DE4032858A1 - Ueberdruckventil fuer einen gasdicht verschlossenen akkumulator - Google Patents
Ueberdruckventil fuer einen gasdicht verschlossenen akkumulatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Überdruckventil für einen gasdicht
verschlossenen Akkumulator bestehend aus einem in eine Gehäuseöff
nung gasdicht einsetzbaren zylindrischen Einsatz, der durch eine
stufenförmige Wandausbildung einen ringförmigen Ventilsitz für
einen Ventilteller bildet, der gegen ein durch einen mit dem
Ventilteller verbundenen Zylinder gebildetes elastisch
verformbares Rückstellglied verschiebbar ist, wobei ein Winkel
zwischen der Auflagefläche des Ventiltellers und dem Ventilsitz
vorgesehen ist.
Als gasdicht verschlossene Akkumulatoren werden insbesondere war
tungsfreie Akkumulatoren eingesetzt, deren Elektrolyt beispiels
weise in Form eines thixotropen Gels festgelegt ist. Diese Akkumu
latoren werden so geladen, daß sich nur wenig Elektrolytsäure
zersetzt, so daß anschließend die entstandenen Gase wieder rekom
binieren können. Der gasdichte Verschluß von Akkumulatoren wird
auch durchgeführt, um bei Akkumulatoren mit einem normalen flüs
sigen Elektrolyten die Verdunstung zu vermeiden.
Beim gasdichten Abschluß des Innern des Akkumulatorgehäuses
besteht die Gefahr des Entstehens eines hohen Überdrucks, wenn der
Akkumulator unbeabsichtigt stark überladen wird. Um eine
Gefährdung durch einen möglicherweise durch den Überdruck
platzenden Akkumulator zu vermeiden, wird das Akkumulatorgehäuse
eines gasdicht verschlossenen Akkumulators regelmäßig mit einem
Überdruckventil ausgestattet, das sich beim Erreichen eines
gewissen Schwell-Überdrucks öffnet und das entstandene Gas
abbläst, bis der Druck im Innern des Akkumulatorgehäuses einen
bestimmten Wert wieder unterschritten hat.
Die Erstellung derartiger Überdruckventile für Akkumulatoren stößt
auf Schwierigkeiten, die sich dadurch ergeben, daß diese
Überdruckventile in einen Steck- oder Schraubstopfen integriert
werden sollten, um beispielsweise in eine entsprechende Öffnung in
einem Gehäusedeckel eingesetzt werden zu können. Hieraus resul
tieren relativ kleine Querschnittsöffnungen und Oberflächen, die
zur Erzeugung einer Öffnungskraft zur Verfügung stehen. Bei nur
geringen Öffnungskräften dürfen nur relativ kleine Federkonstanten
Verwendung finden, um fertigungsbedingte Schwankungen von Abmes
sungen so zu kompensieren, daß keine zu großen Schwankungen im
Öffnungs-und Schließdruck entstehen. Weist das elastisch verform
bare Rückstellglied eine hohe Federkonstante auf, führen bereits
geringe Änderungen des Federweges (der Vorspannung) zu großen
Änderungen für den Öffnungs- bzw. Schließdruck.
Durch die DE 35 16 552 A1 ist ein Überdruckventil bekannt, bei der
ein in die Stopfenöffnung eingeführter Einsatz einen Boden mit
einer Durchgangsöffnung bildet, um die herum der Ventilteller auf
dem durch den Boden gebildeten Ventilsitz aufliegt. Der
Ventilteller ist zum Ventilsitz hin konkav gewölbt, so daß er nur
mit seinem äußeren Rand ringförmig auf dem Ventilsitz aufliegt.
Auf der Rückseite des Ventiltellers liegt ein elastisches
Rückstellglied an, das durch drei verformbare Rippen gebildet ist.
Die Rippen stehen unter einer durch eine Kappenanordnung
ausgeübten Vorspannung, die durch das Einschnappen der
Kappenanordnung in den Einsatz bewirkt wird. Übersteigt der
Innendruck des Akkumulators die durch die Wölbung der Rippen er
zeugte Vorspannung, wölben sich die Rippen stärker und lassen den
Ventilteller vom Ventilsitz abheben, wodurch die Öffnung des Ven
tils bewirkt wird.
Das bekannte Überdruckventil hat sich hinsichtlich seiner Funk
tion nicht als optimal herausgestellt. Das verwendete Material
weist eine zu hohe Federkonstante auf, so daß erhebliche Schwan
kungen für den Öffnungs- und Schließdruck in Kauf genommen werden
müssen.
Die gleichen Nachteile weist das durch das DE 85 34 913 U bekannte
Überdruckventil auf, bei dem der Ventilsitz durch eine konische
Abschrägung gebildet ist und der Ventilteller einen entsprechend
konisch geformten Ansatz aufweist. In einer alternativen
Ausführungsform kann der Ventilteller an seiner Unterseite auch
kugelig ausgebildet sein, um so eine linienförmige Abdichtung zu
bewirken. Als Rückstellelement kann ein Formteil aus Moosgummi
oder Kunststoffschaumstoff verwendet sein, das zwischen Ventil
teller und einer oberen Abdeckplatte des Einsatzes sitzt.
Die Erfindung geht von der Problemstellung aus, ein Überdruck
ventil der eingangs erwähnten Art mit einer geringen
Federkonstante funktionstüchtig auszubilden.
Diese Aufgabe wird mit einem Überdruckventil der eingangs erwähn
ten Art dadurch gelöst, daß das elastisch verformbare Rückstell
glied durch einen einstückig mit dem Ventilteller verbundenen
Zylinder mit wenigstens einer umlaufenden Querschnittsschwächung
bestehend aus einem Kunststoff mit geringer Shorehärte besteht und
daß der Winkel zwischen Ventilteller und Ventilsitz nach radial
außen geöffnet ist.
Das Funktionsglied des erfindungsgemäßen Überdruckventils besteht
aus einem sehr weichen Kunststoff vorzugsweise thermoplastischen
Elastomer, und ist säurefest. Die Formgebung des elastischen Rück
stellgliedes in Form eines Zylinders, vorzugsweise eines Hohlzy
linders, mit wenigstens einer umlaufenden Querschnittsschwächung
erlaubt - zusammen mit dem weichen Material - die Einstellung der
gewünschten geringen Federkonstanten, wobei diese durch die defi
nierte zylindrische Formgebung des Rückstellgliedes gut reprodu
zierbar ist. Aus Platz- und Montagegründen ist der Ventilteller
mit dem elastisch verformbaren Rückstellglied einstückig ausgebil
det. Aufgrund der erfindungsgemäßen Weichheit des Materials und
der für die Dichtwirkung erforderliche geringe Oberflächenrauhig
keit der Anlagefläche des Ventiltellers besteht die Gefahr, daß
der Ventilteller an dem Ventilsitz kleben bleibt und somit den
Öffnungsdruck unkontrolliert anhebt. Eine Wölbung des Ventiltel
lers, wie sie aus der DE 35 16 552 bekannt ist, würde das Problem
noch vergrößern, da sich im Akkumulator Unterdruck bilden kann,
der den Ventilteller in die Ventilöffnung hineinzieht, wodurch bei
der bekannten gewölbten Ventiltellerausbildung die Auflagefläche
zwischen Ventilteller und Ventilsitz noch vergrößert wird, so daß
sich die Klebgefahr erhöht. Erfindungsgemäß öffnet sich der Winkel
zwischen Ventilteller und Ventilsitz nach radial außen, so daß die
durch den Unterdruck im Akkumulatorgehäuse entstehende Verformung
des Ventiltellers zu einem Abrollen des Ventiltellers an der Kante
des ringförmigen Ventilsitzes führt, wodurch die Auflagefläche
eher verkleinert als vergrößert wird. Das Abrollen kann durch eine
geringfügige Rundung der Öffnung des Ventilsitzes unterstützt
werden. Das Funktionsteil des erfindungsgemäßen Überdruckventils
läßt sich sehr einfach dadurch halten, daß in dem Einsatz des
Überdruckventils ein Inneneinsatz befestigt ist, der einen
zentrischen, passig in den Hohlzylinder ragenden Zapfen aufweist.
Der Inneneinsatz kann dabei in den Einsatz abdichtend
eingeschnappt sein, wodurch sich die Montage vereinfacht.
Der Einsatz selbst besteht vorzugsweise aus einem oberen und einem
unteren Teil, die miteinander verbunden sind, wobei die Verbindung
durch Rastung, Verkleben oder Verschweißen hergestellt werden
kann. In dieser Ausbildung kann der obere Teil des Einsatzes nach
oben hin bis auf eine Entlüftungsöffnung abgeschlossen sein, so
daß eine Kappenanordnung entfallen kann. Die Montage des
Innenlebens des Überdruckventils erfolgt vor der Verbindung der
beiden Teile des Einsatzes.
Das Abblasen der Gase aus dem Innenraum des Akkumulators durch das
Überdruckventil kann durch eine gasdurchlässige, flammenhemmende
Scheibe hindurch erfolgen, die in einen oben offenen Teil des
Inneneinsatzes eingesetzt ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Überdruckventils erlaubt daher
die Unterbringung aller wesentlichen Funktionen auf kleinstem
Raum, wobei bei normalen Anforderungen an die Fertigungs
genauigkeit eine hohe Reproduzierbarkeit für den Öffnungs- und den
Schließdruck erreicht wird.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es
zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Überdruck
ventil,
Fig. 2 eine Detaildarstellung für die Ausbildung des Ven
tilsitzes.
Das in Fig. 1 dargestellte Überdruckventil ist zum Einsatz in
eine (nicht dargestellte) angeformte Buchse eines Akkumulatoren
gehäuses vorgesehen. In die Buchse wird ein Einsatz 1 des Über
druckventils eingesetzt, der aus einem oberen Teil 2 und einem
unteren Teil 3 besteht. Die Außenwand des oberen Teils 2 des Ein
satzes 1 ist als Außengewinde 4 ausgebildet, so daß der Einsatz 1
in eine mit einem Innengewinde verbundene Buchse gasdicht ein
schraubbar ist. Das obere Teil des Einsatzes ist mit einem oben
abschließenden Flansch 5 versehen und nach oben hin mit einer
Abdeckwand 6 abgeschlossen, die eine Gasaustrittsöffnung 7 auf
weist. Das untere Teil 3 des Einsatzes weist eine Abstufung 8 auf,
auf deren Oberseite ein ringförmiger Ventilsitz 9 ausgebildet ist.
Über eine weitere Abstufung 10 schließt sich ein Boden 11 mit
einer Ventilöffnung 12 an. In den durch die beiden Teile 2, 3
gebildeten Einsatz 1 ist ein Inneneinsatz 13 mit Hilfe einer in
eine entsprechende Nut des unteren Teils 3 des Einsatzes 1
eingeschnappten umlaufenden Rippe 14 eingerastet. Etwa auf halber
Höhe des Inneneinsatzes 13 befindet sich eine parallel zum
Ventilsitz 9 verlaufende Zwischenwand 15, die mittig einen nach
unten ragenden Zapfen 16 trägt. In die durch die Mantelwände des
Inneneinsatzes 13 oberhalb der Zwischenwand 15 gebildete Kammer
ist eine gasdurchlässige, flammenhemmende Scheibe 17 eingesetzt.
Die Zwischenwand 15 ist mit Durchgangsöffnungen 18 versehen, durch
die das Gas beim Öffnen des Ventils durch die Scheibe 17 und die
Auslaßöffnung 7 austreten kann.
Das Funktionsteil des Überdruckventils wird durch einen Ventil
teller 19 gebildet, der auf dem Ventilsitz 9 aufliegt und mit
einem Hohlzylinder 20 einstückig verbunden ist, der nach oben
offen ist und in den der Zapfen 16 passig hineinragt. Der obere
Rand des Hohlzylinders 20 liegt an der Zwischenwand 15 an, wo
durch eine gewisse Vorspannung für den Hohlzylinder 20 einstell
bar ist. Der Hohlzylinder 20 ist mit einer Querschnittsschwächung
21 versehen, die die elastische Verformbarkeit des Hohlzylinders
20 vergrößert.
Um für das durch den Hohlzylinder 20 gebildete elastische Rück
stellglied eine kleine Federkonstante realisierbar zu machen, ist
der Ventilteller 19 mit dem Hohlzylinder 20 aus einem thermo
plastischen Elastomer mit geringer Shorehärte ausgebildet.
Um aufgrund der für die Dichtwirkung erforderlichen geringen Ober
flächenrauhigkeit der Auflagefläche des Ventiltellers 19 auf dem
Ventilsitz 9 und der geringen Shorehärte des Ventiltellers 19
entstehende Klebneigungen zu reduzieren, ist der Ventilsitz nach
radial außen abfallend abgeschrägt, so daß zwischen der horizon
talen Auflagefläche des Ventiltellers 19 und der Oberfläche des
Ventilsitzes ein nach außen offener Winkel von etwa 3° entsteht.
Durch diese Ausbildung liegt der Ventilteller 19 im Normalzustand
kreislinienförmig im inneren Bereich des Ventilsitzes 9 auf. Ent
steht im Innern des Akkumulators ein Unterdruck, zieht dieser den
Ventilteller 19 in Richtung Ventilöffnung 12, wodurch sich der
Ventilteller 19 etwas nach unten auswölbt. Dabei rollt der Ventil
teller 19 mit seiner Auflagefläche etwas auf der mit einem
geringen Radius abgerundeten Innenkante des Ventilsitzes 9 ab,
vergrößert also nicht die Auflagefläche auf dem Ventilsitz.
Der aufgrund der weichen Ausbildung des Funktionsteils 19, 20 des
Ventils bestehenden Klebgefahr wird durch die nach außen schräg
abfallende Ausbildung des Ventilsitzes 9 sicher entgegengewirkt.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß durch eine genau gefertigte
ringförmige Rippe auf dem Ventilsitz 9 ein ähnlicher Effekt
erzielt werden kann, da sich auch hierbei ein nach außen öffnender
Winkel ergibt. Diese Rippe muß allerdings großzügig verrundet
ausgeführt sein, damit sie sich bei entstehendem Unterdruck nicht
in den Ventilteller eindrückt und somit die Vorspannung nicht den
Öffnungsdruck verändert.
Claims (7)
1. Überdruckventil für einen gasdicht verschlossenen Akkumulator
bestehend aus einem in eine Gehäuseöffnung gasdicht einsetz
baren zylindrischen Einsatz (1), der durch eine stufenförmige
Wandausbildung (8) einen ringförmigen Ventilsitz (9) für
einen Ventilteller (19) bildet, der gegen ein durch einen
mit dem Ventilteller (19) verbundenen Zylinder (20)
gebildetes elastisch verformbares Rückstellglied verschiebbar
ist, wobei ein Winkel zwischen der Auflagefläche des Ventil
tellers (19) und dem Ventilsitz (9) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (20) einstückig
mit dem Ventilteller (19) verbunden ist, aus einem
Kunststoff mit geringer Shorehärte besteht und
wenigstens eine umlaufende Querschnittsschwächung (21)
aufweist und daß der Winkel (α) zwischen Ventilteller
(19) und Ventilsitz (9) nach radial außen geöffnet ist.
2. Überdruckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilsitz (9) von der ringförmigen Auflagefläche des
Ventiltellers (19) nach radial innen eine Abrundung aufweist.
3. Überdruckventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Zylinder (20) ein Hohlzylinder ist.
4. Überdruckventil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Einsatz (1) ein Inneneinsatz (13) befestigt
ist, der einen zentrischen, passig in den Hohlzylinder (20)
ragenden Zapfen (16) aufweist.
5. Überdruckventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Inneneinsatz (13) in den Einsatz (1) abdichtend einge
schnappt ist.
6. Überdruckventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) aus einem oberen Teil (2)
und einem unteren Teil (3) besteht, die miteinander verbunden
sind.
7. Überdruckventil nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem oben offenen Teil des Innenein
satzes (13) eine gasdurchlässige, flammenhemmende Scheibe
(17) eingesetzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4032858A DE4032858A1 (de) | 1989-10-18 | 1990-10-12 | Ueberdruckventil fuer einen gasdicht verschlossenen akkumulator |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3934688 | 1989-10-18 | ||
DE4032858A DE4032858A1 (de) | 1989-10-18 | 1990-10-12 | Ueberdruckventil fuer einen gasdicht verschlossenen akkumulator |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4032858A1 true DE4032858A1 (de) | 1991-04-25 |
DE4032858C2 DE4032858C2 (de) | 1992-08-06 |
Family
ID=25886206
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4032858A Granted DE4032858A1 (de) | 1989-10-18 | 1990-10-12 | Ueberdruckventil fuer einen gasdicht verschlossenen akkumulator |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4032858A1 (de) |
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DE4032858C2 (de) | 1992-08-06 |
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