DE4027030A1 - Verfahren und vorrichtung zur messung der stroemungsgeschwindigkeit - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung der stroemungsgeschwindigkeitInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Messung der Strömungsgeschwindigkeit nach dem Gattungsbegriff
des Patentanspruches 1 sowie auf eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens.
Die Messung der Strömungsgeschwindigkeit kann generell mit
Ultraschall-, optischen oder induktiven Sensoren durchgeführt
werden. Optische Sensoren sind nur in klaren oder schwach
getrübten Lösungen verwendbar, deren Festkörperpartikel
bestimmte Größeneinschränkungen unterliegen. Ein Überblick über
die gegenwärtig vorhandenen Verfahren kann dem Artikel von
R. Schwarz, "Verfahren zur Durchflußmessung", in der Zeitschrift
"Technisches Messen", Februar 1989, Seiten 51 ff entnommen
werden.
Unter diesen bekannten Verfahren ist das Markierungsverfahren
hervorzuheben, das in der Strömung bereits vorhandene, zeitlich
nicht determinierte Markierungen durch Korrelation der
Echointensität von Ultraschallsignalen auswertet. Ebenso kann
der Dopplereffekt, sowie eine Laufzeit- und Phasendifferenz
messung ausgenutzt werden, um über einen Rohrquerschnitt
gemittelt, die Geschwindigkeit zu bestimmen.
Bezüglich des verwendeten Korrelationsverfahrens im Zusammenhang
mit der Durchflußmessung auf Grund von Markierungen sei auf den
Aufsatz von W. Shu und G. Tebrake "Durchflußmessungen in Rohren
mit Hilfe von künstlichen und natürlichen Markierungen" in der
Zeitschrift "Technisches Messen", Februar 1989, Seiten 58 ff
verwiesen.
Es ist ferner bekannt, daß Ultraschallsensoren eine reflektierte
Strahlung auswerten können; siehe T. Bernst u. a. "Moderne
Verfahren der Signalverarbeitung bei Ultraschall-Robotik-
Sensoren", NTG-Fachberichte 93, VDE-Verlag GmbH, 1986. Mit
speziellen Rechenverfahren kann die räumliche Auflösung von
Ultraschallechos sehr stark gegenüber einfachen Signalhöhen- und
Kantenauswertungen gesteigert werden. Dies wird durch eine
Filterung der sich stark überlappenden Echosignale erreicht,
wobei ein Normecho mit dem Empfangssignal verglichen wird, so
daß das Ausgangssignal eine Gauß- oder Diracfunktion für das
einzelne Echo annimmt und die zeitlich unterschiedlich
verteilten Echos sich auf Grund dieser speziellen Signal
verarbeitung eindeutig auflösen lassen. Die Ausgangssignale
geben die Intensität und den Ort der rückgestreuten Echo-Signale
an.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Messung der Strömungs
geschwindigkeit anzugeben, das neben der Messung der Strömungs
geschwindigkeit weitere vielfache Aussagen zu machen gestattet.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere vorteilhafte Ausge
staltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie einer
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Durch die Erfassung einer oder mehrerer beliebiger Volumenzellen
zwischen Bodenfläche und Oberfläche des fließfähigen Mediums
sind z. B. Aussagen darüber möglich, ob die Strömung laminar
oder turbulent verläuft, ob sich die Volumenzelle in gleichem
Abstand vom Boden bzw. von der Oberfläche befindet, d. h. ob
Ablagerung am Boden oder der Oberfläche (Treibgut) stattgefunden
haben usw. Ferner kann bei bekanntem Kanalquerschnitt die
transportierte Menge festgestellt werden und es kann bei
Differenzen zwischen unterschiedlichen Orten ohne dazwischen
liegende Abzweigung auf Leckstellen geschlossen werden.
Anhand von in den Figuren der beiliegenden Zeichnungen darge
stellten Ausführungsbeispielen sei im folgenden die Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Anordnung einer Vorrichtung zur Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Sensoranordnung mit
zugehöriger Auswerteelektronik;,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Software zum Betrieb der
Anordnung gemäß Fig. 2;
Fig. 4a, b Signalverläufe, die sich durch eine bekannte
Signalverarbeitung ergeben; und
Fig. 5 die Veranschaulichung der bekannten korrelativen
Auswertung.
Gemäß Fig. 1 fließt in einem Rohr 10, z. B. in einem Abwasser
kanal eine Feststoffe enthaltende Flüssigkeit 12. In einem
Einstiegsschacht 14 sind nebeneinander und parallel zur
Oberfläche der fließenden Flüssigkeit 12 zwei Ultraschall (US)-
Sensoren 16a, 16b angeordnet, die jeweils einen US-Sender 18a,
18b, einen US-Empfänger 20a, 20b und eine zugeordnete Elektronik
22a, 22b umfassen. Die Anordnung der US-Sensoren 16a, 16b im
Einstiegsschacht 14 bietet die Möglichkeit, ein Geschwindigkeits
profil der Flüssigkeit 12 zu messen, ohne daß die Betriebsbereit
schaft der Förderstrecke unterbrochen werden muß.
Die US-Sender 18a, 18b strahlen gleichzeitig US-Impulse ab, die
zuerst an einer Oberfläche 24 der Flüssigkeit 12, sodann von
Feststoffen in der Flüssigkeit 12, d. h. von einer Volumenzelle
26 und zuletzt vom Rohrboden 28 reflektiert werden. Durch die
Auswertung des Oberflächen- und Bodenechos kann ein dazwischen
liegendes Zeitfenster vorgegeben werden, das einer beliebigen
Volumenzelle 26 zugeordnet ist. Durch Betrachtung der Fließ
geschwindigkeiten unterschiedlicher Volumenzellen 26 über den
Querschnitt der Strömung kann eine Reihe von wichtigen Aussagen
gewonnen werden. So kann z. B. festgestellt werden, ob die
Strömung laminar verläuft, wobei nur in diesem Fall die
Integration der Geschwindigkeit über den gesamten Querschnitt
bei bekannten Querschnitt die Durchflußmenge ergibt.
Zur Auswertung der Empfangssignale dient die Anordnung gemäß
Fig. 2. Jeder Sensor 16a, 16b weist eine analoge Elektronik 22a,
22b auf, die einmal zur impulsförmigen Anregung der Sender 18a,
18b und zum anderen zur Aufbereitung der von den Empfängern 20a,
20b empfangenen Signale dient.
Die Empfangssignale werden an eine Sensor-Schnittstelle 30 eines
Auswerterechners 32 übertragen, der in bekannter Weise einen
Analog/Digital-Wandler und Multiplexer 34, einen Mikroprozessor
36 mit Programmspeicher 38 und Datenspeicher 40 sowie einen
Signalprozessor 42 umfaßt. Über eine Feldbus-Schnittstelle 44
und einen Feldbus 46 können alle Auswerterechner an einen nicht
dargestellten zentralen Leitrechner angeschlossen werden.
Selbstverständlich kann der Auswerterechner 32 über die Sensor-
Schnittstelle 30 auch auf die Sensoren 16a, 16b Einfluß nehmen
und z. B. die Frequenz der US-Sendeimpulse vorgeben.
Anhand von Fig. 3 seien nunmehr die durch das Programm in dem
Auswerterechner 32 ausgeführten Verfahrensschritte näher
beschrieben.
Wenn die Sensoren 16a, 16b Echosignale empfangen, so übertragen
sie diese als Empfangssignale an den Rechner. Dort werden die
Signale entsprechend dem Programmblock 48 digitalisiert und in
dem Datenspeicher 40 abgelegt. Ein geeignetes Filterprogramm
führt in dem Programmblock 50 eine Rechenoperation durch, die
aus dem Signalgemisch zeitlich aufgelöste Gauß-Impulse erzeugt.
Jeder Gauß-Impuls zwischen dem Oberflächenecho und dem Bodenecho
stellt ein Signal aus einer Volumenzelle des Mediums zu einem
bestimmten Zeitpunkt dar. Eine solche Volumenzelle kann fort
laufend betrachtet werden, indem gemäß dem Programmblock 52 das
Zeittor entsprechend gesetzt wird. Nach einer weiteren
Rechenoperation gemäß dem Programmblock 54 werden die
Intensitäten nur aus einem bestimmten Zeitintervall, das einer
Volumenzelle entspricht, integriert und im folgenden nur noch
die Signalintensität aus diesem Intervall ausgewertet. Die
Rechenzeit für die Digitalisierung, Filterung und Integration in
einem bestimmten Zeitintervall legt die maximale US-Impuls-Folge
zeit fest.
Mach jedem US-Impuls wird das Antwortecho auf diese Weise
ausgewertet und das Ergebnis der Integration in dem Daten
speicher 40 notiert. Dieses Verfahren wird mehrfach wiederholt
und für jeden Sensor getrennt durchgeführt. Die erlaubte
Ausführungszeit für diese zweite Operation wird durch den
Abstand der beiden Sensoren und durch die maximale Fließ
geschwindigkeit des Mediums vorgegeben.
Nach einer hinreichend langen Zeit werden diese Intensitäts
zeitprofile durch eine dritte Operation bearbeitet. Diese
Operation verschiebt in einem Programmblock 56 sukzessive ein
Profil zeitlich gegen das andere und bestimmt den Wert der
Übereinstimmung. Das Korrelationsmaximum erscheint nach der
Verschiebungsszeit, die der Zeit entspricht, die für den
Transport des Mediums von einem Meßvolumen zum anderen benötigt
wird. Ist der Abstand der Meßvolumen bekannt, so kann die
Geschwindigkeit der Strömung gemäß dem Programmblock 58 aus
einem Volumen in bestimmter Tiefe ermittelt werden. Die Tiefe
ist hierbei durch das Zeittor eingestellt.
Wird das Verfahren nach der Auswertung einer Geschwindigkeit
wiederholt, läßt sich eine kontinuierliche Messung durchführen,
wobei verschiedene Tiefen durch Verschiebung des Zeittores
eingestellt werden können.
Ein Programmblock 60 veranschaulicht die Hereinnahme von System
parameter in den Datenspeicher 40, wobei ein solcher Systempara
meter beispielsweise die Querschnittsform des Rohres betreffen
kann. Bestimmte Auswertungen, wie beispielsweise die Ermittlung
der Füllstandshöhe, einer Schlammschicht usw. können durch einen
Programmblock 62 bearbeitet werden. Mach entsprechender Auf
bereitung der abgespeicherten Daten kann über den Block 64 eine
Übergabe der Werte auf einer Anzeige, zu einem Speicher usw.
erfolgen.
In den Fig. 4a, b sind die Ausgangssignale der Sensoren 16a und
16b in der ersten Zeile dargestellt. Durch Faltung mit einem in
der zweiten Zeile dargestellten Normecho erhält man das in der
dritten Zeile dargestellte Faltungsprodukt. Man erkennt die
ausgeprägten von der Oberfläche und dem Boden herrührenden Echos
und die dazwischenliegenden Echos einer Volumenzelle. Die vierte
Zeile des Signaldiagramms zeigt die herausgefilterten
Gauß-Kurven und in der fünften Zeile sind die Dirackurven
dargestellt. Diese Signalbehandlung ist herkömmlicher Art und
bedarf daher in diesem Zusammenhang keiner näheren Erläuterung.
Fig. 5 zeigt das Prinzip der ebenfalls bekannten korrelativen
Auswertung, bei der aus der mittleren zeitlichen Verschiebung
τm, der beiden von den Sensoren 16a und 16b ermittelten
Echosignale bei bekanntem Abstand d der beiden Sensoren die
Geschwindigkeit vs der Strömung bezüglich einer Volumenzelle
nach folgender Beziehung
ermittelt wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit von
fließfähigen Medien durch korrelative Auswertung von
Ultraschall-Echosignalen, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Reflexverfahren ein Bodenecho und
ein Oberflächenecho und innerhalb des durch diese beiden
Echos definierten Zeitfensters wenigstens ein weiteres von
einer dazwischenliegenden Volumenzelle stammendes Echo
ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Ultraschall-Empfangs
signale digitalisiert, gefiltert und integriert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
maximale Ultraschall-Impuls-Folgezeit kleiner als die
Rechenzeit für die Digitalisierung, Filterung und Integration
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ultraschall-Empfangssignale von
zwei beabstandeten Ultraschall-Sensoren getrennt und mehrfach
ausgewertet und/oder verglichen werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
die Anordnung zweier jeweils Sender und Empfänger auf
weisenden Sensoren (16a, 16b) über dem fließfähigen Medium
(12).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch eine Anordnung der Sensoren (16a, 16b) in einem
Einstiegsschacht (14) eines Kanalsystems.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet
durch den Anschluß einer jeden Sensoranordnung
(16a, 16b) an einen Auswerterechner (32).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch die Verbindung mehrerer Auswerterechner (32) über
einen Feldbus (46) mit einem Leitrechner.
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