DE4113025A1 - Antrieb fuer eine druckmaschine mit mehreren druckwerken - Google Patents
Antrieb fuer eine druckmaschine mit mehreren druckwerkenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb für eine
Druckmaschine mit mehreren Druckwerken, wobei die Druckwerke
über einen Räderzug miteinander in Verbindung stehen und
wobei die Leistung mittels mindestens zweier Motoren an
verschiedenen Stellen in den Räderzug eingespeist wird.
Im drucktechnischen Bereich gehen die Anforderungen sowohl in
Richtung Rationalisierung als auch in Richtung
Qualitätssteigerung. Für die Erzeugung qualitativ
hochwertiger, in einem Maschinendurchlauf beidseitig
bedruckter und evtl. noch lackierter Mehrfarbendrucke ist es
insbesondere im Bogenoffset notwendig, eine Vielzahl von
Druckwerken hintereinander anzuordnen. Diese Druckwerke
müssen bezüglich ihrer Arbeitsweise in hohem Maße aufeinander
abgestimmt sein.
Um eine Reduktion der Belastung der Zahnräder zu erreichen,
ist es üblich, bei einer Druckmaschine mit vielen Druckwerken
Mehrfachantriebe einzusetzen. Hierbei wird die Leistung an
verschiedenen Stellen in den Räderzug eingespeist.
Um einen konstanten Kraftfluß und somit eine ständige
Zahnflankenanlage im Bereich zwischen den von den einzelnen
Antrieben gespeisten Druckeinheiten sicherzustellen, müssen
die verschiedenen Antriebe unterschiedliche Leistungen in den
Räderzug einspeisen. Ein einmal gewähltes Leistungsverhältnis
muß während des Druckprozesses konstant gehalten werden.
Änderungen in der Richtung des Kraftflusses wirken sich
nachteilig auf die Druckqualität aus:
der durch eine solche Richtungsänderung des Kraftflusses im
Räderzug hervorgerufene Zahnflankenwechsel führt zu
unkontrollierbaren Verspannungen der als elastisch
anzusehenden Zahnräder. Niederfrequente Schwingungen werden
angeregt, die sich auf den Druckprodukten in Form von
Dublier- oder Registerfehlern negativ bemerkbar machen. Diese
Druckfehler führen zu einer starken Verminderung der
Druckqualität.
Aus der DD-PS 1 05 767 sind ein Verfahren und eine
Schaltungsanordnung zur momentabstimmenden Einstellung von
Mehrfachantrieben an Druckmaschinen mit mehreren Aggregaten
bekannt geworden, wobei jedes Aggregat einen eigenen Antrieb
besitzt. Für die von der Drehzahl unabhängige,
momentabstimmende Einstellung der Antriebe ist jedes Aggregat
der Druckmaschine mit einem Gleichstrom-Nebenschlußmotor
gekoppelt, dessen Anker jeweils über getrennt voneinander
einstellbare Ankervorwiderstände an eine Spannungsquelle
angeschlossen ist. Die Einstellung der Ankerwiderstände der
einzelnen Antriebe erfolgt entsprechend dem gewünschten
Momentenverhältnis.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Mehrmotorenantrieb für eine Druckmaschine zu schaffen, bei
dem eine zeitsynchrone Momenteneinspeisung der Motoren in die
Druckmaschine gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jeder Motor über einen
steuerbaren, netzgeführten Stromrichter gespeist wird, daß
jeder der Stromrichter zwischen zwei Zündimpulsen ein
zeitbegrenztes Signal erzeugt und daß eine Übernahme eines
Stromsollwertes nur innerhalb einer Zeitspanne erfolgt, in
der alle Stromrichter das Signal aktiviert haben, wobei in
allen Betriebszuständen eine Überdeckung der zeitbegrenzten
Signale gewährleistet sein muß.
In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Antriebes ist
vorgesehen, daß jeder Stromrichter bei Auftreten eines
Zündimpulses ein zeitbegrenztes Signal erzeugt.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebes
wird vorgeschlagen, daß bei einem sechspulsigen,
netzgeführten Stromrichter das Signal für 400 µsec nach
Auftreten des Zündimpulses aktiviert wird. In der Praxis hat
sich bei einer Netzfrequenz von 50 Hz diese Zeitspanne von
400 µsec als ausreichend erwiesen, um zwischen den alle
3,3 msec auftretenden Zündimpulsen eine sichere
Sollwertübernahme zu gewährleisten.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebes
sieht vor, daß jeder der Stromrichter ein digitaler
Stromrichter ist, der die Stromsollwerte über eine parallele
oder serielle Schnittstelle von einem überlagerten digitalen
Drehzahlregler erhält. Der Einsatz digitaler Stromrichter
bietet einmal der Vorteil, daß sich die Regeleinrichtung
weitgehend drift- und toleranzfrei realisieren läßt. Darüber
hinaus eröffnet sich durch den Einsatz digitaler Stromrichter
die Möglichkeit, Unterschiede hinsichtlich der Dynamik bei
nicht bauartgleichen Motoren über den Stromregelkreis
auszugleichen.
Eine spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist folgendermaßen ausgestaltet:
Jeder Stromrichter steuert bei jedem Auftreten eines
Zündimpulses einen Monoflop mit einer Haltezeit te in den
astabilen Zustand. Die Ausgangssignale der Monoflops werden
auf ein UND-Gatter geführt, so daß eine Übernahme eines
Stromsollwertes durch die einzelnen Motoren nur erfolgen
kann, wenn sich alle Monoflops im astabilen Zustand befinden.
Die Verwendung von Monoflops zur Erzeugung von Signalen einer
bestimmten Dauer, stellt eine sehr kostengünstige Lösung dar.
Da die Zeit, in der der astabile Zustand bei einem Monoflop
eingeschaltet ist, proportional zum Widerstand und zur
Kapazität der Schaltung ist, läßt sich durch entsprechende
Dimensionierung die Zeitdauer des astabilen Zustandes in
weitem Rahmen variieren.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 den zeitlichen Verlauf des Ankerstroms zweier Motoren
zum Antrieb einer Druckmaschine,
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung zur zeitsynchronen
Einspeisung der Motorströme,
Fig. 3 die zeitliche Variation des Ausgangssignales der in
Fig. 2 dargestellten Schaltungsanordnung und
Fig. 4 einen Schaltplan für die erfindungsgemäße
Synchronisierung der Motoren.
In Fig. 1 ist der zeitliche Verlauf der Ankerströme IA1, IA2
zweier Motoren M1, M2 zum Antrieb einer Druckmaschine
dargestellt. Die unterschiedliche Stromeinspeisung in die
Motoren M1, M2 trägt dem Umstand Rechnung, daß eine konstante
Zahnflankenanlage im Räderzug der Druckmaschine nur
gewährleistet ist, wenn über die einzelnen
Einspeisungsstellen verschieden große Momente in den Räderzug
der Druckmaschine eingegeben werden.
Die Stromrichter SR1, SR2 erhalten ihre Zündimpulse ZI1, ZI2
von der Steuerungselektronik der Stromrichter SR1, SR2.
Obwohl beide Stromrichter SR1, SR2 netzgeführte
Zündimpulse ZI1, ZI2 erzeugen, unterscheidet sich die Lage
ihrer tatsächlichen Zündzeitpunkte üblicherweise geringfügig.
Die Ursache hierfür ist einmal in den unterschiedlichen
Sollwerten für die Ankerströme IA1, IA2 zu sehen. Jedoch
selbst bei gleichen Sollwerten für die Ankerströme IA1, IA2
lassen sich solche Verschiebungen der Zündzeitpunkte von den
ideellen, durch die Netzeinspeisung dem Motor und der Last
vorgegebenen Zündzeitpunkten nicht vollständig ausschließen.
Selbst bei baugleichen Motoren M1, M2 treten Unterschiede in
den Regelkreisparametern auf: erlaubte Bauteiltoleranzen
führen zu unterschiedlichen Istwerten für die
Ankerströme IA1, IA2 und zu einer unterschiedlichen Dynamik
des Stromregelkreises.
Tritt innerhalb der Zeitbereiche I ein Stromsollwertsprung
auf, reagiert der noch nicht gezündete Stromrichter SR2, der
den Motor M2 ansteuert, innerhalb der aktuellen
Zündperiode IV. Da der Stromrichter SR1 innerhalb dieses
Zeitbereiches I bereits gezündet ist, reagiert der
Stromrichter SR1, der den Motor M1 ansteuert, erst innerhalb
der nächsten Zündperiode V auf diesen Stromsollwertsprung.
Hierdurch würde die Konstanz des Momentenverhältnisses der
einzelnen Motoren M1, M2 des Druckmaschinenantriebes gestört,
was sich - wie bereits beschrieben - negativ auf die Druck
qualität auswirken würde.
In Fig. 2 ist eine Schaltungsanordnung zur zeitsynchronen
Momenteneinspeisung über zwei Motoren M1 und M2 in den
Räderzug einer Druckmaschine dargestellt. Die unter Umständen
zeitverschobenen Zündimpulse ZI1, ZI2 steuern die
Monoflops MF1, MF2 entsprechend zeitverschoben in den
astabilen Zustand. Die Ausgangssignale Q1, Q2 beider
Monoflops MF1, MF2 werden auf ein UND-Gatter geleitet. Die
Übergabe der Stromsollwerte an die Motoren M1, M2 wird nur
innerhalb des Zeitraumes freigegeben, in dem beide
Monoflops MF1, MF2 in den astabilen Zustand gesteuert sind.
Nach einer durch die Dimensionierung der Monoflops MF1, MF2
vorgegebenen Haltezeit te geht jeder der Monoflops MF1, MF2
wieder in seinen stabilen Zustand über, d. h., die Übergabe
der Stromsollwerte an die Motoren M1, M2 wird gesperrt.
In Fig. 3 ist die zeitliche Variation des Ausgangssignales
der UND-Schaltung gemäß Fig. 2 wiedergegeben. Eine
Sollwertübertragung der einzelnen Motoren M1, M2 erfolgt nur
innerhalb der Zeitspanne II. Innerhalb der Zeitspanne I ist
die Sollwertübergabe nicht freigegeben. Wie bereits
beschrieben, hat es sich als völlig ausreichend erwiesen, die
Haltezeit te für die Monoflops MF1, MF2 in der Größenordnung
von 400 µsec zu wählen. Trotz der unterschiedlichen
Ankerströme IA1, IA2 liegen die Zündzeitpunkte relativ dicht
beieinander, da speziell bei einem Antrieb von Druckmaschinen
die folgenden Randbedingungen stets erfüllt sind: gleiche
Betriebsdrehzahl, gleiche Nenndrehzahl, gleiche
Lastverteilung bei unterschiedlicher Drehzahl, annähernd
gleiche Temperatur und Umgebungsbedingungen und gleiche
Frequenz- und Spannungsverhältnisse für die netzgeführten
Stromrichter. Während der Mindestzeitspanne II, in der beide
Monoflops MF1, MF2 in den astabilen Zustand gesteuert sind,
ist gewährleistet, daß der Zündzeitpunkt im wesentlichen von
der Drehzahl und der Netzspannung und weniger vom
Ankerstrom IA1, IA2 abhängt.
In Fig. 4 ist ein Schaltplan für die erfindungsgemäße
Synchronisierung der Motoren dargestellt. Die Motoren M1, M2
speisen eine unterschiedliche Leistung an zwei verschiedenen
Stellen in den Räderzug der Druckmaschine 1 ein. Ein
Drehzahlgeber 2, beispielsweise ein Inkrementalgeber, der an
der Welle eines eintourigen Zylinders der Druckmaschine 1
angeordnet ist, bestimmt den momentanen Drehzahlistwert nIst.
Eine auftretende Abweichung zwischen dem Drehzahlistwert nIst
und einem vorgegebenen Drehzahlsollwert nSoll wird dem
Drehzahlregler 3 zugeführt. Das Ausgangssignal des
Drehzahlreglers 3 dient der der Drehzahlregelung
unterlagerten Stromregelung als Stromsollwert IA1, IA2. Die
Stromregelung selbst erfolgt über den Stromregler 5 und den
Steuersatz 6. Der Stromistwert IIst1, IIst2 wird jeweils in
der mit Strom beaufschlagten Phasenwicklung der
Motoren M1, M2 bestimmt.
Gemäß der in Fig. 2 dargestellten Schaltungsanordnung zur
zeitsynchronen Einspeisung der Motorströme erfolgt eine
Sollwertübergabe nur dann, wenn sichergestellt ist, daß beide
Motoren M1, M2 innerhalb derselben Zündperiode auf den neuen
Stromsollwert IA1, IA2 reagieren. Hierzu erzeugt jeder der
Stromrichter SR1, SR2 zwischen zwei aufeinander folgenden
Zündimpulsen ZI1 bzw. ZI2 ein zeitbegrenztes Signal te. Eine
Übernahme der Stromsollwerte IA1, IA2 erfolgt nur innerhalb
einer Zeitspanne, in der alle Stromrichter das Signal te
aktiviert haben, wobei gewährleistet sein muß, daß in allen
Betriebszuständen eine Überdeckung der zeitbegrenzten Signale
möglich ist.
Bezugszeichenliste
1 Druckmaschine
2 Drehzahlgeber
3 Drehzahlregler
4 Sollwertübergabe
5 Stromregler
6 Steuersatz
2 Drehzahlgeber
3 Drehzahlregler
4 Sollwertübergabe
5 Stromregler
6 Steuersatz
SR₁, SR₂ Stromrichter
ZI₁, ZI₂ Zündimpulse
IA1, IA2 Ankerströme
M₁, M₂ Motoren
Q₁, Q₂ Ausgangssignale
MF₁, MF₂ Monoflops
IIst1 IIst2 Stromistwerte
V Zündperiode
te Haltezeit
ZI₁, ZI₂ Zündimpulse
IA1, IA2 Ankerströme
M₁, M₂ Motoren
Q₁, Q₂ Ausgangssignale
MF₁, MF₂ Monoflops
IIst1 IIst2 Stromistwerte
V Zündperiode
te Haltezeit
Claims (6)
1. Antrieb für eine Druckmaschine mit mehreren Druckwerken,
wobei die Druckwerke über einen Räderzug miteinander in
Verbindung stehen und wobei die Leistung mittels
mindestens zweier Motoren an verschiedenen Stellen in den
Räderzug eingespeist wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß jeder Motor M1, M2 über einen steuerbaren, netzgeführten Stromrichter SR1, SR2 gespeist wird,
- - daß jeder der Stromrichter SR1, SR2 zwischen zwei Zündimpulsen ZI1, ZI2 ein zeitbegrenztes Signal te erzeugt und
- - daß eine Übernahme eines Stromsollwertes IA1, IA2 nur innerhalb einer Zeitspanne erfolgt, in der alle Stromrichter SR1, SR2 das Signal te aktiviert haben, wobei in allen Betriebszuständen eine Überdeckung der zeitbegrenzten Signale te gewährleistet sein muß.
2. Antrieb für eine Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der Stromrichter SR1, SR2 bei Auftreten eines
Zündimpulses ZI1, ZI2 ein zeitbegrenztes Signal te
erzeugt.
3. Antrieb für eine Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von einem der Stromrichter SR1, SR2 erzeugtes
Signal te maximal bis zum Auftreten des folgenden
Zündimpulses ZI1, ZI2 aktiviert bleibt.
4. Antrieb für eine Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem sechspulsigen, netzgeführten
Stromrichter SR1, SR2 das Signal für 400 µsec ab
Auftreten eines Zündimpulses ZI1, ZI2 aktiviert bleibt.
5. Antrieb für eine Druckmaschine nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stromrichter SR1, SR2 ein digitaler
Stromrichter SR1, SR2 ist, der die
Stromsollwerte IA1, IA2 über eine parallele oder serielle
Schnittstelle von einem überlagerten digitalen
Drehzahlregler erhält.
6. Antrieb für eine Druckmaschine nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß jeder Stromrichter SR1, SR2 bei jedem Auftreten eines Zündimpulses ZI1, ZI2 einen Monoflop MF1, MF2 mit einer Haltezeit te in den astabilen Zustand steuert,
- - daß die Ausgangssignale der Monoflops MF1, MF2 auf ein UND-Gatter geführt werden und
- - daß eine Übernahme eines Stromsollwertes IA1, IA2 nur dann erfolgt, wenn sich alle Monoflops MF1, MF2 im astabilen Zustand befinden.
Priority Applications (5)
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ID=6430062
Family Applications (1)
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |