DE4026301A1 - Elektronenemitter einer roentgenroehre - Google Patents
Elektronenemitter einer roentgenroehreInfo
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Description
Zur Erzeugung von Röntgenstrahlung weist eine bekannte Röntgen
röhre eine Kathode und eine Anode auf, die einander gegenüber
liegend in einem Glaskörper eingeschmolzen sind. Die Kathode
besitzt einen Wolframdraht, der als Wendel oder in Mäanderform
ausgebildet ist. Durch Anlegen einer Spannung kann dieser
Wolframdraht auf Emissionstemperatur geheizt werden, so daß ihn
eine Elektronenwolke umgibt. Zur Erzeugung von Röntgenstrahlung
ist eine Spannung an die Kathode und die Anode anlegbar, wo
durch die Elektronen auf die Anode beschleunigt werden, wo sie
ihre Energie in Form von Wärme und Röntgenstrahlung abgeben.
Die Fläche der Anode, auf die die Elektronen auftreffen, wird
nachfolgend als Brennfleck bezeichnet. Eine Erhöhung dieser
Spannung führt dazu, daß schließlich alle emittierten Elektro
nen auf die Anode beschleunigt werden, die Röntgenröhre wird
somit im Sättigungsbereich betrieben. In diesem Betriebszustand
werden die Elektronen direkt vom Wolframdraht abgezogen, der
somit als Elektronenbelegung auf den Brennfleck projiziert
wird. Da der Wolframdraht als Wendel oder in Mäanderform aus
gebildet ist, führt dies zu einer unterschiedlichen Elektronen
belegung im Brennfleck, wodurch die im Brennfleck erzeugte
Röntgenstrahlung ebenfalls ungleichmäßig ist. Beim Durchstrah
len eines Aufnahmeobjektes ist diese ungleichmäßige Verteilung
der Röntgenstrahlung dem Strahlungsschattenbild des Aufnahmeob
jektes überlagert, was nicht gewünscht ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Elektronenemitter
einer Röntgenröhre so auszubilden, daß er bei allen vorkommen
den Betriebsbedingungen eine möglichst hohe Elektronenemission
und eine gleichmäßige Verteilung der emittierten Elektronen
aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Elektronenemitter
einer Röntgenröhre gelöst, der einen geometrischen Körper bil
det, welcher vollständig mit Elektronen emittierendem Material
ausgefüllt ist.
Vorteil der Erfindung ist, daß der Elektronenemitter somit eine
gleichmäßige Oberfläche aufweist, so daß bei Emissionstempera
tur auch eine gleichmäßige Elektronenemission auftritt. Wird
eine erfindungsgemäß ausgestaltete Röntgenröhre im Sättigungs
bereich betrieben, so werden auch hierbei alle Elektronen von
dem Elektronenemitter abgezogen, wobei dann jedoch der Elektro
nenemitter im Unterschied zum Stand der Technik als gleich
mäßige Elektronenbelegung auf die Anode projiziert wird. Diese
gleichmäßige Elektronenbelegung hat auch eine gleichmäßige
Röntgenstrahlenemission zur Folge.
Sollen besonders hohe Röntgenröhrenströme erreicht werden, so
enthält das Material zum Emittieren von Elektronen vorzugsweise
La. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das
Material zum Emittieren von Elektronen LaB6, wobei die Leitfä
higkeit des emittierenden Materials durch die Zugabe von bei
spielsweise einem Keramikpulver, oder durch Herstellung eines
porösen Körpers eingestellt werden kann. Das emittierende
Material besitzt somit eine gute Elektronenemission und eine
hohe Stabilität, zudem kann die Leitfähigkeit auf einen ge
wünschten Wert eingestellt werden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Es zeigt
Fig. 1 eine Röntgenröhre in prinzipieller Darstellung,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines Elektronenemitters nach
der Erfindung in Draufsicht,
Fig. 3 eine Halterung eines Elektronenemitters nach der Er
findung in Seitenansicht und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Elektronen
emitters nach der Erfindung in Seitenansicht.
Die Fig. 1 zeigt beispielhaft eine Röntgenröhre 1 mit einem
Glaskörper 2, in dem eine Anode 3 und eine Kathode 4 angeordnet
ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Anode 3 als Steh
anode ausgebildet, was jedoch nicht wesentlich ist. Die Anode 3
könnte auch als Drehanode ausgeführt sein. Die Kathode 4 be
sitzt ein Emitterelement 5, das von einem Halter 6 gehalten
ist. Soll das Emitterelement 5 durch direkten Stromdurchgang
auf Emissionstemperatur geheizt werden, so ist dem Emitter
element 5 eine Spannung über Anschlüsse 7, 8 zuführbar. Diese
Anschlüsse 7, 8 sind hierzu durch ein Wandteil des Glaskörpers
2 geführt. Das Emitterelement 5 kann aber auch durch Wärme
zufuhr, d. h. also indirekt, beheizt werden. Zur Steuerung der
Elektronenemission kann ein Gitter 9 zwischen der Anode 3 und
der Kathode 4 angeordnet sein, dessen Anschluß 10 ebenfalls
durch den Wandteil des Glaskörpers 2 nach außen geführt ist.
Ist das Emitterelement 5 auf Emissionstemperatur geheizt, so
wird es von einer Elektronenwolke umgeben. Durch Anlegen einer
gegenüber der Kathode 4 positiven Spannung an die Anode 3
werden die emittierten Elektronen in Richtung auf die Anode 3
beschleunigt, wo sie ihre Energie im Brennfleck der Anode 3 in
Form von Wärme und Röntgenstrahlung abgeben. Durch Anlegen
einer gegenüber der Kathode 4 negativen Spannung an das Gitter
9 kann der Elektronenstrom gesteuert bzw. auch unterbunden
werden. Das Gitter 9 kann auch zur Fokussierung der Elektronen
auf den Brennfleck der Anode 3 dienen.
Zur näheren Erläuterung der erfindungsgemäßen Ausbildung des
Elektronenemitters ist in der Fig. 2 ein erstes Ausführungs
beispiel in Draufsicht gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel
sind Elemente, die bereits in der Fig. 1 ein Bezugszeichen
erhalten haben, mit den selben Bezugszeichen versehen. Das
Emitterelement 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel als runde
Scheibe ausgebildet und von dem Halter 6 in Preß- oder Klemm
verbindung gehalten. Über diesen Halter 6 ist dem Emitter
element 5 eine Spannung zuführbar, so daß dieses auf Emissions
temperatur geheizt werden kann. Gegenüber dem Stand der Technik
bildet dieses Emitterelement 5 einen Körper, welcher vollstän
dig aus Elektronen emittierendem Material besteht. Dieses
Emitterelement 5 besitzt im Unterschied zu einem wendel- oder
mäanderförmig ausgebildeten Elektronenemitter eine gleichmäßige
Oberfläche, die vollständig vom Emissionsmaterial gebildet ist.
Wie schon eingangs erläutert wird hierdurch erreicht, daß die
Elektronenverteilung wenigstens auf der der Anode 3 zugewandten
Seite des Emitterelementes 5 über die gesamte Oberfläche
gleichmäßig ist, so daß auch die auf die Anode 3 beschleunigten
Elektronen eine gleichmäßige Elektronenverteilung im Brennfleck
aufweisen. Hierdurch ist die im Brennfleck erzeugte Röntgen
strahlung ebenfalls gleichmäßig. Als Emissionsmaterial für das
Emitterelement 5 kann Wolfram, ein La-haltiges Material, vor
zugsweise LaB6, oder eine Verbindung mindestens eines Elementes
aus der Gruppe der seltenen Erden und mindestens eines
Elementes aus der Gruppe der Edelmetalle, so z. B. LaPtx, wobei
x = 1, 2 oder 5 sein kann, Anwendung finden.
Aus dem Journal of Applied Physics, Volume 22, Number 3, March
1951 von J.M.Lafferty mit dem Titel "Boride Cathodes" ist be
kannt, daß LaB6 eine hohe Emissionsstromdichte bei einer ge
ringen Abdampfrate aufweist. Soll LaB6 beispielsweise als
Emissionsmaterial verwandt werden, so ist der Halterung eines
beispielsweise durch LaB6-Pulver durch Drucksintern bzw. Heiß
pressen hergestellten polykristallinen Sinterkörpers besondere
Bedeutung beizumessen. Diese Sinterkörper sind sehr hart und
spröde und empfindlich gegen Zugspannungen. Zudem sind sie
schlecht löt- und schweißbar, der Kontakt mit Metallen führt
zur Zerstörung des LaB6-Gefüges, so daß die Emissionseigen
schaften im Laufe der Zeit verschlechtert werden. Diese Sinter
körper können jedoch vorteilhaft in Klemm- oder Preßverbindung
gehalten werden, wenn sie mit Graphit, Glaskohlenstoff oder mit
einem Keramikmaterial in Verbindung stehen.
Ist eine reduzierte Leitfähigkeit des LaB6-Sinterkörpers ge
wünscht, so kann eine Mischung aus LaB6 und aus einem Keramik
pulver hergestellt werden, wobei in Abhängigkeit vom Anteil
des Keramikpulvers die Leitfähigkeit eingestellt werden kann.
Ein weiterer Weg zur Reduzierung der Leitfähigkeit besteht
darin, daß ein poröser Sinterkörper hergestellt wird. Die Leit
fähigkeit kann hierbei über die Porosität eingestellt werden.
Vorzugsweise ist die Leitfähigkeit des Emitterelementes 5 so
eingestellt, daß der Strom, der vom Elektronenemitter während
des Betriebes der Röntgenröhre aufgenommen wird, einen Wert von
0 Ampere nicht überschreitet. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform liegt dieser Wert im Bereich von 2 bis 10
Ampere.
Als besonderer Vorteil ist zu erwähnen, daß das Elektronen
emittierende Material einen geringen Dampfdruck aufweist und
daß die gewünschte Leitfähigkeit eingestellt werden kann.
Die Raumgestalt des Emitterelementes kann bei der Herstellung
vorbestimmt werden. So ist es möglich, daß nicht nur scheib
chenförmige Sinterkörper hergestellt werden. Diese Sinter
körper können beispielsweise auch kugelförmig oder stabförmig
ausgebildet sein, sie können aber auch eine andere geeignete
Raumform einnehmen. Durch die gewählte Raumgestalt des Sinter
körpers kann die Leitfähigkeit ebenfalls eingestellt werden.
Ein Beispiel einer Halterung eines Elektronenemitters ist in
der Fig. 3 in Seitenansicht gezeigt. Das Emitterelement
ist beispielsweise im Randbereich von einem Kontaktmaterial 11,
beispielsweise aus Graphit, Glaskohlenstoff, oder leitfähiger
Keramik, wie z. B. Karbide, Boride, Nitride, Sulfide, Silicide,
eingefaßt. Zur weiteren Halterung ist mindestens ein Stütz
element, vorzugsweise aber zwei Stützelemente 12, beispiels
weise aus Nickel, Molybdän, Titan oder Ni-Fe-Legierungen vor
gesehen, die mit einem Wandteil 13 des Glaskörpers 2 in Verbin
dung stehen. Zur Spannungsversorgung des Emitterelementes 5
sind die Anschlüsse 7, 8 durch diesen Wandteil 13 geführt. Zur
Fixierung des Emitterelementes 5 kann an der, den Anschlüssen
7, 8 gegenüberliegenden Stirnseite der Stützelemente 12 eine
Andruckplatte 14 aus Nickel, Molybdän, Titan oder Ni-Fe-
Legierungen vorgesehen sein. In dieser Ansicht ist also ein
Emitterelement 5 gezeigt, das durch direkten Stromdurchgang auf
Emissionstemperatur heizbar ist.
Das Emitterelement 5 kann, wie bereits eingangs erwähnt, auch
durch indirekte Wärmezufuhr auf Emissionstemperatur geheizt
werden. Hierbei kann das Emitterelement 5 beispielsweise im
Randbereich durch ein einziges Stützelement aus einem Keramik
material gehalten sein. Die Wärmezufuhr kann dann durch eine
Strahlenquelle erfolgen, die beispielsweise als Wärmestrahlen
quelle, Elektronenquelle oder als Lichtquelle ausgeführt ist.
Das Emitterelement 5 kann aber auch gemäß der Fig. 3 durch
zwei Stützelemente aus Keramikmaterial gehalten sein, wobei
unterhalb des Emitterelementes 5 ein Heizelement vorgesehen
ist. Das Heizelement kann ebenfalls von den Stützelementen
gehalten sein. Zur Spannungsversorgung können Anschlüsse des
Heizelementes durch den Wandteil der Röntgenröhre geführt sein.
Die Wärmeübertragung zum Emitterelement 5 erfolgt dabei
indirekt, d. h. durch Wärmestrahlung.
Ein besonders vorteilhafter Aufbau des Elektronenemitters
ergibt sich, wenn, wie in der Fig. 4 gezeigt, das Emitterele
ment 5 als ebene Schicht ausgebildet mit einer ebenfalls
ebenen Trägerschicht 15 in flächenhafter Verbindung steht.
Einer Beschädigung des Elektronenemitters bei Erschütterung
der Röntgenröhre ist somit besonders wirkungsvoll entgegen ge
wirkt. Soll das Emitterelement 5 durch direkten Stromdurchgang
auf Emissionstemperatur heizbar sein, so ist die ebene Träger
schicht 15 vorzugsweise als Isolator ausgebildet.
Wird zwischen der ebenen Schicht des Emitterelementes 5 und
der ebenen Trägerschicht 15 eine ebenfalls ebene Isolier
schicht 16 zur elektrischen Isolation des Emitterelementes 5
vorgesehen, die Wärme gut leitet, so kann die Trägerschicht
15 eine Leitfähigkeit aufweisen, so daß sie bei Zuführung
einer Spannung als Heizelement wirkt. Der Elektronenemitter ist
somit durch die Trägerschicht 15 indirekt auf Emissionstempe
ratur heizbar.
Es ist gezeigt, daß die Schichten 5, 15, 16 gemeinsam von
zwei Stützelementen 17, 18 aus Metall oder einer leitfähigen
Keramik gehalten sind, die mit dem Wandteil 13 der Röntgenröhre
1 in Verbindung stehen. Diese Stützelemente 17, 18 können auch
zur Spannungsversorgung dienen. Durch dieses Ausführungsbei
spiel ergibt sich also ein Elektronenemitter im Schichtaufbau.
Ein Elektronenemitter nach der Erfindung vereinigt die Vorteile
einer besonders hohen Lebensdauer, einer besonders großen Sta
bilität und einer gleichmäßigen Emission.
Besonders vorteilhaft wird die Kathode 4, insbesondere das
Emitterelement 5, auch während des "stand-by" Betriebes der
Röntgenröhre 1, d. h. also während der Zeitdauer, während der
keine Röntgenstrahlung erzeugt werden soll, permanent auf
Emissionstemperatur gehalten. Hierdurch werden thermische
Spannungen vermieden, die das Emitterelement 5 mechanisch
belasten. Zudem wird verhindert, daß Restgase vom Emitter
element 5 während des "stand-by" Betriebes absorbiert werden,
was die Emissionseigenschaften verschlechtern würde.
Claims (10)
1. Elektronenemitter (5) einer Röntgenröhre (1), der einen
geometrischen Körper bildet, welcher vollständig mit Elektronen
emittierendem Material ausgefüllt ist.
2. Elektronenemitter (5) nach Anspruch 1, der scheibenförmig
ausgebildet ist und dessen, der Anode 3 zugewandte Seite über
die gesamte Oberfläche zur Emission von Elektronen anregbar
ist.
3. Elektronenemitter nach Anspruch 1 oder 2, wobei das
Elektronen emittierende Material La enthält.
4. Elektronenemitter nach Anspruch 1 oder 2, wobei das
Elektronen emittierende Material zur Reduzierung der Leit
fähigkeit ein Gemisch von LaB6 und einem Keramikpulver enthält.
5. Elektronenemitter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Elektronen emittierende Material zur Reduzierung der
Leitfähigkeit porös ist.
6. Elektronenemitter nach Anspruch 1 oder 2, wobei das
Elektronen emittierende Material La und Pt enthält.
7. Elektronenemitter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Leitfähigkeit des Elektronen emittierenden Materials
so eingestellt ist, daß der Strom, der vom Elektronenemitter
(5) während des Betriebes der Röntgenröhre aufgenommen wird,
einen Wert von 50 Ampere nicht überschreitet.
8. Elektronenemitter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
der Elektronenemitter (5) zur Halterung mit Graphit, Glaskoh
lenstoff oder mit einem Keramikmaterial in Verbindung steht.
9. Elektronenemitter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
das die Elektronen emittierende Material als Schicht ausge
bildet ist und mit einer Trägerschicht (15) in flächenhafter
Verbindung steht.
10. Elektronenemitter nach Anspruch 9, wobei zwischen der
Schicht aus Elektronen emittierendem Material und der Träger
schicht (15) eine Isolierschicht (16) angeordnet ist.
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