DE4105228A1 - Verfahren zum betreiben eines narkosemittelverdunsters fuer niedrigsiedende narkosemittel und vorrichtung dazu - Google Patents
Verfahren zum betreiben eines narkosemittelverdunsters fuer niedrigsiedende narkosemittel und vorrichtung dazuInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Narkosemittelverdunster
mit einer Verdunsterkammer, in welche eine
Frischgasleitung mündet, von der aus eine
Trägergasleitung zur Anreicherung mit verdunstetem
Narkosegas in die Verdunsterkammer abzweigt, deren
Durchströmung mittels einer Dosiervorrichtung
einstellbar ist, und die sich strömungsabwärts hinter
der Verdunsterkammer mit der an der Verdunsterkammer
in Bypassführung vorbeigeleiteten Frischgasleitung zu
einer Narkosegasleitung vereinigt, wobei bei durch
eine Verriegelungsvorrichtung unterbrochener
Durchströmung der Verdunsterkammer die
Frischgasleitung durch jeweils an der Abzweigung und
an der Vereinigung angeordnete Schaltelemente entlang
einer Umgehungsstrecke geführt ist.
Ein bekannter Narkosemittelverdunster nach der
DE-A 12 71 903 benutzt eine derartige Anordnung, um
das Trägergas entlang mit Narkosemittel getränkten
Dochten zu führen und, über die Dosiervorrichtung
geleitet, dem Frischgas zuzufügen und nach Vereinigung
beider Gasströmungen als Narkosegas einem Verbraucher,
z. B. einem Narkosegasgerät, zur Verfügung zu stellen.
Bei abgeschlossener Verdunsterkammer entsteht im
Bereitschaftszustand ein gewisser Dampfdruck über der
Narkosemittelflüssigkeit in der Verdunsterkammer, der
u. a.von der vorherrschenden Verdunstertemperatur
abhängig ist. Der entstehende Narkosemitteldampf wird
über eine Entlüftungsleitung nach außen gegeben. Eine
derartige Entlüftung ist jedoch nicht geeignet, wenn
Narkosemittel eingesetzt werden, die bei niedrigen
Temperaturen, beispielsweise Raumtemperatur, sieden.
Dabei kann sich nämlich bei weiter über den Siedepunkt
ansteigenden Umgebungs- bzw. Verdunstertemperaturen
ein so hoher Dampfdruck ausbilden, daß über die
Entlüftungsleitung ständig Narkosemittelgas an die
Umgebung abgeleitet wird. Dies würde zu einer
unverträglichen und unerwünschten Anreicherung der
Umgebungsluft mit Narkosemitteln führen.
Herkömmliche Narkosemittelverdunster, wie sie
gegenwärtig auf dem Markt eingesetzt werden, besitzen
zur Vermeidung von irgendwelchen Leckagen von
verdunstendem Narkosemittel an die Umgebung eine
Absperrvorrichtung, welche den Verdunster in seiner
Bereitschaftsstellung sowohl am Einlaß für das
Frischgas als auch am Auslaß für das Narkosegas mit
einem Schaltelement derart betätigen, daß die
Abzweigung und die Vereinigung der Frischgasleitung
von bzw. zu der Trägergasleitung gasdicht
abgeschlossen ist, wobei dann die Frischgasleitung
über eine Umgehungsstrecke an der Verdunsterkammer
vorbeigeführt wird (Gebrauchsanweisung: Dräger-Vapor
Narkosemittelverdunster, Nr. GA 5327.0 d/e, 13.
Ausgabe, November 1988). Zur Inbetriebnahme des
bekannten Verdunsters wird die verriegelte
Verschlußstellung gelöst und die Frischgasleitung mit
der Trägergasleitung verbunden, sowie die
Umgehungsstrecke abgesperrt. Hat sich jedoch während
einer Bereitschaftszeit des Verdunsters in der
Verdunsterkammer wegen des niedrigsiedenden
Narkosemittels ein erhöhter Dampfdruck an
Narkosemittelgas entwickelt, wird beim ersten Öffnen
des Verdunsters in seine Betriebsstellung ein
Anfangsschwall ("Bolus") von angenähert 100%igem
Narkosemittelgas an das angeschlossene Narkosegerät
zur Weiterleitung an den Patienten abgegeben. Auch die
anfänglich nur mit narkosemittelfreiem Frischgas
gefüllten Leitungswege sättigen sich mit Narkosegas
auf, so daß anfänglich anstatt reines Frischgas ein
mit Narkosemittel gesättigtes Trägergas in die
Bypassführung und die Trägergasleitung strömt. Wenn
auch dieser Anfangsschwall mengenmäßig gering sein
mag, so kann doch die damit verbundene anfängliche
hohe Narkosemittelkonzentration im Narkosegas zu
unerwünschten Begleiterscheinungen führen.
Insbesondere wird bei Verwendung moderner,
hochwirksamer Narkosemittel auf genaue Einhaltung der
eingestellten Narkosemittelkonzentration zu achten
sein, was um so mehr von Bedeutung ist, wenn
sogenannte Narkosekreislaufsysteme für die
geschlossene Narkose eingesetzt werden. In diesen ist
durch den Verdunster nur soviel Narkosemittel in das
Trägergas hinzuzugeben, wie von dem Verbraucher (dem
Patienten) aus dem Atemkreislauf entnommen worden ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, einen Narkosemittelverdunster der genannten
Art so zu verbessern, daß insbesondere bei Verwendung
niedrigsiedender Narkosemittel eine erhöhte Abgabe von
Narkosemittelgas an das Frischgas bei Inbetriebnahme
des Narkosemittelverdunsters verhindert wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß vor der
Freigabe der Durchströmung der Verdunsterkammer deren
Innenraum auf einen solchen Innendruck gebracht wird,
daß er unterhalb des in der Narkosegasleitung
vorherrschenden Leitungsdruckes liegt, wonach zunächst
das an der Vereinigung befindliche Schaltelement und
danach das an der Abzweigung befindliche Schaltelement
geöffnet wird.
Der Vorteil der Erfindung liegt im wesentlichen darin,
daß durch die Herabsetzung des Druckes innerhalb der
Verdunsterkammer das während der Bereitschaftsstellung
möglicherweise entstandene Gasvolumen des über dem
flüssigen Narkosemittel befindlichen Narkosegases
soweit reduziert wird, daß beim Öffnen des
Schaltelementes an der Vereinigung zunächst ein den
Unterdruck ausgleichendes Volumen an Frischgas in die
Verdunsterkammer und in die Frischgasleitung geleitet
wird, bis das Druckgefälle zwischen Narkosegasleitung
und Verdunsterkammer ausgeglichen ist. Das aus der
Narkosegasleitung angesaugte Gasvolumen beträgt
typischerweise 10 bis 100 ml. Dieses angesaugte
Volumen ist in seiner Gasartzusammensetzung in der
Regel reines Frischgas, da während der
Bereitschaftszeit bzw. der Nullstellung der
Dosiervorrichtung am Narkosemittelverdunster das
Frischgas über die Umwegstrecke direkt in die
Narkosegasleitung geführt ist. Erst nachdem der
Druckausgleich zwischen Narkosegasleitung und
Verdunsterkammer hergestellt ist, wird das
Schaltelement an der Abzweigung geöffnet und die
Durchströmung der Umgehungsstrecke blockiert, so daß
Frischgas über die Trägergasleitung nunmehr durch die
Verdunsterkammer geleitet werden kann. Die
Umgehungsstrecke ist jetzt unterbrochen und die
Dosierung des gewünschten Narkosemittels in die
Frischgasleitung kann an der Dosiervorrichtung
eingestellt werden.
Das Schaltelement kann jedoch auch zweckmäßigerweise
über einen Belüftungsstutzen mit der Umgebung in
Verbindung gebracht werden, sobald es zur Freigabe der
Durchströmung der Verdunsterkammer betätigt wird.
Es kann günstig sein, das Schaltelement an der
Vereinigung durch ein mit der Verriegelungsvorrichtung
gekoppeltes und durch dessen Entriegelung betätigbares
Leitungsventil in einer Kurzschlußleitung zwischen der
Vereinigung und der Narkosegasleitung auszubilden.
Diese Anordnung eröffnet die Möglichkeit, bei
Entriegelung der Verriegelungsvorrichtung gleichzeitig
den Innenraum der Verdunsterkammer zu belüften, wonach
in bekannter Weise die Umgehungsstrecke gesperrt und
die Abzweigung sowie die Vereinigung zwischen der
Frischgasleitung und der Trägergasleitung gleichzeitig
hergestellt werden können.
Eine geeignete Kühlvorrichtung zur Erzeugung des
Innendrucks in der Verdunsterkammer braucht lediglich
um deren Wandung gelegt zu werden. Vor Inbetriebnahme
des Narkosemittelverdunsters ist die Kühleinrichtung
solange einzuschalten, bis der Innendruck in der
Verdunsterkammer entsprechend herabgesetzt wurde. Nach
Belüftung der Verdunsterkammer kann die
Kühlvorrichtung wieder abgeschaltet werden, oder es
kann sogar eine Heizvorrichtung in Betrieb gesetzt
werden, die an derselben Stelle wie die
Kühlvorrichtung an der Verdunsterkammer anliegt, um
das Narkosemittel auf die notwendige
Betriebstemperatur zurückzuführen. In diesem
Zusammenhang ist es vorteilhaft, als Kühlvorrichtung
Peltier-Kühler vorzusehen, welche im Bedarfsfalle
ebenfalls als Heizvorrichtung zur Anwärmung der
Verdunsterkammer auf die notwendige Betriebstemperatur
eingesetzt werden können.
Eine einfache Möglichkeit zur Herabsetzung des
Innendruckes in der Verdunsterkammer besteht darin, an
einen Saugstutzen eine Vakuumpumpe anzusetzen. Die
abgesaugte Narkosemittelmenge kann über eine geeignete
Narkosefortleitung in entsprechenden Aktivkohlefiltern
gefangen werden, so daß eine Belastung der Umgebung
mit Narkosemitteldampf ausgeschlossen ist.
Eine Vorrichtung zur Beschaltung eines
Narkosemittelverdunsters zur Durchführung des
genannten Verfahrens besteht darin, daß eine
Steuereinheit vorgesehen ist, die einen
Signalverarbeitungsteil aufweist, welcher zur
Verarbeitung eines Drucksignals von einem Druckfühler
in der Verdunsterkammer und von einem Druckfühler in
der Narkosegasleitung oder der Umgebung mit einem
Differenzdruckgeber verbunden ist, und daß die
Steuereinheit mit einem Steuerteil ausgestattet ist,
der einerseits mit dem den Unterdruck in der
Verdunsterkammer erzeugenden Vorrichtung und
andererseits mit den Schaltelementen an der Abzweigung
und der Vereinigung angeschlossen ist.
Die Steuereinheit erkennt zum einen den geschlossenen
Zustand der Schaltelemente an der Abzweigung und an
der Vereinigung, so daß sie für die Drucksignale aus
dem Innenraum der Verdunsterkammer einerseits und der
Narkosegasleitung bzw. der Umgebung andererseits
empfindlich ist. Aufgrund der fehlenden
Druckdifferenz, gemessen entsprechend der
Einzelsignale der Drucksensoren, erzeugt der
Signalverarbeitungsteil ein Steuersignal zur
Betätigung der Kühlvorrichtung, worauf der Innenraum
der Verdunsterkammer soweit abgekühlt wird, bis der
Innendruck der Verdunsterkammer eine vorgegebene
Differenz zum Druck in der Narkosegasleitung bzw. in
der Umgebung erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt wird
zunächst das Schaltelement an der Vereinigung
geöffnet, das ein begrenztes Gasvolumen aus der
Narkosegasleitung in die Verdunsterkammer einströmen
läßt, so daß es zum Druckausgleich zwischen dem
Innenraum der Verdunsterkammer und der
Narkosegasleitung kommt, worauf auch das Schaltelement
an der Abzweigung geöffnet wird, so daß Frischgas
durch die Verdunsterkammer strömen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
schematischen Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Narkosemittelverdunster im Schnitt
mit einer Leitungsführung und einer
Steuereinheit,
Fig. 2 ein Schaltschema für einen
Narkosemittelverdunster mit
Steuereinheit.
In einen Narkosemittelverdunster (1) wird aus einer
Frischgasquelle (2) über eine Frischgasleitung (3) ein
Sauerstoffluftgemisch als Frischgas hineingeleitet,
welches mit einem Narkosemittel (4) angereichert
werden soll (Fig. 1). Am Eingang des
Narkosemittelverdunsters (1) befindet sich eine
Abzweigung (5), von der einerseits das Frischgas in
Bypassführung (6) an einer das Narkosemittel (4)
enthaltenden Verdunsterkammer (7) vorbeigeleitet wird,
und andererseits das Frischgas über eine
Trägergasleitung (8) in die Verdunsterkammer (7)
geleitet wird. Die Strömungsrichtung des Frischgases
ist durch ausgezogene Richtungspfeile angedeutet. Das
flüssige Narkosemittel (4) verdampft im Innenraum der
Verdunsterkammer (7) mit Unterstützung eines Dochtes
(9), welcher die Innenwandung der Verdunsterkammer (7)
auskleidet und mit dem Narkosemittel (4) vollgesogen
ist. Das Trägergas aus der Trägergasleitung (8)
sättigt sich mit dem Narkosemittel (4) und entweicht
aus der Verdunsterkammer über eine Abströmleitung (10)
zu einer Dosiervorrichtung, welche aus einem
Dosierkegel (11) in einem Dosierkonus (12) besteht.
Durch Einstellung der Spaltweite zwischen Kegel (11)
und Konus (12) mittels eines Handrades (13) wird das
Verhältnis zwischen narkosegasfreiem Frischgas in der
Bypassführung (6) und dem mit dem Narkosemittel (4)
gesättigtem Trägergas eingestellt und somit die
Narkosegaskonzentration in der Vereinigung (14)
zwischen Trägergas und Frischgas bestimmt. Das so
erzeugte Narkosegas wird über eine Narkosegasleitung
(15) an ein Narkosegerät (16) weitergeleitet. Die
Strömungsrichtung des mit Narkosemittel (4)
gesättigten Trägergases ist durch Richtungspfeile
dargestellt, welche mit einem ausgefüllten Punkt
versehen sind, der das Narkosemittel (4) symbolisieren
soll. An dem Handrad (13) befindet sich eine
Verriegelung (17), welche von einem Verriegelungsknopf
(18) bedient werden kann, wenn der
Narkosemittelverdunster (1) in die sogenannte
Nullstellung gebracht werden soll, in welcher der
Spalt zwischen Kegel (11) und Konus (12) dichtgesetzt
und durch den Verriegelungsstift (19) diese
Nullstellung festgesetzt ist. In der in Fig. 1
dargestellten Betriebsweise ist die Verriegelung (17)
nicht wirksam. In der Frischgasleitung (3) befindet
sich in Strömungsrichtung vor der Abzweigung (5) und
in der Narkosegasleitung (15) in Strömungsrichtung
nach der Vereinigung (14) jeweils ein als
3/2-Wegeventil ausgeführtes Schaltelement (20, 21),
welches jeweils eine die Bypassführung (6)
überbrückende Umgehungsstrecke (22) verbinden. Der
äußere Umfang der Verdunsterkammer (7) ist von einer
Kühlvorrichtung (23) umgeben, und ihr Innenraum ist
mit einem Innenraumdruckfühler (24) versehen. Eine
Steuereinheit (25) empfängt in ihrer
Signalverarbeitungseinheit (26) die Drucksignale
sowohl von dem Innenraumdruckfühler (24) als auch von
einem Narkosegasdruckfühler (27) in der
Narkosegasleitung (15) über einen Differenzdruckgeber
(28). Die Schaltelemente (20, 21) sowie die
Kühlvorrichtung (23) sind mit einem Steuerteil (29)
der Steuereinheit (25) verbunden. Von dem Steuerteil
(29) erhalten die Schaltelemente (20, 21) sowie die
Kühlvorrichtung (23) ebenfalls die für ihre Betätigung
bzw. den Betrieb notwendige elektrische Energie.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Betriebszustand strömt
Frischgas durch die Frischgasleitung in die
Bypassführung (6) und in die Trägergasleitung (8),
worauf in der Vereinigung (14) Narkosegas in die
Narkosegasleitung (15) zum Narkosegerät (16) geführt
wird. Die Umgehungsstrecke (22) ist durch die
Schaltelemente (20, 21) abgesperrt. Soll die
Narkosemittelzuführung unterbrochen oder abgestellt
werden, wird über die Schaltelemente (20, 21)
entsprechend einem Schaltbefehl aus dem Steuerteil
(29) die Frischgasleitung (3) und die
Narkosegasleitung (15) von der Bypassführung (6)
abgetrennt und der Leitungszweig zur Umgehungsstrecke
(22) geöffnet, so daß das Frischgas über den
Leitungsweg Frischgasleitung (3), Umgehungsstrecke
(22) (angedeutet durch die gestrichelt gezeichneten
Richtungspfeile), Narkosegasleitung (15) direkt dem
Narkosegerät (16) zugeführt wird, ohne daß
Narkosemittel (4) in das Frischgas zugegeben wurde. Da
sich während dieser Absperrzeit Dampf des
Narkosemittels (4) in der Verdunsterkammer (7)
anreichert, und insbesondere bei niedrigsiedendem
Narkosemittel (4) der so erzeugte Narkosemitteldampf
unter Überdruck in der Verdunsterkammer (7) und den
angeschlossenen Leitungsführungen vorherrschen kann,
wäre bei einem Wiederöffnen der Schaltelemente (20,
22) ein unkontrollierbarer Narkosegasschwall in der
Narkosegasleitung (15) zum Narkosegerät (16) die
Folge, welcher dadurch vermieden wird, daß die
Steuereinheit (25) zunächst einen Steuerbefehl an das
Steuerteil (29) abgibt, wodurch die Kühlvorrichtung
(23) solange eingeschaltet wird, bis der in der
Verdunsterkammer (7) durch den Innenraumdruckfühler
(24) gemessene Innenraumdruck unterhalb einer
vorgegebenen Differenz zu dem im Narkosegasdruckfühler
(27) ermittelten Druck in der Narkosegasleitung (15)
liegt. Wenn dies der Fall ist, wird zunächst das
Schaltelement (21) zwischen Vereinigung (14) und
Narkosegasleitung (15) geöffnet, so daß ein Bruchteil
des in der Narkosegasleitung (15) befindlichen Gases
zum Druckausgleich in die Verdunsterkammer (7) strömt
und gleichzeitig die Leitungsführung im
Narkosemittelverdunster (1) spült. Gleichzeitig ist
die Umgehungsstrecke (22) von der Narkosegasleitung
(15) abgetrennt. Bei Druckausgleich in der
Verdunsterkammer (7), welches durch den
Differenzdruckgeber (28) der
Signalverarbeitungseinheit (26) mitgeteilt wird,
öffnet der Steuerteil (29) auch das Schaltelement (20)
zwischen Frischgasleitung (3) und Abzweigung (5), und
sperrt die Umgehungsstrecke (22) von der
Frischgasleitung (3) ab, so daß wiederum der in Fig. 1
dargestellte Betriebszustand hergestellt ist.
In Fig. 2 ist der Narkosemittelverdunster (1) zwischen
der Frischgasleitung (3) und der Narkosegasleitung
(15) geschaltet, wobei die Schaltelemente (20, 21)
funktionsmäßig miteinander verbunden sind, so daß sie
beide gleichzeitig von der Steuereinheit (25)
betrieben werden. Schematisch ist die Verriegelung
(17) in verriegeltem Zustand dargestellt, so daß der
in Fig. 2 gezeichnete Betriebszustand demjenigen
entspricht, bei welchem in Fig. 1 die Umgehungsstrecke
(22) in Durchströmung beschaltet ist, so daß Frischgas
aus der Frischgasleitung (3) über die Umgehungsstrecke
(22) in die Narkosegasleitung (15) zu dem Narkosegerät
(16) geführt ist. Um den Narkosemittelverdunster (1)
in die Leitungsführung zwischen Frischgasleitung (3)
und Narkosegerät (16) einzubeziehen, wird durch die
Betätigung der Verriegelung (17) über eine
Kurzschlußleitung (30) die Verbindung zwischen
Narkosegasleitung (15) und Narkosemittelverdunster (1)
hergestellt, so daß der durch die Kühlvorrichtung (23)
erzeugte Unterdruck in der Verdunsterkammer (7)
gegenüber der Narkoseleitung (15) ausgeglichen wird,
bevor die Schaltelemente (20, 22) die Umgehungsstrecke
(22) verschließen und in ihren nicht dargestellten
zweiten Schaltzustand die Frischgasleitung (3) mit der
Abzweigung (5) einerseits und die Narkosegasleitung
(15) mit der Vereinigung (14) andererseits verbinden.
Erst wenn die Verriegelung (17) die Kurzschlußleitung
(30) mit der Narkosegasleitung (15) verbunden hat,
werden die Schaltelemente (20, 21) auf ihrer
dargestellten Schaltposition in die zweite nicht
dargestellte Schaltposition umgelegt, welches durch
eine Druckfeder (31) als Verzögerungshalter
veranschaulicht ist. Die Betägigung sowohl der
Verriegelung (17) als auch der Schaltelemente (20, 21)
erfolgt in diesem Falle mechanisch, so daß die
Steuereinheit (25) die Schaltelemente (20, 21) nicht
zu betätigen braucht. Anstatt die Verbindung des
Narkosemittelverdunsters (1) mit der
Narkosemittelleitung (15) herzustellen, kann diese
auch über einen Belüftungsstutzen (33) mit der
Umgebung erfolgen. Diese Alternative ist gestrichelt
dargestellt.
In einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform
kann an die Verriegelung (17) eine Signalleitung an
die Steuereinheit (25) angeschlossen sein, so daß bei
Betätigung der Verriegelung (17) die Steuereinheit
(25) zeitverzögerte Signale an die Schaltelemente
(20, 21) abgibt, worauf zunächst das Schaltelement
(21) an der Vereinigung (14) und danach das
Schaltelement (20) an der Abzweigung (5) betätigt
wird. Eine mechanische Verzögerungs-Kopplung zwischen
Verriegelung (17) und Schaltelement (21), wie in Fig.
2 durch die Druckfeder (31) dargestellt, kann dann
entfallen, ebenso wie die mechanische Kopplung der
Schaltelemente (20, 21).
Claims (6)
1. Verfahren zum Betreiben eines
Narkosemittelverdunsters mit einer
Verdunsterkammer, in welche eine Frischgasleitung
mündet, von der aus eine Trägergasleitung zur
Anreicherung mit verdunstetem Narkosegas in die
Verdunsterkammer abzweigt, deren Durchströmung
mittels einer Dosiervorrichtung einstellbar ist,
und die sich strömungsabwärts hinter der
Verdunsterkammer mit der an der Verdunsterkammer
in Bypassführung vorbeigeleiteten Frischgasleitung
zu einer Narkosegasleitung vereinigt, wobei bei
unterbrochener Durchströmung der Verdunsterkammer
die Frischgasleitung durch jeweils an der
Abzweigung und an der Vereinigung angeordnete
Schaltelemente über eine Umgehungsstrecke geführt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Freigabe
der Durchströmung der Verdunsterkammer (7) deren
Innenraum auf einen solchen Innendruck gebracht
wird, daß er unterhalb des in der
Narkosegasleitung (15) vorherrschenden
Leitungsdruckes liegt, wonach zunächst das an der
Vereinigung (14) befindliche Schaltelement (21)
und danach das an der Abzweigung (5) befindliche
Schaltelement (20) geöffnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (21) an der Vereinigung (14)
durch dessen Betätigung über einen
Belüftungsstutzen (33) mit der Umgebung verbindbar
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaltelement (21) an der
Vereinigung (14) durch eine mit der
Verriegelungsvorrichtung (17) gekoppeltes und
durch dessen Entriegelung betätigbares
Leitungsventil (32) in einer Kurzschlußleitung
(30) zwischen der Vereinigung (14) und der
Narkosegasleitung (15) gebildet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innendruck durch
eine die Verdunsterkammer (7) umhüllende
Kühlvorrichtung (23) herabsetzbar ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innendruck durch
eine über einen Saugstutzen angeschlossene
Vakuumpumpe herabsetzbar ist.
6. Vorrichtung zum Betreiben eines
Narkosemittelverdunsters nach einem der Verfahren
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Steuereinheit (25) vorgesehen ist, die einen
Signalverarbeitungsteil (26) aufweist, welcher zur
Verarbeitung eines Drucksignals von einem
Innenraumdruckfühler (24) in der Verdunsterkammer
(7) und von einem Narkosegasdruckfühler (27) in
der Narkosegasleitung (15) oder der Umgebung (31)
mit einem Differenzdruckgeber (28) verbunden ist,
und die mit einem Steuerteil (29) ausgestattet
ist, der einerseits mit dem den Unterdruck in der
Verdunsterkammer (7) erzeugenden Vorrichtung (23)
und andererseits mit den Schaltelementen (20, 21)
an der Abzweigung (5) und der Vereinigung (14)
angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105228 DE4105228A1 (de) | 1991-02-20 | 1991-02-20 | Verfahren zum betreiben eines narkosemittelverdunsters fuer niedrigsiedende narkosemittel und vorrichtung dazu |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914105228 DE4105228A1 (de) | 1991-02-20 | 1991-02-20 | Verfahren zum betreiben eines narkosemittelverdunsters fuer niedrigsiedende narkosemittel und vorrichtung dazu |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4105228A1 true DE4105228A1 (de) | 1992-08-27 |
Family
ID=6425453
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914105228 Withdrawn DE4105228A1 (de) | 1991-02-20 | 1991-02-20 | Verfahren zum betreiben eines narkosemittelverdunsters fuer niedrigsiedende narkosemittel und vorrichtung dazu |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4105228A1 (de) |
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- 1991-02-20 DE DE19914105228 patent/DE4105228A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |