DE4037660C2 - Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation - Google Patents
Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder HüftluxationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Orthese zur Behandlung einer
Hüftdysplasie und/oder einer Hüftluxation.
Die Behandlung von Hüftdysplasien und Hüftluxationen hat
sich im Laufe von Jahrzehnten entwickelt. Dabei werden die
jeweiligen Methoden im wesentlichen nach den Kriterien
- - Art der Fixation
- - Position der Beine
- - Reluxationssicherheit
- - behandlungsbedingte Schäden des Hüftkopfes
unterschieden.
Methodisch steht die starre Fixation einerseits der funk
tionellen Behandlung mit in Maßen freigegebenen Bewegungen
der Beine andererseits gegenüber.
Die starre Fixation ist im wesentlichen in Form der jahr
zehntelang benutzten LORENZ-Position mit je 90° gebeugten
und abduzierten Beinen bekannt. In der Fachliteratur wird
indessen sowohl allgemein der Fixation als auch insbesondere
der LORENZ-Position ein gleichermaßen hoher Anteil an den
dabei zu beobachtenden Behandlungsschäden (Hüftkopfnekrose)
zugeschrieben. Außerdem sind die Behandlungsergebnisse er
nüchternd. Dies führte folglich zum Verlassen der von
A. Lorenz wissenschaftlich erarbeiteten Prinzipien.
Obwohl die funktionelle Behandlung schon relativ früh ent
wickelt wurde, fand sie nur bei nicht verrenkten Hüften
Eingang. Die Nutzung bei der Hüftverrenkung gelang erst
mit der Einführung von sogenannten Antiluxationsdrücken,
z. B. der HANAUSEK'schen Antiluxationsdrücke I (dorsoventral)
und II (kraniokaudal). Die Position ist die abgeschwächte
Beugespreizstellung 70/70°. Eine solche Stellung ist aber
ohne die spezielle Hilfen der Antiluxationsdrücke nicht
reluxationssicher.Diese Position wird auch vom Scherrer-
Bähler-Apparat genutzt. Das mit diesem Apparat mögliche
Repositionsverfahren entspricht vollinhaltlich dem Reposi
tionsverfahren mit dem Hanausek-Apparat. Es wurde bei letz
terem wegen der hohen Hüftkopfnekroserate verlassen. Der
Hanausek-Apparat wird daher nur noch zur Retention nach
Reposition mit anderen Methoden eingesetzt.
Eine Sicherung gegen Reluxation ist zwar durch eine Sperre
gegen eine Streckung der Beine möglich, wie sie in funk
tionellen Methoden der PAVLIK-Bandage und der Hoffmann-
Daimler-Bandage mit ca. 90°iger Hüftbeugung angewendet wird.
Bei ersterer ist aber das Repositionsergebnis bereits
luxierter Hüften nicht in allen Fällen sicher, letztere
ist durch eine hohe Zahl behandlungsbedingter Hüftkopf
nekrosen (Luxationsperthes) belastet.
Mit betonter Hüftbeugung wird nach den von Professor Fett
weis erarbeiteten Prinzipien in der Sitz-Hock-Stellung
(intrauterine Position) unter Wiedereinführung der Gipsfixa
tion behandelt. Diese Methode wird erfolgreich zur Reposition
eingesetzt. Die Vorgabe des Behandlungserfolgs schließt dabei
die nachholende Entwicklung der dysplastischen Hüftpfanne in
der späteren Retentionsphase zur Sicherung der Reposition
(= Rezentrierung) ein.
Die Methode von Professor Fettweis weist indessen eine Reihe
von medizinischen Nachteilen auf. Ein Nachteil besteht darin,
daß entweder eine Vollnarkose des Säuglings sowohl beim
Anlegen der ersten Gipsfixation als auch bei den notwendigen
Wechseln des Gipsverbands oder alternativ eine starke medi
kamentöse Sedierung des Säuglings erforderlich ist. Nachtei
lig ist ferner die starre Fixierung der Beine, die manchmal
allerdings durch sogenannte Trichtergipshosen methodisch
umgangen wird. Darüber hinaus ist ein häufiger Gipswechsel
aus hygienischen und nicht so sehr aus medizinischen Gründen
wegen der schwierigen Säuglingshygiene im Gips notwendig.
Ein weiterer Nachteil ist, daß Repositionsversuche der Hüfte
allein durch Hüftbeugung zu einer gewissen Rate notwendiger
operativer Hüfteinstellungen führen. Dadurch treten wieder
häufiger Repositionshindernisse gegenüber anderen Methoden,
z. B. im Vergleich zu der Extensionsreposition von Professor
Krämer auf. Auch sind Repositionsdrücke mit reiner Hüftbeu
gung nicht erzielbar. Von besonderem Nachteil ist ferner der
Zeitbedarf von minimal sechs Wochen. Hinzu tritt in vielen
Kliniken eine stationäre Behandlung des Säuglings am Beginn
der Methode. Schließlich ist noch als Nachteil zu werten,
daß im Gips die Hüfte einer sonografischen Kontrolle zwangs
läufig nicht zugänglich ist.
Mit der Hüftspreizvorrichtung gemäß der DE-OS 28 14 985
kann aufgrund der Konfiguration der Grundplatte und der
gepreizten Schienen nur eine abgeschwächte Beuge-Spreiz
stellung bis zu etwa einer die LORENZ-Position bezeichnenden
Stellung erreicht werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Orthese zu
schaffen, welche einfach aufgebaut sowie leicht handhabbar
ist und welche sowohl von der medizinischen als auch
von der hygienischen Seite aus sowie von der Mutter-Kind-
Beziehung her eine erfolgreiche schonende Reposition
einer Luxationshüfte gewährleistet.
Die erfindungsgemäßen Rumpfstützen sind so ausgestaltet,
daß sich das Gesäß eines Säuglings eindeutig in einer
schwebenden Position befindet. Die hinsichtlich ihrer
finktiven Mittelachsen unter einem zum kopfseitigen Ende
hin offenen Winkel von 60° zu der Orthesenmittellängsachse
verlaufenden Oberschenkelmulden sind außerdem
von medial nach lateral leicht ansteigend ausgearbeitet
und zentrieren so die Oberschenkel in einer Beugestellung
von 120°. Durch diese Ausbildung ist eine funktionelle
Lagerung und Fixation sichergestellt. Durch die Fixierung
der Rumpfstützen auf einer verwindungssteifen Platte wird
in Anpassung an die jeweiligen anatomischen Gegebenheiten
eines Säuglings die Lagepositionierung erheblich vereinfacht.
In Längsrichtung haben die Rumpfstützen von den
Oberschenkelmulden aus zu den kopfseitigen Endabschnitten
hin ein Gefälle. In Querrichtung steigen die Auflageflächen
jedoch von der Orthesenmittellängsachse aus an.
Dieses Ausbildung garantiert somit einen Antiluxationsdruck
in dorso-ventraler Richtung, während die Beugeposition
über den Adduktionszug den Antiluxationsdruck in
kranio-kaudaler Richtung aufbaut. Zur Erzielung dieser
Antiluxationsdrücke können die Rumpfstützen individuell
auf die anatomischen Gegebenheiten des jeweiligen Säuglings
eingestellt werden.
Zur Vermeidung einer als schädlich eingestuften Fixation
wird jetzt der Fachwelt mit der erfindungsgemäßen Orthese
eine Repositionsmethode ermöglicht, in der die intrauterine
Position mit einem Antiluxations- bzw. Repositionsdruck
kombiniert werden kann. Diese Kombination wird -
wie vorstehend bereits angedeutet - durch einen breitflächigen
Druck von ventral auf stark flektierte Oberschenkel erzielt.
Die Oberschenkel befinden sich aufgrund der Oberschenkelmulden
in der intrauterinen Position, d. h. stark gebeugt und
leicht abgespreizt, und finden so ventral eine Auflage.
Trotzdem werden dabei funktionelle Bewegungsausschläge im
Sinne limitierter Extension und Abduktion bei Zentrierungserhaltung
bzw. -folge ermöglicht. Ein solcher Rezentrierungsvorgang
wird in Beckenendlageposition über die seitlich
am Körper entlanggeführten Rumpfstützen verwirklicht. Im
Beckenbereich liegen die Rumpfstützen so eng an, daß sie die
in den Oberschenkelmulden liegenden Oberschenkel in der
Region des Trochanter major unterstützen. Proximal verlaufen
sie neben dem Rumpf und lassen diesen zwischen sich auf
einer tieferen Ebene als das Becken ruhen. Sie sind so hoch,
daß das Gesäß gerade zum Schweben gebracht wird und daß über
das Körpergewicht bei elevierten Oberschenkeln ein dorso-
kranialer Antiluxations- oder Repositionsdruck ausgeübt
wird.
Die Orthese nach der Erfindung erlaubt es, die Rezentrierung
dislozierter Hüften auf die frühe postpartale Phase zu limitieren.
Damit wird auch die Effektivität des Neugeborenen-
screening für alle Hüften, auch die erheblich dislozierten,
hinsichtlich der Therapiekonsequenz voll nutzbar.
Innerhalb kürzester Zeit wird eine Rezentrierung mit dann
vorhandener größerer oder geringerer Stabilität erzielt.
Dies ist sonografisch außerhalb der Orthese kontrollierbar.
Analog ändert sich das Bewegungsverhalten des Säuglings, der
durch die Rezentrierung vermehrte Extensionsversuche unternimmt.
Hat die Hüfte sonografisch den durch Prof. Dr. med. Graf klassifizierten IIg-Bereich hin zur
Normalisierung verlassen, kann dann zu einfacher Spreizhosen
behandlung gewechselt werden.
Zusammengefaßt sind mit der erfindungsgemäßen Orthese folgende
Vorteile verbunden:
Es erfolgt keine Manipulation der Hüfte. Des weiteren steht
keine Narkose oder Sedierung am Beginn der Behandlung des
Säuglings. Dieser kann durchweg ambulant gehalten werden.
Eine Rezentrierung wird kurzfristig erreicht. Der Hüftbefund
ist jederzeit sonografisch kontrollierbar. Die Säuglings
hygiene ergibt für Mutter und Kind kaum Probleme, da der
Säugling aus der Orthese herausgenommen und diese problemlos
gesäubert werden kann. Die Funktionalität, z. B. die Beweg
lichkeit der Beine in der Beugestellung, ist gewährleistet
und an verstärkten Extensionsversuchen des Säuglings ist die
erfolgreiche Reposition klinisch erkennbar.
Mit Hilfe der Merkmale des Patentanspruchs
2 wird nicht nur die Lage der Oberschenkel einwandfrei
fixiert, sondern es kann auch dem Bewegungsverhalten des
Säuglings nach gesicherter Rezentrierung durch eine Längen
änderung hin zu größerer Extension stattgegeben werden.
Der Antiluxationsdruck in der Orthese bleibt dabei erhalten,
er ändert sich lediglich durch die Beugemittelstellung zu
der von der Hanausekposition bekannten dorsoventralen
Position.
Nach Patentanspruch 3 besitzen die Positionierungsbänder
Polster und Klettverschlüsse. Die Polster sind entlang der
Positionierungsbänder verschiebbar. Sie können auf diese
Weise den Konturen der Oberschenkel angepaßt werden. Die
Klettverschlüsse erlauben eine leichte und einfache sowie
schnelle Adaption an die vorhandene Körperform.
Die geringe konvexe Krümmung der Auflageflächen entsprechend
den Merkmalen des Patentanspruchs 4 schafft die Vorausset
zungen für eine problemlose Positionierung des Säuglings.
Die Handhabbarkeit der Orthese wird mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 5 wesentlich erleichtert. Desweiteren kann
hiermit den speziellen Bedürfnissen eines Säuglings, insbesondere
auch hinsichtlich der Hygiene, gezielt Rechnung
getragen werden.
Der leichten Einstellung der Rumpfstützen relativ zueinander
dienen die Merkmale des Patentanspruchs 6.
Mit Hilfe der Merkmale des Patentanspruchs 7 können die
Rumpfstützen in kürzester Zeit auf der Platte positioniert
und lagefixiert werden.
Denkbar ist aber auch eine Ausführungsform, bei der in den
hohl ausgebildeten Rumpfstützen Traversen vorgesehen sind,
in die von der Unterseite der Platte her Schrauben eingedreht
werden können. Die Schrauben durchsetzen Langlöcher in
der Platte, so daß eine problemlose Verlagerung der Rumpfstützen
auf der Platte zwecks Relativeinstellung gewährleistet
ist.
Die Merkmale des Patentanspruchs 8 erlauben es, die gesamte
Orthese gegebenenfalls so tragen und/oder aufhängen zu können,
daß schaukelnde Bewegungen möglich sind. Hierdurch wird
dem natürlichen Bedürfnis eines Säuglings Rechnung getragen.
Die Tragelemente bestehen insbesondere aus Kordeln oder
Seilabschnitten, welche durch Bohrungen der Platte gesteckt
und an den freien Enden mit wulstartigen Widerlagern versehen
sind. Auch kann die Platte in einfacher Weise in einen
Kinderwagen eingebettet werden.
Entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 9 wird auch
die Platte zweckmäßig aus einem Kunststoff hergestellt, der
sowohl hautfreundlich als auch leicht zu reinigen ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung einen Säugling
auf einer Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie;
Fig. 2 eine Ansicht auf die Darstellung der Fig. 1
gemäß dem Pfeil II;
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung im Ausschnitt eine
Hüftdysplasie;
Fig. 4 ebenfalls in vergrößerter Darstellung im Ausschnitt
eine behandelte Hüftdysplasie;
Fig. 5 in der Draufsicht die Orthese der Fig. 1;
Fig. 6 eine Seitenansicht auf die Orthese der Fig. 5
gemäß dem Pfeil VI;
Fig. 7 einen vertikalen Längsschnitt durch die Orthese
der Fig. 5 entlang der Linie VII-VII;
Fig. 8 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung
der Fig. 7 entlang der Linie VIII-VIII;
Fig. 9 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung
der Fig. 7 entlang der Linie
IX-IX;
Fig. 10 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung
der Fig. 5 entlang der Linie X-X
und
Fig. 11 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung
der Fig. 5 entlang der Linie XI-XI.
Mit 1 ist in den Fig. 1 und 5 eine Orthese zur Behandlung
einer Hüftdysplasie und/oder einer Hüftluxation mit betonter
Hüftbeugung in der intrauterinen Position bezeichnet.
Aus der Fig. 3 ist eine solche Hüftdysplasie ersichtlich.
Es ist zu erkennen, daß sich der Hüftkopf 2 außerhalb der
Hüftpfanne 3 befindet.
Um die aus Fig. 4 erkennbare ordnungsgemäße Position des
Hüftkopfs 2 in der Hüftpfanne 3 zu erreichen, wird die aus
den Fig. 5 bis 11 näher erkennbare Orthese 1 verwendet.
Die Orthese 1 umfaßt als Hauptbestandteile eine aus einem
hautfreundlichen und leicht zu reinigenden Kunststoff bestehende
verwindungssteife rechteckige Platte 4 sowie zwei auf
der Platte 4 abstandsveränderlich nebeneinander lagefixierbare
längliche Rumpfstützen 5.
Die Rumpfstützen 5 bestehen aus einem gering kompressiblen
Kunststoff, der hautfreundlich ist und auch leicht gereinigt
werden kann. Sie sind dünnwandig gehalten und besitzen folglich
ein nur geringes Gewicht.
Zur Lagefixierung der Rumpfstützen 5 auf der Platte 4 sind
an den einander abgewandten Längsseiten 6 der Rumpfstützen 5
Halterungen 7 und an der Platte 4 entsprechende Gegenhalterungen
8 vorgesehen (Fig. 1, 5 und 6). Die Halterungen
7 bestehen aus an die Rumpfstützen 5 geschraubten Fixierwin
keln 9 mit Schrauben 10 (Fig. 5) und die Gegenhalterungen 8
aus Langlöchern 11 in der Platte 4 mit in den Langlöchern 11
verlagerbaren Muttern 12 (Fig. 5 und 6). Durch Eindrehen
der Schrauben 10 in die Muttern 12 werden folglich die in
ihrer Relativlage auf die anatomischen Gegebenheiten eines
Säuglings 13 abgestimmten Rumpfstützen 5 an der Platte 4
festgelegt.
In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform zur verstell
baren Festlegung der Rumpfstützen 5 an der Platte 4 angedeu
tet. Zu diesem Zweck können in den Rumpfstützen 5 Traversen
32, z. B. aus Holz, verspannt werden, in die von der Unter
seite 33 der Platte 4 her Schrauben 34 gedreht werden. Die
Schrauben 34 durchsetzen Langlöcher 35 in der Platte 4.
Die Rumpfstützen 5 besitzen in einem im wesentlichen recht
eckig gestalteten Endabschnitt 14 quer gerichtete Oberschen
kelmulden 15 (Fig. 5 bis 7, 10 und 11). Diese hinsicht
lich aller Begrenzungen durchweg abgerundeten Oberschenkel
mulden 15 sind von den einander zugewandten Längsseiten
16 der Rumpfstützen 5 aus zu den einander abgewandten Längs
seiten 6 hin ansteigend angeordnet (Fig. 5 bis 7 und 11).
Ihre fiktiven Mittelachsen MA verlaufen dabei unter einem zu den
kopfseitigen Endabschnitten 17 der Rumpfstützen 5 hin offe
nen Winkel α von etwa 60° zu der Orthesenmittellängsachse 18
(Fig. 5) . Die Oberschenkelmulden 15 sind an die Anatomie
der unter 120° flektierten Oberschenkel 19 des mit dem Gesäß
20 sowie mit dem gesäßnahen Rückenbereich auf den Rumpfstützen
5 schwebend positionierten Säuglings 13 angepaßt (Fig.
1 und 2).
Zur Fixierung der Beugestellung der Beine 21 dienen neben
den Oberschenkelmulden 15 bei 22 an den Rumpfstützen 5 be
festigte Positionierungsbänder 23 (Fig. 1, 5 bis 7 und
11). Diese Positionierungsbänder 23 besitzen Polster 24
zur Anlage an den Oberschenkeln 19 und Klettverschlüsse
25 zur Fixierung. Die Fixierung erfolgt dadurch, daß die
freien Enden der Positionierungsbänder 23 durch auf den
Endabschnitten 14 befestigte schwenkbare Ösen 26 (Fig.
5 bis 7 und 11) gezogen, dann um 180° umgelegt und
letztlich die Klettverschlüsse 25 aufeinander gelegt
werden.
Die Rumpfstützen 5 besitzen von den Oberschenkelmulden 15
aus zu den kopfseitigen Endabschnitten 17 hin abfallende
Auflageflächen 27 für den Rumpf 28 des Säuglings 13. In
Querrichtung steigen die Auflageflächen 27 von der
Orthesenmittellängsachse 18 aus an. Diese Auflageflächen
27 sind gering konvex gekrümmt, wie dies insbesondere aus
den Fig. 2, 8 und 9 hervorgeht.
Seitlich neben den Rumpfstützen 5 sind kordelartige
Tragelemente 29 an der Platte 4 befestigt (Fig. 5 und
6). In der Fig. 1 sind diese Tragelemente 29
fortgelassen. Die Tragelemente 29 durchsetzen Bohrungen
30 in der Platte 4 und besitzen an den Enden wulstartige
Verdickungen 31, welche ein Durchziehen der Tragelemente
29 durch die Bohrungen 30 verhindern.
Durch das Gefälle der Auflageflächen 27 mit schwebender
Lage des Gesäßes 20 wird ein Antiluxationsdruck in dorso-
ventraler Richtung (PF1) und durch die Oberflächenmulden
15 über den Adduktionszug ein Antiluxationsdruck in
kranio-kaudaler Richtung (PF2) gemäß Fig. 3 aufgebaut.
Diese Drücke gewährleisten eine schonende Reposition des
Hüftkopfs 2 in die Hüftpfanne 3 gemäß Fig. 4.
Claims (9)
1. Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder
einer Hüftluxation mit betonter Hüftbeugung in der
intrauterinen Position, insbesondere in der frühen
postpartalen Phase, die zwei auf einer verwindungssteifen
Platte (4) abstandsveränderlich nebeneinander
lagefixierbare, gering kompressible, längliche Rumpfstützen
(5) zur schwebenden Positionierung des Gesäßes
(20) sowie des gesäßnahen Rückenbereichs eines
Säuglings (13) aufweist, in denen jeweils in einem
Endabschnitt (14) eine quer gerichtete, von medial
nach lateral ansteigende Oberschenkelmulde (15) vorgesehen
ist, in denen die Oberschenkel (19) des Säuglings
(13) durch Positionierungsbänder (23) funktionell
gelagert und fixiert sind und deren fiktive Mittelachsen
(MA) unter einem zu den kopfseitigen Endabschnitten
(17) der Rumpfstützen (5) hin offenen Winkel
(α) von etwa 60° zur Orthesenmittellängsachse
(18) angeordnet sind, und welche ferner in Orthesenlängsrichtung
von den Oberschenkelmulden (15) aus zu
den kopfseitigen Endabschnitten (17) abfallende sowie
quer zur Orthesenlängsrichtung von der Orthesenmittellängsachse
(18) aus nach außen ansteigende Auflageflächen
(27) besitzen.
2. Orthese nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionierungsbänder (23)
längeneinstellbar sind und quer oberhalb der Oberschenkelmulden
(15) verlaufen.
3. Orthese nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionierungsbänder (23)
mit Klettverschlüssen (25) und mindestens bereichsweise mit
Polstern (24) versehen sind.
4. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auflageflächen
(27) quer zur Orthesenmittellängsachse (18) gering
konvex gekrümmt sind.
5. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rumpfstützen
(5) aus einem dünnwandigen hautfreundlichen Kunststoff
bestehen.
6. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rumpfstützen
(5) auf den einander abgewandten Längsseiten (6) mit
Halterungen (7) und die Platte (4) mit auf die Halterungen
(7) abgestimmten Gegenhalterungen (8) versehen sind.
7. Orthese nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterungen (7) aus Fixierwinkeln
(9) mit Schrauben (10) und die Gegenhalterungen
(8) aus Langlöchern (11) mit in diesen verlagerbaren Muttern
(12) gebildet sind.
8. Orthese nach einem der Patentansprüche 1, 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platte (4)
mit flexiblen Tragelementen (29) ausgerüstet ist.
9. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 oder 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(4) aus einem hautfreundlichen Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904037660 DE4037660C2 (de) | 1990-11-27 | 1990-11-27 | Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904037660 DE4037660C2 (de) | 1990-11-27 | 1990-11-27 | Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4037660A1 DE4037660A1 (de) | 1992-06-04 |
DE4037660C2 true DE4037660C2 (de) | 1996-05-23 |
Family
ID=6418981
Family Applications (1)
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DE19904037660 Expired - Fee Related DE4037660C2 (de) | 1990-11-27 | 1990-11-27 | Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation |
Country Status (1)
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DE (1) | DE4037660C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
FR2982479B1 (fr) * | 2011-11-14 | 2014-04-11 | Bernard Wiest | Dispositif orthopedique de mise en abduction des hanches chez l'enfant |
CN106726050B (zh) * | 2017-02-22 | 2023-12-01 | 方玉树 | 蛙式婴儿床 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2814985C2 (de) * | 1978-04-07 | 1985-11-21 | Fa. Wilhelm Julius Teufel, 7000 Stuttgart | Hüftspreizvorrichtung |
-
1990
- 1990-11-27 DE DE19904037660 patent/DE4037660C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
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DE4037660A1 (de) | 1992-06-04 |
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Legal Events
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