DE4019859A1 - Rollen-reibschraubantrieb - Google Patents
Rollen-reibschraubantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rollen-Reibschraubantrieb zur Umwandlung
einer Drehbewegung in eine lineare Bewegung eines bewegbaren Maschi
nenteils gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Reibschraubantriebe zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine lineare
Bewegung eines bewegbaren Maschinenteils sind bekannt und werden unter
dem Begriff Roll- und Reibantrieb geführt. Sollen derartige Antriebe
ein geringes Volumen aufweisen und zusätzlich große Untersetzungen zur
Anwendung kommen, die einen feinen Vorschub ermöglichen, werden üb
licherweise sogenannte Wälzmuttern verwendet. Eine deratige Wälzmutter
ist aus der DE 27 09 006 C2 bekannt und beinhaltet einzelne über eine
glatte Welle angeordnete Rollringe. Diese wälzen sich mit ihrer Innen
lauffläche auf der Welle ab, wobei die Ringe schräg zur Wellenachse
angeordnet sind und mit dieser in einer kraftschlüssigen Verbindung
stehen.
Weitere derartige Wälzmuttern sind in der DE 33 02 625 C2 und DE
33 02 633 A1 beschrieben. Diese Wälzmuttern weisen jedoch den gemeinsamen
Nachteil auf, daß bei der Ankopplung derartiger Elemente an das zu be
wegende Maschinenteil ein Parallelitätsausgleich zwischen der An
triebswelle und der Führungsbahn des Maschinenteils zusätzlich ge
schaffen werden muß.
In der Zeitschrift "Feingerätetechnik", 6.Jahrgang, Heft 7, Juli 1957,
wird auf der Seite 298 eine luftgelagerte Gewindespindel mit glatter
Oberfläche beschrieben, an der kräftschlüssig ein Schneidenrad ange
ordnet ist. Dieses Rad ist in einer Halterung angeordnet, die durch
Verdrehen um die vertikale Achse einen Winkel gegen die Gewindespindel
bildet. Dadurch erfolgt, bei einem Antrieb des Schneidenrads, nicht
nur eine drehende Bewegung der Spindel, sondern auch eine Bewegung in
axialer Richtung. Nachteilig ist der hohe Aufwand für das beschriebene
Luftlager und außerdem die Notwendigkeit eines zusätzlichen Paral
lelitätsausgleichs zwischen der Antriebswelle und der Führungsbahn des
Maschinenteils.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Antrieb zur Umwand
lung einer Dehbewegung in eine lineare Bewegung derart zu verbessern,
daß kein zusätzlicher Parallelitätsausgleich notwendig ist und dabei
die auf das Maschinenteil wirkenden Antriebskräfte begrenzt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß neben einer hochaufge
lösten Positionierung des Maschinenteils auch beliebig lange Antriebs
wellen verwendet werden können, wobei die Rolle(n) in einem separat
gefertigten Bauteil gelagert ist (sind) und die kraftschlüssige Wirk
verbindung zwischen Rolle und Antriebswelle über Federn hergestellt
wird. Dabei ist es außerdem vorteilhaft, wenn die Lagerung der Rol
le(n) über ein Federparallelogramm oder ein Federgelenk erfolgt, da
mit diesen einfachen Mitteln ein Parallelitätsausgeleich zwischen der
Antriebswelle und dem zu bewegenden Maschinenteil durchgeführt wird.
Ein weiterer besonderer Vorteil des nachfolgend beschriebenen Antriebs
liegt darin, daß die auf das Maschinenteil wirkenden Antriebskräfte
durch die Kräfte der Andruckfedern begrenzt werden können. Damit wird
erreicht, daß bei Überlastung des Antriebs, z. B. durch unbeabsich
tigtes Eingreifen der Bedienperson in den Antriebsmechanismus, ein
dann vorhandener Schlupf zwischen Antriebswelle und Rolle besteht und
somit das Maschinenteil nicht weiterbewegt wird.
In einer besonderen Ausführungsform wird eine exakte Positionierung
des Maschinenteils trotz eines vorhandenen Schlupfs, der auch aus
einer zu hoch gewählten Umdrehungszahl der Antriebswelle resultieren
kann, dadurch sichergestellt, daß am Maschinenteil ein Längenmeßsystem
angeordnet ist. Die von diesem System ermittelten Daten werden zur
Steuerung des Antriebsmotors verwendet.
Selbstverständlich können auch Endschalter vorgesehen sein, die den
Antrieb beim Erreichen einer bestimmten Position des Maschinenteils
abschalten. In diesem Fall kann auf ein o. a. Längenmeßsystem ver
zichtet werden.
In den Zeichnungen ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen schema
tisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein als Führungsschlitten ausgebildetes Maschinenteil mit
Rollen-Reibschraubantrieb,
Fig. 2 den Rollen-Reibschraubantrieb gemäß Fig. 1 im Detail
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform des Antriebs mit einer
zusätzlichen Führungswelle,
Fig. 4 den Rollen-Reibschraubantrieb gemäß Fig. 3 im Detail.
Die Fig. 1 zeigt ein als Führungsschlitten ausgebildetes Maschinen
teil 1, 2 mit einem daran angeordneten Längenmeßsystem 3. Das Oberteil
2 des Führungsschlittens ist in der durch einen Pfeil gekennzeichneten
Richtung bewegbar ausgebildet. Als Führungselemente sind im Oberteil 2
Nuten 18 eingelassen, in denen zwei Führungsschienen 19, 20 laufen.
Diese sind dem Basisteil 1 des Maschinenteils zugeordnet. Ferner sind
in dieser Figur zwei Lagerböcke 11, 12 dargestellt, die fest mit dem
Oberteil 2 verbunden sind und die je eine Buchse 21 aufweisen, in
denen eine drehbare Antriebswelle 10 gelagert ist. Die Antriebswelle
10 ist mit einem Motor 13 gekoppelt. Dieser Antrieb kann selbstver
ständlich auch als Handgriff ausgebildet sein.
Am Basisteil 1 ist eine Adapterplatte 8 feststehend angeordnet, die
zwei über ein Federparallelogramm 6, 7 gelagerte Rollen 4, 5 trägt. Das
Parallelogramm wird mit zwei über Blattfedern 6, 7 an der Adapterplatte
8 befestigte Lagerböcke 22 gebildet. Jedem dieser Lagerböcke 22 ist
eine Rolle 4 bzw. 5 zugeordnet. Die Rollen 4, 5 stehen in punkt
förmiger Anlage mit der Antriebswelle 10. Dabei sind die Lagerböcke 22
mit Federn 9 gegeneinander vorgespannt, so daß zwischen den Rollen 4, 5
und der Antriebswelle 10 eine kraftschlüssige Wirkverbindung besteht.
Die Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 1 mit
der Adapterplatte 8, dem Parallelogramm mit den Blattfedern 6, 7 sowie
den über die Federn 9 gegen die Antriebswelle 10 vorgespannten Rollen
4, 5. Aus dieser Figur wird deutlich, daß die Rollen 4, 5 unter einem
Anstellwinkel a an der Antriebswelle 10 anliegen. Die Mittelachse der
Antriebswelle 10 ist mit dem Bezugszeichen 15 versehen und die Projek
tion dieser Mittelachse mit 16. Die Rolle 4 weist eine Achse 17 auf,
die sich unter dem Anstellwinkel a mit der projizierten Mittelachse 16
der Antriebswelle 10 schneidet. Der gleiche Anstellwinkel a, mit umge
kehrten Vorzeichen, ist zwischen der Rolle 5 und der Antriebswelle 10
realisiert. Aus dieser Darstellung wird deutlich, daß über diesen An
stellwinkel a der Betrag der linearen Vorschubbewegung des Maschinen
teils 2 zur umlaufenden Antiebswelle 10 gesteuert wird. Die lineare
Vorschubbewegung ist somit abhängig von der Drehzahl des Motors 13
bzw. der Antriebswelle 10 und dem Anstellwinkel a der Rollen 4, 5.
Durch diesen Anstellwinkel a besteht die kraftschlüssige Wirkver
bindung zwischen der Antriebswelle 10 und den Rollen 4, 5 nur in einer
angenäherten Punktberührung.
Die Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
einem Führungsschlitten 18, der Antriebswelle 10 und einer fest
stehenden Welle 14. Die Wellen 10 und 14 sind parallel zueinander
ausgerichtet, wobei der Führungsschlitten 18 eine Lagerbuchse 23 zur
Aufnahme der feststehenden Welle 14 aufweist. Im Gegensatz zur Welle
14 ist die Antriebswelle 10 in den Lagerböcken 11, 12 drehbar ange
ordnet und mit dem Motor 13 verbunden. Der Führungsschlitten 18 ist
auf der Welle 14 über ein nicht mit dargestelltes Gleit- oder Linear
kugellager geführt und auf der Antriebswelle 10 mit der Rolle 5 abge
stützt. Die Rolle 4, der ein Federgelenk 24 zugeordnet ist, ist mit
den Federn 9 gegen die Antriebswelle 10 gezogen. Diese kraftschlüssige
Verbindung mit den Anstellwinkeln a der Rollen 4, 5 zu der Antriebs
welle 10 wurde bereits zu den Fig. 1 und 2 beschrieben.
In der Fig. 4 ist ein vergrößerter Ausschnitt aus der Fig. 3 mit dem
Führungsschlitten 18, den Wellen 10 und 14, dem Federgelenk 24 sowie
den Rollen 4, 5 mit den Andruckfedern 9 dargestellt. Analog zur Fig. 2
sind auch hier die Rollen 4, 5 unter einem Winkel a zur Antriebs
welle 10 schräggestellt angeordnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
wurde auf eine Darstellung der Achsen gemäß der Fig. 2 verzichtet.
Aus dieser Figur wird jedoch auch deutlich, daß der Führungsschlitten
18 als Trägerplatte für einen weiteren Rollen-Reibschraubantrieb aus
gebildet sein kann. Dieser ist dann senkrecht zur dargestellten An
trieb angeordnet und bildet mit diesem beispielsweise den Antrieb für
einen X-Y Scanningtisch eines Mikroskops.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Rollen-Reibschraubantriebs
wird mit Hilfe der Fig. 1 näher erläutert. Die drehbar gelagerten
Rollen 4, 5 sind über das Federparallelogramm mit den Blattfedern 6, 7
mit der Adapterplatte 8 verbunden. Diese ist am feststehenden Basis
teil 1 des Schlittens befestigt. Die beiden Federn 9 drücken die Rol
len 4, 5 gegen die glatte Antriebswelle 10, so daß eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen diesen Bauteilen besteht. Die Antriebswelle 10 ist
über eine nicht dargestellte Kupplung mit dem Motor 13 verbunden. Die
Antriebswelle 10 dreht die Rollen 4, 5 durch den vorhandenen Reib
schluß. Durch die Schrägstellung der Rollen 4, 5 zur Antriebswelle 10
wird die Drehbewegung der Antriebswelle in eine lineare Bewegung, ver
gleichbar mit der Vorschubbewegung eines Gewindes, über die Adapter
platte auf das Schlittenoberteil 2 übertragen. Eventuell vorhandene
Fehler in der Positionierung, durch vorhandenen Schlupf zwischen der
Antriebswelle 10 und den Rollen 4, 5, werden durch das Längenmeßsystem
3 kompensiert.
Bezugszeichenliste
1 Basisteil des Führungsschlittens
2 Oberteil des Führungsschlittens
3 Längenmeßsystem
4 Rolle
5 Rolle
6 Blattfeder
7 Blattfeder
8 Adapterplatte
9 Feder
10 Antriebswelle
11 Lagerbock
12 Lagerbock
13 Antriebsmotor
14 Führungswelle
15 Achse der Antriebswelle 10
16 Projektion von 15
17 Achse der Rolle 4
18 Nut in 2
19 Führungsschiene
20 Führungsschiene
21 Lagerbuchse
22 Lagerbock
23 Lagerbuchse
2 Oberteil des Führungsschlittens
3 Längenmeßsystem
4 Rolle
5 Rolle
6 Blattfeder
7 Blattfeder
8 Adapterplatte
9 Feder
10 Antriebswelle
11 Lagerbock
12 Lagerbock
13 Antriebsmotor
14 Führungswelle
15 Achse der Antriebswelle 10
16 Projektion von 15
17 Achse der Rolle 4
18 Nut in 2
19 Führungsschiene
20 Führungsschiene
21 Lagerbuchse
22 Lagerbock
23 Lagerbuchse
Claims (7)
1. Rollen-Reibschraubantrieb zur Umwandlung einer Drehbewegung in eine
lineare Bewegung eines bewegbaren Maschinenteils, insbesondere eines
Scanningtisches für Mikroskope, mit einer Antriebswelle (10), an der
unter einem Anstellwinkel mindestens ein drehbar gelagertes Über
tragungselement kraftschlüssig angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebswelle (10) entlang der Bewegungsrichtung des Maschi
nenteils angeordnet, das Übertragungselement als federnd gelagerte
Rolle (4) ausgebildet und über zusätzliche Federmittel (9) gegen die
Antriebswelle (10) vorgespannt ist.
2. Rollen-Reibschraubantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei sich gegenüberliegende Rollen (4, 5) um die Antriebswelle
(10) angeordnet sind.
3. Rollen-Reibschraubantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (4, 5) über ein Federparallelogramm (6, 7) gelagert
sind.
4. Rollen-Reibschraubantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rolle (4) über eine Blattfeder (21) gelagert ist.
5. Rollen-Reibschraubantrieb nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß parallel zur Antriebswelle (10) eine zu
sätzliche Achse (14) zur Parallelführung des Maschinenteils (2; 18)
vorgesehen ist.
6. Rollen-Reibschraubantrieb nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur reproduzierbaren Ansteuerung einer be
stimmten Position des Maschinenteils (2; 18) ein Längenmeßsytem (3)
vorgesehen ist.
7. Rollen-Reibschraubantrieb nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Vergrößerung der Schubkraft mehrere
Übertragungselemente an der Antriebswelle (10) angeordnet sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9007492U DE9007492U1 (de) | 1990-06-22 | 1990-06-22 | Rollen-Reibschraubantrieb |
DE19904019859 DE4019859A1 (de) | 1990-06-22 | 1990-06-22 | Rollen-reibschraubantrieb |
PCT/EP1991/001101 WO1992000475A1 (de) | 1990-06-22 | 1991-06-13 | Rollen-reibschraubantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904019859 Withdrawn DE4019859A1 (de) | 1990-06-22 | 1990-06-22 | Rollen-reibschraubantrieb |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9007492U Expired - Lifetime DE9007492U1 (de) | 1990-06-22 | 1990-06-22 | Rollen-Reibschraubantrieb |
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- 1990-06-22 DE DE9007492U patent/DE9007492U1/de not_active Expired - Lifetime
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1991
- 1991-06-13 WO PCT/EP1991/001101 patent/WO1992000475A1/de unknown
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US11561232B2 (en) | 2017-10-04 | 2023-01-24 | Leica Biosystems Imaging, Inc. | Opposing edges system for scanning and processing glass slides |
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |