DE4018569A1 - Waermetauscher zum kuehlen von heissdampf - Google Patents
Waermetauscher zum kuehlen von heissdampfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher zum Kühlen von Heißdampf
durch Wasser unter Gewinnung von Sattdampf mit den Merkmalen des
Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
Die Notwendigkeit zur Kühlung von Heißdampf besteht in Anlagen der
Chemie und der Energieerzeugung, wenn überhitzter Wasserdampf z. B.
für den Turbinenbetrieb auf eine niedrigere Temperatur gekühlt
werden muß, oder wenn im Falle besonderer Betriebsbedingungen
normalerweise benötigter überhitzter Dampf nicht mehr erwünscht ist,
sondern statt dessen Sattdampf gleicher oder niedrigerer Druckstufe
gebraucht wird.
Als Heißdampfkühler werden Einspritzkühler, die mit entgastem Wasser
oder mit reinem Dampfkondensat arbeiten, oder Oberflächenkühler
verwendet, in denen der überhitzte Dampf indirekt durch verdampfendes
Wasser der gleichen oder einer niedrigeren Druckstufe gekühlt wird
(Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau, 14. Aufl., 1981, S. 606).
Der Verwendung der Einspritzkühler sind für bestimmte Fälle Grenzen
gesetzt, wenn Einspritzwasser nicht in genügender Qualität und Menge
zur Verfügung steht. Oberflächenkühler haben gegenüber
Einspritzkühlern den Vorteil, daß die Qualität des zu kühlenden
Heißdampfes nicht verändert wird und daß durch die Dampfkühlung
gleichzeitig Dampf erzeugt werden kann. Durch die Anwendung einer
Teilstromregelung für den zu kühlenden, überhitzten Dampf besteht
Flexibilität hinsichtlich der Dampfkühlung als auch der Menge des
erzeugten Sattdampfes. Oberflächenkühler sind überwiegend als
Rohrbündelwärmetauscher ausgebildet (Dubbel Taschenbuch für den
Maschinenbau 14. Aufl., 1981, S. 545).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen
Wärmetauscher zur Kühlung von Heißdampf derart abzuändern, daß er
sich in petrochemischen Anlagen in das Prozeßgas-Dampferzeugungs-
System einbeziehen läßt, daß eine einfache Mengenregelung ermöglicht
wird, und daß extreme Beanspruchungen möglich sind.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Wärmetauscher
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung ist in dem Anspruch 2 angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Wärmetauscher ermöglicht die geringe
Dicke der Rohrplatte eine gute Kühlung dieser Rohrplatte, so daß sie
mit überhitztem Dampf hoher Temperatur beaufschlagt werden kann.
Ebenfalls wegen der geringen Dicke der Rohrplatte bilden sich keine
großen Temperaturdifferenzen zwischen der durch den Heißdampf
beaufschlagten und der gekühlten Oberfläche der Rohrplatte. Der
Heißdampfkühler ist daher unempfindlich gegen eine thermische
Schockbeanspruchung, die bei einer Notfallschaltung durch eine
momentane Zufuhr einer großen, hoch überhitzten Dampfmenge eintritt.
Die in der Trennwand angeordnete drehbare Platte bildet in
Verbindung mit der Scheibenanordnung eine in die Kammer integrierte
Bypass-Einrichtung, die jede beliebige Mengeneinstellung als
Zwangsregelung ermöglicht. Auf aufwendige, außenliegende, mit
Regeleinrichtungen versehene Bypassleitungen kann verzichtet werden.
Aufgrund der kompakten Bauweise läßt sich der erfindungsgemäße
Wärmetauscher vorteilhaft in petrochemische Anlagen besonders bei
der Erzeugung von Prozeßgas aus Kohlenwasserstoffen nach dem
Steam-Reforming-Verfahren einsetzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch einen Wärmetauscher zur Kühlung
von Heißdampf,
Fig. 2 den Schnitt II-II nach Fig. 1,
Fig. 3 den Längsschnitt durch den Wärmetauscher gemäß Fig. 1
mit einer anderen Einstellung der Bypasseinrichtung,
Fig. 4 den Schnitt IV-IV nach Fig. 3,
Fig. 5 die Draufsicht auf die drehbare Scheibe in der
Stellung nach Fig. 1 und
Fig. 6 die Draufsicht auf die feststehende Scheibe.
Der Wärmetauscher dient zum Kühlen von Heißdampf und besteht aus
einem zylindrischen Mantel 1, der an beiden Enden durch einen Boden
2, 3 geschlossen ist. In dem Mantel 1 sind U-förmig gebogene Rohre 4
angeordnet, von denen der Übersicht halber nur ein einzelnes U-Rohr 4
gezeigt ist. Die U-Rohre 4 sind in eine Rohrplatte 5 eingesetzt, die
mit dem Mantel 1 dicht verbunden ist.
Die Rohrplatte 5 teilt den von dem Mantel 1 umschlossenen Innenraum
in einen die U-Rohre 4 aufnehmenden Mantelraum 6 und in eine Kammer
7. Die Rohrplatte 5 ist dünn ausgeführt und auf der der Kammer 7
abgewandten Seite auf einer dickeren Tragplatte 8 abgestützt, die
fest in den Mantel 1 eingesetzt ist. Als Abstützelemente dienen
bolzenartige Tragfinger 9, die an die Tragplatte 8 angeformt und mit
der Rohrplatte 5 verbunden sind. Auf die dünne Rohrplatte 5 wirkende
Kräfte aus der Druck- und Wärmebelastung werden über die Tragfinger 9
in die Tragplatte 8 geleitet. Die Tragplatte 8 ist mit Ringspalten
versehen, durch die die U-Rohre 4 mit seitlichem Abstand
hindurchgeführt sind.
Zur Zuführung und Abführung eines Kühlmediums ist der Mantel 1 auf
dem den Mantelraum 6 umschließenden Teil mit zwei Eintrittsstutzen
10, 11 und mit zwei Austrittsstutzen 12, 13 versehen. Jeweils ein
Eintrittsstutzen 11 und ein Austrittsstutzen 13 münden in den
Zwischenraum zwischen der dünnen Rohrplatte 5 und der Tragplatte 8,
um eine intensive Kühlung der Rohrplatte 5 zu erreichen. Als
Kühlmedium wird Wasser verwendet, das durch den Wärmetausch mit dem
durch die U-Rohre 4 strömenden Heißdampf verdampft und als Sattdampf
über die Austrittsstutzen 12, 13 abgeführt wird. Die Austrittsstutzen
12, 13 sind über nicht gezeigte Steigleitungen, und die
Eintrittsstutzen 10, 11 sind über nicht gezeigte Falleitungen zur
Ausbildung eines Naturumlaufes mit einer Trommel verbunden, in der
Wasser und Dampf voneinander getrennt werden.
Die Kammer 7 ist mit einem Zuführungsstutzen 14 und einen
Abführungsstutzen 15 versehen. In der Kammer 7 ist zwischen dem
Zuführungsstutzen 14 und dem Abführungsstutzen 15 eine Trennwand 16
angeordnet, die in der Ebene der Längsmittelachse des Mantels 1
sich über den gesamten Querschnitt der Kammer 7 zwischen dem
Boden 3 und der Rohrplatte 5 erstreckt. Die Trennwand 16 teilt
die Kammer 7 in eine mit dem Zuführungsstutzen 14 versehene
Eintrittskammer 17 und in eine mit dem Abführungsstutzen 15
versehene Austrittskammer 18 auf. Die Enden der U-Rohre 4 liegen
beiderseits der Trennwand 16, wobei jeweils die Eintrittsenden von
der Eintrittskammer 17 ausgehen und die Austrittsenden in die
Austrittskammer 18 münden.
Ein Teil der Trennwand 16 ist ausgespart und durch eine drehbare
Platte 19 ersetzt. Die drehbare Platte 19 ist mit einer Drehachse 20
verbunden, die in der Längsmittelachse des Mantels 1 liegt und durch
den Boden 3 aus der Kammer 7 herausgeführt ist. Mit Hilfe eines an
die Drehachse 20 angreifenden Stellantriebes kann die drehbare
Platte 19 aus dem Verlauf der Trennwand 16 herausgedreht und in
eine beliebige Winkelstellung zur Trennwand 16 gestellt werden.
Mit der drehbaren Platte 19 ist eine drehbare Scheibe 21 verbunden,
die in einer Radialebene des Mantels 1 liegt und senkrecht zu der
drehbaren Platte 19 steht. Der Durchmesser der drehbaren Scheibe 21
entspricht der Länge der drehbaren Platte 19. Beiderseits der
Verbindung mit der drehbaren Platte 19 ist die drehbare Scheibe 21
mit je einer Durchtrittsöffnung 22 versehen. Die
Durchtrittsöffnungen 22 weisen die Form eines Viertelkreissektors
auf, der jeweils in einem Quadranten des Kreises liegt, während der
andere Quadrant geschlossenwandig ist. Die beiden
Durchtrittsöffnungen 22 liegen einander diametral gegenüber.
Die drehbare Scheibe 21 liegt an einer feststehenden Scheibe 23
an, die innerhalb der Kammer 7 an der Innenwand des Mantels 1
befestigt ist und in einem Abstand von der und parallel zu der
Rohrplatte 5 liegt. Die feststehende Scheibe 23 ist in der gleichen
Weise wie die drehbare Scheibe 21 mit Durchtrittsöffnungen 24
versehen, die beiderseits der Trennwand 16 vorgesehen sind. In
Anordnung, Form und Querschnittsabmessung entsprechen diese
Durchtrittsöffnungen 24 der feststehenden Scheibe 23 denen der
drehbaren Scheibe 21.
Die drehbare Platte 19 und die damit verbundene drehbare Scheibe 21
bilden in Verbindung mit der feststehenden Scheibe 23 eine
Bypass-Einrichtung, die auf folgende Weise arbeitet. Liegt die
drehbare Platte 19 in der Ebene der Trennwand 16, wie in den Fig. 1
und 2 gezeigt, so stehen sich die Durchtrittsöffnungen 22, 24 in
der drehbaren Scheibe 21 und der feststehenden Scheibe 23 gegenüber.
Der in die Eintrittskammer 17 eingespeiste Heißdampf gelangt,
von Leckageverlusten abgesehen, vollständig durch die
Durchtrittsöffnungen 22, 24 in die U-Rohre 4. Während des
Durchströmens durch die U-Rohre 4 wird der Heißdampf im Wärmetausch
mit dem in dem Mantelraum 6 verdampfenden Wasser gekühlt. Der
so gekühlte Heißdampf tritt aus den U-Rohren 4 durch die unterhalb
der Trennwand 16 und der drehbaren Platte 19 liegenden
Durchtrittsöffnungen 22, 24 in die Austrittskammer 18 ein und von
dort durch den Abführungsstutzen 15 aus.
Gemäß den Fig. 3 und 4 ist die drehbare Platte 19 in eine Stellung
senkrecht zur Trennwand 16 gedreht. In dieser Stellung liegt jeweils
eine Durchtrittsöffnung 22, 24 einer Scheibe 21, 23 aufgrund der
viertelkreissektorförmigen Ausbildung dem geschlossenwandigen
Abschnitt der anderen Scheibe 21, 23 gegenüber, so daß die
Durchtrittsöffnungen 22, 24 insgesamt geschlossen sind. Damit
ist der Zugang zu den U-Rohren 4 von der Kammer 7 aus gesperrt.
Der in die Eintrittskammer 17 eingespeiste Heißdampf gelangt daher
sofort in die Austrittskammer 18, aus der er ungekühlt abgeführt
wird. Zwischen den beiden beschriebenen Endstellungen ist jede
Zwischenstellung möglich.
Claims (2)
1. Wärmetauscher zum Kühlen von Heißdampf durch Wasser unter
Gewinnung von Sattdampf bestehend aus von dem Heißdampf
durchströmten U-Rohren (4), die von einem mit Eintritsstutzen
(10, 11) und Austrittsstutzen (12, 13) für das zu verdampfende
Wasser versehenen Mantel (1) umgeben sind, und deren Enden in
eine Rohrplatte (5) eingesetzt sind, die eine Kammer (7)
abtrennt, die durch eine Trennwand (16) in eine mit dem
Zuführungsstutzen (14) versehene Eintrittskammer (17) und in
eine mit einem Abführungsstutzen (15) versehene Austrittskammer
(18) aufgeteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der
Trennwand (16) ausgespart und durch eine drehbare Platte (19)
ersetzt ist, daß die drehbare Platte (19) mit einer drehbaren
Scheibe (21) verbunden ist, die senkrecht zu der drehbaren
Platte (19) liegt und beiderseits der drehbaren Platte (19) mit
je einer Durchtrittsöffnung (22) und einem geschlossenwandigen
Abschnitt versehen ist, daß die drehbare Scheibe (21) einer
feststehenden Scheibe (23) gegenübersteht, die an der Innenwand
der Kammer (7) befestigt, in einem Abstand von der und parallel
zu der Rohrplatte (5) angeordnet und mit Durchtrittsöffnungen (24)
und geschlossenwandigen Abschnitten versehen ist, die denen der
drehbaren Scheibe (21) gleichartig sind und daß die Rohrplatte
(5) auf der der Kammer (7) abgewandten Seite auf einer Tragplatte
(8) größerer Dicke abgestützt ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
drehbare Scheibe (21) und die feststehende Scheibe (23) auf jeder
Hälfte eine viertelkreissektorförmige Durchtrittsöffnung (22,
24) und einen viertelkreissektorförmigen geschlossenwandigen
Abschnitt aufweisen.
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