DE4034237C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen
von Temperaturänderungen unter Verwendung von Einfrequenz-Laserstrahlung,
die von einem ersten Laser emittiert wird,
sowie eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Präzise Messungen der Temperatur bzw. deren Änderungen sind
in vielen Bereichen der Technik notwendig. Insbesondere im
Bereich der Verfahrenstechnik und der Produktion ist zur
genauen Kontrolle der Prozesse und zur anschließenden
Qualitätsbestimmung die während dieses Prozesses
durchlaufene Temperaturkennlinie von entscheidendem
Interesse.
Bekannte Verfahren und Anordnungen zur Messung der
Temperatur beruhen meist auf materialspezifischen
Änderungen elektrischer Eigenschaften wie Widerstand,
Kapazität und dgl. der verwendeten Bauteile. Die
Genauigkeit solcher Temperatursensoren ist aufgrund des
geringen Signal-Rausch-Abstandes bei der Messung von
Widerständen oder Kapazitäten in diesem Genauigkeitsbereich
sowie der Nichtlinearität aufgrund herstellungsbedingter
Verunreinigungen beschränkt. Es können im allgemeinen nur
einige mK in einem dynamischen Bereich von etwa 200 K
aufgelöst werden, wobei berührungsfreie Verfahren, wie z. B.
Wärmebildkameras, bei weitem nicht diese Auflösungen
erreichen.
Aus der DE-OS 38 20 170 ist ein Meßgeber zur Messung
physikalischer Größen bekannt, der mit einer Lichtquelle
ausgestattet ist, deren Licht in einem Interferometer,
dessen optische Weglänge mit der zu messenden Größe
korreliert ist, interferiert, sowie mit einer
Lichtempfangseinrichtung, deren Ausgangssignal an einer
Auswerteeinheit angelegt ist, die aus dem Interferogramm
die zu messende Größe bestimmt. Dabei variiert die Frequenz
der Lichtquelle oder die Frequenz des Lichts, das die
Lichtempfangseinrichtung registriert kontinuierlich in
einem bestimmten Frequenzbereich, wobei die
Lichtempfangseinrichtung die Intensität des Lichts in
Zuordnung zur Frequenz mißt und die Auswerteeinheit aus der
Abhängigkeit des Ausgangssignals der
Lichtempfangseinrichtung von der Frequenz des registrierten
Lichts die zu messende Größe bestimmt. Dadurch läßt sich
ein Zusammenhang zwischen der gemessenen
interferometrischen Größe und der zu messenden
physikalischen Größe, z. B. einem Weg, einem Winkel oder
einer Temperatur, erzielen. Dabei werden entweder
polarisatonsoptische Interferometer oder aber Michelson-Interferometer
verwendet. Eine Messung von
Temperaturänderungen im Bereich von wenigen mK in einem
Dynamikbereich von mehr als 10⁸ ist jedoch mit diesem
Meßgeber nicht möglich.
Aus dem DE-U 89 10 521 sind interferometrische Sensorsysteme
bekannt, wobei das Sensorelement selbst eine zu messende
Größe, wie z. B. eine Temperatur, in ein elektrisch
erfaßbares Signal umwandelt. Das hierzu verwendete
Interferometer erzeugt ein Interferogramm, wobei die
optischen Eigenschaften Absorption und Brechung eines
Sensormediums zur Bestimmung der Meßgröße dienen, unter
Einsatz einer Laserstrahlung. Das Interferometer selbst,
das als Zweiplatten-Interferometer ausgeführt ist, befindet
sich in einem einseitig mit einem Fenster verschlossenen
Gehäuse, das mit einem fluiden Sensormedium gefüllt ist,
wobei über Bohrungen im Abstandshalter ein Druckausgleich
erforderlich ist. Bei Beleuchtung mit Laserlicht einer
vorgegebenen Wellenlänge wird das reflektierte
Interferenzmuster, d. h. das Interferogramm, nach
Durchlaufen einer Photodiode einem Computer zugeführt, der
das analoge elektrische Signal aufbereitet. Allein aufgrund
der großen Abmessungen eines derartigen Zweiplatten-Interferometers
ist eine Messung von Temperaturänderungen
an räumlich eng begrenzten Stellen ausgeschlossen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Messen von Temperaturänderungen unter Verwendung von
Einfrequenz-Laserstrahlung zu schaffen, sowie von einem
ersten Laser emittiert wird, sowie eine Anordnung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen;
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Mit der Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß extrem
genaues Messen von Temperaturänderungen in einem
dynamischen Bereich von 109 möglich ist mittels eines
optischen hochspannungsunempfindlichen Meßverfahrens,
das bisherige Meßverfahren um mehrere Größenordnungen
sowohl in der Empfindlichkeit als auch in der Dynamik
übertrifft. Die erfindungsgemäße Anordnung ist in der
Lage, Temperaturänderungen von 0,1 mK in einem
dynamischen Bereich von 109 zu messen, aufgrund einer
sich linear mit der Temperatur ändernden, auf einer
Längenänderung des monolithischen Laserresonators
beruhenden Frequenzänderung, die durch Überlagerung mit
einem frequenzstabilisierten Referenzlaser und
Hochfrequenzanalyse des Schwebungssignales am Ausgang
einer Photodiode leicht zu messen ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der in vorteilhaftes
Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch einen
monolithischen Festkörperlaser und
Fig. 2 schematisch eine Ansicht der erfindungsgemäßen
Anordnung.
Ein monolithischer kleiner Festkörperlaser, bestehend
aus einem Laserkristall 1 aus Nd:YAG, der an seinen
beiden sich gegenüberliegenden Enden mit Spiegelschichten 2, 3
versehen ist, wird mittels einer Laserdiode 10 über eine
Glasfaser 11 optisch gepumpt. Die notwendige
Ausgangsleistung der Pumplaserdiode 10 liegt hierbei in
einem Bereich von einigen 10 bis 100 mW. Der derart
optisch angeregte Festkörperlaser liefert im Einfrequenz
betrieb eine Ausgangsleistung von einigen mW. Ein
derartiger Laser mit monolithischem Aufbau weist eine
typische Linienbreite von kleiner als 1 kHz auf, welche
die Messung von kleinsten Frequenzverstimmungen in
gleicher Größenordnung (d. h. einige 100 Hz bis 1 kHz)
ermöglicht.
Durch den monolithischen Aufbau des Lasers ist ferner
die exakte Emissionsfrequenz dieses Lasers lediglich von
der Kristalltemperatur abhängig, welche die Länge des
monolithischen Resonators, der durch die Spiegel 2 und 3
begrenzt wird, bestimmt. Temperaturänderungen des
Laserkristalles 1 führen so zu einer unmittelbaren
linearen Änderung der Emissionsfrequenz; typische Werte
hierfür sind etwa -3 GHz/Kelvin. Eine Überlagerung
dieser temperaturabhängig verschobenen Laseremission mit
der Emission eines frequenzstabilisierten
Referenzlasers, dessen Ausgangsstrahlung in Fig. 2 mit 9
bezeichnet ist, führt zur Erzeugung von Summen- und
Differenzfrequenzen durch Interferenz. Wird das optisch
überlagerte Signal mit einer Photodiode 7 optisch
detektiert und in einem Hochfrequenzanalysator 8
analysiert, so kann die Schwebungsfrequenz direkt
sichtbar gemacht werden. Hochfrequenzanalysatoren können
Frequenzen bis zu wenigen Hz, sogar bis zu mHz leicht
auflösen, bei gleichzeitig sehr hohen freien spektralen
Bereichen, bis zu vielen GHz.
Der über die Glasfaser 11 gepumpte monolithische
Laserkristall 1 ist nun dergestalt verspiegelt, daß der
der Glasfaser 11 zugewandte Spiegel 2 für die
Laserstrahlung, die im Falle eines Nd:YAG-Laserkristalls
eine Wellenlänge von 1064 nm aufweist einen
Reflexionsgrad von weniger als 100% aufweist und
gleichzeitig für die eintretende Pumpstrahlung hoch
transmittierend ist. Der der Glasfaser 11 abgewandte
Spiegel 3 des Laserkristalles 1 ist hingegen für die
Erzeugung der Laserstrahlen hoch reflektierend
ausgebildet.
Aufgrund dieser Verspiegelung emittiert der über die
Glasfaser 11 gepumpte monolithische Laserkristall 1
Laserstrahlung der Wellenlänge 1064 nm in Richtung
Glasfaser, aus der die eine Pumpstrahlung von der
Laserdiode 10 über die Ankoppeloptik 4′ mit einer
Wellenlänge von 810 nm dem Laserkristall 1 zugeführt
wird. Die ausgesandte Laserstrahlung wird demzufolge
über die Pumpstrahlung-Ankoppeloptik 4 wieder zurück in
die Glasfaser 11 fokusiert. In dieser Glasfaser ist nun
eine Y-förmige Weiche 5 vorgesehen, durch welche ein
Teil der in die Glasfaser 11 eingespeisten
Laserstrahlung abgezweigt und in Richtung einer
Photodiode 7 geführt wird.
An einer geeigneten Stelle zwischen dem Anbringungsort
der Y-förmigen Weiche 5 und der Photodiode ist ein
wellenlängenselektives Filter 12 vorgesehen, mit der die
Pumpstrahlung, die eine unterschiedliche Wellenlänge
aufweist, abgetrennt wird.
Mit 9 ist die Ausgangsstrahlung eines
frequenzstabilisierten, nicht näher dargestellten
Referenzlasers, z. B. ebenfalls eines monolithischen
Festkörperlasers, bezeichnet, dessen Strahlung zusammen
mit der durch die Y-förmige Weiche 5 abgetrennten
Laserstrahlung des Laserkristalls 1 über eine geeignete
Optik 6 der Photodiode 7 und damit dem
Hochfrequenzanalysator 8 zugeführt wird. Das
hochfrequenzanalysierte Schwebungssignal ist dabei
direkt der Längenänderung des Festkörperlasers
proportional und somit der Temperatur des Kristalles 1,
welcher hier als Temperatursonde wirkt.
Bei einer Frequenzänderung von etwa 3 GHz/K und einer
Spektrum-Analysator-Auflösung von 100 Hz oder besser
können damit Temperaturunterschiede von unter 0,1 µK
aufgelöst werden, in einem Dynamikbereich von nahezu 109.
Der erfindungsgemäße Lasertemperatursensor ist damit in
der Lage, hochpräzise Temperatur-Änderungsmessungen in
einem großen Dynamikbereich durchzuführen. Bei
geeigneter Eichung des monolithischen Lasers sowie des
Referenzlasers sind auch absolute Temperaturmessungen
mit einer Genauigkeit möglich, welche letztlich nur
durch die Eichgenauigkeit bestimmt ist.
Claims (6)
1. Verfahren zum Messen von Temperaturänderungen unter
Verwendung von Einfrequenz-Laserstrahlung, die von
einem ersten Laser emittiert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Laser an der zu messenden
Stelle, deren Umgebungstemperatur er annimmt,
angeordnet wird, daß die von ihm emittierte, von der
Temperatur des Lasermediums abhängige einfrequente
Strahlung mit einer zweiten, von einem als Referenz
dienenden Laser emittierten frequenzstabilisierten
Strahlung überlagert wird, und daß die dabei durch
Interferenz auftretenden Summen - und
Differenzfrequenzen als optische und/oder elektrische
Meßgrößen für die sie verursachenden
Temperaturänderungen in herkömmlicher Weise weiter
verarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Laserstrahlungen einer Photodiode zugeführt
und von ihr detektiert werden und daß die dabei
gebildeten Summen - und Differenzfrequenzen von einem
Hochfrequenzanalysator verarbeitet und angezeigt
werden.
3. Anordnung zum Messen von Temperaturänderungen zur
Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Laser ein
monolithischer Festkörperlaser ist, der über eine
Glasfaser mit einer Laserpumpdiode verbunden ist, daß
ein frequenzstabilisierter zweiter, als Referenz
dienender, Laser vorgesehen ist sowie eine Photodiode,
der ein Hochfrequenzanalysator nachgeschaltet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der monolithische Laser derart verspiegelt ist, daß der
der Glasfaser zugewandte Spiegel für die Wellenlänge
der Pumpstrahlung hochtransmittierend ist und für die
erzeugte Laserstrahlung einen Reflexionsgrad von
weniger als 100% aufweist, während der von der
Glasfaser abgewandte Spiegel für die erzeugte
Laserstrahlung hochreflektierend ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in die die Laserpumpdiode mit dem
monolithischen Laser verbindende Glasfaser eine Y-förmige
Weiche eingebaut ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Y-förmigen Weiche in
der Glasfaser und der Photodiode ein
wellenlängenselektives Filter zum Abtrennen der
Pumpstrahlung vorgesehen ist.
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Family Cites Families (2)
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---|---|---|---|---|
DE3820170A1 (de) * | 1988-06-14 | 1989-12-21 | Messerschmitt Boelkow Blohm | Messgeber zur messung physikalischer groessen |
DE8910521U1 (de) * | 1989-09-04 | 1989-12-28 | Kerl, Klaus, Prof. Dr., 3300 Braunschweig | Sensor |
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1990
- 1990-10-27 DE DE19904034237 patent/DE4034237A1/de active Granted
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