DE4037660C2 - Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation - Google Patents

Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation

Info

Publication number
DE4037660C2
DE4037660C2 DE19904037660 DE4037660A DE4037660C2 DE 4037660 C2 DE4037660 C2 DE 4037660C2 DE 19904037660 DE19904037660 DE 19904037660 DE 4037660 A DE4037660 A DE 4037660A DE 4037660 C2 DE4037660 C2 DE 4037660C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
orthosis
hip
brackets
plate
orthosis according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19904037660
Other languages
English (en)
Other versions
DE4037660A1 (de
Inventor
Roland Dr Med Schleberger
Erwin Fehlberg-Borisch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FEHLBERG BORISCH ERWIN
Original Assignee
FEHLBERG BORISCH ERWIN
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FEHLBERG BORISCH ERWIN filed Critical FEHLBERG BORISCH ERWIN
Priority to DE19904037660 priority Critical patent/DE4037660C2/de
Publication of DE4037660A1 publication Critical patent/DE4037660A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4037660C2 publication Critical patent/DE4037660C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F5/00Orthopaedic methods or devices for non-surgical treatment of bones or joints; Nursing devices; Anti-rape devices
    • A61F5/01Orthopaedic devices, e.g. splints, casts or braces
    • A61F5/0193Apparatus specially adapted for treating hip dislocation; Abduction splints
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F5/00Orthopaedic methods or devices for non-surgical treatment of bones or joints; Nursing devices; Anti-rape devices
    • A61F5/37Restraining devices for the body or for body parts, e.g. slings; Restraining shirts
    • A61F5/3769Restraining devices for the body or for body parts, e.g. slings; Restraining shirts for attaching the body to beds, wheel-chairs or the like

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Nursing (AREA)
  • Orthopedic Medicine & Surgery (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • Vascular Medicine (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Orthopedics, Nursing, And Contraception (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder einer Hüftluxation.
Die Behandlung von Hüftdysplasien und Hüftluxationen hat sich im Laufe von Jahrzehnten entwickelt. Dabei werden die jeweiligen Methoden im wesentlichen nach den Kriterien
  • - Art der Fixation
  • - Position der Beine
  • - Reluxationssicherheit
  • - behandlungsbedingte Schäden des Hüftkopfes
unterschieden.
Methodisch steht die starre Fixation einerseits der funk­ tionellen Behandlung mit in Maßen freigegebenen Bewegungen der Beine andererseits gegenüber.
Die starre Fixation ist im wesentlichen in Form der jahr­ zehntelang benutzten LORENZ-Position mit je 90° gebeugten und abduzierten Beinen bekannt. In der Fachliteratur wird indessen sowohl allgemein der Fixation als auch insbesondere der LORENZ-Position ein gleichermaßen hoher Anteil an den dabei zu beobachtenden Behandlungsschäden (Hüftkopfnekrose) zugeschrieben. Außerdem sind die Behandlungsergebnisse er­ nüchternd. Dies führte folglich zum Verlassen der von A. Lorenz wissenschaftlich erarbeiteten Prinzipien.
Obwohl die funktionelle Behandlung schon relativ früh ent­ wickelt wurde, fand sie nur bei nicht verrenkten Hüften Eingang. Die Nutzung bei der Hüftverrenkung gelang erst mit der Einführung von sogenannten Antiluxationsdrücken, z. B. der HANAUSEK'schen Antiluxationsdrücke I (dorsoventral) und II (kraniokaudal). Die Position ist die abgeschwächte Beugespreizstellung 70/70°. Eine solche Stellung ist aber ohne die spezielle Hilfen der Antiluxationsdrücke nicht reluxationssicher.Diese Position wird auch vom Scherrer- Bähler-Apparat genutzt. Das mit diesem Apparat mögliche Repositionsverfahren entspricht vollinhaltlich dem Reposi­ tionsverfahren mit dem Hanausek-Apparat. Es wurde bei letz­ terem wegen der hohen Hüftkopfnekroserate verlassen. Der Hanausek-Apparat wird daher nur noch zur Retention nach Reposition mit anderen Methoden eingesetzt.
Eine Sicherung gegen Reluxation ist zwar durch eine Sperre gegen eine Streckung der Beine möglich, wie sie in funk­ tionellen Methoden der PAVLIK-Bandage und der Hoffmann- Daimler-Bandage mit ca. 90°iger Hüftbeugung angewendet wird. Bei ersterer ist aber das Repositionsergebnis bereits luxierter Hüften nicht in allen Fällen sicher, letztere ist durch eine hohe Zahl behandlungsbedingter Hüftkopf­ nekrosen (Luxationsperthes) belastet.
Mit betonter Hüftbeugung wird nach den von Professor Fett­ weis erarbeiteten Prinzipien in der Sitz-Hock-Stellung (intrauterine Position) unter Wiedereinführung der Gipsfixa­ tion behandelt. Diese Methode wird erfolgreich zur Reposition eingesetzt. Die Vorgabe des Behandlungserfolgs schließt dabei die nachholende Entwicklung der dysplastischen Hüftpfanne in der späteren Retentionsphase zur Sicherung der Reposition (= Rezentrierung) ein.
Die Methode von Professor Fettweis weist indessen eine Reihe von medizinischen Nachteilen auf. Ein Nachteil besteht darin, daß entweder eine Vollnarkose des Säuglings sowohl beim Anlegen der ersten Gipsfixation als auch bei den notwendigen Wechseln des Gipsverbands oder alternativ eine starke medi­ kamentöse Sedierung des Säuglings erforderlich ist. Nachtei­ lig ist ferner die starre Fixierung der Beine, die manchmal allerdings durch sogenannte Trichtergipshosen methodisch umgangen wird. Darüber hinaus ist ein häufiger Gipswechsel aus hygienischen und nicht so sehr aus medizinischen Gründen wegen der schwierigen Säuglingshygiene im Gips notwendig. Ein weiterer Nachteil ist, daß Repositionsversuche der Hüfte allein durch Hüftbeugung zu einer gewissen Rate notwendiger operativer Hüfteinstellungen führen. Dadurch treten wieder häufiger Repositionshindernisse gegenüber anderen Methoden, z. B. im Vergleich zu der Extensionsreposition von Professor Krämer auf. Auch sind Repositionsdrücke mit reiner Hüftbeu­ gung nicht erzielbar. Von besonderem Nachteil ist ferner der Zeitbedarf von minimal sechs Wochen. Hinzu tritt in vielen Kliniken eine stationäre Behandlung des Säuglings am Beginn der Methode. Schließlich ist noch als Nachteil zu werten, daß im Gips die Hüfte einer sonografischen Kontrolle zwangs­ läufig nicht zugänglich ist.
Mit der Hüftspreizvorrichtung gemäß der DE-OS 28 14 985 kann aufgrund der Konfiguration der Grundplatte und der gepreizten Schienen nur eine abgeschwächte Beuge-Spreiz­ stellung bis zu etwa einer die LORENZ-Position bezeichnenden Stellung erreicht werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Orthese zu schaffen, welche einfach aufgebaut sowie leicht handhabbar ist und welche sowohl von der medizinischen als auch von der hygienischen Seite aus sowie von der Mutter-Kind- Beziehung her eine erfolgreiche schonende Reposition einer Luxationshüfte gewährleistet.
Die erfindungsgemäßen Rumpfstützen sind so ausgestaltet, daß sich das Gesäß eines Säuglings eindeutig in einer schwebenden Position befindet. Die hinsichtlich ihrer finktiven Mittelachsen unter einem zum kopfseitigen Ende hin offenen Winkel von 60° zu der Orthesenmittellängsachse verlaufenden Oberschenkelmulden sind außerdem von medial nach lateral leicht ansteigend ausgearbeitet und zentrieren so die Oberschenkel in einer Beugestellung von 120°. Durch diese Ausbildung ist eine funktionelle Lagerung und Fixation sichergestellt. Durch die Fixierung der Rumpfstützen auf einer verwindungssteifen Platte wird in Anpassung an die jeweiligen anatomischen Gegebenheiten eines Säuglings die Lagepositionierung erheblich vereinfacht. In Längsrichtung haben die Rumpfstützen von den Oberschenkelmulden aus zu den kopfseitigen Endabschnitten hin ein Gefälle. In Querrichtung steigen die Auflageflächen jedoch von der Orthesenmittellängsachse aus an. Dieses Ausbildung garantiert somit einen Antiluxationsdruck in dorso-ventraler Richtung, während die Beugeposition über den Adduktionszug den Antiluxationsdruck in kranio-kaudaler Richtung aufbaut. Zur Erzielung dieser Antiluxationsdrücke können die Rumpfstützen individuell auf die anatomischen Gegebenheiten des jeweiligen Säuglings eingestellt werden.
Zur Vermeidung einer als schädlich eingestuften Fixation wird jetzt der Fachwelt mit der erfindungsgemäßen Orthese eine Repositionsmethode ermöglicht, in der die intrauterine Position mit einem Antiluxations- bzw. Repositionsdruck kombiniert werden kann. Diese Kombination wird - wie vorstehend bereits angedeutet - durch einen breitflächigen Druck von ventral auf stark flektierte Oberschenkel erzielt. Die Oberschenkel befinden sich aufgrund der Oberschenkelmulden in der intrauterinen Position, d. h. stark gebeugt und leicht abgespreizt, und finden so ventral eine Auflage. Trotzdem werden dabei funktionelle Bewegungsausschläge im Sinne limitierter Extension und Abduktion bei Zentrierungserhaltung bzw. -folge ermöglicht. Ein solcher Rezentrierungsvorgang wird in Beckenendlageposition über die seitlich am Körper entlanggeführten Rumpfstützen verwirklicht. Im Beckenbereich liegen die Rumpfstützen so eng an, daß sie die in den Oberschenkelmulden liegenden Oberschenkel in der Region des Trochanter major unterstützen. Proximal verlaufen sie neben dem Rumpf und lassen diesen zwischen sich auf einer tieferen Ebene als das Becken ruhen. Sie sind so hoch, daß das Gesäß gerade zum Schweben gebracht wird und daß über das Körpergewicht bei elevierten Oberschenkeln ein dorso- kranialer Antiluxations- oder Repositionsdruck ausgeübt wird.
Die Orthese nach der Erfindung erlaubt es, die Rezentrierung dislozierter Hüften auf die frühe postpartale Phase zu limitieren. Damit wird auch die Effektivität des Neugeborenen- screening für alle Hüften, auch die erheblich dislozierten, hinsichtlich der Therapiekonsequenz voll nutzbar.
Innerhalb kürzester Zeit wird eine Rezentrierung mit dann vorhandener größerer oder geringerer Stabilität erzielt. Dies ist sonografisch außerhalb der Orthese kontrollierbar. Analog ändert sich das Bewegungsverhalten des Säuglings, der durch die Rezentrierung vermehrte Extensionsversuche unternimmt. Hat die Hüfte sonografisch den durch Prof. Dr. med. Graf klassifizierten IIg-Bereich hin zur Normalisierung verlassen, kann dann zu einfacher Spreizhosen­ behandlung gewechselt werden.
Zusammengefaßt sind mit der erfindungsgemäßen Orthese folgende Vorteile verbunden:
Es erfolgt keine Manipulation der Hüfte. Des weiteren steht keine Narkose oder Sedierung am Beginn der Behandlung des Säuglings. Dieser kann durchweg ambulant gehalten werden. Eine Rezentrierung wird kurzfristig erreicht. Der Hüftbefund ist jederzeit sonografisch kontrollierbar. Die Säuglings­ hygiene ergibt für Mutter und Kind kaum Probleme, da der Säugling aus der Orthese herausgenommen und diese problemlos gesäubert werden kann. Die Funktionalität, z. B. die Beweg­ lichkeit der Beine in der Beugestellung, ist gewährleistet und an verstärkten Extensionsversuchen des Säuglings ist die erfolgreiche Reposition klinisch erkennbar.
Mit Hilfe der Merkmale des Patentanspruchs 2 wird nicht nur die Lage der Oberschenkel einwandfrei fixiert, sondern es kann auch dem Bewegungsverhalten des Säuglings nach gesicherter Rezentrierung durch eine Längen­ änderung hin zu größerer Extension stattgegeben werden. Der Antiluxationsdruck in der Orthese bleibt dabei erhalten, er ändert sich lediglich durch die Beugemittelstellung zu der von der Hanausekposition bekannten dorsoventralen Position.
Nach Patentanspruch 3 besitzen die Positionierungsbänder Polster und Klettverschlüsse. Die Polster sind entlang der Positionierungsbänder verschiebbar. Sie können auf diese Weise den Konturen der Oberschenkel angepaßt werden. Die Klettverschlüsse erlauben eine leichte und einfache sowie schnelle Adaption an die vorhandene Körperform.
Die geringe konvexe Krümmung der Auflageflächen entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 4 schafft die Vorausset­ zungen für eine problemlose Positionierung des Säuglings.
Die Handhabbarkeit der Orthese wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 wesentlich erleichtert. Desweiteren kann hiermit den speziellen Bedürfnissen eines Säuglings, insbesondere auch hinsichtlich der Hygiene, gezielt Rechnung getragen werden.
Der leichten Einstellung der Rumpfstützen relativ zueinander dienen die Merkmale des Patentanspruchs 6.
Mit Hilfe der Merkmale des Patentanspruchs 7 können die Rumpfstützen in kürzester Zeit auf der Platte positioniert und lagefixiert werden.
Denkbar ist aber auch eine Ausführungsform, bei der in den hohl ausgebildeten Rumpfstützen Traversen vorgesehen sind, in die von der Unterseite der Platte her Schrauben eingedreht werden können. Die Schrauben durchsetzen Langlöcher in der Platte, so daß eine problemlose Verlagerung der Rumpfstützen auf der Platte zwecks Relativeinstellung gewährleistet ist.
Die Merkmale des Patentanspruchs 8 erlauben es, die gesamte Orthese gegebenenfalls so tragen und/oder aufhängen zu können, daß schaukelnde Bewegungen möglich sind. Hierdurch wird dem natürlichen Bedürfnis eines Säuglings Rechnung getragen. Die Tragelemente bestehen insbesondere aus Kordeln oder Seilabschnitten, welche durch Bohrungen der Platte gesteckt und an den freien Enden mit wulstartigen Widerlagern versehen sind. Auch kann die Platte in einfacher Weise in einen Kinderwagen eingebettet werden.
Entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 9 wird auch die Platte zweckmäßig aus einem Kunststoff hergestellt, der sowohl hautfreundlich als auch leicht zu reinigen ist.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung einen Säugling auf einer Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie;
Fig. 2 eine Ansicht auf die Darstellung der Fig. 1 gemäß dem Pfeil II;
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung im Ausschnitt eine Hüftdysplasie;
Fig. 4 ebenfalls in vergrößerter Darstellung im Ausschnitt eine behandelte Hüftdysplasie;
Fig. 5 in der Draufsicht die Orthese der Fig. 1;
Fig. 6 eine Seitenansicht auf die Orthese der Fig. 5 gemäß dem Pfeil VI;
Fig. 7 einen vertikalen Längsschnitt durch die Orthese der Fig. 5 entlang der Linie VII-VII;
Fig. 8 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Fig. 7 entlang der Linie VIII-VIII;
Fig. 9 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Fig. 7 entlang der Linie IX-IX;
Fig. 10 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Fig. 5 entlang der Linie X-X und
Fig. 11 einen vertikalen Querschnitt durch die Darstellung der Fig. 5 entlang der Linie XI-XI.
Mit 1 ist in den Fig. 1 und 5 eine Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder einer Hüftluxation mit betonter Hüftbeugung in der intrauterinen Position bezeichnet.
Aus der Fig. 3 ist eine solche Hüftdysplasie ersichtlich. Es ist zu erkennen, daß sich der Hüftkopf 2 außerhalb der Hüftpfanne 3 befindet.
Um die aus Fig. 4 erkennbare ordnungsgemäße Position des Hüftkopfs 2 in der Hüftpfanne 3 zu erreichen, wird die aus den Fig. 5 bis 11 näher erkennbare Orthese 1 verwendet.
Die Orthese 1 umfaßt als Hauptbestandteile eine aus einem hautfreundlichen und leicht zu reinigenden Kunststoff bestehende verwindungssteife rechteckige Platte 4 sowie zwei auf der Platte 4 abstandsveränderlich nebeneinander lagefixierbare längliche Rumpfstützen 5.
Die Rumpfstützen 5 bestehen aus einem gering kompressiblen Kunststoff, der hautfreundlich ist und auch leicht gereinigt werden kann. Sie sind dünnwandig gehalten und besitzen folglich ein nur geringes Gewicht.
Zur Lagefixierung der Rumpfstützen 5 auf der Platte 4 sind an den einander abgewandten Längsseiten 6 der Rumpfstützen 5 Halterungen 7 und an der Platte 4 entsprechende Gegenhalterungen 8 vorgesehen (Fig. 1, 5 und 6). Die Halterungen 7 bestehen aus an die Rumpfstützen 5 geschraubten Fixierwin­ keln 9 mit Schrauben 10 (Fig. 5) und die Gegenhalterungen 8 aus Langlöchern 11 in der Platte 4 mit in den Langlöchern 11 verlagerbaren Muttern 12 (Fig. 5 und 6). Durch Eindrehen der Schrauben 10 in die Muttern 12 werden folglich die in ihrer Relativlage auf die anatomischen Gegebenheiten eines Säuglings 13 abgestimmten Rumpfstützen 5 an der Platte 4 festgelegt.
In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform zur verstell­ baren Festlegung der Rumpfstützen 5 an der Platte 4 angedeu­ tet. Zu diesem Zweck können in den Rumpfstützen 5 Traversen 32, z. B. aus Holz, verspannt werden, in die von der Unter­ seite 33 der Platte 4 her Schrauben 34 gedreht werden. Die Schrauben 34 durchsetzen Langlöcher 35 in der Platte 4.
Die Rumpfstützen 5 besitzen in einem im wesentlichen recht­ eckig gestalteten Endabschnitt 14 quer gerichtete Oberschen­ kelmulden 15 (Fig. 5 bis 7, 10 und 11). Diese hinsicht­ lich aller Begrenzungen durchweg abgerundeten Oberschenkel­ mulden 15 sind von den einander zugewandten Längsseiten 16 der Rumpfstützen 5 aus zu den einander abgewandten Längs­ seiten 6 hin ansteigend angeordnet (Fig. 5 bis 7 und 11). Ihre fiktiven Mittelachsen MA verlaufen dabei unter einem zu den kopfseitigen Endabschnitten 17 der Rumpfstützen 5 hin offe­ nen Winkel α von etwa 60° zu der Orthesenmittellängsachse 18 (Fig. 5) . Die Oberschenkelmulden 15 sind an die Anatomie der unter 120° flektierten Oberschenkel 19 des mit dem Gesäß 20 sowie mit dem gesäßnahen Rückenbereich auf den Rumpfstützen 5 schwebend positionierten Säuglings 13 angepaßt (Fig. 1 und 2).
Zur Fixierung der Beugestellung der Beine 21 dienen neben den Oberschenkelmulden 15 bei 22 an den Rumpfstützen 5 be­ festigte Positionierungsbänder 23 (Fig. 1, 5 bis 7 und 11). Diese Positionierungsbänder 23 besitzen Polster 24 zur Anlage an den Oberschenkeln 19 und Klettverschlüsse 25 zur Fixierung. Die Fixierung erfolgt dadurch, daß die freien Enden der Positionierungsbänder 23 durch auf den Endabschnitten 14 befestigte schwenkbare Ösen 26 (Fig. 5 bis 7 und 11) gezogen, dann um 180° umgelegt und letztlich die Klettverschlüsse 25 aufeinander gelegt werden.
Die Rumpfstützen 5 besitzen von den Oberschenkelmulden 15 aus zu den kopfseitigen Endabschnitten 17 hin abfallende Auflageflächen 27 für den Rumpf 28 des Säuglings 13. In Querrichtung steigen die Auflageflächen 27 von der Orthesenmittellängsachse 18 aus an. Diese Auflageflächen 27 sind gering konvex gekrümmt, wie dies insbesondere aus den Fig. 2, 8 und 9 hervorgeht.
Seitlich neben den Rumpfstützen 5 sind kordelartige Tragelemente 29 an der Platte 4 befestigt (Fig. 5 und 6). In der Fig. 1 sind diese Tragelemente 29 fortgelassen. Die Tragelemente 29 durchsetzen Bohrungen 30 in der Platte 4 und besitzen an den Enden wulstartige Verdickungen 31, welche ein Durchziehen der Tragelemente 29 durch die Bohrungen 30 verhindern.
Durch das Gefälle der Auflageflächen 27 mit schwebender Lage des Gesäßes 20 wird ein Antiluxationsdruck in dorso- ventraler Richtung (PF1) und durch die Oberflächenmulden 15 über den Adduktionszug ein Antiluxationsdruck in kranio-kaudaler Richtung (PF2) gemäß Fig. 3 aufgebaut. Diese Drücke gewährleisten eine schonende Reposition des Hüftkopfs 2 in die Hüftpfanne 3 gemäß Fig. 4.

Claims (9)

1. Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder einer Hüftluxation mit betonter Hüftbeugung in der intrauterinen Position, insbesondere in der frühen postpartalen Phase, die zwei auf einer verwindungssteifen Platte (4) abstandsveränderlich nebeneinander lagefixierbare, gering kompressible, längliche Rumpfstützen (5) zur schwebenden Positionierung des Gesäßes (20) sowie des gesäßnahen Rückenbereichs eines Säuglings (13) aufweist, in denen jeweils in einem Endabschnitt (14) eine quer gerichtete, von medial nach lateral ansteigende Oberschenkelmulde (15) vorgesehen ist, in denen die Oberschenkel (19) des Säuglings (13) durch Positionierungsbänder (23) funktionell gelagert und fixiert sind und deren fiktive Mittelachsen (MA) unter einem zu den kopfseitigen Endabschnitten (17) der Rumpfstützen (5) hin offenen Winkel (α) von etwa 60° zur Orthesenmittellängsachse (18) angeordnet sind, und welche ferner in Orthesenlängsrichtung von den Oberschenkelmulden (15) aus zu den kopfseitigen Endabschnitten (17) abfallende sowie quer zur Orthesenlängsrichtung von der Orthesenmittellängsachse (18) aus nach außen ansteigende Auflageflächen (27) besitzen.
2. Orthese nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionierungsbänder (23) längeneinstellbar sind und quer oberhalb der Oberschenkelmulden (15) verlaufen.
3. Orthese nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionierungsbänder (23) mit Klettverschlüssen (25) und mindestens bereichsweise mit Polstern (24) versehen sind.
4. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen (27) quer zur Orthesenmittellängsachse (18) gering konvex gekrümmt sind.
5. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rumpfstützen (5) aus einem dünnwandigen hautfreundlichen Kunststoff bestehen.
6. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rumpfstützen (5) auf den einander abgewandten Längsseiten (6) mit Halterungen (7) und die Platte (4) mit auf die Halterungen (7) abgestimmten Gegenhalterungen (8) versehen sind.
7. Orthese nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (7) aus Fixierwinkeln (9) mit Schrauben (10) und die Gegenhalterungen (8) aus Langlöchern (11) mit in diesen verlagerbaren Muttern (12) gebildet sind.
8. Orthese nach einem der Patentansprüche 1, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (4) mit flexiblen Tragelementen (29) ausgerüstet ist.
9. Orthese nach einem der Patentansprüche 1 oder 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (4) aus einem hautfreundlichen Kunststoff besteht.
DE19904037660 1990-11-27 1990-11-27 Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation Expired - Fee Related DE4037660C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19904037660 DE4037660C2 (de) 1990-11-27 1990-11-27 Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19904037660 DE4037660C2 (de) 1990-11-27 1990-11-27 Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4037660A1 DE4037660A1 (de) 1992-06-04
DE4037660C2 true DE4037660C2 (de) 1996-05-23

Family

ID=6418981

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19904037660 Expired - Fee Related DE4037660C2 (de) 1990-11-27 1990-11-27 Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4037660C2 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2982479B1 (fr) * 2011-11-14 2014-04-11 Bernard Wiest Dispositif orthopedique de mise en abduction des hanches chez l'enfant
CN106726050B (zh) * 2017-02-22 2023-12-01 方玉树 蛙式婴儿床

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2814985C2 (de) * 1978-04-07 1985-11-21 Fa. Wilhelm Julius Teufel, 7000 Stuttgart Hüftspreizvorrichtung

Also Published As

Publication number Publication date
DE4037660A1 (de) 1992-06-04

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60129962T2 (de) Körperstützvorrichtung
EP1588678B1 (de) Modulare Hüftorthese
CH659577A5 (de) Aussenliegende orthopaedische fixationsvorrichtung fuer knochenfrakturen.
DE10329454A1 (de) Orthopädische Stützeinrichtung für Rücken- und Lumbalbereich
DE60018449T2 (de) Anpassbare wirbelsäulenstütze
DE4037660C2 (de) Orthese zur Behandlung einer Hüftdysplasie und/oder Hüftluxation
DE102015102185A1 (de) Aufsitzvorrichtung und Sitzmöbel zum Erstellen eines Gipsabdrucks am sitzenden Patienten zum Fertigen eines Prothesenschafts für die untere Extremität
DE10208406A1 (de) Variable Armabduktionsorthese
CH670382A5 (de)
DE2649169A1 (de) Apparat zur operativbehandlung von skoliose
DE931975C (de) Apparat zur Stuetzung und Fixierung der Wirbelsaeule
DE764071C (de) Lagerungs- und Behandlungsgeraet fuer Knochenbrueche und sonstige Verwundungen oder Erkrankungen der unteren Gliedmassen und der Beckenpartien
EP3761919B1 (de) Mobilisierende hüftorthese
DE2714272A1 (de) Spreizvorrichtung zur behandlung von hueftdysplasie
EP4017430B1 (de) Orthese zur erzeugung einer supination und/oder pronation
DE1816588A1 (de) Vorrichtung zur Stuetzung,Korrektur und Behandlung der menschlichen Wirbelsaeule
DE19534737C1 (de) Vorrichtung zur Entlastung des menschlichen Hüftkopfes, insbesondere bei Morbus Perthes und deren Verwendung als Gehhilfe
DE102021101293B4 (de) Entlastungssystem zur wenigstens teilweisen Entlastung des Körpergewichts einer Person
DE19608098A1 (de) Einrichtung zur Erfassung des Krümmungszustandes von Bereichen des menschlichen Körpers
DE1238617B (de) Vorrichtung zum Erleichtern oder Ermoeglichen des Sitzens fuer spastisch gelaehmte Kinder
EP0879033B1 (de) Lordosekorrekturmieder
DE3216141A1 (de) Aktiv- spreizhose fuer saeuglinge
DE59914C (de) Vorrichtung zur ambulanten Behandlung schwer erkrankter Gliedmafsen und Rückenknochen
DE102004028604A1 (de) Bandage für den Schulter- und Oberarmbereich
DE202008006871U1 (de) Schulterbandage zur Ruhigstellung der Schulter nach Schulter- und Oberarmverletzungen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8125 Change of the main classification

Ipc: A61F 5/37

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee