DE4021310C2 - Elektromagnetisch betätigbare Kupplungs-Bremskombination, insbesondere für Webmaschinen - Google Patents
Elektromagnetisch betätigbare Kupplungs-Bremskombination, insbesondere für WebmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektromagnetisch betätigbare Kupplungs-
Bremskombination, insbesondere für Webmaschinen mit den Merkmalen des
Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche.
Bei Greiferwebmaschinen z. B. ist bekannt, daß diese im abgeschalteten, d. h. im
stromlosen Zustand, gebremst sind; die Bremse ist geschlossen. Dies ist
erforderlich, um zu verhindern, daß, wenn in Jacquard-Webereien aber auch in
Schaft-Webereien mit ungleichen Bindungen gearbeitet wird, die Webmaschine
nicht über das Fach betätigt werden kann.
Um den Forderungen des Marktes nach schnellaufenden Webmaschinen gerecht zu
werden, wurden von den Bremsenherstellern elektromagnetisch betätigbare
Kupplungs-Bremskombinationen entwickelt, die mit einer einzigen zwischen der
Antriebsseite und der Bremsseite auf der Abtriebswelle drehfest angeordneten
Kupplungs-Bremsscheibe auskommt und die bei abgeschalteter Maschine eine
Mittelstellung zwischen der Antriebs- und Bremsseite einnimmt. Um eine derartige
Mittel- oder neutrale Stellung der Kupplungs-Bremsscheibe zu gewährleisten, ist die
Kupplungs-Bremsscheibe von z. B. einer Membranen-Feder getragen, die wiederum
mit einer drehfest mit der Abtriebswelle verbundenen Mitnahmescheibe verbunden
ist.
Aus der GB-PS 1 331 588 ist eine Kupplungs-Bremskombination einer Lochstreifen-
Lesevorrichtung bekannt, bei der die Kupplungs-Bremsscheibe federnd gelagert ist
und im Ruhezustand der Kombination an den Bremsmagneten anliegt, was
voraussetzt, daß die Bremsmagnete eingeschaltet sind, also nicht stromlos sind. Die
aus der oben genannten Patentschrift bekannte Kupplungs-Bremskombination
bietet nicht die Sicherheit, daß im stromlosen Zustand der Bremsmagnete eine
Drehbewegung der Abtriebswelle ausgeschlossen ist.
Aus der DE 32 43 196 C2 ist eine elektromagnetisch betätigbare Kupplungs-
Bremskombination bekannt, die aus einem Paar von in einem Gehäuse fest
angeordneten Elektromagneten, aus einer Antriebs- und einer Abtriebswelle und,
aus einem mit der Antriebswelle fest verbundenen ersten Rotor besteht, der durch
elektromagnetische Kräfte mit einer auf der Abtriebswelle drehfest aber
verschiebbar angeordneten Reibscheibe in Kontakt bringbar ist sowie aus einem
zweiten Rotor, der um die Abtriebswelle drehbar gelagert ist und ebenfalls durch
elektromagnetische Kräfte mit der auf der Abtriebswelle drehfest, aber verschiebbar
angeordneten Reibscheibe in Kontakt bringbar ist, und wobei der zweite Rotor mit
einem von einer Schnecke antreibbaren Schneckenrad verbunden ist.
Im Webereibetrieb hat sich bei Maschinen mit derartigen Kupplungs-
Bremskombinationen als nachteilig erwiesen, daß im stromlosen Zustand, wo also
die Kupplungs-Bremsscheibe eine Mittelstellung einnimmt oder die Kupplungs-
Bremsscheibe sich nicht in Reibschluß mit dem bremsseitigen Rotorteil befindet und
ungebremst ist, die Webmaschine über das Webfach, insbesondere bei Jacquard-
Webmaschinen mit Federzug, unkontrolliert betätigbar ist. Dieser Umstand führt zu
einem hohen Unfallrisiko und in jedem Fall dazu, daß, wenn z. B. bei einer im
Zeitintervall zwischen Abschalten und dem Wiedereinschalten der Webmaschine
eine Veränderung der Webfachstellung durch unterschiedlichste Einflüsse erfolgt, ist
ein Verlust der zum Abschaltzeitpunkt von der elektronischen Maschinensteuerung
erfaßten und gespeicherten Webmaschinen-Istwerten nicht ausgeschlossen. Dies
führt auch dazu, daß beim Wiederinbetriebsetzen der Webmaschine zwangsläufig
ein Gewebefehler produziert wird.
Um diese Unzulänglichkeiten an den bekannten Webmaschinen mit der bekannten
Kupplungs-Bremskombination zu begegnen, wurden Zusatzbremsen installiert, die
parallel zu der Kupplungs-Bremskombination wirksam sind. Diese Zusatzbremsen
sind jedoch sehr kostenaufwendig und können bei z. B. einem Unfall und stromloser
Maschine nicht mehr gelüftet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die bekannte elektromagnetische Kupplungs-
Bremskombination dahingehend zu verbessern, daß im stromlosen Zustand insbesondere der
Webmaschine eine Bremsung der Abtriebswelle des Maschinenantriebes
aufrechterhalten wird und gleichzeitig auf Zusatzbremseinrichtungen verzichtet
werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine elektromagnetisch betätigbare Kupplungs-Bremskombination mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 4 gelöst.
Mit einer derart verbesserten elektromagnetisch betätigbaren Kupplungs-
Bremskombination wird ein sogenanntes Weglaufen der Webmaschine
unterbunden, was insbesondere bei elektronisch gesteuerten Fachbildemaschinen
von Webmaschinen von besonderem Vorteil ist, denn hier besteht die Forderung,
daß die Webmaschine nur in bestimmten Zonen, in den sogenannten Einlesezonen,
eingeschaltet und ausgeschaltet werden darf, um zu sichern, daß z. B.
entsprechende Musterinformationen nicht verloren gehen.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht in der Variation des
zwischen der Kupplungs-Bremsscheibe und dem bremsseitigen Rotor erzielbaren
Bremsdruckes. Dadurch wird es auch möglich unter Zuhilfenahme von
handwerklichen Mitteln die Abtriebswelle des Webmaschinenantriebs im stromlosen
Zustand zu bewegen.
Durch den Wegfall der neutralen Stellung der Kupplungs-Bremsscheibe wird ferner
der Schaltweg und die Schaltzeit der Kupplungs-Bremsscheibe von dem
bremsseitigen Rotor zum antriebsseitigen Rotor um die Hälfte verkürzt, ohne
nachteilige Auswirkungen für den technologischen Arbeitsprozeß der Webmaschine
hinnehmen zu müssen.
Die Erfindung sei nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Teilschnitt durch
die Kupplungs-Bremskombination.
Die Kupplungs-Bremskombination 1 ist von einem Gehäuse 2 mit Gehäusedeckel
3 umschlossen. In der vertikal verlaufenden, den Gehäusedeckel
gegenüberliegenden Gehäusewand ist die Abtriebswelle 4 drehbar angeordnet.
Zwischen dem Gehäusedeckel 3 und dem antriebsseitigen freien Ende der
Abtriebswelle 4 befindet sich ein drehbar gelagertes, das freie Ende der
Abtriebswelle 4 umgreifendes Verbindungsstück 5, das mit der von einem nicht
dargestellten Elektromotor angetriebenen Riemenscheibe 6 mittels auf einen
Teilkreis angeordneten Schrauben 7 verbunden ist. An seinem anderen Ende ist
das Verbindungsstück 5 ebenfalls durch Schrauben 8 mit wenigstens einem einen
kreisringförmigen Reibbelag 9 aufweisenden Rotorteil 10 verbunden.
Verbindungsstück 5 und Rotorteil 10 bilden den antriebsseitigen Rotor. Im Bereich
des Gehäuseaustritts 11 der Abtriebswelle 4 wird selbige von einer hinterdrehten
Hohlwelle 12 umgriffen, die auf ihrem äußeren Umfang des in das Gehäuse
ragenden Teils ein Lager 13 aufnimmt. Ein Schneckenrad 14 ist über Schrauben 15
mit einem weiteren Rotorteil 16, den ersten Rotorteil 10 mit Zwischenraum diametral
gegenüberliegend angeordnet, verbunden. Das Schneckenrad 14 steht mit einer
Schnecke 14a in Wirkverbindung. Das Rotorteil 16 ist ebenfalls mit wenigstens
einem kreisringförmigen Reibbelag 17 ausgerüstet.
Innerhalb des Gehäuses 2 ist auf der Abtriebswelle 4 eine Mitnahmescheibe 18
drehfest aber axial auf der Abtriebswelle 4 verstellbar verbunden. Am Außenumfang
der Mitnahmescheibe 18 ist ein als Kreisring ausgebildetes, eine Vorspannung
aufweisendes membranenartiges Federelement 19 angeordnet. Das Federelement
seinerseits trägt an seinem Außenumfang eine aus feromagnetischem Material
bestehende Kupplungs-Bremsscheibe 20 und preßt diese aufgrund der
vorhandenen Vorspannung, gegen das mit dem Reibbelag 17 ausgerüstete
bremsseitige Rotorteil 16.
Jedem Rotorteil 10, 16 ist ein Elektromagnet 21, 22 mit Wicklung 23, 24 zugeordnet.
Die Elektromagneten 21, 22 sind im inneren des Gehäuses 2 bzw. an der
Innenseite des Gehäusedeckels 3 fest angeordnet. Anstelle oder zusätzlich zum
Federelement 19 kann das bremsseitige Rotorteil 16 mit einem der Kupplungs-
Bremsscheibe gegenüberliegend angeordneten Permantentmagneten 25
ausgerüstet sein, der die Kupplungs-Bremsscheibe solange mit dem bremsseitigen
Rotorteil reibschlüssig verbindet, bis die permanentmagnetische Anzugskraft von
den elektromagnetischen Kräften des Elektromagneten 22 überwunden wird.
Die Funktionsweise der verbesserten Kupplungs-Bremskombination erfolgt nun wie
nachstehend beschrieben.
Mit dem Einschalten der Webmaschine wird über einen nicht dargestellten
Elektromotor und Keilriemen die Riemenscheibe 6 und mit ihr das antriebsseitige
Rotorteil 10 in Drehbewegung versetzt. Gleichzeitig wird der Wicklung 23 des dem
bremsseitigen Rotorteil 16 zugeordneten Elektromagneten 21 elektrischer Strom
zugeführt und die schon ohnehin durch das vorgespannte Federelement 19
zwischen der Kupplung-Bremsscheibe 20 und dem Rotorteil 16 bestehende
Anpreßkraft erhöht, d. h., die Abtriebswelle 4 bleibt gebremst.
Wird nun die Webmaschine gestartet, d. h., der Webprozeß in Gang gesetzt, wird die
Wicklung 23 des Elektromagneten 21 stromlos, während der Wicklung 24 des
Elektromagneten 22 elektrischer Strom zugeführt wird und die Kupplungs-
Bremsscheibe 20 an dem Reibbelag 9 das Rotorteil 10 anzieht. Die Drehbewegung
des Rotorteils 10 wird auf die Mitnahmescheibe 18 übertragen und von dieser auf
die Abtriebswelle 4 der nicht dargestellten Webmaschine, womit der Webprozeß
eingeleitet wird. Kommt es nun aufgrund eines im Webprozeß auftretenden
technologischen Fehlers oder eines anderweitigen, z. B. mechanischen Defekts zum
Stillstand der Webmaschine, wird die Zufuhr elektrischen Stroms in die Wicklung 24
des Elektromagneten 22 unterbrochen und die Kupplungs-Bremsscheibe 20 trennt
sich vom Rotorteil 10 und stellt bei gleichzeitigem Wirksamwerden des
Elektromagneten 21 einen Reibschluß mit dem Rotorteil 16 her, daß infolge der
Selbsthemmung des mit ihm verbundenen Schneckenrades 14 und der Schnecke
14a die Abtriebswelle 4 abbremst.
Wird nun die Webmaschine durch Abschalten stromlos, so verbleibt
erfindungsgemäß aufgrund des mit Vorspannung versehenen Federelementes 19
die Kupplungs-Bremsscheibe 20 mit dem Rotorteil 16 in Wirkverbindung. Die zur
Erzielung der Wirkverbindung notwendige Anpreßkraft wird durch die Wahl des
Federelements bestimmt. Eine weitere Möglichkeit eine entsprechende
Bremswirkung im stromlosen Zustand zu erzielen besteht erfindungsgemäß darin,
daß ein nicht vorgespanntes an sich bekanntes Federelement verwendet wird,
sondern die notwendige Spannkraft durch ein axiales Verstellen der Mitnah
mescheibe 18 auf der Abtriebswelle 4 in Richtung des bremsseitigen Rotorteils 16
erfolgt; dadurch wird das Federelement 19 in Vorspannung gebracht. Es ist ferner
denkbar, anstelle eines vorgespannten Federelementes 19 das Rotorteil 16
zusätzlich mit Permanentmagneten auszustatten oder das vorgespannte Feder
element 19 in Kombination mit Permanentmagneten zu verwenden.
1
Kupplungs-Bremskombination
2
Gehäuse
3
Gehäusedeckel
4
Abtriebswelle
5
Verbindungssstück
6
Riemenscheibe
7
Schrauben
8
Schrauben
9
Reibbelag
10
Rotorteil
11
Gehäuseaustritt
12
Hohlwelle
13
Lager
14
Schneckenrad
14
aSchnecke
15
Schrauben
16
Rotorteil
17
Reibbelag
18
Mitnahmescheibe
19
Federelement
20
Kupplungs-Bremsscheibe
21
Elektromagnet
22
Elektromagnet
23
Wicklung
24
Wicklung
25
Permanentmagneten
Claims (4)
1. Elektromagnetisch betätigbare Kupplungs-Bremskombination insbesondere für Webmaschinen, bestehend aus
einem ersten und zweiten Elektromagneten, die in einem Gehäuse koaxial und
beabstandet voneinander angeordnet sind, aus einem mit einer Abtriebswelle in
Wirkverbindung bringbaren Antrieb, aus einer drehfest mit der Abtriebswelle
verbundenen Mitnahmescheibe, aus einer Kupplungs-Bremsscheibe, die zwischen
dem ersten und zweiten Elektromagneten positioniert ist und durch ein
membranartig ausgebildetes Federelement mit der Mitnahmescheibe verbunden ist,
und wobei die Kupplungs-Bremsscheibe durch elektromagnetische Kräfte entweder
mit einem in dem Gehäuse drehbar gelagerten antriebsseitigen Rotorteil oder mit
einem in dem Gehäuse drehbar gelagerten bremsseitigen Rotorteil in Reibschluß
bringbar ist, und wobei ferner das bremsseitige Rotorteil mit einem
Schneckengetriebe in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mitnahmescheibe (18) auf der Abtriebswelle (4) in Richtung des bremsseitigen
Rotorteils (16) derart auf der Abtriebswelle (4) positioniert ist, daß das Federelement
(19) im stromlosen Zustand der Kupplungs-Bremskombination (1) zwischen der
Kupplungs-Bremsscheibe (20) und dem bremsseitigen Rotorteil (16) einen
ständigen Reibschluß aufrechterhält.
2. Kupplungs-Bremskombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das mit der Kupplungs-Bremsscheibe (20) und mit der Mitnahmescheibe (18)
verbundene Federelement (19) vorgespannt oder vorspannbar ist.
3. Kupplungs-Bremskombination nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mitnahmeschreibe (18) zusammen mit dem Federelement
(19) und der Kupplungs-Bremsschreibe (20) auf der Abtriebswelle (4) in Richtung
des bremsseitigen Rotorteils (16) axial verstellbar ist.
4. Elektromagnetisch betätigbare Kupplungs-Bremskombination bestehend aus
einem ersten und zweiten Elektromagneten, die in einem Gehäuse koaxial und
beabstandet voneinander angeordnet sind, aus einem mit einer Abtriebswelle in
Wirkverbindung bringbaren Antrieb, aus einer drehfest mit der Abtriebswelle
verbundenen Mitnahmescheibe, aus einer Kupplungs-Bremsscheibe, die zwischen
dem ersten und zweiten Elektromagneten positioniert ist und durch ein
membranartig ausgebildetes Federelement mit der Mitnahmescheibe verbunden ist,
wobei die Kupplungs-Bremsscheibe durch elektromagnetische Kräfte entweder mit
einem in dem Gehäuse drehbar gelagerten antriebsseitigen Rotorteil oder mit einem
in dem Gehäuse drehbar gelagerten bremsseitigen Rotorteil in Reibschluß bringbar
ist, und wobei ferner das bremsseitige Rotorteil mit einem Schneckengetriebe in
Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß das bremsseitige Rotorteil (16)
zusätzlich mit einem oder mehreren Permanentmagneten (25) ausgerüstet ist,
mittels derer im stromlosen Zustand der Kupplungs-Bremskombination (1) zwischen
der Kupplungs-Bremsscheibe (20) und den bremsseitigen Rotorteilen (16) ein
ständiger Reibschluß besteht.
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