DE4104174A1 - Chromfreie eiweisshydrolysatloesung aus hautabfaellen - Google Patents

Chromfreie eiweisshydrolysatloesung aus hautabfaellen

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DE4104174A1
DE4104174A1 DE19914104174 DE4104174A DE4104174A1 DE 4104174 A1 DE4104174 A1 DE 4104174A1 DE 19914104174 DE19914104174 DE 19914104174 DE 4104174 A DE4104174 A DE 4104174A DE 4104174 A1 DE4104174 A1 DE 4104174A1
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Hagen Dr Rer Nat Piske
Fritz Aurich
Andre Patzak
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PISKE, HAGEN, DR., 15738 ZEUTHEN, DE
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Berlin Chemie AG
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H1/00Macromolecular products derived from proteins
    • C08H1/06Macromolecular products derived from proteins derived from horn, hoofs, hair, skin or leather
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/10Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from hair, feathers, horn, skins, leather, bones, or the like
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
    • A61K8/18Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
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Description

Die Erfindung betrifft eine Eiweißhydrolysatlösung aus Ab­ fällen der Lederfabrikation, welche vor dem Gerben anfal­ len. Die genannte Lösung stellt ein Zwischenprodukt für faser- bzw. hautschonende Textilhilfsmittel und Kosmetika sowie andere technische Erzeugnisse dar.
Die saure oder alkalische Hydrolyse von Chromlederabfällen wird bereits seit Jahrzehnten praktiziert. Allerdings fal­ len beim alkalischen Aufschluß und bei der Neutralisation nach der sauren Hydrolyse chromoxidhaltige Schlämme an, die unter heutigen Erfordernissen des Umweltschutzes kaum noch entsorgt werden können. Die bei der alkalischen Hydrolyse un­ ter erhöhtem Druck erhaltenen Lösungen sind verhältnismäßig dunkel gefärbt und besitzen einen unangenehmen Geruch, der sich durch Parfümierung nicht vollständig überdecken läßt. Außerdem weisen die Hydrolysatlösungen Chromgehalte zwischen 100 und 10 000 ppm auf; dadurch bestehen Gefahren sowohl ei­ ner langzeittoxischen Wirkung beim Anwender als auch der Ge­ wässerkontamination über die Abwässer. Schließlich können die aus dem Gerbemittel Chrom(III)-sulfat stammenden Sulfationen zu Problemen bei einzelnen Folgeprodukten führen, indem bei deren Lagerung bei niedrigen Temperaturen Natriumsulfat- Dekahydrat auskristallisiert; die Natriumionen stammen aus der zur Entkalkung der Rohlauge verwendeten Soda.
Zur Herstellung schwermetallfreier Eiweißhydrolysatlösungen werden gemäß DE 26 43 012 u. a. Abfälle von Tierhäuten, die in der Lederfabrik vor dem Gerbeprozeß anfallen, z. B. Haut­ lappen, mit Hilfe alkalischer Proteinasen in Gegenwart von Harnstoff abgebaut. Die dazu benötigten Enzyme sind jedoch teuer. Ein weiteres Problem stellen die Sulfidionen dar, die bei der Verarbeitung von Blößen aus der Äscherbrühe stammen. Bei dem in DE 27 05 671 beschriebenen Verfahren wird die Hy­ drolyse in der zweiten Stufe mit sauren Proteinasen bei pH-Werten um 4 zu Ende geführt. Der dabei und bei der nach­ folgenden Enzymdesaktivierung entweichende Schwefelwasser­ stoff wird abgesaugt; seine schadlose Beseitigung erfordert einen zusätzlichen technologischen Aufwand.
Aufgabe der Erfindung ist die Gewinnung von Eiweißhydroly­ satlösungen durch Hydrolyse von Gerbereiabfällen, die vor dem Gerbeprozeß auftreten, welche wegen ihrer faser- und hautschonenden Wirkung zu Textilhilfsmitteln oder Zwischen­ produkten für Kosmetika sowie zu anderen technischen Er­ zeugnissen verarbeitet werden können.
Bei der Herstellung dieser Lösungen sollen keine giftigen Nebenprodukte entstehen, und die Produkte sollen frei sein von toxischen Stoffen, insbesondere Chromverbindungen.
Es wurde gefunden, daß bei der Hydrolyse von Blößenab­ schnitten, Blößenspalten und entfettetem Maschinenleimle­ der mit Calciumhydroxid in wäßriger Aufschlämmung während 2 bis 7 Stunden, vorzugsweise 3 bis 5 Stunden, bei 85 bis 120°C eine hellere Lauge mit verbesserten sensori­ schen Eigenschaften erhalten wird im Vergleich zum Auf­ schluß von Chromleder vergleichbarer Färbung.
Dieses Ergebnis war nicht zu erwarten, da es sich bei den erfindungsgemäß eingesetzten Rohstoffen im Vergleich mit Chromlederabfällen um übelstriechende Abfallprodukte han­ delt. Auch das oben angeführte Sulfatproblem fällt hier­ bei weg. Weiterhin wurde gefunden, daß die Sulfidionen, welche aus schwefelhaltigen Aminosäuren sowie - bei Ver­ arbeitung von Blößenabfällen - aus dem Äscher stammen nach Abtrennung des Ungelösten in einfacher Weise durch Zugabe von Wasserstoffperoxid entfernt werden können. Das in den nachfolgenden Beispielen erläuterte Verfahren ist kostengünstiger als die enzymatische Hydrolyse und liefert eine für viele Zwecke brauchbare Hydrolysatlö­ sung. Die anfallenden Filterkuchen enthalten keine Gifte und können unmittelbar zur Düngung oder zur Kompostberei­ tung verwendet werden.
Beispiele Beispiel 1
In einem 1,5-l-Sulfierkolben mit Rührwerk und Rückflußküh­ ler werden 500 ml Trinkwasser, 500 g Rinderblößenspalt (ca. 25% Trockensubstanz) sowie Calciumhydroxid zum Sieden er­ wärmt und 4 Stunden rückfließend gekocht. Die erhaltene Flüssigkeit wird vom Ungelösten abfiltriert, mit 10 ml 30%igem Wasserstoffperoxid versetzt und nochmals 10 Mi­ nuten am Sieden gehalten. Anschließend wird Soda bis zur vollständigen Fällung der Calciumionen zugesetzt (ca. 20 g) und erneut filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum bis zu einer Dichte von 1,22 g/ml eingeengt. Erhalten werden 207 g Lösung mit schwachem Geruch und folgenden Daten:
Jodfarbzahl:
36
Gardner-Farbzahl: 8 bis 9
Abbaugrad: 27% (100%×-Amino-N/Gesamt-N)
Beispiel 2
500 ml Trinkwasser, 657 g entfettetes Maschinenleimleder (42% Trockensubstanz) und 66 g Calciumhydroxid werden zum Sieden erhitzt und 4 Stunden rückfließend gekocht. Die so erhaltene Rohlauge wird nach Filtration mit 15 ml 30%igem Wasserstoffperoxid versetzt und 10 Minuten am Sieden gehal­ ten. Anschließend wird Soda bis zur vollständigen Fällung der Calciumionen zugesetzt (ca. 40 g) und filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum bis zu einer Dichte von 1,24 g/ml eingeengt und nochmals filtriert. Man erhält 230 g Hydro­ lysatlösung mit schwachem Geruch und folgenden Daten:
Jodfarbzahl:
63
Gardner-Farbzahl: 11 bis 12
Abbaugrad: 21,3%

Claims (1)

  1. Eiweißhydrolysat aus Hautabfällen der Lederindustrie, da­ durch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterialien Blößen­ abschnitte, Blößenspalte und/oder Maschinenleimleder ein­ gesetzt werden, die mit Calciumhydroxid in wäßriger Auf­ schlämmung 2 bis 7 Stunden, vorzugsweise 3 bis 5 Stunden, bei 85 bis 120°C, vorzugsweise bei 95 bis 105°C, behan­ delt werden, worauf die vom Ungelösten abgetrennte Flüs­ sigkeit zwecks Oxidation darin enthaltener Sufidionen mit Wasserstoffperoxid versetzt und anschließend durch Zugabe von Natriumcarbonat von Calciumionen befreit wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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