbe
erfolgte über einen Zeitraum von drei Wochen. Nach dieser
Behandlungsdauer war die Patientin praktisch symptomenfrei.
Die Patientin litt seit 22 Jahren an Neurodermitis und
befand sich in ständiger Behandlung bei Dermatologen bzw. in
Universitätskliniken. Nach einer zweiwöchigen Behandlung mit
der erfindungsgemäßen Salbe war die Patientin fast
symptomenfrei.
Der Patient wurde seit 13 Jahren erfolglos wegen
Neurodermitis behandelt. Es ergab sich ein Heilungserfolg
nach fünfwöchiger Behandlung mit einer Salbe in der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
Neben den obengenannten Patienten konnte u. a. auch ein 18
Monate altes Kind, das seit über einem Jahr erkrankt war,
und bei dem Krankheitsherde mit Schwellungen, Hyperkeratose
und teilweise Schuppenhaut vor allem im Gesicht, im
Augenbrauenbereich und perioral an Händen, Ellenbogen und in
den Kniekehlen vorhanden waren, behandelt werden. Das Kind
konnte vorher monatelang nur mit Handschuhen und
Strumpfhosen schlafen, um das Aufkratzen der von starkem
Juckreiz befallenen Stellen zu verhindern.
Das Kind konnte mit einer Salbe in der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung über eine Zeitdauer von nur zwei Wochen
erfolgreich behandelt werden unter nahezu vollständiger
Beseitigung der Symptome.
Claims (7)
1. Mittel zur äußerlichen Anwendung gegen Neurodermitis oder
verwandte Erkrankungen enthaltend Triamcinolonacetonid,
Salicylsäure oder Acetylsalicylsäure, ein
Steinkohlenteerderivat sowie Hilfsstoffe für die
Konfektionierung.
2. Mittel zur äußerlichen Anwendung gegen Neurodermitis oder
verwandte Erkrankungen nach Anspruch 1, enthaltend
wenigstens 10 mg und höchstens 60 mg pro 100 g der
Zusammensetzung an Triamcinolonacetonid.
3. Mittel zur äußerlichen Anwendung gegen Neurodermitis oder
verwandte Erkrankungen nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend
weniger als 2 g Pix.Lithanthracis oder
Steinkohlenteerdestillat pro 100 g der Zusammensetzung.
4. Mittel zur äußerlichen Anwendung gegen Neurodermitis oder
verwandte Erkrankungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Salbe
vorliegt, die die nachfolgende Zusammensetzung aufweist:
0,02-0,04 Gewichtsprozent Triamcinolonacetonid
1,0-1,9 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,0-1,9 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum emulsificans non-ionicum als Salbengrundlage.
1,0-1,9 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,0-1,9 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum emulsificans non-ionicum als Salbengrundlage.
5. Mittel zur äußerlichen Behandlung gegen Neurodermitis
oder verwandte Erkrankungen nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Salbe vorliegt und die
nachfolgende Zusammensetzung aufweist:
0,03 Gewichtsprozent Triamcinolonacetonid
1,5 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,5 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum emulsificans non-ionicum als Salbengrundlage.
1,5 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,5 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum emulsificans non-ionicum als Salbengrundlage.
6. Mittel zur äußerlichen Behandlung gegen Neurodermitis
oder verwandte Erkrankungen nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Creme vorliegt,
und die nachfolgende Zusammensetzung aufweist:
0,02-0,04 Gewichtsprozent Triamcinolonacetonid
1,0-1,9 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,0-1,9 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum hydrophylicum non-ionicum enthaltend 40% Unguentum emulsificans non-ionicum und 60% gereinigtes Wasser.
1,0-1,9 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,0-1,9 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum hydrophylicum non-ionicum enthaltend 40% Unguentum emulsificans non-ionicum und 60% gereinigtes Wasser.
7. Mittel zur äußerlichen Behandlung gegen Neurodermitis
oder verwandte Erkrankungen, dadurch gekennzeichnet, daß
es als Creme vorliegt und die nachfolgende
Zusammensetzung aufweist:
0,03 Gewichtsprozent Triamcinolonacetonid
1,5 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,5 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum hydrophylicum non-ionicum enthaltend 40% Unguentum emulsificans non-ionicum und 60% gereinigtes Wasser.
1,5 Gewichtsprozent Pix. Lithanthracis oder Steinkohlenteerdestillat
1,5 Gewichtsprozent Salicylsäure oder AcetylsalicylsäureRest: Unguentum hydrophylicum non-ionicum enthaltend 40% Unguentum emulsificans non-ionicum und 60% gereinigtes Wasser.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119170A DE4119170C2 (de) | 1991-06-11 | 1991-06-11 | Mittel gegen Neurodermitis |
DE9111946U DE9111946U1 (de) | 1991-06-11 | 1991-06-11 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119170A DE4119170C2 (de) | 1991-06-11 | 1991-06-11 | Mittel gegen Neurodermitis |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4119170A1 true DE4119170A1 (de) | 1992-12-17 |
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ID=6433663
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4119170A Expired - Lifetime DE4119170C2 (de) | 1991-06-11 | 1991-06-11 | Mittel gegen Neurodermitis |
Country Status (1)
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DE (1) | DE4119170C2 (de) |
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