DE4116810A1 - Einrichtung zur verwendung eines medizinischen operationsmikroskopes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die bekannten Operationsmikroskope sind in vielen medizinischen Fachgebieten unentbehrlich, um diffizile Operationen mit Erfolg durchführen zu können. Sie zeigen jedoch alle den gemeinsamen Nachteil, daß die Beobachtung nur in der optischen Sehachse erfolgen kann. Insbesondere im Fachgebiet Hals-Nase-Ohr war man deshalb gezwungen, ein außerhalb der Sehachse liegendes Gebiet über kleine Spiegel zu betrachten. Hierbei bietet sich aber bei diesem Behelf nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Operations­ gebiet.

Es ist weiter eine Vorrichtung zur Übertragung endoskopischer Bilder, insbesondere zur Mitbeobachtung und für das Fernsehen bekannt, die gelenkig miteinander verbundene, den Strahlen­ gang führende Glieder aufweist, wobei in den Gliedern Spiegel oder Prismen zur Umlenkung angeordnet sind, während die Glieder Linsen zur Bildumkehrung enthalten. Um hierbei die Höhen- und Seitenrichtigkeit des Bildes automatisch zu korrigieren, hat man hierbei die Gelenke durch ein mechanisches Getriebe mit­ einander verbunden (CH-PS 5 90 485).

Ferner ist eine Kupplung zur Verbindung von zwei optischen Geräten bekannt, durch die eine leichte Verdrehbarkeit des einen optischen Gerätes gegenüber der Kupplung erreicht wird, wenn beispielsweise ein Endoskop leicht drehbar sein soll, ohne die Kamera gleichzeitig mitdrehen zu müssen (DE-PS 27 23 652).

Schließlich ist auch schon ein Linearschlitten bekannt, der eine schnelle Auswechslung von Linsen und dergleichen durch Verschiebung quer zur optischen Achse ermöglicht.

Zur Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der im Oberbegriff erwähnten Art zu schaffen, durch die sich ein wesentlich größerer Ausschnitt aus dem Operations­ gebiet betrachten läßt.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen.

Auf diese Weise können Endoskop-Optiken mit verschiedenen Blickrichtungen in den Strahlengang des Operationsmikroskops eingeschaltet werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Merkmale der Unteransprüche vorgesehen. Insbesondere durch das Merk­ mal des Anspruchs 3 können die Optiken sehr schnell ausge­ wechselt werden, da der Schlitten in Sekundenschnelle aus seiner Ruhestellung einfahrbar ist. Dabei entspricht es dem Bedürfnis des Operateurs, daß das Operations-Mikroskop in seiner Bildschärfeneinstellung verbleiben kann.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf die einzige Figur der Zeichnung.

In dieser ist schematisch ein Erfindungsgegenstand dargestellt.

Oben sieht man ein Operationsmikroskop mit zugehörigem Mikroskop-Objektiv 1 bekannter Bauart, was nicht im einzelnen ausgeführt werden muß, weil derartige Operationsmikroskope dem Fachmann bestens bekannt sind.

Darunter sieht man einen Linearschlitten 7 ebenfalls bekann­ ter Bauart, durch den die Möglichkeit besteht, zwei Optiken 8, 9 schnell auszuwechseln, indem der Schlitten senkrecht zur Zeichenebene verschoben wird.

Darunter sieht man eine Führungssäule 6, die starr an dem Linearschlitten 7 angeordnet ist zur Aufnahme der beweglichen Gelenke 11 und 13, die mit den scherenartigen Gliedern 5 und 15 verbunden sind, die durch das Gelenk 12 miteinander ver­ bunden sind.

In dieser Führungssäule 6 sieht man weiter unten eine Füh­ rungsnut 14, in der das Gelenk 13 nach oben und unten geführt wird.

Derartige scherenartige Gelenkstücke oder Glieder 5, 15 mit den Gelenken 11, 12 und 13 sind dem Fachmann ebenfalls bestens bekannt und müssen daher nicht im einzelnen dargestellt werden. Sie dienen zur Weiterleitung des Strahlenganges, wie noch im einzelnen dargestellt wird.

Die Gelenke 11, 12, 13 sind selbsthemmend ausgeführt, so daß sie in jeder beliebigen Lage, in die sie durch den Arzt ge­ bracht werden, stehenbleiben.

Derartiges ist dem Fachmann ebenfalls bekannt. Zum Beispiel gibt es hierfür selbsthemmende Schneckengetriebe. Es kann aber auch ganz einfach so gemacht sein, daß die Gelenke ein wenig schwergängig sind, so daß sie in jeder beliebigen Lage arretiert sind.

An der Führungssäule 6 ist unten eine Kupplung 10 bekannter Bauart zur Verbindung von optischen Geräten angeordnet, durch die sich das Endoskop 4 in bekannter Weise schnell auswechseln läßt. Hierzu ist das Okular 3 des Endoskopes 4 oben schematisch dargestellt, das von der bekanntenKupplung 5 umgriffen wird. Eine nähere Darstellung der Kupplung ist dem Fachmann nicht erforderlich, da diese zum Stand der Technik gehört.

Im nachfolgenden wird der Strahlengang des Erfindungsgegen­ standes erläutert:

Durch das Objektiv 16 wird das Bild im Innern des Patienten aufgenommen und durch das Endoskop 4, dessen Okular 3 an das Gelenk 13 weitergeleitet. ln diesem Gelenk 13 erfolgt die Bildumkehr in bekannter Weise und wird durch das Glied 15 an das Gelenk 12 weitergegeben. Hier erfolgt die erneute Bildumkehr und eine Weitergabe über das Glied 15 an das Ge­ lenk 11. Von da wird der Strahl über eines der auswechselbaren Optiken 8, 9 an das Mikroskopobjektiv 1 weitergegeben und schließlich durch das Mikroskop 2 an das Auge des Arztes geleitet.

Die Linsensysteme und spiegelnden Flächen, wie in den Ge­ lenken 11, 12 und 13 sowie in den Glieder 5 und 15 angeord­ net sind, sind dem Fachmann ebenso bekannt wie das Endoskop 4, der Linearschnitt 7 und das Operationsmikroskop 2. Des­ halb müssen diese Teile nicht im einzelnen beschrieben werden.

Durch die bekannte Kupplung 10 sind die Optiken drehbar an­ geordnet, so daß der Gesamtoperationsbereich in allen Rich­ tungen bzw. aus jedem Winkel betrachtet werden kann.

Infolge der erwähnten Selbsthemmung der gelenkig miteinander verbundenen Glieder 5, 15 kann der Arzt mit leichter Hand die Einrichtung an das Operationsgebiet führen. Dabei kann er durch Verschiebung des Gelenkes 13 in der Nut 14 eine Ände­ rung des Bildes, insbesondere des Bildausschnittes, bewirken.

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt. Der Fachmann hat vielmehr die Möglichkeit, weitere Ausführungsformen im Rahmen der Ansprüche zu erstellen.

Claims (5)

1. Einrichtung zur Verwendung eines medizinischen Operations­ mikroskopes, dadurch gekennzeichnet, daß dem Operations­ mikroskop (2) ein Endoskop (4) derart vorgeschaltet wird, daß zwischen dem Objektiv (1) des Operationsmikroskopes und dem Okular (3) eines Endoskopes (4) ein scherenartiges Gelenkstück (5) angeordnet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das scherenartige Gelenkstück (5) an einer starren Füh­ rungssäule (6) angeordnet ist, die mit dem Operations­ mikroskop (2) und dem Endoskop (4) verbunden ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Führungssäule (6) und dem Operationsmikroskop (5) ein Linearschlitten (7) zur schnellen Auswechslung von Optiken (8, 9) zwischen dem Mikroskopobjektiv (1) und dem scherenartigen Gelenkstück (5) angeordnet ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das scherenartige Gelenkstück (5) in seiner Beweg­ barkeit selbsthemmend ausgebildet ist.

5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Endoskop (4) mit einer Kupplung (10) an der Führungs­ säule (6) leicht auswechselbar befestigt ist.