DE4038818A1 - Verfahren und vorrichtung zur muellverbrennung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur muellverbrennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verbrennung von Feststoff-Abfällen und befaßt sich ins
besondere mit der Verbrennung verbrennbarer Materialien und
der Nutzung der entstehenden Verbrennungswärme zur Unter
stüzung der Abtrennung metallischer und kieselsäurehaltiger
Abfälle durch Fraktionierung auf der Grundlage der Schmelz
punkte. Die verbleibenden festen Rückstände, nämlich Stahl
und Asche, werden am Ende der Vorrichtung abgeschieden. Die
Hochtemperatur-Verbrennung nach vorliegender Erfindung be
grenzt die Notwendigkeit zur Reinigung der Abgase des Ver
fahrens gegenüber mit niedrigeren Temperaturen arbeitenden
Verbrennungsverfahren. Die Vorrichtung und das Verfahren
eignen sich insbesondere zur Aufbereitung städtischer Fest
stoff-Abfälle, einschließlich medizinischer Feststoff-Ab
fälle sowie festen Schlamms, der bei Kläranlagen zurück
bleibt.
Es ist bekannt, daß die Aufbereitung von Feststoff-Abfällen
in der heutigen, überwiegend urbanen Gesellschaft große Pro
bleme mit sich bringt. Die üblichen Mittel zur Lösung dieser
Probleme der Müllaufbereitung bestehen im allgemeinen in der
Verwendung von Feststoff-Mülldeponien, die jedoch wenig um
weltfreundlich sind, und zwar zum einen aufgrund der unpro
duktiven Nutzung des Bodens und zum anderen aufgrund der mit
der Zeit erfolgenden Müllzersetzung, mit der Folge des Ein
sickerns giftiger Stoffe in das Grundwasser im Bereich der
Deponie. Darüberhinaus wird heute immer häufiger die Müll
verbrennung, und zwar mit niedrigen Temperaturen, durchge
führt, wobei sich jedoch im allgemeinen um ein chargenweises,
also diskontinuierliches Verfahren handelt, also ein Verfah
ren, das schon von Hause aus einen geringen Wirkungsgrad hat,
und das außerdem bei Temperaturen durchgeführt wird, das Ab
gase erzeugt, die einer wirkungsvollen Reinigung bedürfen,
weil es ansonsten zu einer hochgradigen Luftverschmutzung im
Bereich der Verbrennungsanlage kommen würde.
Aus den US-Patentschriften 29 12 941 und 36 26 421 ist nun ein
kontinuierliches Verfahren zur Verbrennung fester Abfälle be
kannt. Weiterhin ist es aus der US-Patentschrift 46 65 841 be
kannt, die Wärme der in einer Charge bei hohen Temperaturen
verbrannten Produkte zu nutzen. Alle diese bekannten Ver
fahren der Müllaufbereitung und der Wiedergewinnung von Re
cyclingmaterialien haben jedoch einen vergleichsweise gerin
gen Wirkungsgrad und bedürfen teurer Vorrichtungen und Ver
fahrensmaßnahmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Schaffung
eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur Verbrennung von
Müll und Abtrennung wiederverwendbarer Müllbestandteile inner
halb eines einzigen Vorgangs und unter Verwendung eines Teils
der Verbrennungswärme der im Müll enthaltenen verbrennbaren
Materialien zur Unterstützung einer in der geschmolzenen Phase
durchgeführten Abtrennung der nicht-brennbaren, wiederzuver
wertenden Müllbestandteile, einschließlich metallischer Mate
rialien und Glas. Dabei sollen sich dann das Verfahren und die
Vorrichtung insbesondere für die Verbrennung von üblichem nicht
vorsortierten Stadtmüll eignen, und zwar auf der Grundlage eines
kontinuierlichen Feuerungsbetriebs mit gesteuerten Tempera
turen. Dabei soll jedoch die Stabilität des hitzebeständigen
Materials, welches den Verbrennungsraum umgibt, erhalten und
die Zersetzung infolge wechselnder Temperaturen begrenzt wer
den, und zwar durch eine geeignete Temperatursteuerung für den
Wärmeübergang und einen gleichbleibenden Wärmeübergang auf die
diese Wärme nutzende Vorrichtung sowie damit einstückig verbun
dener Peripheriegeräte.
Weiterhin sollen ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ver
brennung und Wiedergewinnung geschaffen werden, die eine Re
paratur hitzebeständiger Behälterwagen des Systems an einer
Stelle außerhalb der Vorrichtung ermöglichen, und zwar ohne
Abschalten der Vorrichtung. Dabei soll jedoch eine Abdich
tung des oberen Teils des Verbrennungs-Behälterwagens gegen
über dem unteren Wagenteil durch zusammenwirkende Seitenwän
de aus hitzebeständigem Material, die den Müll und die Wärme
im oberen Bereich des Verbrennungstunnels festhalten.
Weiterhin soll die Verbrennung von Stadtmüll unter Einwir
kung hoher Temperaturen erfolgen, um so die Erfordernis der
Reinigung der bei der Verbrennung entstehenden Abgase zu
begrenzen bzw. zu vermindern.
Weiterhin soll der Verbrennungsofen so gestaltet werden, daß
eine selbsttätige Reinigung der Behälterwagen und eine selbst
tätige Inspektion der Abzugslöcher möglich ist, um so eine
Phasentrennung der wiederverwertbaren Materialien auf der Grund
lage des Schmelzpunkts jedes Materials zu erleichtern.
Schließlich soll ein ökonomisches Verfahren geschaffen werden,
mit dessen Hilfe die wiederverwertbaren Materialien gesondert
dem Verbrennungsprozeß und der Verbrennungsvorrichtung ent
nommen werden können, wobei die wiederverwertbaren Materialien
durch dieses Verfahren in Form von Stücken handhabbarer Größe
wiedergewonnen werden sollen. Zugleich aber soll die erzeugte
Verbrennungswärme zur weiteren Bearbeitung der Recycling
materialien herangezogen werden, und zwar unter Verwen
dung der in den Schmelzbereichen erzeugten, überhitzten
Gasen, die dann zur Erzeugung von überhitztem Dampf ge
nutzt werden, welcher dann zur Energieerzeugung heran
gezogen werden kann.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht in einer ein
heitlichen Verbrennungs- und Wiedergewinnungsanlage zum
kontinuierlichen Verbrennen von Stadtmüll, Kläranlagen-
Rückständen und medizinischen Abfällen, und zwar unter
bereichsmäßiger Steuerung der Temperatur für das Trennen
von wiederverwertbaren Materialien auf der Basis der
Schmelzpunkte. Dabei stellt die Anlage einen kontinuier
lichen Tunnelofen dar, vorzugsweise kreisrunder Gestalt,
wobei Verbrennungswagen zur Aufnahme des Mülls vorhanden
sind, die durch den Tunnelofen unterschiedlicher Tempe
raturbereiche hindurch gefahren werden, um so die ver
brennbaren Materialien zu verbrennen und die Verbrennungs
wärme für weitere Verfahrensstufen zu nutzen. Metalle und
Glas werden in verschiedenen Schmelzbereichen getrennt und
durch in den Wagen befindliche Abzugslöcher abgeführt, wo
rauf diese Materialien in wassergefüllten Behältern ge
sammelt werden, die sich unterhalb der Wagen befinden. Die
Anlage weist außerdem Mittel zum Aufladen, Formen und Ver
dichten des zu verbrennenden Mülls, Mittel zum Aufbringen
medizinischer und von Kläranlagen stammender Abfälle oben
auf dem verdichteten Müll vor dessen Verbrennung, Mittel
für eine Schwerkraftreinigung der Wagen und eine Einrich
tung zur Inspektion, zum Austausch und zur Reparatur der
Wagen ohne Unterbrechung des Verbrennungsvorgangs auf.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung bei
spielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht eine Ausführungsform der
kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Verbren
nungsofen,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch den Über
tragungsbereich der den Müll aufnehmenden
Verbrennungswagen,
Fig. 3A eine Seitenansicht des Übertragungsbereichs
für die den Müll aufnehmenden Verbrennungs
wagen,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Bereichs zur Ab
förderung der Asche und der Rückstände,
Fig. 4A eine Ausführungsform der Halterung zum
Festhalten der den Müll aufnehmenden Ver
brennungswagen im Entladebereich,
Fig. 5 schematisch eine Draufsicht auf eine Vor
richtung mit geradlinigem Verfahrens
ablauf,
Fig. 6 ein Temperaturdiagramm des Verbrennungs
vorgangs.
Eine Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung nach
der Erfindung ist in Draufsicht in Fig. 1 dargestellt. Die
Verbrennungs- und Recyclingvorrichtung dieser Ausführungsform
dient zur Verarbeitung des städtischen Abfalls einer Stadt
mit einem Müllanfall von etwa 500 Tonnen pro Tag. Der Innen
durchmesser des Ofens beträgt etwa 30 m und der Verbrennungs
tunnel besitzt eine Breite von etwa 4,3 m. Dabei existieren
dann etwa 31 Verbrennungswagen, die in Fig. 1 beziffert dar
gestellt sind. Auf die Müll-Verbrennungswagen wird eine Müll
schicht von etwa 90 cm aufgebracht, was zu einem Freiraum von
etwa 90 cm zwischen der Oberseite des Mülls und der Decke des
Verbrennungstunnels am Ofeneingang führt. Dieser Abstand ist
notwendig zur Erreichung einer langsamen Verbrennung, also
einer Verschwelung, der verbrennbaren Stoffe im Anfangsbereich
des Verbrennungsabschnitts der Verbrennungsvorrichtung. Die Er
findung wird nun in der Weise beschrieben, daß dem Verfahrens
ablauf und den zugehörigen Einrichtungen gefolgt wird, und zwar
vom Müll-Beladungsbereich 10 über den gesamten Verbrennungs
prozeß bis zur Trennung der Asche und Stahlreste und der In
spektion der Verbrennungswagen. Weiterhin werden dann die Mit
tel zur Inspektion und zum Ersatz beschädigter oder unbrauch
barer Müll-Verbrennungswagen beschrieben, wobei diese Mittel
unmittelbar vor dem Müll-Beladungsbereich des Verbrennungsofens
angeordnet sind.
Der Müll wird in einer Grube 2 (Fig. 5) oder dergleichen nahe
dem Beladebereich 10 der Verbrennungsvorrichtung gesammelt.
Der Müll wird dann beispielsweise mittels eines Krans, einem La
der (nicht dargestellt) zugeführt, aus dem der Müll durch Schwer
kraft auf die Müll-Verbrennungswagen 12 gelangt. Dabei wird
der Lader immer im vollen Zustand gehalten, um eine Abdichtung
der Verbrennungsvorrichtung gegenüber der Umgebungsluft sicher
zustellen und eine Schwerkraftbeladung zu einem unteren Formungs
teil des Laders zu gewährleisten, die eine Formungsrinne 14
aufweist. Die in Fig. 1 in gestrichelten Linien dargestellte
Laderinne 14 konzentriert und formt den Müll auf dem Ver
brennungswagen 12. Dabei hat die Laderinne eine Abdeckung,
um so die Höhe des Mülls auf dem Verbrennungswagen zu steu
ern und die erwähnte Höhe des Mülls von etwa 90 cm zu errei
chen; außerdem besitzt die Rinne Seitenwände, welche die
Müllmasse so formen, daß zwischen der Müllmasse und den Sei
tenwänden des Verbrennungsofens ein Freiraum bleibt. Nach
dem Passieren der Formungsrinne 14 hat die Müllmasse eine
Gestalt gemäß Fig. 2, wobei der Querschnitt im wesentlichen
trapezförmig ist. Diese Formung der Müllmasse stellt sicher,
daß Luft und Wärme die Müllmasse an drei Seiten umströmen
kann und darüberhinaus ein Eintreten der Wärme in die Müll
masse ermöglicht wird. Damit wird sowohl das Austreiben von
Feuchtigkeit aus der Müllmasse als auch deren Verbrennung
beschleunigt.
Die Müll-Verbrennungswagen 12 werden pneumatisch durch üb
liche, nicht dargestellte Mittel, beispielsweise hydrauli
sche Stößel oder ähnliche in Trockentunneln eingesetzte Mit
tel, aus dem Beladebereich 10 in den Verbrennungsbereich
20 der Verbrennungsvorrichtung gestoßen bzw. transportiert.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, weisen die Müllver
brennungswagen (12) eine hitzebeständige Oberfläche als Trag-
und Aufnahmefläche zum Hindurchfördern des Mülls durch den
Verbrennungsofen auf. Zusätzlich sind in den Wagen 12 Ab
stichlöcher 22 vorgesehen, um wiedergewinnbares schmelzba
res Material, wie etwa Aluminium, metallische Legierungen
und Glas abtrennen zu können, wenn während des Vorgangs des
Verbrennens und der Fraktionierung die Schmelztemperaturen
dieser Materialien erreicht werden. Der Unterbau der Wagen
12 kann üblichen Brenntunnelwagen entsprechen, wie sie in
der Ziegeleitechnik Verwendung finden. Die Wagen 12 weisen
einen Bodenrahmen 24 aus Stahl auf, an welchem die unteren
Schienenräder der Wagen 12 befestigt sind. Der Bodenrahmen
kann aus 20 cm - Baustahlschienen bestehen, die mit einem Ba
sismetall überdeckt sind, beispielsweise einem 20 Gauge gal
vanisierten Wellblech. Über dem Stahl-Bodenrahmen 24 ist
eine isolierende, hitzebeständige Schicht 26 angebracht,
die aus feuerfester Schamotte oder einem ähnlichen isolie
renden, hitzebeständigen Material bestehen kann. Im allge
meinen genügt für diese Isolierschicht ein hitzebeständi
ges Material einer Dichte von 1,1 kg/m3 und einer oberen
Temperaturgrenze von 980°C. Über der isolierenden hitzebe
ständigen Schicht 26 befindet sich eine Schicht 28 aus
dichtem, hitzebeständigem Auskleidungsmaterial, vorzugswei
se Aluminiumoxyd oder einem ähnlichen dichten hitzebeständi
gen Material einer oberen Temperaturgrenze von etwa 1150°C.
Die Oberflächenschicht 29 des Verbrennungswagens kann aus
hochverpresster Tonerde oder gegossenem hitzebeständigem Ma
terial einer Dicke von etwa 15 cm bestehen, wobei die hitze
beständige Oberfläche glatt sein soll. Gemäß Fig. 2 ist die
Oberfläche 29 des Wagens 12 so geformt, daß sie von allen
Seiten höher zum Mittelpunkt des Wagens 12 hin abfällt.
Durch dieses Gefälle wird eine Strömung von geschmolzenem,
wiedergewinnbarem Material zum Abstichloch 22 des Wagens
12 hin unterstützt. Um diese Strömung von geschmolzenem Ma
terial zum Abstichloch 22 hin weiter zu unterstützen können
Gleitflächen oder Strömungsrinnen 27 in die Oberfläche der
Schicht 29 eingeformt sein. Diese einer Leitung ähnelnden,
halbzylindrischen Eindrückungen in der Oberfläche können da
durch erzielt werden, daß PVC-Rohre auf die Oberfläche der
Schicht 29 angeordnet werden, und zwar unmittelbar vor der
Aufbringung der letzten 2,5 cm oder 5 cm hitzebeständigen Ma
terials, wobei dann die Rohre nach Erhärtung der hitzebestän
digen Oberfläche wieder entfernt werden.
Für ein wirkungsvolles Arbeiten der Verbrennungsvorrichtung
ist es wichtig, daß die oberen Verbrennungs- und Schmelzzo
nen des Verbrennungsofens gegenüber dem Unterwagen und den
Wiedergewinnungsbehältern isoliert sind. Eine derartige Ab
dichtung verhindert das Entweichen von Wärme und Abgasen aus
den Verbrennungs- und Schmelzzonen des Verbrennungsofens.
Die Wagen 12 laufen auf üblichen Eisenbahnschienen. Die
vorderen und hinteren Kanten dieser Wagen 12 überlappen
sich, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist. Das hydraulische An
schieben der Wagen durch den Verbrennungsofen hindurch hält
die vorderen und hinteren Kanten benachbarter Wagen unter
Druck aneinander, womit eine Abdichtung der Heizzonen des
Verbrennungsofens von den unteren Bereichen der Ofenkonstruk
tion erreicht wird. In der Draufsicht nach Fig. 3 ist dies
zwar nicht zu sehen, jedoch ist verständlich, daß die Wagen
geringfügig trapezförmig sind, um so eine Anpassung an die
bogenförmige Gestalt des Tunnels zu erhalten. Der Stahl-Unter
bau 24 der Wagen ist mit einer Metallverkleidung 23 ver
sehen, die mit einer Sandschicht 25 zusammenwirkt, um so
eine weitere Abdichtung des oberen Hochtemperaturteils des
Verbrennungsofens gegenüber dem Bereich des Verbrennungs
ofens unterhalb der Wagen zu erhalten.
Zur weiteren Abdichtung und Verhinderung eines Wärmeverlusts
im oberen Bereich des Verbrennungsofens und außerdem zur Ver
hinderung eines Abrutschens von Müll unter den Bereich der
Verbrennungsfläche des Wagens, erstreckt sich von der Kante
jedes Wagens 12 ein Flansch 30 von der hitzebeständigen
Oberfläche 29 nach außen. Der Flansch 30 wirkt mit einem
Schrägteil der Verbrennungsofen-Seitenwand 32 und einer Aus
nehmung in der hitzebeständigen Seitenwand 34 zusammen, wo
mit eine Abdichtung und ein Festhalten des Mülls erreicht
wird.
Der Müll wird in einem Zwischenlagerschacht 2 (Fig. 5) nah
benachbart dem Beladebereich 10 untergebracht. Dann wird
der Müll in den schematisch in Fig. 1 dargestellten Füll
schacht 14 gebracht. Am Ausgang des Füllschachts wird der
Müll auf die Wagen 12 geladen, und zwar etwa 90 cm hoch
und derart geformt, daß sich in etwa ein trapezförmiger Quer
schnitt ergibt, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Erreicht
wird dies durch eine tunnelartige Form des Füllschachts an
dessen unteren Auslaß, um so den Müll kompakt in die ge
wünschte Gestalt zu bringen. Der obere Ladebereich (nicht
dargestellt) des Füllschachts kann als üblicher Einfüll
trichter ausgebildet sein, um so das Beladen des Füll- und
Formungsschachts 14 mit Müll zu erleichtern. Die Lade-
und Formungsschächte werden stets in gefülltem Zustand ge
halten, um so den Verbrennungsofen gegenüber der Umgebungs
luft abzudichten und einen wesentlichen Druck am unteren
Ende der Formungsschächte zu erhalten, was die Verdichtung
der Müllmasse unterstützt.
Vor dem Eintritt der Wagen 12 in den Verbrennungsbereich
20 des Verbrennungsofens sind zwei Ladeöffnungen vorge
sehen, und zwar hinter dem Lade- und Formungsschacht 14,
um so die Aufbringung von Schlamm und medizinischem Ab
fall auf der geformten Müllmasse zu ermöglichen. Dabei dient
die Öffnung 16 (Fig. 1) zur Schwerkraftzuführung von
Schlamm auf die Oberfläche der Müllmasse. Dieser Schlamm
kann von einer Wasserbehandlungs- oder Kläranlage stammen,
die sich in der Nähe des Verbrennungsofens befindet. Damit
wird eine umweltfreundliche und wirkungsvolle Behandlung
derartigen Schlamms ermöglicht. Eine zweite Öffnung 18 ist
in der Decke des Verbrennungsofens vor der Verbrennungszo
ne 20 vorgesehen, durch welche hindurch medizinischer Ab
fall auf die Oberfläche der geformten Müllmasse aufgebracht
werden kann. Übliche Schwerkraft-Fülltrichter können mit den
Öffnungen 16 und 18 in Verbindung stehen, um so den Schlamm
und den medizinischen Abfall auf die geformte Müllmasse auf
zubringen. Um den Verschluß des Verbrennungsofens gegenüber
der Umgebungsluft aufrecht zu erhalten kann im unteren Be
reich des Schwerkraft-Zuführtrichters eine nicht gezeichne
te Ladevorrichtung vorgesehen sein, etwa eine drehbare Lade
scheibe mit einer Mehrzahl von Behältern für das Einbringen
des Schlamms und des medizinischen Abfalls. Dabei sind außer
dem Mittel vorgesehen, um die Menge an zuzuführendem Schlamm
und/oder medizinischem Abfall in gewünschter Weise festzulegen.
Nach Aufbringen des medizinischen Abfalls tritt der Wagen 12
in die Verbrennungszone 20 des Verbrennungsofens ein. In
diesen Bereich wird der Müll entwässert und die verbrennbaren
Materialien des Mülls werden einer Verbrennung zugeführt. Da
bei können flache Decken-Flammenbrenner 31 verwendet werden,
wie sie auch in üblichen Drehöfen Verwendung finden. Gemäß
Fig. 1 werden etwa 20 flache Flammenbrenner verwendet um zu
sätzliche Hitze zu erzeugen und so sowohl eine Trocknung der
Müllmasse zu bewirken als auch eine Verbrennung des verbrenn
baren Teils der Müllmasse zu erleichtern. Die Verwendung fla
cher Flammenbrenner im Verbrennungsbereich 20 verstärkt die
Gasströmung in der und um die Müllmasse, reinigt die Ofen
decke und verhindert einen Niederschlag von Ruß und ähnlicher
Rückstände an der Decke und an den Seitenwänden des Verbren
nungsofens. Um Explosionen infolge einer schlagartigen Ver
brennung von im Verbrennungsbereich befindlichen halbverbrann
ten Abgasen zu vermeiden wird vorzugsweise im Verbrennungs
bereich eine Atmosphäre mit niedrigem Sauerstoffanteil und
Überdruck verwendet. Um diese zu schaffen wird ein Teil der
Hochtemperatur-Abgase aus der Leitung 43 über die Leitung
91 dem vordersten Bereich der Verbrennungszone zugeführt,
unmittelbar stromabwärts der öffnung 18 für den medizini
schen Abfall und dieses Abgas wird dann unmittelbar mittels
einer Injektorleitung 4 und einer damit verbundenen, üblichen
Injektordüse in den Verbrennungsbereich eingeleitet. Dies be
wirkt eine Überdruck-Zufuhr von sehr heißem und wenig Sauer
stoff enthaltendem Gas in den Verbrennungsbereich. Der nied
rige Sauerstoffanteil verhindert eine schlagartige Ver
brennung entzündeter Brennstoffe, während der Überdruck die
Bewegung der Verbrennungsgase unter entzündeten Brennstoff
stromabwärts gegen den Hochtemperatur-Schmelzbereich des Ver
brennungsofens hin beschleunigt.
Die Temperatur am Eingang des Verbrennungsbereichs 20 be
trägt etwa 205°C. Verständlicherweise beinhalten die Wagen
12 Wärme, welche der Müllmasse während des Lade- und For
mungsvorgangs zugeführt worden ist. Zusätzlich sind Brenner
in allen denjenigen Bereichen des Verbrennungsofens vorge
sehen, wo es notwendig ist, einen Abfall der Temperatur un
ter etwa 180°C zu vermeiden, um so Beschädigungen des hitze
beständigen Materials an den Wagen 12 infolge von Phasen
änderungen des hitzebeständigen Materials bei niedrigen Tem
peraturen zu vermeiden. Die Aufrechterhaltung einer Mindest
temperatur verlängert die Lebenszeit der hitzebeständigen Bau
teile der Wagen 12 und verbessert die Wirtschaftlichkeit
infolge der langen Lebenszeit des hitzebeständigen Materials
und der niedrigen Austausch- und Reparaturkosten.
Ein Feuchtigkeits-Sammelbehälter 39 ist unter dem Anfangs
teil des Verbrennungsbereichs 20 vorgesehen, in welchem Was
ser und Feuchtigkeit gesammelt wird, die aus den Abzugslöchern
22 der Wagen 12 zu Beginn des Erhitzungs- und Verbrennungs
prozeßes austritt. Die Temperatur am Auslaß der Verbrennungs
zone 20 beträgt etwa 550°C. Die Wärme der Verbrennung und der
während der Verbrennung sich entwickelnden Gase wird stromab
wärts in den Schmelzbereich des Verbrennungsofens geleitet,
und zwar durch ein oder mehrere, nicht gezeichnete Induktions
gebläse, die an der Decke des Ofens angebracht sein können,
und zwar stromabwärts der Verbrennungszone, insbesondere am
Ende der Glasschmelzzone, unmittelbar vor der Kühlzone, wie
durch Gasinduktionsgebläse 43 von Fig. 1 angedeutet. Die
Anordnung zusätzlicher Induktionsgebläse im Verbrennungsofen
erfordert eine Mehrzahl von Gebläseleitungen zur Beschleuni
gung des gewünschten Gasflusses und zur Aufrechterhaltung eines
geeigneten Drucks während der Verbrennungs- und Schmelzpunkt-
Fraktionierung.
Die Induktionsgebläseleitung 43 am Ende der Glasschmelzzone
ist mit einem nicht gezeichneten Induktionsgebläse versehen,
das auf der kühlen Seite eines Wärmetausches oder eines Ab
wärmekochers angeordnet ist. Der Wärmetauscher oder Abwär
mekocher kann dazu verwendet werden, benachbarte Energie
erzeuger mit überhitztem Dampf zu versorgen, so daß also
diese Energieerzeuger mit Abwärme gespeist werden. Wie be
reits vorab erwähnt, kann ein Teil der heißen, wenig Sauer
stoff enthaltenden Abgase aus der Leitung 43 der Verbren
nungszone über die Leitung 91 zugeführt werden, um sofort
eine heiße Atmosphäre mit niedrigem Sauerstoffanteil zu
schaffen und am Eingang der Injektorleitung 4 einen Über
druck zu erzeugen.
Je nach der Größe des Verbrennungsofens ist eine Vielzahl
von Induktionsgebläsen zur Steuerung der Abgasströmung aus
dem Verbrennungsbereich in den eine höhere Temperatur auf
weisenden "Feuerbereich" des Verbrennungsofens vorgesehen. Die bevor
zugte Gasströmung ist in Fig. 1 durch Pfeile am Außen- und
Innenumfang dargestellt. Der Abgasstrom aus Verbrennungs
gasen wird auf 1100°C und darüber gebracht und reinigt wir
kungsvoll den Abgasstrom durch Oxydation der toxischen Ab
gase, der Partikel, der Dämpfe und dergleichen, die sich
im Abgasstrom befinden. Damit wird die Nachbehandlung der
Gase vermindert, die von den jeweiligen Behörden vorge
schrieben ist. Die in der Verbrennungszone 20 entstehende
Verbrennungswärme wird stromabwärts abgeführt, womit sich
der Bedarf an von außen zuzuführender Energie vermindert,
die notwendig ist, die Temperaturen in den Schmelzbereich
auf 1150°C und darüber zu bringen. Die gemäß Fig. 1 im Ver
brennungsofen hervorgerufene Gasströme wird durch die
Pfeile angedeutet, die sich am nächsten dem Umfang der Ofen
wände befinden.
Die Schmelzbereiche des Verbrennungsofens sind in zwei
Schmelzsammelzonen unterteilt, nämlich die Zone für Alu
minium und metallische Legierungen und die Zone für Glas.
Wenn dies auch nicht dargestellt worden ist, so ist es doch
möglich, eine dritte Schmelzzone für Stahl hinzuzufügen, in
welcher Stahlreste geschmolzen werden. Die Temperatur dieser
Zone muß dann 1550-1700°C erreichen und dabei sind dann für
das Material der Wagen und dasjenige dieses Ofenbereichs sol
che hitzebeständigen Stoffe zu verwenden, welche diesen Tem
peraturen zu widerstehen vermögen. Gemäß Fig. 1 sind über dem
Schmelzbereich Hochgeschwindigkeitsbrenner 40 vorgesehen,
die an der Ofendecke angebracht sind. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 1 sind etwa 180 Hochgeschwindigkeitsbrenner, und
zwar jeweils sechs Brenner nebeneinander, in den Schmelzbe
reichen des Verbrennungsofens vorgesehen. Diese Hochgeschwin
digkeitsbrenner werden in den Schmelzbereichen des Ofens dazu
verwendet, das Eindringen von Wärme in den Rest der Müllmasse
zu beschleunigen, jegliches noch bestehende verbrennbare Rest
material wegzubrennen und einen Hitzestau sicherzustellen, der
zu einem vollständigen Schmelzen aller wiedergewinnbaren Be
standteile der Müllmasse führt. Der Bereich für das Aluminium
und die metallischen Legierungen weist Temperaturen zwischen
550 und 850°C auf. Im Bereich zwischen 550 und 750°C schmilzt
in der Müllmasse vorhandenes Aluminium und wird über die Löcher
22 unmittelbar in einen mit Wasser gefüllten Sammelbehälter
37 abgeführt. Sobald die Aluminiumschmelze das Wasser im Be
hälter 37 berührt, kommt es zu einer Bildung von Aluminium
kügelchen, die dann am Außenumfang des Sammelbehälters gesam
melt werden. Der Boden des Behälters ist gemäß Fig. 2 abge
schrägt, so daß sich die Metallkügelchen aufgrund der Schwer
kraft gegen den Umfang des Behälters bewegen. Die abgeschräg
ten Wände des Behälters 37 können, wenn auch in Fig. 2 nicht
dargestellt, so geformt werden, daß V-förmige Kanäle entstehen,
was die Bildung von Metallpellets aus der Schmelze erleichtert.
Beispielsweise kann ein übliches Winkeleisen an den Wänden an
gebracht werden, um die Pelletbildung zu erleichtern. Die me
tallischen Legierungen schmelzen bei einer höheren Temperatur,
nämlich etwa 750-900°C. Wie im Fall von Aluminium werden auch
die in der Müllmasse enthaltenen Legierungsanteile geschmolzen
und über die Abzugslöcher 22 in einen mit Wasser gefüllten
Sammelbehälter eingeführt. Nach Berührung des Wassers im
Container bildet auch diese Metallschmelze Pellets, die dann
am Außenumfang des Behälters gesammelt werden. Die gesammel
ten metallischen Pellets stellen ein Gemisch aus allen Metal
len dar, die in dem Temperaturbereich dieser Zone schmelzen.
Es mag wünschenswert sein zu verhindern, daß bei der Pellet
bildung entstehender Dampf in den Trocknungsbereich eindringt.
Um dies zu vermeiden kann über den Behälter eine geschlitzte
Abdeckung gelegt werden. Der Schlitz muß eine genügende Breite
haben, um ein Einströmen der Schmelze aus den Löchern 22 zu
zulassen, wobei Gebläse vorgesehen sein können, um den entste
henden Dampf in die Atmosphäre abzuführen.
Schließlich tritt die Müllmasse in den Glasschmelzbereich ein.
Die Temperatur in diesem Glasschmelzbereich liegt zwischen
850 und 1200°C. Wie bei den vorher beschriebenen wieder zu
gewinnenden Schmelzen wird das geschmolzene Metall durch die
Löcher 22 der Wagen 12 in einen wassergefüllten Glassam
melbehälter abgezogen. Das geschmolzene und wiedererstarrte
Glas wird gesammelt und kann als Basismaterial bei der übli
chen Glasherstellung dienen. Gemäß Fig. 2 ist der Umfang der
Behälter 37 mit einem Bodenauslaß 41 versehen, um den Ab
transport des wieder zu verwendenden Materials zu einem För
derer (nicht dargestellt) zu erleichtern. Jeder der Recycling
behälter 37 ist von den anderen Behältern abgetrennt, um
eine Vermischung und damit Verschmutzung der wiederzugewin
nenden Materialien zu vermeiden. Wie bereits erwähnt, kann
eine Hochtemperaturzone vorgesehen werden, um das Schmelzen
von Stahl zu erleichtern, der sich in der Müllmasse befindet.
Um jedoch die bei diesem Hochtemperatur-Verbrennungsverfahren
erforderliche Glasreinigung zu erreichen, sind Temperaturen
zwischen 1500 und 1650°C nicht erforderlich. Die Steuerung
von Temperaturen ist auf dem Gebiet der Trocknungstunnels und
der Öfen bekannt. Die Steuerungen für die Überwachung und die
Steuerung der Temperaturen im Verbrennungsbereich und in den
verschiedenen Schmelzbereichen können Pyrometer, Thermoele
mente und dergleichen enthalten, die dann bei ihrer Erwär
mung zur Überwachung und Steuerung der Temperaturen, der Gas
zusammensetzungen und der Drücke in den jeweiligen Bereichen
des Verbrennungsofens dienen. Der Verbrennungsofen kann mit
Luftdüsen versehen sein, welche die Verbrennung unterstützen
und Turbulenzen im Verbrennungsbereich 20 und in anderen
Bereichen des Ofens herbeiführen, um so die Strömung der Ab
gase aus der Verbrennungszone 20 in die heißeren Schmelz
zonen sowie eine Oxydation der Abgase und der in diesen ent
haltenen Teilchen zu fördern.
Ein Luftvorhang 45 ist nach dem Glasschmelzbereich vorge
sehen, und zwar etwa sechs Wagenlängen oder etwa 9-10 Me
ter nach der letzten Reihe von Hochgeschwindigkeitsbrennern
40 im Verbrennungsofen. Gemäß Fig. 1 ist der Luftvorhang
stromabwärts der Induktionsgebläseleitung 43, die zu einem
üblichen Wärmetauscher und zu einem Induktionsgebläse führt,
angeordnet. Der Druck des Luftvorhangs wird durch ein Gebläse
46 abgeglichen, das stromaufwärts der Aschen- und Rück
standsstation 48 (Fig. 1) angeordnet ist. Das Abgasgebläse
46 und die zugehörige Leitung 90 führen einen Teil der
heißen Abgase den Brennern 31 und 40 des Verbrennungsofens
zu und führen zu einer größeren Wirksamkeit dieser Brenner,
und zwar dadurch, daß vorerhitzte Luft den Injektordüsen der
Brenner zugeführt wird. Die inneren Pfeile in Fig. 1 zeigen
die Strömung der vorerhitzten Luft zu den Brennern 31 und 40
über übliche, nicht dargestellte Leitungen, wobei die Pfeile
am Druckausgleichsschacht 93 zusammentreffen. Selbstver
ständlich können auch mehrere solcher Druckausgleichsschächte
erforderlich sein, je nach den jeweiligen Verfahrensparame
tern und der Größe des Verbrennungsofens.
Die Asche und Reste auf den Wagen 12 , welche Asche, Stahl
und ähnliche unverbrennbare Materialien enthalten können, die
bei den erwähnten Temperaturen des Verbrennungsofens nicht
schmelzen, werden durch Abführen entfernt.
Wie schematisch in Fig. 4 dargestellt, wird das Abführen
der Reste in der Weise durchgeführt, daß die Wagen 12 aus
ihrer horizontalen Lage in eine Schräglage von etwa 45°
oder mehr gekippt werden. Dabei weist das Kippsystem einen
Ring mit Innenzahnung und ein Planetenrad 54 auf, die mit
einem schwenkbaren Schienenstück zusammenarbeiten, derart,
daß der Wagen nach vorne gekippt werden kann, so daß Asche
und Rückstände durch eine unter der Führungsbahn angeordne
te Öffnung fallen. Gemäß Fig. 4A wird der Wagen durch zu
rückziehbare Klinken 57 auf dem schwenkbaren Schienenstück
gehalten, wobei die Klinke 57 mit dem Unterbau des Wagens
zusammenwirkt.
Die Rückstände werden durch Schwerkraft auf ein Sieb gelei
tet. Die größeren Stücke des Rückstands, etwa Stücke aus
Stahl und ähnlichen erst bei hohen Temperaturen schmelzen
den Metallen, werden auf dem Sieb zurückgehalten und aufge
sammelt. Die Asche dagegen fällt auf das Sieb und wird mit
tels eines Förderers 51 zu einem Sammel- und Lagerungsbe
reich transportiert. Die Asche kann auch unter einem Magneten
(nicht dargestellt) hindurchgeführt werden, um sicherzustellen,
daß auch kleinere Stahlstücke aus dem Aschenrest abgetrennt
werden. Die von Glas und Metall befreite Asche kann beispiels
weise zum Streuen von Straßen oder als Zuschlag zu Beton ver
wendet oder einfach einer Sanitäranlage zugeführt werden. Die
Asche ist inert und ungiftig, so daß sich bei ihrer Verwendung
keine Umweltprobleme ergeben. Die größeren Stücke aus unver
brannten Materialien, insbesondere Stahl, werden über eine
Rutsche 52 einem Förderer 55 zugeführt, der sie sammelt und
abführt.
Nach dem Kippen des Wagens 12 wird dieser durch eine Inspek
tionsstation 23 geführt, um sicherzustellen, daß die Abzieh
löcher 22 offen sind. Gemäß Fig. 3A kann der Inspektionsbereich
53 in einfacher Weise aus einer Lichtquelle 71 bestehen, die
unter dem Wagen 12 angeordnet ist und Licht einer über
dem Wagen 12 befindlichen Fotozelle 73 zuführt. Bei ge
eigneter Anordnung zeigt der Empfang eines Lichtstrahls
von unterhalb des Wagens durch das Loch 22 hindurch an,
daß die Abziehlöcher offen sind. Wird kein Lichtstrahl
empfangen, dann bedeutet dies, daß das Loch 22 verstopft
ist und der Wagen wird ausgesondert. Darüberhinaus kann
auch eine optische Überprüfung durch eine Person oder eine
Fernbedienungskamera erfolgen, um den Zustand des Wagens
zu überprüfen. Ein Austausch und/oder eine Reparatur des
Wagens wird, bei Bedarf, im Übergangsbereich 60 des Verbren
nungsofens durchgeführt.
Gemäß den Fig. 3 und 3A ist der Wagen-Übergangsbereich, in
Fig. 1 mit 60 bezeichnet, mit Falttüren 61 versehen, die
einen Zugang zu einem Wagen erlauben, der entfernt oder
repariert werden muß. Die Übergangsspur und der Wagen-Repa
raturbereich sind am besten aus Fig. 1 ersichtlich. Die Über
gangsspur 62 erlaubt die Überführung des Wagens in einen Repa
raturbereich, der sich innerhalb der Kreisfläche befindet, die
durch den Ofen gegeben ist. Die Übergangsspur erlaubt auch
den Austausch des zu entfernenden Wagens gegen einen neuen
oder reparierten Wagen. Auf der Übergangsspur 62 ist ein
Übergangswagen 63 angeordnet, der, wenn er sich an seinem
Platz befindet, den Teil der Schienenspur im Wagen-Übergangs
bereich 60 darstellt. Soll ein Wagen 12 ausgetauscht werden,
dann verschiebt der Übergangswagen 63 auf der Spur 62 die ge
samte Konstruktion innen gegen den Reparaturbereich. Ein ähn
licher Übergangswagen 63 wird auf der Spur 62 transportiert,
um so den entfernten Wagen und den Wagenunterbau sofort zu
ersetzen und eine begrenzte Unterbrechung der Wagenbewegung
innerhalb des Verbrennungsofens zu ermöglichen. Der Übergangs
wagen 63 und der mit ihm einstückige Schienenabschnitt bleiben
an ihrer Stelle ebenso wie der Teil der Ofenspur im Übergangs
bereich 60, und zwar bis ein erneuter Wagenaustausch erforderlich
ist, zu welchem Zeitpunkt dann die Falltüre 61 angehoben und
der Wagen 12 für einen sofortigen Austausch entfernt wird.
Aus Fig. 1 ergibt sich, daß der innere Teil des Verbrennungs
bereichs dazu verwendet wird, den Wagen zu reparieren. Übliche
Umschaltelemente für die Spur werden dabei in diesem Bereich
verwendet, um ein einfaches und wirkungsvolles Handhaben des
Wagens 12 zu ermöglichen.
Der Aufbau des Verbrennungsofens entspricht üblicher Bauart,
wie man sie von Tunnelöfen in der Ziegelei-oder Porzellan
technik kennt. Für die innere Oberfläche des Verbrennungs
ofens wird ein hitzebeständiges Material verwendet, das den
im Ofen auftretenden Temperaturen angepaßt ist, und zwar
jeweils bezogen auf den jeweiligen Ofenbereich, wobei der
Änderungsbereich der Temperatur, die atmosphärischen Bedingungen
und ähnliche Parameter, welche Einfluß auf die erforderliche
Stabilität und Widerstandsfähigkeit des hitzebeständigen
Materials haben, zu berücksichtigen sind. In der Verbrennungs
zone des Verbrennungsofens kann im allgemeinen ein hitze
beständiges Material vergleichsweise geringerer Temperatur
beständigkeit aber mit glatter Oberfläche verwendet werden.
Das hitzebeständige Material der Schmelzzone dagegen kann
unterschiedlich sein, etwa Tonerde niedrigerer Temperatur
beständigkeit in den Anfangsbereichen und Tonerde hoher Dich
te in den Hochtemperaturbereichen, insbesondere dem Glas
schmelzbereich. Das Temperaturprofil des Verbrennungsofens
ist in Fig. 6 dargestellt. Die Außenkonstruktion des Ofens
kann eine übliche Stahlkonstruktion mit isolierendem und
hitzebeständigem Ton sein, etwa wie bei vergleichbaren Öfen
in der Ziegelei- und Porzellanindustrie.
Die Ausführungsform nach Fig. 1 betrifft einen Verbrennungsofen
kreisrunder Gestalt. Wie in Fig. 5 gezeigt ist, kann der Ofen
aber auch geradlinig gestaltet sein. Die Schemaskizze von
Fig. 5 zeigt einen solchen Verbrennungsofen geradliniger
Gestalt. Der Hauptunterschied zwischen einer geradlinigen
und einer kreisrunden Ausführung ergibt sich beim Übergang
der Wagen 12 vom Ende des geradlinigen Ofens zurück zu dessen
Eingangsbereich. Dieser Übergang erlaubt eine stärkere Ab
kühlung der Wagen 12, was im allgemeinen unerwünscht ist,
und zwar sowohl bezüglich der Stabilität des hitzebeständigen
Materials als auch der Energieerhaltung im Wagen 12. Je heißer
der Wagen bleibt, um so stärker wird die Verminderung des
Feuchtigkeitsinhalts der Müllmasse im Lade- und Formungsbe
reich des Ofens sein.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das darge
stellte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr sind diesem
gegenüber zahlreiche Abwandlungen möglich, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen.
Claims (23)
1. Verbrennungs- und Recyclinganlage für wiederge
winnbares Material zur Verarbeitung einer Abfall
masse, mit
- a) einem Verbrennungsofen, der einen Müll-Ladebereich, einen Verbrennungsbereich für die Verbrennung von in der Abfall masse enthaltenen brennbaren Materialien, einen Wiederge winnungsbereich zum Schmelzen und selektiven Sammeln von in der Abfallmasse enthaltenen Metall- und Glasbestandtei len und einem Rückstandsbereich für die Entfernung nicht verbrennbarer Asche und von Materialien mit einem Schmelz punkt höher als die im Verbrennungsofen erreichbaren Tem peraturen aufweist,
- b) Transportelementen zum Transport der Abfallmasse in den Verbrennungsofen, bestehend aus einer beweglichen Unter lagefläche für die Abfallmasse mit Elementen zum Abfüh ren geschmolzener Komponenten der Abfallmasse,
- c) Förderelementen zum Fördern der Transportelemente in den Verbrennungsofen,
- d) Wärmeerzeugern zum Erzeugen zusätzlicher Wärme im Ver brennungsofen über die Wärme hinaus, die während der Verbrennung der verbrennbaren Teile der Abfallmasse ent steht, und
- e) Förderelementen zum Fördern der gasförmigen und teilchen förmigen Verbrennungsprodukte aus dem Verbrennungsbereich in den Wiedergewinnungsbereich des Verbrennungsofens.
2. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Temperaturen
im Wiedergewinnungsbereich des Verbrennungsofens
zwischen etwa 550 und 1250°C liegen.
3. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Temperaturen
im Verbrennungsbereich des Verbrennungsofens zwischen
etwa 150 und 260°C liegen.
4. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Rückstands
bearbeitungselemente aus Elementen bestehen, welche
die Unterlagefläche der Transportelemente für die Abfallmasse
in eine solche Lage bringen, daß die Rückstände durch Schwer
kraft von der Unterlagefläche entfernbar sind.
5. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Transport
elemente aus Wagen aus hitzebeständigem Material be
stehen und deren Unterlageflächen für die Abfallmasse derart
gestaltet sind, daß eine Strömung aus geschmolzenem Material
zu einer Öffnung in der Unterlagefläche erleichtert wird, wo
bei die Öffnung mit einem Sammelelement für die Abführung des
geschmolzenen Materials in Verbindung steht.
6. Anlage nach Anspruch 5, bei welcher die Öffnung ein
Abziehloch ist, das mit einem wassergefülltem Behäl
ter in Verbindung steht, der unterhalb des Transportelements
angeordnet ist.
7. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Förderele
mente zum Fördern der Transportelemente innerhalb
des Verbrennungsofens aus einer Schienenbahn bestehen, auf
denen Räder laufen, die an einem Bodengestell für die den
Abfall tragende Unterlagefläche angebracht sind.
8. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Unterlage
fläche für die Abfallmasse eine einstückige Platte
aus hitzebeständigem Material ist.
9. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Wärmeer
zeuger zur Erzeugung zusätzlicher Wärme für den Ver
brennungsofen aus einer Mehrzahl flacher Flammenbrenner be
stehen, die in der Verbrennungszone des Verbrennungsofens an
geordnet sind, sowie aus einer Mehrzahl von Hochgeschwindig
keitsbrennern, die in dem Wiedergewinnungsbereich des Verbrennungs
ofens angeordnet sind.
10. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher die Förderele
mente zum Transportieren der gasförmigen und teil
chenförmigen Verbrennungsprodukte aus dem Verbrennungsbe
reich in den Wiedergewinnungsbereich ein Induktionsgebläse
aufweisen, das zwischen dem Wiedergewinnungsbereich und den
Rückstandselementen angeordnet ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, bei welcher die vom Induk
tionsgebläse abgeförderten Gase einem Wärmetauscher
zugeführt werden.
12. Anlage nach Anspruch 11, bei welcher das Induktions
gebläse auf der kalten Seite des Wärmetauschers ange
bracht ist.
13. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher Entfernungs- und
Austauschelemente für die Entfernung und den Austausch
der Transportelemente vorgesehen sind, die einen Übertragungs
wagen aufweisen, der an den Transportelementen befestigt ist und
dies aus den Baugrenzen des Verbrennungsofens heraus zu einem
Reparaturbereich transportiert, der außerhalb der Baugrenzen des
Verbrennungsofens angeordnet ist.
14. Anlage nach Anspruch 1, bei welcher der Abfall-Lade
bereich Verdichtungs- und Formungselemente aufweist,
welche die Abfallmasse auf der Abfallmassen-Unterlagefläche
verdichten und formen.
15. Anlage nach Anspruch 14, bei welcher die Verdichtungs-
und Formungselemente aus einem Abfall-Abgabeschacht
und einer Trichteröffnung bestehen, wobei die Seitenflächen
schräg verlaufen, um auf der Unterlagefläche eine Abfallschicht
zu bilden, die etwa 90 cm dick ist und deren seitliche Seiten
flächen von den Seitenwänden des Verbrennungsofens schräg hin
wegverlaufen.
16. Verfahren zum Verbrennen und zum selektiven Sammeln
wiederverwendbarer Materialien einer Müllmasse, bei dem
- a) die Müllmasse auf Transportelemente geladen wird, die eine Unterlagefläche für die Müllmasse und Ele mente aufweisen, die eine Entfernung von geschmol zenen Komponenten aus der Müllmasse ermöglichen,
- b) die Müllmasse in eine Verbrennungszone transportiert wird, die einen Teil des Verbrennungsofens darstellt, wobei Wärme im Überschuß zur Verbrennungswärme der Müllmasse bereitgestellt wird, um die Verbrennung der brennbaren Bestandteile der Müllmasse zu beschleuni gen,
- c) die geschmolzenen Bestandteile der Müllmasse bereichs mäßig nach dem Schmelzpunkt der jeweiligen Teile der Müllmasse zonenmäßig getrennt werden, und zwar durch Öffnungen in der Unterlagefläche für die Müllmasse, durch die hindurch die geschmolzenen Bestandteile auf grund der Schwerkraft abfließen,
- d) die geschmolzenen Bestandteile der Müllmasse für eine Weiterbearbeitung gesammelt werden und
- e) Mittel zur Entfernung der nicht-brennbaren und einen Schmelzpunkt über der während des Verfahrens erreich baren Maximaltemperatur aufweisenden Bestandteile be reitgestellt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die während der
bereichsmäßigen Trennung der geschmolzenen Bestand
teile des Mülls erreichbaren Temperaturen zwischen 550 und 1250°C
liegen.
18. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die Unterlage
fläche eine Fläche aus hitzebeständigem Material ist,
die eine Öffnung aufweist, um einen Schwerkraft-Abfluß von ge
schmolzenen Bestandteilen des Mülls von dieser Fläche weg zu
ermöglichen.
19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die Unterlage
fläche nach innen gegen die Öffnung hin schräg ab
fällt, um so das Abfließen der geschmolzenen Bestandteile
des Mülls zu erleichtern.
20. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem Mittel vorge
sehen sind für eine verstärkte Strömung von erzeug
ten Verbrennungsgasen in die Bereiche höherer Temperatur des
Verbrennungsofens, um so eine Reinigung der entweichenden Ga
se durch eine Hochtemperatur-Oxidation mitgeführter Feststoff
teilchen und toxischer Dämpfe zu erreichen.
21. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die im Prozeß
erzeugte Wärme dadurch genutzt wird, daß ein Teil
dieser Wärme in den Prozeß zurückgeführt und ein Teil der
heißen Gase Wärmetauschern zugeführt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Müll-Lade
elemente eine verdichtete und geformte Müllschicht
auf der Unterlagefläche bilden.
23. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem Mittel zum
Austausch unwirksamer Müll-Unterlageflächen vorge
sehen werden.
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