DE402509C

DE402509C - Mehrturmreaktionsgefaess

Info

Publication number: DE402509C
Application number: DEB111959D
Authority: DE
Original assignee: Dipl-Ing Dr Adolf Barth
Current assignee: Dipl-Ing Dr Adolf Barth
Priority date: 1923-12-07
Filing date: 1923-12-07
Publication date: 1924-09-20

Description

Mehrturmreaktionsgefäß.
Das Mehrturmreaktionsgefäß dient zur Einwirkung von Gasen auf Flüssigkeiten bzw. feste Körper und Flüssigkeiten. Es besteht (s. Abb. I) aus zwei oder mehreren Reaktionstürmen A und B, die oben und unten durch Verbindungsrohre C und D miteinander in Verbindung stehen. Oberhalb des Eintritts des unteren Verbindungsrohres D sind die Röhren E und F für den Eintritt der Gase angeordnet. Etwas oberhalb derselben befinden sich die gelochten Zwischböden G und F die einerseits den Zweck haben, das durch E bzw. F eintretende Gas vor seinem Aufstieg möglichst fein zu verteilen, anderseits aber auch dazu dienen, um das gegebenenfalls in die Reaktionstürme einzufüllende Material aufzunehmen. Die Arbeitsweise und der selbsttätige Flüssigkeitsumlauf kommen auf folgende Weise zustande: Leitet man durch E in das mit Flüssigkeit beschickte Reaktionsgefäß Luft ein, dann steigt die Flüssigkeit im Turme B hoch, da sie als Flüssigkeitsluftgemisch leichter ist als die Säule im Turm A.
Sofort ergießt sich aus der oberen Querverbindung ein Strom von Flüssigkeit in den Turm A, von wo die Flüssigkeit durch die untere Querverbindung nach B hinüberströmt, wodurch der Kreislauf der Flüssigkeit, die durch den Luftzutritt in B betätigt wird, geschlossen ist.
Die Flüssigkeit steigt also beim Einleiten von Luft in den Turm B in diesem Turm hoch und strömt durch den Turm A von oben nach unten und durch die untere Querverbindung wieder in den Turm B. Beim Einleiten von Luft in den Turm A kehrt sich die Strömungsrichtung der Flüssigkeit in den Türmen um.
Bildet sich während des Reaktionsprozesses in der Flüssigkeit ein Niederschlag, dann werden die Turmunterteile zweckmäßig nach unten verlängert und als Absetzkammern ausgebildet, in denen das Reaktionsprodukt sich abscheidet und zeitweilig entnommen werden kann. Ein derartiger Turm ist in Abb. 2 abgebildet. Die Bezugszeichen sind bis H die gleichen wie in Abb. 1, dagegen sind J und die Absetzkammern, die durch die Hähne L und M zeitweilig entleert werden.
Die Vorrichtung ist hervorragend geeignet zur Behandlung von Gasen und Flüssigkeiten, ebenso auch zur Behandlung von festen Körpern mit Gasen und Flüssigkeiten und zwar überall dort, wo das Gas unter Druck zugeführt wird. Der Apparat eignet sich zur Ausfällung des doppeltkohlensauren Natrons in der Ammoniaksodafabrikation. Er ist in gleit

Claims

cher Weise geeignet zur Auflösung von Kupfer gemäß Patent 384224>. ferner auch zur Auslaugung von körnigem Erzmetall u. dgl. Ebenso läßt sich der Apparat als Ersatz für den Parraltank verwenden, wobei die schwierige Bodenkonstruktion dieses Apparates vollkommen in Wegfall kommt.

PATENT-ANSPRÜCHE: I. Mehrturmreaktionsgefäß zur Einwirkung von Gasen auf Flüssigkeiten oder auf ein Gemisch von Flüssigkeiten und festen Körpern, gekennzeichnet durch zwei oben und unten durch Röhren verbundene Reaktionstürme, in deren unteren Teilen sich je ein unter einem Siebboden mün dendes Gaszuführungsrohr befindet.
2. Mehrturmreaktionsgefäß gemäß Anspruch 1> dadurch gekennzeichnet, daß man das Turmunterteil als Sammelbehälter für die infolge der Reaktionswirkung entstehenden festen Produkte ausbildet