DE4109685A1 - Spindelpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spindelpresse mit Spindel und auf der Spindel über eine Spindelmutter bewegtem Stößel, wobei der Stößel außenseitig im Pressengestell geführt und gegenüber einem im Pressengestell untergebrachten Schmier­ ölraum durch eine umlaufende Dichtungsanordnung abgedichtet ist, wobei die Dichtungsanordnung zumindest zwei Dichtman­ schetten aufweist, die mit Abstand voneinander unter Bil­ dung eines Spaltraumes angeordnet sind. - Bei der Dichtungs­ anordnung handelt es sich im technologischen Prinzip um eine Kolbenstangendichtung. Bei Kolbenstangendichtungen, bei denen der Kolben von einem arbeitenden hydraulischen Druckmittel beaufschlagt wird, ist in anderen Bereichen der Technik die Dichtungsanordnung mit im Querschnitt U- förmigen Dichtungsmanschetten ausgerüstet, die so angeord­ net und eingerichtet sind, daß der Druck des arbeitenden Druckmittels die Dichtkanten der Dichtungsmanschetten an die zugeordneten Oberflächen abdichtend andrückt. Bei Spin­ delpressen läßt sich diese Maßnahme nicht verwirklichen, weil das Schmieröl in dem Schmierölraum ein abdichtendes Andrücken der Dichtkante der Dichtungsmanschetten nicht bewirken kann. Die Dichtungsanordnung am Stößel arbeitet drucklos.

Bei den aus der Praxis bekannten Spindelpressen, von denen die Erfindung ausgeht, ist eine im Sinne der obigen Aus­ führungen drucklos arbeitende Dichtungsanordnung am Stößel vorgesehen. Das führt zu einer beachtlichen Minderung der Effektivität der Dichtungsanordnung und ihrer Dichtungs­ manschetten. Eine größere Menge des Schmieröls kann als Leckschmieröl über die Dichtungsanordnung umweltbelastend entweichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Spin­ delpresse des eingangsbeschriebenen Aufbaus zu verhindern, daß eine größere Menge des Schmieröls als Leckschmieröl über die Dichtungsanordnung austritt.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß einer­ seits der Spaltraum an zumindest eine Abführleitung ange­ schlossen und andererseits der Schmierölraum an zumindest eine Ansaugleitung angeschlossen sind, daß die Abführlei­ tung und die Ansaugleitung über eine Anschlußstelle mit­ einander verbunden sind und daß in der Abführleitung zwi­ schen Anschlußstelle und Spaltraum ein Rückschlagventil angeordnet ist, welches bei der Abwärtsbewegung des Stößels öffnet. Je nach Auslegung des Schmierölsystems sind die beschriebenen Maßnahmen ausreichend, wenn auch über Rück­ schlagventile u. dgl. im zugeordneten Schmierölsystem da­ für zu sorgen ist, daß bei der Abwärtsbewegung des Stößels der im Schmierölraum entstehende Unterdruck im Spaltraum wirken kann. In der Ausführungsform, bei der der Schmier­ ölraum über eine Rückführleitung mit einem Schmieröltank des Schmierölsystems verbunden ist, ist erfindungsgemäß in der Rückführleitung ein Rückschlagventil angeordnet, welches bei der Abwärtsbewegung des Stößels schließt.

Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß bei einer Spindelpresse des eingangs beschriebenen Aufbaus im Schmierölraum ein Unterdruck entsteht, wenn der Stößel seine Abwärtsbewegung ausführt. Die Erfindung nutzt die­ se Tatsache, um das Leckschmieröl aus dem beschriebenen Spaltraum abzusaugen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Spindelpresse, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 das Schema der Dichtungsanordnung bei einer erfin­ dungsgemäßen Spindelpresse und

Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand der Fig. 1.

Die in den Figuren dargestellte Spindelpresse besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus dem Pressengestell 1, der Spindel 2, der Spindelmutter 3 und dem Stößel 4. Man er­ kennt den Kupplungszylinder 5, den Kupplungskolben 6, das Schwungrad 7 und das Drucklager 8. An den Stößel 4 ist eine Stößelschonplatte 9 angeschlossen. Die Tischplatte 10 und der Ausstoßer 11 sowie außerdem eine Rückzugzylin­ derkolbenanordnung 12 wurden angedeutet.

Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 3 ent­ nimmt man, daß der Stößel 4 außenseitig im Pressengestell 1 geführt und gegenüber einem im Pressengestell 1 unterge­ brachten Schmierölraum 13 durch eine umlaufende Dichtungs­ anordnung 14, 15 abgedichtet ist. Die Dichtungsanordnung 14, 15 besteht im Ausführungsbeispiel aus zwei Dichtungs­ manschetten, die mit Abstand voneinander unter Bildung eines Spaltraumes 16 angeordnet sind. Die Dichtungsman­ schetten 14, 15 besitzen einen U-förmigen Querschnitt.

Das Schema der Fig. 2 verdeutlicht, daß einerseits der Spaltraum 16 an zumindest eine Abführleitung 17 ange­ schlossen ist, während andererseits der Schmierölraum 13 zumindest eine Ansaugleitung 18 aufweist. Die Abführlei­ tung 17 und die Ansaugleitung 18 sind über eine Anschluß­ stelle 19 miteinander verbunden. In der Abführleitung 17 zwischen Anschlußstelle 19 und Spaltraum 16 befindet sich ein Rückschlagventil 20. Das Rückschlagventil 20 öffnet bei der Abwärtsbewegung des Stößels 4, bei der im Schmier­ ölraum 13 ein Unterdruck entsteht. Folglich wird der Spalt­ raum 16 zwischen den beiden Dichtungsmanschetten 14, 15 abgesaugt und Leckschmieröl kann nicht mehr aus der Dich­ tungsanordnung 14, 15 austreten. Die Fig. 2 zeigt die Aus­ führungsform, bei der der Schmierölraum 13 über eine Rück­ führleitung 21 an einen Schmieröltank 22 des im übrigen nicht gezeichneten Schmierölsystems angeschlossen ist. Hier befindet sich in der Rückführleitung 21 ebenfalls ein Rückschlagventil 23, welches jedoch bei der Abwärtsbewe­ gung des Stößels 4 schließt.

Claims (2)

1. Spindelpresse mit Spindel und auf der Spindel über eine Spindelmutter bewegtem Stößel,
wobei der Stößel außenseitig im Pressengestell ge­ führt und gegenüber einem im Pressengestell unterge­ brachten Schmierölraum durch eine umlaufende Dichtungs­ anordnung abgedichtet ist,
wobei die Dichtungsanordnung zumindest zwei Dichtungsman­ schetten aufweist, die mit Abstand voneinander unter Bil­ dung eines Spaltraumes angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits der Spaltraum (16) an zumindest eine Abführleitung (17) angeschlossen und andererseits der Schmierölraum (13) an zumindest eine Ansaugleitung (18) angeschlossen sind,
daß die Abführleitung (17) und die Ansaugleitung (18) über eine Anschlußstelle (19) miteinander verbunden sind,
und daß in der Abführleitung (17) zwischen Anschlußstelle (19) und Spaltraum (16) ein Rückschlagventil (20) angeord­ net ist, welches bei der Abwärtsbewegung des Stößels (4) öffnet.

2. Spindelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ausführungsform, bei der der Schmierölraum (13) über eine Rückführleitung (2) mit einem Schmieröltank (22) des Schmierölsystems verbunden ist, in der Rückführlei­ tung (21) ein Rückschlagventil (23) angeordnet ist, wel­ ches bei der Abwärtsbewegung des Stößels (4) schließt.