DE4024274C2 - Verfahren zum Herstellen eines gepolsterten Polypropylen-Ausstattungsteiles insbesondere für Fahrzeuge - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines gepolsterten Polypropylen-Ausstattungsteiles insbesondere für FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines gepolsterten Polypro
pylen-Ausstattungsteiles insbesondere für Fahrzeuge, das eine Trägerschicht,
eine Polsterschicht und eine folienartige Oberflächenschicht aufweist.
Es wird angestrebt, Kunststoffteile in zunehmenden Maße recyclingfähig zu ge
stalten. Bei mehrschichtigen Teilen sollten dabei alle Schichten aus dem glei
chen Grundmaterial bestehen. Wegen seiner ausgezeichneten Recyclingfähig
keit soll daher für gepolsterte Fahrzeug-Austattungsteile, so beispielsweise In
strumententafeln, Armlehnen, Handschuhkastendeckel, oder dgl. Polypropylen
als Kunststoff zum Einsatz kommen.
In der DE 38 42 846 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyolefin-
Sandwich-Formteilen beschrieben, welches als klassischer Partikelschaumpro
zess bezeichnet werden kann. Hierbei werden auf den Aufschäumprozess hin
getrimmte Schaumperlen durch Beaufschlagen mit Heißdampf aufgeschäumt.
Dieses Verfahren ist dabei nicht universell anwendbar, insbesondere auch auch
nicht für die Herstellung eines zumindest dreischichtigen Formkörpers nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 der vorliegenden Endung. Im übrigen ist ein sol
cher dreischichtiger Formkörper aus anderen Materialien aus der
DE 38 37 221 A1 bekannt.
Zumindest internen Stand der Technik bildet der Vorschlag, ein Polypropylen-
Trägerteil, das zusätzlich Talkum enthalten kann, sowie ein vorgefertigtes Poly
propylen-Partikelschaum-Teil und eine tiefgezogene Polypropylen-Oberflächen
folie in der genannten Reihenfolge miteinander zu verbinden. Hierzu werden auf
die beiden Seiten des Partikelschaum-Teiles entsprechende Haftmittel aufgetra
gen. Dabei kann die Oberflächenfolie selbst auch mehrschichtig aufgebaut sein
und insbesondere auf der Außenseite gewisse Beimengungen von EPDM zur
Verbesserung der Haptik enthalten.
Problematisch ist hier jedoch die Haftung zwischen dem Partikelschaum sowie
der Trägerschicht bzw. der Oberflächenschicht, da dieser Partikelschaum Ähn
lichkeiten mit den bekannten Styroporblöcken aufweist. Zum anderen tritt am
bekannten Polypropylen-Partikelschaum bei höheren Temperaturen Schwund
auf.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Herstellverfahren für ein mehrschichti
ges, gepolstertes Polypropylen-Ausstattungsteil aufzuzeigen, bei dem eine opti
male Verbindung der einzelnen Schichten untereinander ermöglicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß eine folienartige Polypropylen-
Oberflächenschicht und eine vorgefertigte Polypropylen-Trägerschicht in ein
Formwerkzeug eingebracht werden und zwischen die folienartige Polypropylen-
Oberflächenschicht und die vorgefertigte Polypropylen-Trägerschicht ein unter
Wärmeeinfluß aufschäumbares Polypropylen-Material für die Polsterschicht in
Form von Granulat eingebracht und anschließend durch Erhitzen des Form
werkzeuges das Granulat zur Bildung des Polsterschicht-Polypropylenschaumes
auf seine Aufschäumtemperatur erwärmt wird, wobei während des Aufschäu
mens durch das Formwerkzeug Druck auf den Polsterschicht-Polypropylen
schaum ausgeübt wird. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Inhalt der Unteran
sprüche.
Es wird somit vorgeschlagen, die Polsterschicht direkt zwischen der Träger
schicht und der Oberflächenschicht in einem Formwerkzeug zu fertigen, so daß
ein optimaler Kontakt zu den beiden Grenzschichten gewährleistet ist. Zum Ein
satz kommt hierfür ein unter Wärmeeinfluß aufschäumbares Polypropylen, wel
ches die Polsterschicht eines vollständig aus Polypropylen gefertigten Fahrzeug-
Ausstattungsteiles bildet. Vorteilhafterweise zeigt dieser Polypropylen-Schaum
bspw. im Vergleich zu Polyurethan bei halber Dichte eine bessere Energieab
sorption, was insbesondere im Hinblick auf die Verletzungsgefahr an Fahrzeug-
Ausstattungsteilen wesentlich ist. Vorteilhafterweise kann darüber hinaus die
Polsterschicht an verschiedenen Stellen des Ausstattungsteiles von verschie
denartiger Dicke sein. Vorteilhafterweise lassen sich darüber hinaus mit dem
Verfahren einfach Hinterschnitte erzeugen. Vorteilhafterweise sind hierbei auch
keine Haftmittel vonnöten.
Weiterhin wird vorgeschlagen, das Polypropylen-Material für die Polsterschicht
als Granulat zwischen die Trägerschicht sowie die Oberflächenschicht einzu
bringen. Dabei kann dieses Granulat auch als vorkonfektioniertes, jedoch noch
nicht aufgeschäumtes Formteil, welches aus verpreßtem, noch nicht wärmebe
handelten Granulat gefertigt ist, eingebracht werden. Die den Aufschäumpro
zess in Gang setzende Wärme ist dann in besonders einfacher Weise durch
Erhitzen des Formwerkzeuges einbringbar.
Weiterhin wird zur Erzielung besonders guter Ergebnisse vorgeschlagen, wäh
rend des Aufschäumens durch das Formwerkzeug bzw. durch die an den ent
sprechenden Formhälften des Formwerkzeuges anliegenden Schichten
(Trägerschicht bzw. Oberflächenschicht) Druck auf den Polsterschicht-Poly
propylenschaum auszuüben. Hierdurch wird eine übermäßige Blasenbildung
vermieden und darüber hinaus die Haftung zwischen den einzelnen Schichten
verbessert. Die einfachste Möglichkeit, den gewünschten Druck auszuüben, liegt
darin, die beiden Formhälften des Formwerkzeuges während des Aufschäum
vorganges aufeinander zuzubewegen.
In diesem Zusammenhang kann es empfehlenswert sein, die folienartige Poly
propylen-Oberflächenschicht durch Unterdruck bzw. durch Ansaugen an der
zugeordneten Formhälfte des Formwerkzeuges zu halten. Hierbei ist es auch
möglich, die PP-Oberflächenfolie direkt in dieser Formhälfte tiefzuziehen.
Die beigefügte Prinzipskizze zeigt einen Schnitt durch ein Formwerkzeug, wobei
in der linken Hälfte des Bildes das Polypropylen-Material für die Polsterschicht
vor dem Aufschäumen, und in der rechten Bildhälfte nach dem Aufschäumen
dargestellt ist.
Gezeigt ist ein in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnetes Polypropylen-Aus
stattungsteil, das im einzelnen aus einer Trägerschicht 2, einer Polsterschicht 3,
und einer folienartigen Oberflächenschicht 4 besteht. Hergestellt wird dieses
Ausstattungsteil in einem Formwerkzeug 5, das eine der Oberflächenschicht 4
zugeordnete Formhälfte 5a, sowie eine der Trägerschicht 2 zugeordnete Form
hälfte 5b besitzt.
Zunächst wird in das Formwerkzeug 5 auf die Formhälfte 5b ein die Träger
schicht 2 bildendes Trägerteil eingelegt, das zuvor aus Polypropylen in einem
Spritzgußverfahren gefertigt wurde. Auf die Formhälfte 5a wird eine Polypro
pylen-Folie aufgelegt und dort durch Ansaugen gehalten. Diese Polypropylen-
Folie, die die Oberflächenschicht 4 bildet, kann vorgeformt sein, oder über die
Formhälfte 5a geformt werden.
Anschließend wird in das Formwerkzeug 5 zwischen die beiden Schichten 2, 4
das Polypropylen-Material für die Polsterschicht 3 eingebracht. Wie die linke
Bildhälfte zeigt, füllt das aufschäumbare Polypropylen-Material das freie Volu
men nur teilweise aus. Anschließend daran wird das Polypropylen-Material
durch Erhitzen des Formwerkzeuges 5 auf seine Aufschäumtemperatur erwärmt,
wobei zugleich die Formhälfte 5a geringfügig in Richtung der Formhälfte 5b be
wegt wird, um Druck auf den Polypropylenschaum der Polsterschicht 3 auszu
üben. Den Zustand nach erfolgtem Aufschäumen zeigt die rechte Bildhälfte.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines gepolsterten Polypropylen-
Ausstattungsteiles (1) insbesondere für Fahrzeuge, das eine Träger
schicht (2), eine Polsterschicht (3) und eine folienartige Oberflächen
schicht (4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine folienartige Polypropylen-
Oberflächenschicht (4) und eine vorgefertigte Polypropylen-
Trägerschicht (2) in ein Formwerkzeug (5) eingebracht werden und
zwischen die folienartige Polypropylen-Oberflächenschicht (4) und die
vorgefertigte Polypropylen-Trägerschicht (2) ein unter Wärmeeinfluß
aufschäumbares Polypropylen-Material für die Polsterschicht (3) in
Form von Granulat eingebracht und anschließend durch Erhitzen des
Formwerkzeuges (5) das Granulat zur Bildung des Polsterschicht-
Polypropylenschaumes auf seine Aufschäumtemperatur erwärmt wird,
wobei während des Aufschäumens durch das Formwerkzeug (5)
Druck auf den Polsterschicht-Polypropylenschaum ausgeübt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die folienartige Polypropylen-Ober
flächenschicht (4) durch Unterdruck an der zugeordneten Formhälfte
(5a) des Formwerkzeuges (5) gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen-Polypropylenfolie in
der Formhälfte (5a) des Formwerkzeuges (5) geformt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Trägerteil (Trägerschicht 2) ein Po
lypropylen-Spritzgußteil zum Einsatz kommt.
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DE19904024274 Expired - Fee Related DE4024274C2 (de) | 1990-07-31 | 1990-07-31 | Verfahren zum Herstellen eines gepolsterten Polypropylen-Ausstattungsteiles insbesondere für Fahrzeuge |
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- 1990-07-31 DE DE19904024274 patent/DE4024274C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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