DE4007039A1 - Elektrooptisches fluessigkristallsystem - Google Patents
Elektrooptisches fluessigkristallsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft elektrooptische Flüssigkristall
systeme gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Das optisch transparente Medium kann voneinander abge
grenzte Flüssigkristall-Mikrotröpfchen enthalten oder
ein schwammartiges, 3-dimensionales Netzwerk bilden, in
dessen Poren, die in mehr oder weniger starkem Ausmaß
ineinander übergehen, sich der Flüssigkristall befindet.
Durch den Ausdruck Flüssigkristall-Mikrotröpfchen werden
kleine, voneinander abgegrenzte Flüssigkristallkomparti
mente gekennzeichnet, die jedoch keineswegs eine kugel
förmige Gestalt aufweisen müssen, sondern regelmäßig oder
unregelmäßig geformt und/oder deformiert sein können.
Enthält das optisch transparente Medium Flüssigkristall-
Mikrotröpfchen, wird es im folgenden als Matrix bezeich
net; liegt dagegen eine schwammartige, 3-dimensional
vernetzte Struktur vor, wird das Medium durch den Ausdruck
Netzwerk charakterisiert.
NCAP- und PDLC-Filme (NCAP = nematic curvilinear aligned
phases, PDLC = polymer dispersed liquid crystal) sind
Beispiele für elektrooptische Flüssigkristallsysteme,
bei denen der Flüssigkristall in Form von Mikrotröpfchen
in die Matrix eingebettet ist. NCAP-Filme werden gewöhn
lich dadurch erhalten, daß das verkapselte polymere
Material, wie z. B. Polyvinylalkohol, die Flüssigkristall
mischung und ein Trägermaterial, wie z. B. Wasser, in
einer Kolloidmühle innig vermischt werden. Anschließend
wird das Trägermaterial z. B. durch Trocknung entfernt.
Ein entsprechendes Verfahren ist in US 44 35 047 be
schrieben. Dagegen wird bei der z. B. in EP 02 72 582 und
US 46 88 900 beschriebenen Herstellung von PDLC-Filmen
die Flüssigkristallmischung zunächst mit Monomeren oder
Oligomeren des matrixbildenden Materials homogen ver
mischt. Anschließend wird die Mischung polymerisiert
und die Phasentrennung induziert, wobei zwischen TIPS
(temperature-induced phase separation), SIPS (solvent-
induced phase separation) und PIPS (polymerization-induced
phase separation) unterschieden wird (Mol. Cryst. Liq.
Cryst. Inc. Nonlin. Opt. 157 [1988] 427).
Das in EP 03 13 053 beschriebene PN-System (PN=Polymer
Network) weist eine schwammartige Netzwerkstruktur des
optisch transparenten Mediums auf. Der Anteil des Flüssig
kristalls an der Masse der lichtmodulierenden Schicht ist
im allgemeinen größer als 60% und liegt insbesondere
zwischen 70-90%. Zur Herstellung der PN-Systeme wird
üblicherweise eine Mischung aus dem Flüssigkristall,
Monomeren oder Oligomeren des das 3-dimensionale Netzwerk
bildenden Materials und ein Polymerisationsinitiator,
insbesondere ein Photoinitiator, zwischen 2 mit Elek
troden versehene Substratplatten gebracht und dann z. B.
durch Lichteinstrahlung polymerisiert.
Der Flüssigkristall hat im allgemeinen eine positive
dielektrische Anisotropie Δε und eine relativ hohe
optische Anisotropie. Bei Mikrotröpfchen-Matrix-Systemen
wird einer der Brechungsindices des Flüssigkristalls,
üblicherweise der ordentliche Brechungsindex n o so
gewählt, daß er mit dem Brechungsindex n M der polymeren
Matrix mehr oder weniger zusammenfällt. Bei Netzwerk-
Systemen ist eine Anpassung der Brechungsindizes wegen
des üblicherweise sehr viel höheren Flüssigkristall
anteils an der lichtmodulierenden Schicht nicht unbedingt
erforderlich, kann aber zur Erhöhung des Lichtdurchsatzes
und des Kontrastes vorgenommen werden.
Man beobachtet an diesen elektrooptischen Flüssigkristall-
Systemen einen elektrisch schaltbaren Lichtstreuungs
effekt. Ist keine Spannung an die Elektroden, zwischen
denen die Matrix bzw. das Netzwerk üblicherweise sand
wichartig angeordnet ist, angelegt, wird auftreffendes
Licht an den statistisch ausgerichteten Flüssigkristall
molekülen stark gestreut, das System ist undurchsichtig.
Beim Anlegen einer Spannung werden die Flüssigkristall
moleküle parallel zum Feld und senkrecht zum E-Vektor
des hindurchgehenden Lichts ausgerichtet.
Bei Mikrotröpfchen-Matrix-Systemen sieht senkrecht auf
treffendes Licht wegen der Anpassung von n o und n M ein
optisch isotropes Medium und das System erscheint durch
sichtig. Eine Anpassung ist erforderlich, um eine Streuung
des Lichts an der Phasengrenze Matrix/Flüssigkristall
tröpfchen zu vermeiden. In EP 02 72 585 ist eine andere
Ausführungsform beschrieben, bei der der Brechungsindex
n x, den der Flüssigkristall bei vollständig statistischer
Orientierung aufweist, an den Brechungsindex der Matrix
n M angepaßt ist. In diesem Fall ist das System im feld
freien Zustand durchsichtig, und es wird durch Anlegen
einer Spannung in den opaken Zustand überführt.
Bei Netzwerk-Systemen ist eine Anpassung der Brechungs
indizes nicht unbedingt erforderlich, da wegen des hohen
Flüssigkristallanteils an der Masse der lichtmodulieren
den Schicht die Streuung an der Phasengrenze Netzwerk-
Flüssigkristall offensichtlich weniger stark ist. Das
System erscheint im eingeschalteten Zustand auch ohne
Anpassung der Brechungsindizes durchsichtig. Bei Netz
werk-Systemen ist zur Erzielung einer möglichst geringen
Transmission im nicht geschalteten Zustand die Verwendung
von Flüssigkristallen mit hoher optischer Anisotropie
bevorzugt.
Insbesondere herkömmliche Mikrotröpfchen-Matrix-Systeme
weisen häufig einen unzureichenden Kontrast zwischen
opakem und durchsichtigem Zustand auf. Hohe Δ n -Werte des
Flüssigkristalls sorgen zwar einerseits für eine starke
Lichtstreuung im opaken Zustand, andererseits jedoch
bewirken sie im duchsichtigen Zustand eine Trübung
("haze") des Systems, insbesondere bei schräger Betrach
tung ("off-axis haze"). Umgekehrt ist bei niedrigen Δ n-
Werten des Flüssigkristalls der off-axis haze zwar gerin
ger, gleichzeitig aber ist auch die Lichtstreuung im
opaken Zustand stark herabgesetzt. Eine Optimierung durch
kontinuierliche Variation von Δ n ist jedoch im allgemei
nen nicht möglich, da ja gleichzeitig die Anpassung einer
der beiden Brechungsindices des Flüssigkristalls oder von
n x an den Brechungsindex der Matrix n M erfolgen muß.
Bei Netzwerksystemen ist dieser Effekt wegen des höheren
Flüssigkristallanteils und der nicht unbedingt erforder
lichen Anpassung der Brechungsindices i. a. weniger schwer
wiegend. In manchen Fällen wir z. B. bei Verwendung eines
relativ geringen Flüssigkristallanteils und/oder bei Ver
wendung eines Flüssigkristalls mit sehr hoher Doppelbrechung
kann es jedoch auch bei PN-Systemen zu einer deutlichen
Beeinträchtigung des Kontrastes kommen.
Während elektrooptische Flüssigkristallsysteme gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 anfangs insbesondere für archi
tektonische Anwendungen (Fenster, Raumteiler, Sonnendächer
etc.) diskutiert wurden, sind zunehmend auch Display-
Anwendungen, etwa für groß- und kleinflächige Anzeigen
systeme, Projektionssysteme, GH-Anzeigensysteme, Shutter
und insbesondere auch Matrixdisplays mit hohem Informa
tionsgehalt von Interesse.
So beschreiben z. B. Z. Yaniv et al. in Japan Display '89,
15.1, 572-575 ein mit einer aktiven TFT (Thin Film Tran
sistor) Matrix angesteuertes PDLC-Display mit 240×372
Pixeln. In EP 03 37 711 ist ein mit einer aktiven Varistor-
Matrix angesteuertes NCAP-System angegeben.
Besonders bei Displays, die von einer aktiven Matrix
angesteuert werden, muß der Flüssigkristall neben einem
hohen Klärpunkt, einem weiten nematischen Bereich, einer
hohen UV- und Temperaturstabilität, schnellen Schaltzeiten
und einer niedrigen Schwellenspannung insbesondere auch
einen nicht zu hohen Wert für die Steilheit der elektro
optischen Kennlinie aufweisen, um die Darstellung von
Graustufen zu ermöglichen.
Die bisher verwendeten Flüssigkristalle erfüllen insbe
sondere die Forderung nach einem günstigen Wert für die
Steilheit der elektrooptischen Kennlinie nur unzureichend,
so daß die Möglichkeiten der Treiberelektronik häufig nur
unbefriedigend genutzt und oftmals eine nicht ausreichende
Zahl von Graustufen resultiert, die zudem noch schlecht
aufeinander abgestimmt sein können.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, elektrooptische
Flüssigkristallsysteme bereitzustellen, die den aufge
führten Anforderungen gerecht werden und insbesondere eine
im Hinblick auf die jeweilige Treiberelektronik optimierte
Steilheit der elektrooptischen Kennlinie und/oder einen
hohen Kontrast zwischen opakem und durchsichtigem Zustand
bei geringem haze im durchsichtigen Zustand aufweisen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe
gelöst werden kann, wenn der Flüssigkristall eine Dotier
komponente enthält, die aus einem oder mehreren chiralen
Dotierstoffen besteht.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein elektrooptisches
Flüssigkristallsystem;
- - welches zwischen 2 Elektroden, die gegebenenfalls auf Substratplatten aufgebracht sind, einen dielektrisch positiven Flüssigkristall und ein weiteres optisch transparentes Medium enthält,
- - dessen Flüssigkristallmoleküle im ausgeschalteten Zustand eine unregelmäßige Orientierung aufweisen,
- - bei dem einer der Brechungsindizes des Flüssigkri stalls im wesentlichen mit dem Brechungsindex der Matrix n M übereinstimmt und/oder bei dem der Quotient aus der Masse des Flüssigkristalls und der Masse des optisch transparenten Mediums 1,5 oder mehr beträgt,
- - welches in einem der beiden Schaltzustände eine gegenüber dem anderen Zustand verminderte Transmission aufweist, wobei der Flüssigkristall eine Dotierkom ponente enthält, die aus einem oder mehreren chiralen Dotierstoffen besteht.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen elektrooptischen Flüssig
kristallsysteme entspricht der für derartige Systeme
üblichen Bauweise. Der Begriff übliche Bauweise ist hier
bei weit gefaßt und umschließt alle Abwandlungen und Modi
fikationen.
So ist z. B. bei PDLC- oder NCAP-Filmen die von dem durch
sichtigen Medium gebildete Matrix, in der die Flüssig
kristallmischung mikrodispergiert oder mikroverkapselt
ist, sandwichartig zwischen leitenden Elektroden ange
ordnet.
Die Elektroden sind i. a. auf Substratplatten aus z. B.
Glas, Kunststoff o. ä. aufgebracht; ggf. kann die Matrix
jedoch auch direkt mit Elektroden versehen werden, so
daß auf die Verwendung von Substraten verzichtet werden
kann.
Bei Netzwerk-Systemen befindet sich der Flüssigkristall
in den Poren des schwammartigen, 3-dimensionalen Netzwerks.
Das Netzwerk ist üblicherweise zwischen mit Elektroden
versehenen Substraten angeordnet, um ein Entweichen des
Flüssigkristalls zu verhindern.
Sowohl PN-Systeme als auch Mikrotröpfchen-Matrix-Systeme
können reflektiv oder transmissiv betrieben werden, so
daß mindestens eine Elektrode und, falls vorhanden, das
zugehörige Substrat durchsichtig sind. Beide Systeme
enthalten üblicherweise keine Polarisatoren, wodurch ein
deutlich höherer Lichtdurchsatz resultiert. Weiterhin
sind keine Orientierungsschichten erforderlich, was eine
erhebliche technologische Vereinfachung bei der Herstellung
dieser Systeme verglichen mit herkömmlichen Flüssig
kristallsystemen wie z. B. TN- oder STN-Zellen bedeutet.
Die Matrix bzw. das 3-dimensionale Netzwerk basieren ins
besondere auf isotropen Thermoplasten, Duroplasten und
Elastomeren. Die erhaltenen Systeme können je nach beab
sichtigter Verwendung flexibel, elastisch oder starr sein.
Ein auf einem thermoplastischen Polymer basierendes System
kann bei Temperaturen, die größer als die Glastemperatur
der Matrix sind, leicht durch Einwirken einer mechanischen
Spannung deformiert werden. Dies kann z. B. bei Mikro
tröpfchen-Matrix-Systemen dazu benutzt werden, um eine
gezielt deformierte Form der Tröpfchen durch Abkühlen
der Matrix auf Temperaturen unterhalb der Glastemperatur
einzufrieren.
Während flexible und/oder elastische Systeme bevorzugt
auf Thermoplasten und/oder Elastomeren basieren, werden
zur Herstellung starrer Systeme bevorzugt duroplastische
Polymere verwendet. Diese können während des Aushärtens
mechanisch verformt werden, wobei in der ausgehärteten
Matrix z. B. die Form und Anordnung der Mikrotröpfchen
fixiert ist.
Zur Herstellung der Matrix bzw. des Netzwerks besonders
bevorzugte Polymere sind z. B. in US 39 35 337, US 46 88 900,
US 46 71 618, US 46 73 255, US 44 35 047, EP 03 13 053 und
EP 02 72 585 offenbart.
Daneben können aber auch weitere durchsichtige Materia
lien wie z. B. anorganische Glasmonolithe
(US 48 14 211), weitere anorganische Materialien (s. z. B.
Japanische Offenlegungsschrift 3 03 325/1988) oder
auch andere Materialien verwendet werden.
Bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektro
optischen Flüssigkristallsysteme sind NCAP-Filme, PDLC-
Filme und nach modifizierten Verfahren hergestellte
Mikrotröpfchen-Matrix-Systeme. Verfahren zur Herstellung
dieser Filme sind z. B. in US 39 35 337, US 46 88 900,
US 46 73 255, US 46 71 618, US 44 35 047 und EP 02 72 595
beschrieben.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungs
gemäßen elektrooptischen Systeme sind die Netzwerk-Systeme,
deren Herstellung z. B. in EP 03 13 053 beschrieben ist.
Weiter sind aber auch solche Ausführungsformen der
Erfindung umfaßt, bei denen das transparente Medium eine
Struktur aufweist, die zwischen der Netzwerkstruktur auf
der einen Seite und der Mikrotröpfchen-Matrix-Konfigura
tion auf der anderen Seite liegt.
Zu den erfindungsgemäßen elektrooptischen Systemen zählen
auch "inverse Mikrotröpfchen-Matrix-Konfigurationen",
bei denen das transparente Medium in Form von einzelnen
z. B. kugelförmigen Teilchen in dem Flüssigkristall dis
pergiert ist. Eine derartige Anordnung ist z. B. in
GB 14 42 360 beschrieben.
Daneben sind auch andere, hier nicht explizit erwähnte
Ausführungsformen der Erfindung umfaßt.
Die Dicke d der elektrooptischen Systeme d wird üblicher
weise klein gewählt, um eine möglichst niedrige Schwellen
spannung V th zu erzielen. So werden z. B. in US 44 35 047
Schichtdicken von 0,8 und 1,6 mm berichtet, während für
die Schichtdicke in US 46 88 900 Werte zwischen 10 µm und
300 µm und in EP 03 13 053 zwischen 5 µm und 30 µm ange
geben werden. Die erfindungsgemäßen elektrooptischen
Systeme weisen nur in Ausnahmefällen Schichtdicken d auf,
die deutlich größer sind als einige mm; bevorzugt sind
Schichtdicken d≦2 mm.
Die Schwellenspannung wird auch von der Größe der Mikro
tröpfchen bzw. der Maschenweite des Netzwerks beeinflußt.
Allgemein gilt, daß kleinere Mikrotröpfchen eine höhere
Schwellenspannung V th, jedoch kürzere Schaltzeiten t on
bzw. t off bewirken (US 46 73 255). Experimentelle Verfahren
zur Beeinflussung der mittleren Tröpfchengröße sind z. B.
in US 46 73 255 und in J.L. West, Mol. Cryst. Liq. Cryst.
Inc. Nonlin. Opt., 157 (1988) 427 beschrieben. In
US 46 73 255 werden mittlere Tropfendurchmesser zwischen
0,1 µm und 8 µm angegeben, während z. B. eine Matrix, die
auf einem Glasmonolith basiert, Poren mit einem Durch
messer zwischen 15 und 2000 Å aufweist. Für die Maschen
weite des Netzwerks der PN-Systeme wird in EP 03 13 053
ein bevorzugter Bereich zwischen 0,5 und 2 µm angegeben.
In J. Appl. Phys. 66 (11), p. 5278 berichten Fuh, A. et
al. über weitere Zusammenhänge zwischen Dichteverhältnis
von Polymer zu Flüssigkristall, Aushärtegeschwindigkeit,
Tröpfchengröße und optischer Steilheit.
Ein wesentlicher Unterschied der erfindungsgemäßen elek
trooptischen CMEM-Systeme zu den bisher üblichen Syste
men besteht jedoch in der verwendeten Flüssigkristall
mischung, die auf einem nematischen Flüssigkristall mit
positiver dielektrischer Anisotropie basiert und eine
Dotierkomponente enthält, die aus einem oder mehreren
chiralen Dotierstoffen besteht.
Durch den Zusatz einer Dotierkomponente kann in den
erfindungsgemäßen elektrooptischen Flüssigkristallsystemen
die Steilheit der elektrooptischen Kennlinie beeinflußt
und gezielt auf die Treiberelektronik abgestimmt werden.
Weiter wird durch die Dotierung mit mindestens einem
chiralen Dotierstoff die Lichtstreuung im opaken Zustand
erhöht, während der "haze-level" im durchsichtigen Zu
stand nicht oder nur unwesentlich beeinflußt wird. Somit
wird durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Flüssig
kristallmischung der Kontrast zwischen opakem und durch
sichtigem Zustand deutlich verbessert. Durch den Zusatz
der Dotierkomponente werden andere Eigenschaften des
Flüssigkristalls bzw. des Systems wie z. B. der Klärpunkt
T C, die Viskosität η, die dielektrische Anisotropie Δε,
die optische Anisotropie Δ n, der im Fall von Mikrotröpfchen-
Matrix-Systemen an den Brechungsindex der Matrix
angepaßte Brechungsindex des Flüssigkristalls, die
Schwellenspannung V th und auch weitere Eigenschaften
nur in einem kleinen und/oder unwesentlichen Ausmaß be
einflußt.
Die Steilheit der elektrooptischen Kennlinie kann z. B.
definiert werden gemäß
wobei V₉₀ bzw. V₁₀ die zur Erzielung einer 90%- bzw.
10%igen Transmission erforderlichen Spannungen sind; aber
auch andere Definitionen der Steilheit γ sind möglich.
Es können chirale Dotierstoffe verwendet werden, die
einen positiven (rechtshändigen) oder negativen (links
händigen) Drehsinn der cholesterischen Helixstruktur in
der Flüssigkristallmischung induzieren. Die Ganghöhe oder
der Pitch p der cholesterischen Helixstruktur ist bei
Verwendung eines chiralen Dotierstoffs umgekehrt propor
tional zur Konzentration c des chiralen Dotierstoffs. Der
Proportionalitätsfaktor ist der Kehrwert des Helical
Twisting Power HTP des chiralen Dotierstoffs. Damit gilt:
Gibt man die Konzentration c des chiralen Dotierstoffs in
Massenprozenten der Flüssigkristallmischung an, hat die
Helical Twisting Power HTP die Dimension einer reziproken
Länge. Die Helical Twisting Power hängt von der Zusammen
setzung der Flüssigkristallmischung und der Temperatur ab.
Bei einer Verwendung mehrerer, z. B. von 2 chiralen Dotier
stoffen ergibt sich der Kehrwert des insgesamt induzierten
Pitches p häufig durch eine lineare Überlagerung der Bei
träge der einzelnen Dotierstoffe, z. B.
wobei der Index die beiden verschiedenen Dotierstoffe
kennzeichnet.
Chirale Dotierstoffe können ein oder aber auch mehrere
Chiralitätszentren aufweisen. Chirale Dotierstoffe mit
1 oder 2 Chiralitätszentren sind bevorzugt.
Chirale Komponenten, die das Strukturelement
aufweisen, worin
V eine Alkylgruppe mit 1-5 C-Atomen, unsubstituiertes
oder substituiertes (C₈-C₁₈)-Aryl oder (C₅-C₁₂)-
Cycloalkyl,
Y eine Einfachbindung, -O-, -COO-, -OOC-, oder -(CH₂) n -, und
n 0, 1, 2 oder 3
Y eine Einfachbindung, -O-, -COO-, -OOC-, oder -(CH₂) n -, und
n 0, 1, 2 oder 3
bedeuten, sind bevorzugt. Y ist besonders bevorzugt -O-, -COO-,
-OOC- oder -(CH₂)-, insbesondere jedoch -O-, -COO- oder
-OOC-. V ist bevorzugt CH₃-, CH₂-CH₂-
insbesondere jedoch CH₃- und
Weiter bevorzugt sind solche chiralen Komponenten, die
das Strukturelement II aufweisen,
worin
S jeweils unabhängig voneinander eine Alkyl- oder
Alkoxygruppe mit 1-5 C-Atomen, CN oder Halogen,
T jeweils unabhängig voneinander -O-, -COO-, -OOC-, -CH₂CH₂- oder eine Einfachbindung, und
T jeweils unabhängig voneinander -O-, -COO-, -OOC-, -CH₂CH₂- oder eine Einfachbindung, und
bedeuten.
ist bevorzugt
insbesondere jedoch
S ist bevorzugt CH₃, CH₃-CH₂, Cl oder CN und ganz beson
ders bevorzugt, CH₃, Cl oder CN.
Neben chiralen Dotierstoffen, enthaltend ein Struktur
element der Formel I oder II, können auch andere chirale
Dotierstoffe, die z. B. aus den in WO 86/02937 aufgezählten
Verbindungsklassen der 2-Hydroxycarbonsäuren, Aminosäuren,
Terpene, Steroide, Zucker oder Polycarbonsäuren ausgewählt
werden können, oder auch weitere chirale Verbindungen
verwendet werden.
Es ist i. a. immer möglich, durch Zusatz einer Dotierkom
ponente gleichzeitig sowohl einen hohen Kontrast zwischen
opaken und transparenten Zustand und einen geringen haze-
level im transparenten Zustand als auch eine Anpassung
der Steilheit der elektrooptischen Kennlinie an die Trei
berelektronik zu erreichen. Falls dies einmal nicht ge
lingt, kann der Fachmann im konkreten Fall im Hinblick
auf die vorgesehene Anwendung ohne weiteres entscheiden,
welche der beiden beschriebenen Eigenschaften des elektro
optischen Systems verbessert bzw. optimiert werden soll.
Zur Erzielung eines hohen Kontrastes und eines geringen
haze-levels im transparenten Zustand wird der Quotient
aus dem Pitch p der Flüssigkristallmischung und dem mitt
leren Tröpfchendurchmesser w bei Mikrotröpfchen-Matrix-
Systemen bzw. der Quotient aus p und der mittleren
Maschenweite w* bei Netzwerksystemen vorzugsweise zwischen
0,01 und 10, insbesondere jedoch kleiner als 5 und ganz
besonders kleiner als 1 gewählt. Besonders bevorzugt ist
für p/w und p/w* das Intervall zwischen 0,01 und 2,5, ins
besondere zwischen 0,01 und 1 und ganz besonders zwischen
0,01 und 0,8. Die Quotienten p/w und p/w* können durch
Variation von w bzw. w* (s. z. B. die oben zitierten Lite
raturstellen) und/oder p geändert werden.
Durch den Zusatz einer Dotierkomponente kann die Steil
heit der elektrooptischen Kennlinie γ erfindungsgemäßer
Systeme in einem weiten Bereich variiert und an beliebige
Treiberelektroniken angepaßt werden. Dabei wird i. a. beim
Zusatz einer Dotierkomponente eine Verringerung der Steil
heit im Vergleich zu der des undotierten Systems beob
achtet; es kann aber auch zu einer Erhöhung der Steilheit
kommen. Der Fachmann kann für eine gegebene Kombination
aus einem Flüssigkristallsystem gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 und einer Treiberelektronik ohne erfinderisches
Zutun aus dem großen Pool bekannter Dotierstoffe eine
Dotierkomponente so auswählen, daß eine möglichst gute
Anpassung des Systems an die Treiberelektronik und gleich
zeitig ein hoher Kontrast zwischen transparentem und opa
kem Zustand und ein geringer haze-level im transparenten
Zustand erreicht wird.
Die Auswahl der Dotierstoffe erfolgt vorzugsweise so, daß
der Anteil der Dotierkomponente an der Flüssigkristall
mischung nicht zu groß ist und zwischen 0,01-25 Massen
prozente, insbesondere jedoch 0,2-10 und ganz besonders
0,5-5 Massenprozente beträgt. Wenn die Konzentration des
(der) chiralen Dotierstoffs (Dotierstoffe) nicht zu groß
ist und insbesondere 5 und ganz besonders 3 Massenpro
zente nicht überschreitet, werden die übrigen Parameter
des Flüssigkristalls bzw. des elektrooptischen Systems
wie z. B. die Doppelbrechung Δ n, die dielektrische Aniso
tropie Δε, der Klärpunkt T C, die Viskosität η, die
Schwellenspannung V th nur in geringfügigem und/oder ver
nachlässigbarem Ausmaß geändert. Bei Mikrotröpfchen-
Matrix-Systemen erfährt insbesondere auch derjenige
Brechungsindex der Flüssigkristallmischung, der an den
Brechungsindex n M der Matrix angepaßt ist, nur eine
geringfügige und/oder unwesentliche Änderung. Die Kon
zentration der chiralen Komponente kann insbesondere für
Dotierstoffe mit hoher HTP niedrig gehalten werden. Daher
werden für die Dotierkomponente erfindungsgemäßer Systeme
insbesondere solche Dotierstoffe verwendet, für die |HTP|
< 10 µm-1, insbesondere jedoch |HTP| < 15 µm-1 in der
Flüssigkristallmischung.
Es wurde gefunden, daß die Temperaturabhängigkeit der
Steilheit γ der elektrooptischen Kennlinie mit der
Temperaturabhängigkeit des Pitchs der Dotierkomponente
zusammenhängt. Dabei ist die Temperaturabhängigkeit der
Steilheit i. a. um so größer, je größer die Temperatur
abhängigkeit des Pitches ist. Insbesondere bei "outdoor"-
Anwendungen kann es zu beträchtlichen Temperaturschwan
kungen von bis zu 50°C auch darüber kommen. Die da
durch bewirkten Kontrastschwankungen und Veränderungen
der Kennliniensteilheit können die elektrooptischen Eigen
schaften des Systems beträchtlich verschlechtern.
Es sind daher solche Ausführungsformen der erfindungs
gemäßen elektrooptischen Systeme bevorzugt, die eine nicht
zu starke Temperaturabhängigkeit des Pitches der Flüssig
kristallmischung aufweisen. Insbesondere bevorzugt sind
solche Flüssigkristallmischungen, die mindestens eine
chirale Komponente enthalten, für die der Absolutwert
der Temperaturabhängigkeit der Helical Twisting Power
HTP in der Flüssigkristallmischung kleiner als
5 · 10-1 µm-1 K -1, insbesondere jedoch kleiner als
3 · 10-1 µm-1 K -1 ist. Ganz besonders bevorzugt sind
chirale Komponenten mit
Ganz besonders bevorzugt sind elektrooptische Systeme,
deren Flüssigkristall mindestens 2 chirale Dotierstoffe
enthält, wobei die Temperaturabhängigkeit der Helical
Twisting Power HTP dieser Dotierstoffe in der Flüssig
kristallmischung so aneinander angepaßt ist, daß die
durch gegebene Temperaturabhängigkeit des Pitches p
der Flüssigkristallmischung weitgehend kompensiert wird.
Dabei sind insbesondere solche Systeme, für die der
Absolutwert der relativen Änderung des Pitches pro
kleiner als 4 · 10-3 K -1, insbesondere jedoch
kleiner als 2 · 10-3 K -1 ist, bevorzugt. Ganz besonders
bevorzugt sind solche Systeme, bei denen die chiralen
Dotierstoffe zusätzlich denselben Helixdrehsinn aufweisen.
Bevorzugt werden Flüssigkristalle verwendet, deren
Dotierkomponente 1-10, insbesondere jedoch nicht mehr
als 7 und ganz besonders 1-5 Dotierstoffe enthält.
Die in den erfindungsgemäßen Systemen verwendeten Flüs
sigkristalle basieren vorzugsweise auf Verbindungen
der Formeln III-VI.
worin
R jeweils unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit
1-15 C-Atomen, worin auch eine oder zwei nicht
benachbarte CH₂-Gruppen durch -O-, -CO- und/oder
-CH=CH ersetzt sein können,
S eine Einfachbindung, -COO- oder -OOC-,
S eine Einfachbindung, -COO- oder -OOC-,
bedeuten.
Der Anteil der aus Verbindungen der Formeln III-VI beste
henden Basismischung an den in den erfindungsgemäßen
elektrooptischen Flüssigkristall-Systemen verwendeten
Flüssigkristallen beträgt vorzugsweise 15%-85%, ins
besondere jedoch 25%-85%. Die Basismischung basiert
besonders bevorzugt auf der folgenden kleineren Gruppe
von Verbindungen, wobei R die oben angeführte Bedeutung
hat.
Ganz besonders bevorzugt sind Flüssigkristalle, die auf
den im folgenden beschriebenen Mischungen 1-9 basieren.
Diese Mischungen bestehen aus 2 oder mehr Verbindungen,
die unter 2, 3 oder 4 Formeln fallen, die aus der Gruppe
der Formeln III, IV, V und VI ausgewählt werden. Die
Mischungen 1-9 enthalten vorzugsweise 2-40, insbesondere
jedoch 2-38 und ganz besonders 2-35 Verbindungen. Ange
geben ist der Massenanteil dieser Verbindungen an dem
Flüssigkristall. Der Massenanteil kann innerhalb der
angegebenen Grenzen zur optimalen Anpassung an den je
weiligen Displaytyp variiert werden.
Die erfindungsgemäßen elektrooptischen Flüssigkristall
systeme zeichnen sich vorzugsweise dadurch aus, daß
während der Herstellung des Systems keine oder nur eine
geringe Wechselwirkung der Komponenten der Flüssigkristall
mischung mit dem polymeren Trägermaterial über
polare Gruppen zustande kommt.
Die in den erfindungsgemäßen Systemen verwendeten Flüssig
kristalle können weitere Bestandteile enthalten, die vor
zugsweise ausgewählt werden aus nematischen oder nemato
genen (monotropen oder isotropen) Substanzen, insbesondere
Substanzen aus den Klassen der Azoxybenzole, Benzyliden
aniline, Biphenyle, Terphenyle, Phenyl- oder Cyclohexyl
benzoate, Cyclohexancarbonsäurephenyl- oder cyclohexyl
ester, Phenyl- oder Cyclohexylester der Cyclohexylbenzoe
säure, Phenyl- oder Cyclohexylester der Cyclohexylcyclo
hexancarbonsäure, Cyclohexylphenylester der Benzoesäure,
der Cyclohexancarbonsäure, bzw. der Cyclohexylcyclohexan
carbonsäure, Phenylcyclohexane, Cyclohexylbiphenyle,
Phenylcyclohexylcyclohexene, Cyclohexylcyclohexane,
Cyclohexylcyclohexene, Cyclohexylcyclohexylcyclohexene,
1,4-Bis-cyclohexylbenzole, 4,4′-Bis-cyclohexylbiphenyle,
Phenyl- oder Cyclohexylpyrimidine, Phenyl- oder Cyclo
hexylpyridine, Phenyl- oder Cyclohexyldioxane, Phenyl-
oder Cyclohexyl-1,3-dithiane, 1,2-Diphenylethane, 1,2-
Dicyclohexylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylethane, 1-Cyclo
hexyl-2-(4-phenyl-cyclohexyl)-ethane, 1-Cyclohexyl-2-bi
phenylylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylphenylethane, gege
benenfalls halogenierten Stilbene, Benzylphenylether,
Tolane und substituierten Zimtsäuren. Die 1,4-Phenylen
gruppen in diesen Verbindungen können auch fluoriert sein.
Die wichtigsten als weitere Bestandteile der in den
erfindungsgemäßen elektrooptischen Systemen verwendeten
Flüssigkristalle in Frage kommenden Verbindungen lassen
sich durch die Formel 1, 2, 3, 4 und 5 charakterisieren:
R′-L-E-R′′ (1)
R′-L-COO-E-R′′ (2)
R′-L-OOC-E-R′′ (3)
R′-L-CH₂CH₂-E-R′′ (4)
R′-L-C≡C-E-R′′ (5)
In den Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 bedeuten L und E, die
gleich oder verschieden sein können, jeweils unabhängig
voneinander einen bivalenten Rest aus der aus -Phe-,
-Cyc-, -Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -Pyr-, -Dio-,
-G-Phe- und -G-Cyc- sowie deren Spiegelbilder gebildeten
Gruppe, wobei Phe unsubstituiertes oder durch Fluor sub
stituiertes 1,4-Phenylen, Cyc trans-1,4-Cyclohexylen
oder 1,4-Cyclohexenylen, Pyr Pyrimidin-2,5-diyl oder
Pyridin-2,5-diyl, Dio 1,3-Dioxan-2,5-diyl und G 2-(trans-
1,4-Cyclohexyl)-ethyl, Pyrimidin-2,5-diyl, Pyridin-2,5-
diyl oder 1,3-Dioxan-2,5-diyl bedeuten.
Vorzugsweise ist einer der Rest L und E Cyc, Phe oder
Pyr. E ist vorzugsweise Cyc, Phe oder Phe-Cyc. Vorzugs
weise enthalten die erfindungsgemäßen Flüssigkristalle
eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den Ver
bindungen der Formel 1, 2, 3, 4 und 5, worin L und E
ausgewählt sind aus der Gruppe Cyc, Phe und Pyr und
gleichzeitig eine oder mehrere Komponenten ausgewählt
aus den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin
einer der Reste L und E ausgewählt ist aus der Gruppe
Cyc, Phe und Pyr und der andere Rest ausgewählt ist aus
der Gruppe -Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und
-G-Cyc-, und gegebenenfalls eine oder mehrere Komponenten
ausgewählt aus den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4
und 5, worin die Reste L und E ausgewählt sind aus der
Gruppe -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und -G-Cyc-.
R′ und R′′ bedeuten in den Verbindungen der Teilformeln
1a, 2a, 3a, 4a und 5a jeweils unabhängig voneinander
Alkyl, Alkenyl, Alkoxy, Alkenyloxy oder Alkanoyloxy mit
bis zu 8 Kohlenstoffatomen. Bei den meisten dieser Ver
bindungen sind R′ und R′′ voneinander verschieden, wobei
einer dieser Reste meist Alkyl oder Alkenyl ist. In den
Verbindungen der Teilformeln 1b, 2b, 3b, 4b und 5b be
deuten R′′-CN, -CF₃, F, Cl oder -NCS; R hat dabei die
bei den Verbindungen der Teilformeln 1a bis 5a angegebene
Bedeutung und ist vorzugsweise Alkyl oder Alkenyl. Aber
auch andere Verbindungen der vorgesehenen Substituenten
in den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 sind
gebräuchlich. Viele solcher Substanzen oder auch Gemische
davon sind im Handel erhältlich. Alle diese Substanzen
sind nach literaturbekannten Methoden oder in Analogie
dazu erhältlich.
Die in den erfindungsgemäßen elektrooptischen Flüssig
kristall-Systemen verwendeten Flüssigkristalle enthalten
vorzugsweise neben Komponenten aus der Gruppe der Ver
bindungen 1a, 2a, 3a, 4a und 5a (Gruppe 1) auch Kompo
nenten aus der Gruppe der Verbindungen 1b, 2b, 3b, 4b
und 5b (Gruppe 2), deren Anteile vorzugsweise wie folgt
sind:
Gruppe 1: 0 bis 60%, insbesondere 5 bis 50%,
Gruppe 2: 0 bis 60%, insbesondere 5 bis 40%.
Gruppe 2: 0 bis 60%, insbesondere 5 bis 40%.
Die erfindungsgemäßen elektrooptischen Flüssigkristall-
Systeme können durch Anlegen einer Gleich- oder Wechsel
spannung geschaltet werden. Bevorzugt jedoch wird eine
Wechselspannung verwendet, die eine Effektiv-Wechsel
spannungsamplitude zwischen 1 und 240 Volt und eine
Wechselspannungsfrequenz zwischen 10 Hz und 10 kHz auf
weist. Besonders bevorzugt sind Amplituden zwischen 2
und 220 Volt und Frequenzen zwischen 20 und 120 Hz. Ganz
besonders bevorzugt liegt die Amplitude der Wechsel
spannung zwischen 2 und 130 V.
Die dielektrischen Anisotropie der verwendeten Flüssig
kristallmischung ist positiv Δε<0 und vorzugsweise
Δε<3. Für kleinere Werte der dielektrischen Anisotro
pie Δε werden sehr hohe Schwellenspannungen beobachtet.
Besonders bevorzugt sind Werte Δε<5, insbesondere
Δε<10 und ganz besonders Δε<15.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren Flüssigkristall
mischungen erfolgt in an sich üblicher Weise.
In der Regel wird die gewünschte Menge der in geringerer
Menge verwendeten Komponenten in den den Hauptbestand
teil ausmachenden Komponenten gelöst, zweckmäßig bei
erhöhter Temperatur. Es ist auch möglich, Lösungen der
Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in
Aceton, Chloroform oder Methanol, zu mischen und das
Lösungsmittel nach Durchmischung wieder zu entfernen,
beispielsweise durch Destillation.
Durch geeignete Zusätze können die beschriebenen Flüssigkristalle
so modifiziert werden, daß sie in allen elektro
optischen Systemen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1
verwendet werden können.
Derartige Zusätze sind dem Fachmann bekannt und in der
Literatur ausführlich beschrieben. So können z. B. pleo
chroitische Farbstoffe zur Herstellung farbiger elektro
optischer Systeme oder Substanzen zur Veränderung der
dielektrischen Anisotropie, der optischen Aniostropie,
der Viskosität und/oder der Temperaturabhängigkeit elek
trooptischer Parameter der Flüssigkristalle zugesetzt
werden. Derartige Substanzen sind z. B. in H. Kelker,
R. Hatz, Handbook of Liquid Crystals, Verlag Chemie,
Weinheim, 1980 und in den DE-OS 22 09 127, 22 40 864,
23 21 632, 23 38 281, 24 50 088, 26 37 430, 28 53 728
und 29 02 177 beschrieben.
Elektrooptische Flüssigkristallsysteme, bei denen dem
Flüssigkristall pleochroitische Farbstoffe in einem
Gewichtsprozentbereich von 0-25%, insbesondere 0-20%
und ganz besonders 0-15% zugesetzt sind, sind bevorzugt.
Der Fachmann kann weiter aus dem großen Pool nematischer
oder nematogener Substanzen Zusätze zu den beschriebenen
Flüssigkristallmischungen so auswählen, daß die Doppel
brechung Δ n und/oder der ordentliche Brechungsindex n o
und/oder andere Brechungsindizes und/oder die Viskosität
und/oder die dielektrische Anisotropie und/oder weitere
Parameter des Flüssigkristalls im Hinblick auf die
jeweilige Anwendung optimiert werden.
Zur Erhöhung des Klärpunkts kann der Fachmann den in den
erfindungsgemäßen Systemen verwendeten Flüssigkristall
mischungen z. B. hochklärende Substanzen zusetzen wie z. B.
wobei R⁴ und R³ jeweils unabhängig voneinander Alkyl,
Methoxy, Alkoxycarbonyl oder Alkanoyloxy mit 1-15 C-Atomen
bedeuten. Dabei wird der Fachmann die Konzentration der
artiger Zusätze vorzugsweise so wählen, daß insbesondere
Δ n und/oder n o und/oder ein anderer, bei der jeweiligen
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen elektrooptischen
Systems anzupassender Brechungsindex und/oder Δε nur in
einem akzeptablen und/oder kleinen und/oder insbesondere
vernachlässigbaren Ausmaß beeinflußt wird.
Wird das erfindungsgemäße System mit einer Wechselspannung
angesteuert, ist die Verwendung einer hochviskosen Flüssig
kristallmischung erforderlich, da sonst insbesondere bei
niederen bis mittleren Frequenzen eine flimmernde Anzeige
resultiert. Zur Erhöhung der Viskosität kann der Fachmann
der Flüssigkristallmischung hochviskose Flüssigkristall
verbindungen oder aber insbesondere ein oder mehrere
Seitenkettenpolymere, wie dies in DE 39 19 942 beschrieben
ist, zusetzen. Wird das elektrooptische System dagegen
z. B. als Matrixdisplay mit hohen Informationsgehalt ver
wendet, sind insbesondere niedrigviskose Flüssigkristall
mischungen zur Erzielung kleiner Schaltzeiten bevorzugt.
Der Fachmann kann aus dem großen Pool nematischer oder
nematogener Verbindungen solche mit niedriger Viskosität
auswählen, wie z. B.
wobei R⁴ und R³ die oben angegebene Bedeutung haben. Der
Fachmann wird die zur Modifizierung der Viskosität ver
wendeten Substanzen und ihre Konzentration so wählen,
daß andere entscheidende Parameter der Flüssigkristall
mischung wie z. B. Δ n, Δε und bei Verwendung von Viskosi
tätserniedrigern insbesondere T c nur in einem akzeptablen
und/oder kleinen und/oder unwesentlichen Ausmaß beein
flußt wird.
Gegebenenfalls können hochnematogene Substanzen wie z. B.
zugesetzt werden, wobei der Fachmann berücksichtigt, daß
durch derartige Zusätze andere Parameter und insbesondere
die Löslichkeit der Flüssigkristallmischung in dem für
die Matrix verwendeten Polymer nicht zu stark geändert
werden.
Zur Modifizierung der Doppelbrechung kann der Fachmann
z. B. bei Flüssigkristallmischungen, die Verbindungen der
Formeln II-IV enthalten, den relativen Anteil dieser Ver
bindungen an der Mischung variieren; für Mischungen mit
sehr hohem Δ n können z. B. insbesondere 4-Alkyl- oder
alkoxy-4′ bzw. 4′′-cyano-biphenyle bzw. -terphenyle ver
wendet werden.
Zur Erzielung niedriger Schwellenspannungen werden i. a.
Flüssigkristallmischungen mit sehr hoher dielektrischer
Anisotropie Δε benötigt. Der Fachmann kann zur Erhöhung
von Δε Verbindungen wie z. B.
zusetzen. Diese Verbindungen sind außerordentlich stark
dielektrisch positiv; das Propyl-Homologe (Alkyl=C₃H₇)
weist z. B. einen Wert Δε=50 auf. Der Fachmann wird die
Konzentration derartiger Zusätze so wählen, daß die
Flüssigkristallmischung auf die jeweilige Ausgestaltung
des elektrooptischen Systems optimal abgestimmt ist;
insbesondere wird er darauf achten, daß Δ n und/oder n o
und/oder ein oder mehrere weitere Brechungsindizes des
Flüssigkristalls nur in einem akzeptablen und/oder
kleinen und/oder vernachlässigbaren Ausmaß beeinflußt
werden.
Durch die beschriebenen Zusätze kann der Flüssigkristall
im Hinblick auf die jeweilige Anwendung modifiziert und
optimiert werden. Entscheidend aber ist, daß dem Flüssig
kristall eine Dotierkomponente, enthaltend einen oder
mehrere Dotierstoffe, zugesetzt wird, wodurch
- - die Steilheit der elektrooptischen Kennlinie verän dert und an die Treiberelektronik angepaßt wird, und/oder
- - hoher Kontrast zwischen opakem und transparentem Zustand und ein geringer haze-level im transparenten Zustand erzielt wird,
ohne daß die im Hinblick auf die jeweilige Anwendung
optimierten Eigenschaften des Flüssigkristalls zu stark
und/oder in einem nicht akzeptablen Ausmaß geändert wer
den. Darüber hinaus können
- - die Temperaturabhängigkeit der Steilheit der elektro optischen Kennlinie und/oder
- - durch Temperaturschwankungen bedingte Kontrastände rungen
durch Verwendung einer geeigneten Dotierkomponente verrin
gert werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern,
ohne sie zu begrenzen.
Es bedeuten:
K: Kristallin-fester Zustand,
S: smektische Phase (der Index kennzeichnet den Phasen typ),
N: nematische Phase,
Ch: cholesterische Phase,
I: Isotrope Phase.
S: smektische Phase (der Index kennzeichnet den Phasen typ),
N: nematische Phase,
Ch: cholesterische Phase,
I: Isotrope Phase.
Die zwischen 2 Symbolen stehende Zahl gibt die Umwand
lungstemperatur in Grad Celsius an.
Die angegebenen Prozentzahlen sind Massenprozente.
1.1.1 Ein Flüssigkristall, bestehend aus folgenden
Verbindungen
51,0% 4-Pentyl-4′-cyanobiphenyl
25,0% 4-Heptyl-4′-cyanobiphenyl
16,0% 4-Octoxy-4′-cyanobiphenyl
8,0% 4-Pentyl-4′′-cyanoterphenyl
25,0% 4-Heptyl-4′-cyanobiphenyl
16,0% 4-Octoxy-4′-cyanobiphenyl
8,0% 4-Pentyl-4′′-cyanoterphenyl
wird zur Herstellung eines Mikrotröpfchen-Matrix-
Systems mit dem durch UV-Bestrahlung härtbaren
Klebstoff NOA 65 (Norland Products) im Verhältnis
1,6 : 1 bei Raumtemperatur gerührt, bis eine
klare Lösung erhalten wird, die zusammen mit
Abstandhaltern zwischen 2 durchsichtige, mit
Elektrodenschichten versehene Glassubstrate
gebracht wird. Die Glassubstrate werden zusam
mengedrückt, wodurch ein gleichmäßiger Film
erhalten wird, der durch eine 1minütige UV-
Bestrahlung ausgehärtet wird. Die Filmdicke
beträgt 17,9 µm.
In Fig. 1 ist die für dieses System gemessene
elektrooptische Kennlinie wiedergegeben. Auf
der Ordinate ist die Transmission T = I/I o auf
getragem, wobei I die bei der jeweils anliegen
den Spannung durchgelassene Intensität und I o
die maximale Intensität ist, und auf der Abszisse
ist der Effektivwert der anliegenden Wechsel
spannung (50 Hz) angegeben.
1.1.2 Ein Flüssigkristall, bestehend aus folgenden
Verbindungen
49,9% 4-Pentyl-4′-cyanobiphenyl
24,4% 4-Heptyl-4′-cyanobiphenyl
15,2% 4-Octoxy-4′-cyanobiphenyl
7,8% 4-Pentyl-4′′-cyanoterphenyl
2,3% (S)-1,2-Bis-(4-(trans-4-pentylcyclo hexyl)-benzoyloxy)-1-phenyl-ethan (chiraler Dotierstoff ZLI-4571, E. Merck, Darmstadt, FRG)
24,4% 4-Heptyl-4′-cyanobiphenyl
15,2% 4-Octoxy-4′-cyanobiphenyl
7,8% 4-Pentyl-4′′-cyanoterphenyl
2,3% (S)-1,2-Bis-(4-(trans-4-pentylcyclo hexyl)-benzoyloxy)-1-phenyl-ethan (chiraler Dotierstoff ZLI-4571, E. Merck, Darmstadt, FRG)
wird nach dem in 1.1 beschriebenen Verfahren
bei der Herstellung eines Mikrotröpfchen-
Matrix-Systems verwendet. Die Filmdicke beträgt
15,9 µm. In Fig. 2 ist die für dieses System
gemessene elektrooptische Kennlinie wiedergegeben.
1.1.3 Ein Vergleich der Steilheiten der elektroopti
schen Kennlinie der unter 1.1.1 und 1.1.2
beschriebenen Systeme zeigt, daß die Steilheit
durch die Zugabe von (S)-1,2-Bis-(4-(trans-4-
pentylcyclohexyl)-benzoyloxy)-1-phenyl-ethan
zum Flüssigkristall deutlich verringert wird.
Das eine Dotierkomponente enthaltende System
aus 1.1.2 weist einen hohen Kontrast zwischen
opakem und transparentem Zustand und einen
geringen haze-level im transparenten Zustand auf.
1.2 Die in Beispiel 1.1.1 und 1.1.2 beschriebenen
Flüssigkristalle werden jeweils zur Herstellung
eines Mikrotröpfchen-Matrix-Systems mit Epikote
828 und Capcure 3-800 (Miller Stephenson Company)
im Verhältnis 1 : 1 : 1 bei Raumtemperatur gerührt,
bis eine klare Lösung erhalten wird; die Rührzeit
wird so kurz wie möglich gehalten, da die Lösung
bei Raumtemperatur bereits nach etwa ½ h aus
gehärtet ist. Die Lösung wird zusammen mit
Abstandhaltern zwischen 2 durchsichtige, mit
Elektrodenschichten versehene Glassubstrate ge
bracht, die zusammengedrückt werden, wodurch
ein gleichmäßiger Film mit erhalten wird. Zur
Beschleunigung des Aushärtprozesses können die
Filme auf Temperatur bis 100°C erwärmt werden.
Ein Vergleich der Steilheiten der elektro
optischen Kennlinie der dabei erhaltenen Mikro
tröpfchen-Matrix-Systeme zeigt, daß die Steil
heiten durch Zugabe von (S)-1,2-Bis-(4-(trans-
4-pentylcyclohexyl)-benzoyloxy)-1-phenyl-ethan
zum Flüssigkristall deutlich verringert werden.
Das eine Dotierkomponente enthaltende System
weist einen hohen Kontrast zwischen opakem und
transparentem Zustand und einen geringen haze-
level im transparenten Zustand auf.
1.3 Die in Beispiel 1.1.1 und 1.1.2 beschriebenen
Flüssigkristalle werden jeweils zur Herstellung
eines Mikrotröpfchen-Matrix-Systems mit 15 g
20%iger wäßriger PVA-Lösung bei Raumtemperatur
2 Minuten lang mit 2000 rpm gerührt. Die
erhaltene Lösung wird 24 h lang entgast und
zusammen mit Abstandhaltern in dünner Schicht
auf ein mit einer Elektrodenschicht versehenes
Glassubstrat aufgebracht. Die Anordnung wird
1 h bei 85°C getrocknet, bevor ein zweites
mit einer Elektrodenschicht versehenes Glassub
strat aufgedrückt wird, wodurch ein gleichmäßi
ger Film erhalten wird. Das so erhaltene System
wird weitere 24 h bei 85°C getrocknet.
Ein Vergleich der Steilheiten der elektrooptischen
Kennlinie der dabei erhaltenen Mikro
tröpfchen-Matrix-Systeme zeigt, daß die Steilhei
ten durch Zugabe von (S)-1,2-Bis-(4-(trans-4-
pentylcyclohexyl)-benzoyloxy)-1-phenyl-ethan zum
Flüssigkristall deutlich verringert werden. Das
eine Dotierkomponente enthaltende System weist
einen hohen Kontrast zwischen opakem und trans
parentem Zustand und einen geringen haze-level
im transparenten Zustand auf.
1.4 Die in Beispiel 1.1 und 1.2 beschriebenen Flüs
sigkristalle werden jeweils zur Herstellung
eines Netzwerksystems mit Trimethylpropan-tri
acrylat als polymerisierbarer Verbindung und
2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on (Daro
cure 1173, Handelsprodukt von E. Merck, Darm
stadt) als Photoinitiator im Verhältnis
80 : 19,8 : 0,2 gerührt und unter Hinzufügung
von Abstandhaltern zwischen 2 mit Elektroden
schichten versehene Glasplatten gebracht. Zur
Härtung des Polymers wurde das erhaltene System
mit einer definierten Geschwindigkeit (3 m/min)
durch das Strahlungsfeld einer Halogenlampe
(70 W/cm) gefahren.
Ein Vergleich der Steilheiten der elektroopti
schen Kennlinie der dabei erhaltenen Mikrotröpfchen-
Matrix-Systeme zeigt, daß die Steilheiten
durch Zugabe von (S)-1,2-Bis-(4-(trans-4-
pentylcyclohexyl)-benzoyloxy)-1-phenyl-ethan
zum Flüssigkristall deutlich verringert werden.
Das eine Dotierkomponente enthaltende System
weist einen hohen Kontrast zwischen opakem
und transparentem Zustand und einen geringen
haze-level im transparenten Zustand auf.
2.1 Einem Flüssigkristall, bestehend aus folgenden
Verbindungen
51% 4′-Pentyl-4-cyanobiphenyl
25% 4′-Heptyl-4-cyanobiphenyl
16% 4′-Octoxy-4-cyanobiphenyl
8% 4′′-Pentyl-4-cyanoterphenyl
werden chirale Dotierstoffe zugesetzt, die aus der C1, C2 und C3 umfassenden Gruppe von Ver bindungen ausgewählt werden
25% 4′-Heptyl-4-cyanobiphenyl
16% 4′-Octoxy-4-cyanobiphenyl
8% 4′′-Pentyl-4-cyanoterphenyl
werden chirale Dotierstoffe zugesetzt, die aus der C1, C2 und C3 umfassenden Gruppe von Ver bindungen ausgewählt werden
C1 (S)-4-((1-Methyl-heptyl)-oxy-carbonyl)-
phenyl-4-hexoxy-benzoat
(chiraler Dotierstoff ZLI-811, E. Merck,
Darmstadt, FRG)
C2 (R)-4-((1-Methyl-heptyl)-oxy-carbonyl)- phenyl-4-hexoxy-benzoat (chiraler Dotierstoff ZLI-3786, E. Merck, Darmstadt, FRG)
C3 ()-1,2-Bis-(4-(trans-4-heptylcyclohexyl)- benzoyloxy)-1-phenyl-ethan (beschrieben in EP 01 68 043)
C2 (R)-4-((1-Methyl-heptyl)-oxy-carbonyl)- phenyl-4-hexoxy-benzoat (chiraler Dotierstoff ZLI-3786, E. Merck, Darmstadt, FRG)
C3 ()-1,2-Bis-(4-(trans-4-heptylcyclohexyl)- benzoyloxy)-1-phenyl-ethan (beschrieben in EP 01 68 043)
Die chiralen Dotierstoffe C1, C2 und C3 weisen
in dem Flüssigkristall folgende Temperaturabhän
gigkeit der Helical Twisting Power HTP auf:
Es werden 3 dotierte Flüssigkristallmischungen
M1-M3 durch Zugabe von einem oder mehreren
Dotierstoffen zu dem Flüssigkristall hergestellt.
Die Mischung M3 weist eine besonders niedrige
Temperaturabhängigkeit des Pitches p auf.
2.2 Es werden nach den in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren elektrooptischer Systeme hergestellt,
die zum einen die Mischung M3 und zum anderen
den undotierten Flüssigkristall enthalten. Ein
Vergleich zeigt, daß die Steilheit der elektro
optischen Kennlinie durch die Zugabe der Dotier
komponente jeweils verändert wird. Die den
dotierten Flüssigkristall enthaltenden Systeme
sind durch einen hohen Kontrast zwischen opakem
und transparentem Zustand, durch einen geringen
haze-level im transparenten Zustand und darüber
hinaus durch eine geringe Temperaturabhängigkeit
der Kennliniensteilheit und des Kontrastes
gekennzeichnet.
Claims (15)
1. Elektrooptisches Flüssigkristallsystem,
- - welches zwischen 2 Elektroden, die gegebenen falls auf Substratplatten aufgebracht sind, einen dielektrisch positiven Flüssigkristall und ein weiteres optisch transparentes Medium enthält,
- - dessen Flüssigkristallmoleküle im ausgeschal teten Zustand eine unregelmäßige Orientierung aufweisen,
- - bei dem einer der Brechungsindizes des Flüssig kristalls im wesentlichen mit dem Brechungsindex der Matrix n M übereinstimmt und/oder bei dem der Quotient aus der Masse des Flüssigkristalls und der Masse des optisch transparenten Mediums 1,5 oder mehr beträgt,
- - welches in einem der beiden Schaltzustände unab hängig von der Polarisation des einfallenden Lichtes eine gegenüber dem anderen Zustand ver minderte Transmission aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkristall eine
Dotierkomponente enthält, die aus einem oder mehreren
chiralen Dotierstoffen besteht.
2. Elektrooptisches System nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine chirale Kompo
nente das Strukturelement
aufweist, worin
V eine Alkylgruppe mit 1-5 C-Atomen, unsubstituier tes oder substituiertes (C₈-C₁₈)-Aryl oder (C₅-C₁₂)- Cycloalkyl,
Y eine Einfachbindung, -O-, -COO-, -OOC- oder -(CH₂)- n , und
n 0, 1, 2 oder 3
bedeuten.
V eine Alkylgruppe mit 1-5 C-Atomen, unsubstituier tes oder substituiertes (C₈-C₁₈)-Aryl oder (C₅-C₁₂)- Cycloalkyl,
Y eine Einfachbindung, -O-, -COO-, -OOC- oder -(CH₂)- n , und
n 0, 1, 2 oder 3
bedeuten.
3. Elektrooptisches System nach mindestens einem der
Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine chirale Komponente ein Strukturelement
aufweist, worin
S jeweils unabhängig voneinander eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1-5 C-Atomen, CN oder Halogen,
T jeweils unabhängig voneinander -O-, -COO-, -OOC-, -CH₂CH₂- oder eine Einfachbindung, und bedeuten.
S jeweils unabhängig voneinander eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1-5 C-Atomen, CN oder Halogen,
T jeweils unabhängig voneinander -O-, -COO-, -OOC-, -CH₂CH₂- oder eine Einfachbindung, und bedeuten.
4. System nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein chiraler
Dotierstoff einen Absolutwert der Helical Twisting
Power HTP in der jeweiligen Flüssigkristallmischung
von mindestens 2 µm-1 aufweist.
5. Elektrooptisches System nach mindestens einem der
Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine chirale Komponente einen Absolutwert der Temperatur
abhängigkeit der Helical Twisting Power HTP in der
jeweiligen Flüssigkristallmischung von weniger als
5 · 10-1 µm K -1 aufweist.
6. Elektrooptisches System nach mindestens einem der
Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkristallmischung mindestens 2 chirale Kompo
nenten enthält, wobei die Temperaturabhängigkeit
der Helical Twisting Power HTP dieser Komponenten
in der Flüssigkristallmischung so aneinander ange
paßt ist, daß die Temperaturabhängigkeit der chole
sterischen Pitches der Flüssigkristallmischung
weitgehend kompensiert wird.
7. Elektrooptisches System nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die chiralen Komponenten den
gleichen Helixdrehsinn aufweisen.
8. System nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkristall
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus den
Verbindungen der Formel II-V,
worin
R jeweils unabhängig voneinander eine Alkyl gruppe mit 1-15 C-Atomen, worin auch eine oder zwei nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch -O-, -CO- und/oder -CH=CH- ersetzt sein können,
Y eine Einfachbindung, -COO- oder -OOC-, bedeuten.
R jeweils unabhängig voneinander eine Alkyl gruppe mit 1-15 C-Atomen, worin auch eine oder zwei nicht benachbarte CH₂-Gruppen durch -O-, -CO- und/oder -CH=CH- ersetzt sein können,
Y eine Einfachbindung, -COO- oder -OOC-, bedeuten.
9. System nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkristall
eine dielektrische Anisotropie Δε<3 aufweist.
10. System nach mindestens einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkristall
mindestens einen pleochroitischen Farbstoff enthält.
11. System nach mindestens einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkristall in
Form von Mikrotröpfchen in das optisch transparente
Medium eingebettet ist.
12. System nach mindestens einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, daß das optisch transparente
Medium ein 3-dimensionales Netzwerk bildet, in des
sen Poren sich der Flüssigkristall befindet.
13. Flüssigkristall, dadurch gekennzeichnet, daß er mit
dem Flüssigkristall in einem elektrooptischen System
nach mindestens einem der Ansprüche 8-10 identisch
ist.
14. Verwendung eines Flüssigkristalls, enthaltend eine
Dotierkomponente, die aus einem oder mehreren chiralen
Dotierstoffen besteht, in einem elektrooptischen
System nach mindestens einem der Ansprüche 1-12.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904007039 DE4007039A1 (de) | 1989-04-07 | 1990-03-07 | Elektrooptisches fluessigkristallsystem |
PCT/EP1990/000686 WO1991014201A1 (de) | 1990-03-07 | 1990-04-27 | Elektrooptisches flüssigkristallsystem |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911255 | 1989-04-07 | ||
DE19904007039 DE4007039A1 (de) | 1989-04-07 | 1990-03-07 | Elektrooptisches fluessigkristallsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4007039A1 true DE4007039A1 (de) | 1990-10-11 |
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1990
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