DE4006537A1 - Zweikomponentenklebstoffe auf polyisocyanat-polyazomethinbasis und ihre verwendung - Google Patents
Zweikomponentenklebstoffe auf polyisocyanat-polyazomethinbasis und ihre verwendungInfo
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Description
Erfindungsgegenstände sind Zweikomponentenklebstoffe auf Polyisocyanat-
Polyazomethinbasis, die hergestellt werden durch Umsetzung von organischen,
gegebenenfalls modifizierten Polyisocyanaten mit Polyoxyalkylenpolyaldiminen
und/oder -polyketiminen und die ohne Zusatz spezieller
Hilfsmittel blasenfrei aushärten sowie ihre Verwendung zum Verkleben von
organischen oder anorganischen Substraten, vorzugsweise von thermoplastischen
Polyurethanen mit zelligen Polyurethanen.
Polyurethanklebstoffe sind seit langem bekannt und Gegenstand zahlreicher
Veröffentlichungen und Patentpublikationen. Sie können sowohl als 1-Komponenten-
Systeme formuliert werden, wobei die Aushärtung in der Regel durch
Luftfeuchtigkeit oder durch Einwirkung von Hitze geschieht, als auch als
2-Komponenten-Systeme, wobei eine freie Isocyanatgruppen aufweisende Komponente
umgesetzt wird mit einer gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven
Verbindung im Sinne einer Polyadditionsreaktion. Daneben werden Polyurethan-
Lösungsmittelklebstoffe sowie Polyurethandispersionsklebstoffe
beschrieben.
Polyurethanklebstoffe zeichnen sich insbesondere durch ihre große Anwendungsbreite
aus. Die nahezu beliebig einstellbaren Reaktionsgeschwindigkeiten
und die in weiten Grenzen variierbaren mechanischen Eigenschaften
erlauben eine exakte Anpassung an industrielle Fertigungsabläufe und eine
Verklebung vieler unterschiedlicher Materialien. Polyurethanklebstoffe
kommen häufig dort zum Einsatz, wo neben einer hohen Festigkeit auch eine
gewisse Elastizität gefordert wird.
Aus der Literatur bekannt sind ferner organische Ketimine und Adimine. Die
Reaktion dieser Imine mit organischen Isocyanaten wird u.a. im J. Org.
Chem. 33 (1968), Seiten 2357 bis 2361 beschrieben.
Polymere Materialien werden nach Angaben der GB-A-12 86 246 durch eine
Cyclotrimerisierung von 2 Molen eines organischen Polyisocyanats mit einem
Mol Bisaldimin in Gegenwart geeigneter Katalysatoren erhalten.
Polyurethan-Elastomere mit guter Flexibilität, Hydrolyse- und Lösungsmittelbeständigkeit
werden gemäß US-A-45 54 299 hergestellt durch Vermischen
einer NCO-gruppenhaltigen Prepolymerlösung aus Polyester-diolen
und aliphatischen Diisocyanaten, einer Härterlösung auf der Grundlage
einer Mischung aus einem aromatischen Diamin und dem Ketimin eines
aliphatischen Diamins und einer ein Epoxid und ein Thixotropiermittel
enthaltenden Lösung.
Ketimine und Aldimine werden auch, z. B. gemäß US-A-37 89 045 oder
EP-A-01 49 765, als verkappte Amine verwendet, deren Deblockierung durch
Hydrolyse zur Aushärtung von Isocyanatgruppen enthaltenden Systemen unter
Bildung von Elastomeren und Überzügen führt. Die Imin-Polyisocyanat-Formulierungen
können hierbei entweder als Einkomponenten- oder Zweikomponenten-
Systeme verarbeitet werden, die erst unter Zutritt von Luftfeuchtigkeit
durch Hydrolyse des Imins zum Amin aushärten. Zur Herstellung geeigneter
Imine finden nach den vorgenannten Publikationen stets niedermolekulare,
vorzugsweise aliphatische Diamine Verwendung.
Überzüge aus Polyharnstoffpolymeren werden ferner in der US-A-36 82 867
beschrieben. Zu ihrer Herstellung werden organische Polyisocyanate und
Polyamine, deren primäre Aminogruppen zuerst in Aldimin- oder Ketimingruppen
und deren sekundäre Aminogruppen mit Diisocyanaten in Harnstoffbrücken
übergeführt werden, zur Reaktion gebracht.
Höhermolekulare Polyazomethine, die hergestellt werden durch Umsetzung von
Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 1100 bis 10 000 mit mindestens
einem organischen Aldehyd und/oder Keton sind bekannt aus den
EP-A-284 253, EP-A-284-254 und EP-A-284 192 (US-A-47 89 691). Die genannten
Polyazomethine werden in Verbindung mit niedermolekularen alkylsubstituierten
aromatischen Polyaminen und organischen, gegebenenfalls modifizierten
Polyisocyanaten nach dem Reaktionsspritzgußverfahren (RIM) zu
Urethan- und Amidgruppen enthaltenden Kunststoff-Formteilen verarbeitet.
Als besonders vorteilhaft genannt wird die sehr gute Fließfähigkeit dieser
Systeme und die außergewöhnliche gute Dimensions-, Temperatur- und
Hydrolysestabilität der erhaltenen Formteile.
Die genannten Patentpublikationen enthalten keinerlei Hinweise hinsichtlich
einer Verwendung von Polyazomethinen als ein geeigneter Ausgangsstoff
für Klebstoffe.
Ein Verfahren zur Herstellung von Verbundfolien unter Verwendung von
lösungsmittelfreien Isocyanatklebern ist Gegenstand der DE-A-25 49 371
(US-A-41 84 005). Nach diesem Verfahren wird eine der zu verklebenden
Folien mit einem NCO-Gruppen aufweisenden Polyether und die andere mit
einer endständige primäre Aminogruppen tragenden längerkettigen Verbindung,
z. B. Polyether-polyaminen, beschichtet und die beschichteten
Folienoberflächen kurzzeitig zusammengedrückt.
Ein Verfahren zum Applizieren von Lacken, Vergußmassen, Spachtelmassen,
Überzugs- und Beschichtungsmassen wird in der DE-A-21 25 247
(GB-A-13 94 732) beschrieben. Nach dieser Methode läßt man Mischungen aus
gegebenenfalls verkappten Polyisocyanaten und Reaktionsprodukten aus
Polyaminen und Carbonylverbindungen, z. B. Di-enamine, unter dem Einfluß
von Wasser aushärten.
Ein Problem bei der Verarbeitung von Zweikomponenten-Polyurethanklebstoffsystemen
stellt die blasenfreie Aushärtung des gebildeten Klebstoffs dar.
Die beim Vermischen der Aufbaukomponenten, wie z. B. der gegebenenfalls
modifizierten Polyisocyanate und höhermolekularen Verbindungen mit
reaktiven Wasserstoffatomen, eingetragene oder eingeschlagene Luft
und/oder die in den Aufbaukomponenten gelösten gasförmigen Bestandteile
führen zu einer mehr oder weniger starken Blasenbildung im Klebstoffilm.
Diese Blasen stellen Fehlstellen dar, die zu einer Verschlechterung der
Haftfestigkeit der Verklebung führen, aber auch eine Verminderung der
Hydrolysebeständigkeit sowie anderer mechanischer Eigenschaften bewirken.
Zur Lösung dieses Problems wird nach dem Stand der Technik der Zusatz von
Entschäumern empfohlen. Die sofortige Wirkung dieser Substanzen ist jedoch
im allgemeinen unzureichend und ihre Auswirkung auf die Haftfestigkeit des
Polyurethan-Klebstoffs und dessen Langzeitverhalten ungewiß.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, einen Zweikomponentenklebstoff
zu entwickeln, der die vorgenannten Nachteile überwindet oder
zumindest weitgehend reduziert, so daß ohne Zusatz von Entschäumungshilfsmitteln
eine blasenfreie Aushärtung gewährleistet wird.
Diese Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden durch den Einsatz
von Polyazomethinen oder von Mischungen aus Polyazomethinen und anderen
höhermolekularen Verbindungen als eine Aufbaukomponente zur Bildung des
Zweikomponentenklebstoffs.
Gegenstand der Erfindung sind somit Zweikomponentenklebstoffe, die
hergestellt werden durch Umsetzung von
- a) mindestens einem organischen Polyisocyanat und/oder einer modifizierten Polyisocyanatmischung, zweckmäßigerweise mit einem NCO-Gehalt von 8 bis 33,6 Gew.-%, bezogen auf das Polyisocyanatmischungsgewicht, mit
- b) mindestens einem Polyazomethin, vorzugsweise einem Polyaldimin und/oder Polyketimin in Gegenwart oder Abwesenheit von
- c) Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen,
und dadurch gekennzeichnet sind, daß man als Polyazomethine (b) Reaktionsprodukte
aus Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2 bis
4 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 180 bis 10 000 und
mindestens einem organischen Aldehyd und/oder Keton verwendet.
Ein anderer Gegenstand der Erfindung besteht in der Verwendung dieser
Zweikomponentenklebstoffe zum Verkleben von metallischen Materialien
miteinander, metallischen Materialien mit Glas und vorzugsweise
thermoplastischen Polyurethanen mit zelligen Polyurethanen, insbesondere
Polyurethan-Weichschaumstoffen.
Durch den Einsatz der Polyazomethine, wie Polyaldimine und/oder Polyketimine
auf der Grundlage von Polyoxyalkylen-polyaminen, als Verbindung mit
Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen, allein oder in Form
einer Mischung mit Polyoxyalkylen-polyaminen und/oder Polyhydroxylverbindungen,
wird die Luftaufnahme der Systemkomponente und des Zweikomponentenklebstoffs
im wesentlichen vollständig verhindert. Die Klebstoffe
härten ohne Zusatz von speziellen Entschäumern blasenfrei aus. Dabei
fungieren die Polyazomethine im wesentlichen nicht als verkappte Polyoxyalkylen-
polyamine, die in Gegenwart von Feuchtigkeit hydrolysieren und
mit den Polyisocyanaten unter Bildung von harten Harnstoffgruppen
reagieren, sondern diese werden direkt in das Polyadditionsprodukt in Form
von Amidbindungen eingebaut.
Die erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffe können hergestellt werden
unter Verwendung z. B. der folgenden Aufbaukomponenten, zu denen im
einzelnen folgendes auszuführen ist:
a) Als organische Polyisocyanate kommen die an sich bekannten aliphatischen,
cycloaliphatischen und vorzugsweise aromatischen mehrwertigen
Isocyanate, insbesondere Di- und/oder Triisocyanate, in Betracht. Im
einzelnen seien beispielhaft genannt als aliphatische Polyisocyanate:
2-Ethyl-butylen-diisocyanat-1,4, 2-Methyl-pentamethylen-diisocyanat-
1,5 und vorzugsweise Hexamethylen-diisocyanat-1,6 oder Mischungen aus
mindestens zwei der genannten Diisocyanate, als cycloaliphatische
Polyisocyanate: 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylen-diisocyanat sowie die
entsprechenden Isomerengemische, 4,4′-, 2,2′- und 2,4′-Dicyclohexylmethan-
diisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische, Mischungen
aus 4,4′-, 2,2′- und 2,4′-Dicyclohexylmethan-diisocyanaten und
Polymethylen-polycyclohexylen-polyisocyanaten und vorzugsweise 1-Isocyanato-
3,5,5-trimethyl-3-isocyanatomethyl-cyclohexan und als aromatische
Polyisocyanate: 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat und die entsprechenden
Isomerengemische, 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diphenylmethan-di-
isocyanat und die entsprechenden Isomerengemische, Mischungen aus
4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diphenylmethan-diisocyanaten und Polyphenyl-
polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI) und Mischungen aus Roh-MDI und
Toluylen-diisocyanaten.
Häufig werden auch sogenannte modifizierte mehrwertige Isocyanate,
d. h. Produkte, die durch chemische Umsetzung obiger Di- und/oder Polyisocyanate
erhalten werden, verwendet. Beispielhaft genannt seien
Ester-, Harnstoff-, Biuret-, Allophanat- und vorzugsweise Carbodiimid-,
Isocyanurat- und/oder Urethangruppen enthaltende Di- und/oder
Polyisocyanate. Im einzelnen kommen beispielsweise in Betracht:
Urethangruppen enthaltende aromatische Polyisocyanate mit NCO-Gehalten
von 33,6 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise von 31 bis 21 Gew.-%, beispielsweise
mit niedermolekularen Diolen, Triolen, Oxalkylenglykolen, Dioxyalkylenglykolen
oder Polyoxyalkylen-glykolen mit Molekulargewichten
bis 800 modifiziertes 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat oder Toluylendiisocyanat,
wobei als Di- bzw. Polyoxyalkylen-glykole, die einzeln
oder als Gemische eingesetzt werden können, beispielsweise genannt
seien: Diethylen-, Dipropylen-, Polyoxyethylen-, Polyoxypropylen- und
Polyoxypropylen-polyoxyethylen-glykole. Geeignet sind auch NCO-Gruppen
enthaltende Prepolymere mit NCO-Gehalten von 25 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise
von 21 bis 14 Gew.-%. Bewährt haben sich ferner flüssige Carbodiimidgruppen
und/oder Isocyanuratringe enthaltende Polyisocyanate mit
NCO-Gehalten von 33,6 bis 8, vorzugsweise 31 bis 21 Gew.-%, z. B. auf
Basis von 4,4′-, 2,4′- oder 2,2′-Diphenylmethan-diisocyanat und/oder
2,4- und/oder 2,6-Toluylen-diisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische,
4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diphenylmethan-diisocyanat sowie
die entsprechenden Isomerengemische z. B. aus 4,4′- und 2,4-Diphenylmethan-
diisocyanaten, Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI) und Gemische aus
Toluylen-diisocyanaten und Roh-MDI.
Insbesondere kommen jedoch zur Anwendung: (i) Carbodiimid- und/oder
Urethangruppen enthaltende Polyisocyanate mit einem NCO-Gehalt von
33,6 bis 8 Gew.-%, hergestellt auf der Grundlage von 4,4′-Diphenylmethan-
diisocyanat oder einer Mischung aus 4,4′- und 2,4′-Diphenylmethan-
diisocyanaten, (ii) NCO-Gruppen enthaltende Prepolymere mit
einem NCO-Gehalt von 8 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Prepolymergewicht,
hergestellt durch Umsetzung von Polyoxyalkylen-polyolen mit
einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem Molekulargewicht von 600
bis 6000 mit 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat oder einer Mischung aus
4,4′- und 2,4′-Diphenylmethan-diisocyanaten und Mischungen aus (i) und
(ii).
Zur Herstellung der NCO-Gruppen enthaltenden Prepolymeren eignen sich,
wie bereits dargelegt wurde, Polyoxyalkylen-polyole mit einer Funktionalität
von 2 bis 4, vorzugsweise 2 bis 3 und insbesondere 3 und einem
Molekulargewicht von 600 bis 6000, vorzugsweise von 2000 bis 4500.
Analoge Polyoxyalkylen-polyole mit Molekulargewichten von ungefähr 180
bis 10 000 werden eingesetzt zur Polyoxyalkylen-polyaminherstellung,
den Ausgangsstoffen zur Herstellung der Polyazomethine (b). Derartige
Polyoxyalkylen-polyole können nach bekannten Verfahren, beispielsweise
durch anionische Polymerisation mit Alkalihydroxiden, wie Natrium-
oder Kaliumhydroxid, oder Alkalialkoholaten, wie Natriummethylat,
Natrium- oder Kaliumethylat oder Kaliumisopropylat als Katalysatoren
oder durch kationische Polymerisation mit Lewis-Säuren, wie Antimon-
pentachlorid, Bortrifluorid-Etherat u.a. oder Bleicherde als Katalysatoren
aus einem oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
im Alkylenrest und einem Startermolekül, das 2 bis 4, vorzugsweise
2 bis 3, reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält, hergestellt
werden.
Geeignete Alkylenoxide sind beispielsweise Tetrahydrofuran, 1,3-
Propylenoxid, 1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid und vorzugsweise Ethylenoxid
und 1,2-Propylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternierend
nacheinander oder als Mischungen verwendet werden. Als Startermoleküle
kommen beispielsweise in Betracht: Wasser, organische Dicarbonsäuren,
wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Phthalsäure und Tetraphthalsäure, aliphatische
und aromatische, gegebenenfalls N-mono-, N,N- und N,N′-dialkylsubstituierte
Diamine mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest,
wie gegebenenfalls mono- und dialkylsubstituiertes Ethylendiamin, Diethylentriamin,
Triethylentetramin, 1,3-Propylendiamin, 1,3- bzw. 1,4-
Butylendiamin, 1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5- und 1,6-Hexamethylendiamin,
Phenylendiamine, 2,4- und 2,6-Toluylendiamin und 4,4′-, 2,4′- und
2,2′-Diamino-diphenylmethan.
Als Startermoleküle kommen ferner in Betracht Alkanolamine, wie z. B.
Ethanolamin, N-Methyl- und N-Ethyl-ethanolamin, Dialkanolamine, wie
z. B. Diethanolamin, N-Methyl- und N-Ethyl-diethanolamin und
Trialkanolamine wie z. B. Triethanolamin, Ammoniak und Hydrazin.
Vorzugsweise verwendet werden mehrwertige, insbesondere zwei- und/oder
dreiwertige Alkohole, wie Ethanoldiol, Propandiol-1,2 und -1,3,
Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6,
Glycerin, Trimethylol-propan und Pentaerythrit.
Die Polyoxyalkylen-polyole können einzeln oder in Form von Mischungen
verwendet werden.
(b) Polyazomethine (b) im Sinne der Erfindung sind Reaktionsprodukte aus
Polyoxyalkylen-polyaminen mit 2 bis 4, vorzugsweise 2 bis 3 an aromatische
oder vorzugsweise an aliphatische Reste gebundenen primären
Aminogruppen und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 180 bis
10 000, vorzugsweise von 220 bis 5500 und insbesondere 1100 bis 4000
und mindestens einem organischen Aldehyd und/oder vorzugsweise
mindestens einem organischen Keton.
Die vorzugsweise zur Anwendung kommenden Polyoxyalkylen-polyamine mit
an aliphatische Reste gebundenen Aminogruppen können nach bekannten
Verfahren, beispielsweise durch Cyanoalkylierung der beschriebenen
Polyoxyalkylen-polyole und anschließende Hydrierung des gebildeten
Nitrils (US-A-32 67 050) oder durch Aminierung von Polyoxyalkylenpolyolen
mit Ammoniak in Gegenwart von Wasserstoff und Katalysatoren
(DE-A-12 15 373) hergestellt werden.
Geeignete Polyoxyalkylen-polyamine mit an aromatische Reste gebundenen
Aminogruppen können beispielsweise hergestellt werden durch Umsetzung
der oben beschriebenen Polyoxyalkylen-polyole mit aromatischen Polyisocyanaten
im Verhältnis von NCO-:OH-Gruppen von mindestens 2 und
anschließende Hydrolyse der erhaltenen aromatische NCO-Gruppen aufweisenden
Prepolymeren zu Polyaminen analog den Verfahren der
DE-A-29 48 419, DE-A-30 39 600, EP-A-84 141, EP-A-79 512, EP-A-97 290,
EP-A-97 298, EP-A-97 299, EP-A-99 537, EP-A-113 027, EP-A-113 020 oder
EP-A-154 768.
Die Polyoxyalkylen-polyamine können als Einzelverbindungen oder in
Form von Mischungen aus Produkten mit unterschiedlichen Molekulargewichten
und Funktionalitäten verwendet werden. Zur Herstellung der
Polyazomethine (b) eingesetzt werden vorzugsweise Polyoxypropylenpolyoxyethylen-
polyamine, bei denen die Oxypropylen- und Oxyethylengruppen
in Blockform oder in einer statistischen Verteilung gebunden
sein können und die bevorzugt Oxypropylenendgruppen besitzen, und
insbesondere Polyoxypropylen-polyamine. Als Polyoxyalkylen-polyamine
verwendbar sind ferner Mischungen aus Polyoxyalkylen-polyolen und
Polyoxyalkylen-polyaminen und/oder teilweise aminierten Polyoxyalkylen-
polyolen mit der Maßgabe, daß mindestens 40%, vorzugsweise
mindestens 64% und insbesondere mehr als 90% der reaktiven
Endgruppen Aminogruppen sind und diese zweckmäßigerweise zu mindestens
85%, vorzugsweise zu mehr als 90% aus primären Aminogruppen
bestehen.
Als andere Ausgangskomponente zur Herstellung der Polyazomethine (b)
finden organische, vorzugsweise aliphatische und/oder cycloaliphatische
Aldehyde und/oder insbesondere organische, vorzugsweise aliphatische
und/oder cycloaliphatische Ketone oder Mischungen aus den genannten
Verbindungen Verwendung. Als geeignete Aldehyde seien beispielsweise
genannt: Acetaldehyd, 3-Methoxi-, 3-Ethoxi-, 3-Propoxi-,
3-Isopropoxi-, 3-n-Butoxi- und 2-Ethyl-hexoxi-2,2-dimethyl-propanal,
2-Formylisobuttersäurealkylester mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest z. B. 2-Formylisobuttersäureethylester, 3-(Methyl-carbonyloxi)-
und 3-(Isopropyl-carbonyloxi)-2,2-dimethylpropanal, (Methoxi-
acetoxi)-2,2-dimethyl-propanal, 2-Acetoxi-2-methylpropanal und insbesondere
2-Formylisobuttersäuremethylester und 2,2-Dimethyl-propanal.
Als aliphatische und/oder vorzugsweise cycloaliphatische Ketone kommen
beispielsweise in Betracht: Aceton, Methylethylketon, Diethylketon,
Methylpropylketon, Methyl-isopropylketon, Methyl-n-butylketon, Diisopropylketon,
Phenylmethylketon, vorzugsweise Methylisobutylketon,
Methylcyclohexanon und insbesondere Cyclopentanon und Cyclohexanon.
Zur Herstellung der Polyazomethine aus der Gruppe der Polyaldimine und
vorzugsweise der Polyketimine werden die Polyoxyalkylen-polyamine,
vorzugsweise die Polyoxyalkylen-di- und/oder -triamine mit einem Überschuß
mindestens eines Aldehyds und/oder vorzugsweise Ketons, vorzugsweise
in einem -NH₂/-CHO- bzw. CO-Verhältnis von 1 : 1 bis 5, insbesondere
von 1 : 1,1 bis 4 gemischt und zweckmäßigerweise nach Zusatz
eines geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittels, wie z. B. Toluol,
Xylol, Benzol, Methylenchlorid, Dichlorethan, Cyclohexan, n-Hexan oder
Heptan und gegebenenfalls einer anorganischen oder organischen Säure,
wie z. B. Salzsäure, Ameisensäure oder Benzoesäure oder Arylsulfonsäure,
wie z. B. p-Toluolsulfonsäure als Katalysator, so lange in
Gegenwart eines unter den Reaktionsbedingungen inerten Gases am
Wasserabscheider erhitzt, bis die theoretisch zu erwartende oder bei
partieller Reaktion, die gewünschte Wassermenge abgetrennt ist. Üblicherweise
sind hierzu Reaktionszeiten von 1 bis 60, vorzugsweise 5 bis
40 Stunden erforderlich. Derartige Verfahren werden z. B. beschrieben
in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band VII/2b, Teil II,
Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1976, 4. Aufl., Seiten 1948 ff.
Eine Reinigung der Polyazomethine, beispielsweise durch Filtration,
ist üblicherweise nicht notwendig. Die Polyazomethine können nach
Abdestillieren des überschüssigen Aldehyd und/oder Ketons und, falls
in Gegenwart eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels kondensiert wurde,
des vorzugsweise eingesetzten Lösungs- oder Verdünnungsmittels direkt
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffe
verwendet werden.
Als Polyazomethine besonders geeignet sind Polyketimine, die hergestellt
werden durch Umsetzung von Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer
Funktionalität von 2 bis 4 und einem Molekulargewicht von 180 bis
10 000, ausgewählt aus der Gruppe der Polyoxytetramethylen-polyoxypropylen-
polyamine, vorzugsweise der Polyoxypropylen-polyoxyethylen-
polyamine und Polyoxypropylen-polyamine mit aliphatischen und/oder
cycloaliphatischen Ketonen, ausgewählt aus der Gruppe Methylisobutylketon,
Methylcyclohexanon und vorzugsweise Cyclohexanon und Cyclopentanon.
Anstelle der reinen Polyazomethine (b) können zur Herstellung der
Zweikomponentenklebstoffe auch Mischungen verwendet werden aus den
oben beschriebenen Polyoxyalkylen-polyaminen und Polyaldiminen
und/oder vorzugsweise Polyketiminen. Derartige Mischungen können
beispielsweise erhalten werden durch Mischen von Polyoxyalkylen-polyaminen
mit vorab hergestellten Polyazomethinen (b). Nach der vorzugsweise
zur Anwendung kommenden Verfahrensweise werden die eingesetzten
Polyoxyalkylen-polyamine jedoch mit unterschüssigen Mengen an Aldehyden
und/oder vorzugsweise Ketonen zur Reaktion gebracht, so daß die
vorliegenden Aminogruppen nur partiell in Azomethingruppen übergeführt
werden. In Betracht kommen beispielsweise Mischungen aus Polyoxyalkylen-
polyaminen und Polyazomethinen, vorzugsweise Polyketiminen, in
solchen Mengen, daß diese aufweisen:
maximal 20%, vorzugsweise 0 bis 15% und insbesondere 0 bis 10% primäre Aminogruppen von Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 180 bis 10 000 und
mindestens 80%, vorzugsweise 85 bis 100% und insbesondere 90 bis 100% Azomethingruppen, vorzugsweise Ketimingruppen, von Polyazomethinen, vorzugsweise Polyketiminen, hergestellt durch Umsetzung der oben beschriebenen Polyoxyalkylen-polyamine mit mindestens einem aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Aldehyd oder vorzugsweise aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Keton, wobei die Prozente bezogen sind auf die Summe der Amino- und Aldimin- oder vorzugsweise Ketimingruppen.
maximal 20%, vorzugsweise 0 bis 15% und insbesondere 0 bis 10% primäre Aminogruppen von Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 180 bis 10 000 und
mindestens 80%, vorzugsweise 85 bis 100% und insbesondere 90 bis 100% Azomethingruppen, vorzugsweise Ketimingruppen, von Polyazomethinen, vorzugsweise Polyketiminen, hergestellt durch Umsetzung der oben beschriebenen Polyoxyalkylen-polyamine mit mindestens einem aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Aldehyd oder vorzugsweise aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Keton, wobei die Prozente bezogen sind auf die Summe der Amino- und Aldimin- oder vorzugsweise Ketimingruppen.
Zur Herstellung der Zweikomponentenklebstoffe geeignet sind ferner
Mischungen aus Polyazomethinen (b), vorzugsweise Polyketiminen, und
mindestens difunktionellen Polyhydroxylverbindungen, die zweckmäßigerweise
ausgewählt werden aus der Gruppe der oben beschriebenen höhermolekularen
Polyoxyalkylen-polyolen, höhermolekularen Polyester-polyolen
oder Mischungen dieser höhermolekularen Polyole mit niedermolekularen
Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln, mit der Maßgabe,
daß mindestens 40%, vorzugsweise 50 bis 100%, bezogen auf die
Gesamtzahl der mit Isocyanatgruppen reaktiven Gruppen, aus Aldimin-
und/oder vorzugsweise Ketimingruppen bestehen. In Betracht kommen
außerdem Mischungen aus Polyaldiminen und/oder vorzugsweise Polyketiminen,
den oben beschriebenen Polyoxyalkylen-polyaminen und mindestens
difunktionellen Polyhydroxylverbindungen. Für diese Mischungen
gilt ebenso wie für die Polyazomethin-Polyoxyalkylen-polyamin- oder
-Polyhydroxylverbindungsmischung die Maßgabe, daß mindestens 40% der
mit NCO-Gruppen reaktiven Gruppen aus Aldimin- und/oder Ketimingruppen
bestehen oder anders ausgedrückt bedeutet dies, daß die Polyazomethine
(b) enthaltenden Mischungen neben den erfindungswesentlichen
Aldimin- und/oder Ketimingruppen zusätzlich primäre Aminogruppen
oder Hydroxylgruppen oder Mischungen aus primären Amino- und
Hydroxylgruppen enthalten können, sofern mindestens 40% der Gruppen,
bezogen auf ihre Gesamtzahl, aus Aldimin- und/oder vorzugsweise
Ketimingruppen bestehen.
Als Polyhydroxylverbindungen kommen, wie bereits dargelegt wurde, vorzugsweise
die oben beschriebenen Polyoxyalkylen-polyole und Polyesterpolyole
in Betracht. Geeignete Polyester-polyole besitzen zweckmäßigerweise
eine Funktionalität von 2 bis 4, vorzugsweise 2 bis 3 und
ein Molekulargewicht von 600 bis 6000, vorzugsweise von 1000 bis 3000.
Derartige Polyester-polyole können nach bekannten Verfahren durch
Polykondensation von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen oder
Mischungen aus zwei- und drei- und/oder vierwertigen Alkoholen und
mehrwertigen Carbonsäuren, vorzugsweise Dicarbonsäuren, oder deren
Derivate wie z. B. Polycarbonsäureanhydriden, -chloriden oder -mono-
und/oder -polyestern von niedermolekularen Alkoholen hergestellt
werden.
Die Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatischer oder
aromatischer Natur sein und gegebenenfalls substituiert und/oder
olefinisch ungesättigt sein.
Als geeignete Polycarbonsäuren oder -derivate seien beispielhaft genannt:
aliphatische Dicarbonsäuren mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie
z. B. Bernstein-, Glutar-, Adipinsäure oder Mischungen aus mindestens
zwei dieser Dicarbonsäuren, Sebacin-, Kork-, Azelain-, Decandi- oder
Dodecandicarbonsäure, Fumar- und Maleinsäure sowie Maleinsäureanhydrid,
Isophthal-, Terephthal- oder Phthalsäure sowie Phthalsäureanhydrid,
Trimellitsäure, di- und trimerisierte Fettsäuren. Die Polycarbonsäuren
können dabei einzeln oder als Mischungen verwendet werden.
Beispiele für mehrwertige Alkohole oder Dialkylenglykole sind Alkandiole
mit 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen, wie z. B. Ethan-,
1,2- und 1,3-Propan-, 1,3- und 1,4-Butan-, 1,5-Pentan-, 1,6-Hexan-,
1,8-Octan-, 1,9-Nonan- und 1,10-Decandiol, 2,2-Dimethyl-propandiol-
1,3, 2-Methylbutandiol-1,4, 3-Methyl-pentandiol-1,5, Glycerin, Trimethylolpropan
und Pentaerythrit sowie Diethylen- und Dipropylenglykol.
Je nach den gewünschten Eigenschaften können die mehrwertigen
Alkohole allein oder gegebenenfalls in Mischungen untereinander
verwendet werden.
Geeignet sind ferner Diester der Kohlensäure mit den genannten Diolen,
wie hydroxylgruppenhaltige aliphatische Polycarbonate, insbesondere
solche von Alkandiolen mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Hexandiol-
1,6 und/oder Butandiol-1,4, Kondensationsprodukte von ω-Hydroxycarbonsäuren,
beispielsweise ω-Hydroxycapronsäure und Polymerisationsprodukte
von Lactonen, beispielsweise gegebenenfalls substituierten
ω-Caprolactonen.
Als Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel verwendet werden
vorzugsweise Alkanolamine und insbesondere (cyclo)aliphatische Diole
und/oder Triole mit einem Molekulargewicht kleiner als 400, vorzugsweise
von 60 bis 300. In Betracht kommen beispielsweise Alkanolamine,
wie z. B. Ethanolamin und/oder Isopropanolamin, Dialkanolamine wie z. B.
Diethanolamin, N-Methyl-, N-Ethyldiethanolamin, Diisopropanolamin,
Trialkanolamine wie z. B. Triethanolamin, Triisopropanolamin und die
Additionsprodukte aus Ethylenoxid oder 1,2-Propylenoxid und Alkylendiaminen
mit 2 bis 6 C-Atomen im Alkylenrest wie z. B. N,N′-Tetra(2-
hydroxyethyl)ethylendiamin und N,N′-Tetra(2-hydroxypropyl)ethylendiamin,
aliphatische, cycloaliphatische und/oder araliphatische Diole
mit 2 bis 14, vorzugsweise 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie z. B.
Ethylenglykol, Propandiol-1,3, Decandiol-1,10, o-, m-, p-Dihydroxycyclohexan,
Diethylenglykol, Dipropylenglykol und vorzugsweise Butandiol-
1,4, Hexandiol-1,6 und Bis-(2-hydroxyethyl)-hydrochinon, Triole,
wie 1,2,4-, 1,3,5-Trihydroxy-cyclohexan, Glycerin und Trimethylolpropan
und niedermolekulare hydroxylgruppenhaltige Polyalkylenoxide
auf Basis Ethylen- und/oder 1,2-Propylenoxid und aromatischen Diaminen,
wie z. B. Toluylen-diaminen und/oder Diamino-diphenylmethanen
sowie den vorgenannten Alkanolaminen, Diolen und/oder Triolen als
Startermoleküle.
Sofern zur Herstellung der Zweikomponentenklebstoffe Kettenverlängerungsmittel,
Vernetzungsmittel oder Mischungen davon Anwendung finden,
kommen diese zweckmäßigerweise in einer Menge von 0 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Polyazomethine
(b) zum Einsatz.
c) Die erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffe können in Gegenwart
oder Abwesenheit von Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen (c) hergestellt
werden. Als geeignete Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe können
die erhaltenen Klebstoffe oder mindestens eine der Aufbaukomponenten
(a) oder (b) beispielsweise enthaltende: Katalysatoren, klebrigmachende
Harze und/oder Haftvermittler, Füllstoffe, Weichmacher,
Lösungsmittel, Hydrolyseschutzmittel, Farbstoffe, Pigmente, Flammschutzmittel
u.a.
Obgleich die Polyazomethine oder Mischungen aus Polyazomethinen und
Polyoxyalkylen-polyaminen, aufgrund der tautomeren Azomethinstrukturen
und gegebenenfalls primären Aminogruppen hinreichend reaktiv sind, hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, insbesondere, wenn die polyazomethinhaltigen
Mischungen Polyhydroxylverbindungen enthalten, die
Reaktion zwischen den Hydroxyl- und Isocyanatgruppen durch Katalysatoren
zu beschleunigen. Als hierfür geeignet erwiesen sich Polyurethankatalysatoren,
beispielsweise tertiäre Amine, wie z. B. Triethylamin,
Tributylamin, Dimethylbenzylamin, N-Methyl-, N-Ethyl-,
N-Cyclohexylmorpholin, N,N,N′,N′-Tetramethyl-alkylendiamine mit 2 bis
6 C-Atomen im Alkylenrest, N,N,N′,N″,N″-Pentamethyldiethylentriamin,
Dimethylpiperazin, 1,2-Dimethylimidazol, Triethylendiamin und Metallsalze
wie z. B. Zinndioctoat, Kaliumformiat, Kaliumacetat,
Natriumacetat und vorzugsweise Dibutylzinndilaurat. Die Polyurethankatalysatoren
werden in Abhängigkeit von ihrer Wirksamkeit
zweckmäßigerweise in solchen Mengen eingesetzt, daß die
Zweikomponentenklebstoffe in ungefähr 15 bis 60 Minuten, vorzugsweise
15 bis 20 Minuten aushärten. Die hierfür erforderlichen Mengen können
auf einfache Weise experimentell ermittelt werden.
Zur Erreichung spezieller Eigenschaften, z. B. zur Verlängerung der
Kontaktbindezeit, der Klebrigkeit u.a. können den Zweikomponentenklebstoffen
natürliche oder synthetische Harze, wie Phenolharze, Ketonharze,
Kolophoniumharze, Terpenharze, Balsamharze, Phthalatharze,
Polyacrylatharze, Acetyl- oder Nitrocellulose z. B. als klebrigmachende
Harze oder Haftvermittler einverleibt werden.
Einverleibt werden können den Zweikomponentenklebstoffen als Streckmittel
oder zur Verstärkung der Festigung ferner Füllstoffe, die vorteilhafterweise
eine durchschnittliche Teilchengröße von 0,5 bis
30 µm, vorzugsweise von 1,0 bis 5 µm besitzen. Als Füllstoffe bewährt
haben sich beispielsweise anorganische Materialien, wie silikatische
Mineralien, z. B. Antigonit, Serpentin, Hornblenden, Amphibole,
Zeolithe, Chrisotil, Talkum, Metalloxide, wie Kaolin, Aluminiumoxid,
Titanoxide und Eisenoxide, Metallsalze, wie Bariumsulfat, Calciumcarbonat
oder -sulfat, anorganische Pigmente, wie Cadmiumsulfid,
Zinksulfid sowie Glas u.a. Vorzugsweise verwendet werden Kaolin (China
Clay), Aluminiumsilikat und natürliche oder synthetische faserförmige
Mineralien, wie Wollastonit. Als organische Füllstoffe kommen
beispielsweise in Betracht: Ruß, Melamin, Kollophonium, Cyclopentadienylharze,
Kunststoffdispersionen auf Basis von Olefinpolymerisaten
und Pfropfpolymerisate auf Styrol-Acrylnitrilbasis, die durch in situ
Polymerisation von Acrylnitril-Styrol-Mischungen in Polyoxyalkylenpolyolen
hergestellt werden.
Die klebrigmachenden Harze, Haftvermittler oder/und Füllstoffe können
in die Polyazomethine oder polyazomethinhaltigen Mischungen direkt
eingerührt werden. Nach einer bevorzugten Form werden diese Zusatzstoffe
jedoch mit den Polyazomethinen in einer Kugelmühle naß vermahlen.
Vorteilhafterweise verwendet werden 0,5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise
3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponenten (a)
und (b).
Geeignete Flammschutzmittel sind beispielsweise Trikresylphosphat,
Tris-(2-chlorethyl)-phosphat, Tris-(chlorpropyl)phosphat und Tris-
(2,3-dibrompropyl)phosphat. Außer den bereits genannten halogensubstituierten
Phosphaten können auch anorganische Flammschutzmittel,
wie z. B. Aluminiumoxidhydrat, Antimontrioxid, Arsenoxid, Ammoniumpolyphosphat
und Calciumsulfat oder Melamin zum Flammfestmachen
verwendet werden. Im allgemeinen hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% der Flammschutzmittel,
bezogen auf das Gewicht der Komponenten (a) und (b), zu verwenden.
Die erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffe sind in Abwesenheit
oder bei Zusatz ausgewählter löslicher Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe
in inerten organischen Lösungsmitteln wie z. B. Aceton,
Methylethylketon, Tetrahydrofuran, Dioxan, Butyl-, Ethylacetat,
Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylsulfoxid löslich. Die
Viskosität derartiger Zweikomponentenklebstofflösungen kann durch
Variation des Feststoffgehalts oder geeigneter Hilfsmittel oder
Zusatzstoffe den speziellen Erfordernissen des Klebeverfahrens oder
der zu verklebenden Materialien angepaßt werden.
Den Zweikomponentenklebstoffen oder -lösungen können ferner gegebenenfalls
zur Bindung von Feuchtigkeit Calciumoxid, Molekularsiebe oder
Zeolithe einverleibt werden.
Nähere Angaben über die oben genannten anderen Hilfs- und Zusatzstoffe
sind der Fachliteratur, beispielsweise der Monographie von
J.H. Saunders und K.C. Frisch "High Polymers", Band XVI,
Polyurethanes, Teil 1 und 2, Verlag Interscience Publishers, 1962 bzw.
1964, oder dem Kunststoffhandbuch, Polyurethane, Band VII,
Hanser-Verlag, München, Wien, 1. und 2. Auflage, 1966 und 1983 zu
entnehmen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffe werden
die organischen, gegebenenfalls modifizierten Polyisocyanate (a) und
Polyazomethine (b) oder polyazomethinhaltigen Mischungen in Abwesenheit
oder Gegenwart von Lösungsmitteln sowie anderen Hilfsmitteln
und/oder Zusatzstoffen (c) bei Temperaturen von 10 bis 80°C, vorzugsweise
20 bis 50°C in solchen Mengen intensiv gemischt, und zur
Reaktion gebracht, daß das Äquivalenzverhältnis von NCO-Gruppen der
Komponente (a) zu Aldimin- und/oder Ketimingruppen oder zur Summe der
reaktiven primären Aminogruppen und/oder Hydroxylgruppen und Aldimin
und/oder Ketimingruppen 0,8 : 1 bis 1,2 : 1, vorzugsweise 0,9 : 1 bis 1,1 : 1
und insbesondere 1 : 1 bis 1,05 : 1 beträgt.
Da die erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffe rasch aushärten,
müssen die Produkte unmittelbar nach der Herstellung, d. h. in einem
Zeitraum von ungefähr 60 Minuten, vorzugsweise von ungefähr 20 Minuten
verarbeitet werden. Eine Zwischenlagerung des Klebstoffs ist nicht
möglich.
Zur Verarbeitung werden die erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffe
in Lösung oder vorzugsweise lösungsmittelfrei auf die gegebenenfalls
gereinigten, gerauhten oder in anderer Weise vorbehandelten,
zu verklebenden Werkstoffoberflächen gebracht.
Dies kann mittels einer Spachtel, Walze, Pinsel, Spritzpistole oder
einer anderen geeigneten Vorrichtung geschehen. Die Klebstoffaufstriche
werden gegebenenfalls zum weitgehenden Abdampfen der Lösungsmittel
auf eine Temperatur von etwa 20 bis 80°C, vorzugsweise 35 bis
60°C erwärmt, und anschließend sofort zweckmäßigerweise unter einem
Preßdruck bis zu ungefähr 3 N/mm², vorzugsweise von 0,2 bis 0,6 N/mm²
zusammengefügt. Der Klebstoffauftrag beträgt üblicherweise in
Abhängigkeit von den zu verklebenden Materialien und deren
Oberflächenbeschaffenheit bis zu 500 g/m² und mehr, vorzugsweise 60
bis 300 g/m².
Mit den erfindungsgemäßen Zweikomponentenklebstoffen können zahlreiche
Werkstoffe mit sich selbst oder mit anderen Werkstoffen verklebt
werden. Als verklebbare Werkstoffe seien nur einige wenige wie Papier,
Pappe, Holz, Leder, synthetische, lederähnliche Materialien, Gummimaterialien,
Kunststoffe, weichmacherhaltige Homo- oder Mischpolymerisate
des Vinylchlorids, Glas, keramische Materialien und Metalle
beispielhaft genannt. Vorzugsweise Anwendung finden die Zweikomponentenklebstoffe
zum Verkleben von metallischen Materialien, wie Aluminium,
Blech, verzinkte Bleche u.a. miteinander, von metallischen
Materialien mit Glas und insbesondere von thermoplastischen Polyurethanen
mit zelligen Polyurethanen, wie z. B. Polyurethan-Hartschaumstoffen
oder besonders bevorzugt Polyurethan-Weichschaumstoffen.
Die Füllstoffe enthaltende Zweikomponentenklebstoffe eignen sich als
Spachtel- oder Fugenvergußmassen zum gegebenenfalls wasserdichten Ausfüllen
von Fugen, Rillen und Hohlräumen in geologischen Formationen,
Verkehrswegen und Beton.
690 g eines Polyoxypropylen-diamins der Struktur
und einem mittleren Molekulargewicht von 230 mit mindestens 91 Gew.-%
primären Aminogruppen (Jeffamine® D-230 der Texaco) wurden mit 647 g
Cyclohexanon und 300 ml Toluol gemischt und so lange unter Rückflußkühlung
am Wasserabscheider erhitzt, bis sich kein Wasser mehr abschied (Dauer ca.
10 Stunden). Anschließend wurden das Lösungsmittel und überschüssiges
Cyclohexanon unter vermindertem Druck bei 100 bis 120°C abdestilliert.
Das Infrarotsprektrum zeigte bei 1662 cm-1 eine starke Ketiminbande. Die
Viskosität des Rückstands betrug bei 25°C 80 mPa · s.
600 g eines Polyoxypropylen-triamins der Struktur
und einem mittleren Molekulargewicht von 440 mit mindestens 87 Gew.-% primären
Aminogruppen (Jeffamine® T-403 der Texaco) wurden mit 441 g Cyclohexanon
und 300 ml Toluol gemischt und so lange unter Rückflußkühlung am
Wasserabscheider erhitzt, bis sich kein Wasser mehr abschied (Dauer ca.
10 Stunden). Danach wurden das Lösungsmittel und überschüssiges Cyclohexanon
unter vermindertem Druck bei 100 bis 120°C abdestilliert. Die Viskosität
des Rückstandes betrug bei 25°C 840 mPa · s. Das IR-Spektrum zeigte
bei 1662 cm-1 eine starke Ketiminbande.
2500 g eines Polyoxypropylen-diamins der Struktur
und einem mittleren Molekulargewicht von 2000 mit mindestens 91 Gew.-%
primären Aminogruppen (Jeffamine® D-2000) wurden mit 269,5 g Cyclohexanon
und 650 ml n-Hexan gemischt und so lange unter Rückflußkühlung am Wasserabscheider
erhitzt, bis sich kein Wasser mehr abschied (Dauer ca.
20 Stunden). Anschließend wurden das n-Hexan und überschüssiges Cyclohexanon
unter vermindertem Druck bei 120°C abdestilliert. Die Viskosität
des Rückstands betrug bei 25°C 320 mPa · s. Die Ketiminbande erschien im
IR-Sprektrum bei 1663 cm-1.
2500 g des in Beispiel 3 verwendeten Polyoxypropylen-diamins wurden mit
308 g eines Isomerengemisches mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 112, das enthielt 65 Gew.-% 3-Methylcyclohexanon, 25 Gew.-%
4-Methylcyclohexanon und 8 Gew.-% Cyclohexanon und 650 ml Toluol gemischt
und so lange unter Rückflußkühlung am Wasserabscheider erhitzt, bis sich
kein Wasser mehr abschied (Dauer ca. 12 Stunden). Anschließend wurde das
Toluol und die überschüssigen Ketone unter vermindertem Druck bei 100 bis
120°C abdestilliert. Die Viskosität des Rückstandes betrug bei 25°C 430 mPa · s.
Das IR-Spektrum zeigte bei 1662 cm-1 die Ketiminbande.
2500 g des in Beispiel 3 verwendeten Polyoxypropylen-diamins wurden mit
276 g Methylisobutylketon und 850 ml Toluol sowie 10 ml Ameisensäure gemischt
und so lange unter Rückflußkühlung am Wasserabscheider erhitzt, bis
kein Wasser mehr abgeschieden wurde (Dauer ca. 60 Stunden). Anschließend
wurden das überschüssige Keton und das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck bei 100 bis 120°C abdestilliert. Die Viskosität des erhaltenen Rückstands
betrug bei 25°C 300 mPa · s. Im IR-Spektrum zeigte sich bei 1661 cm-1
eine schwache Ketiminbande.
2500 g des in Beispiel 3 verwendeten Polyoxypropylen-diamins wurden mit
231 g Cyclopentanon und 650 ml Toluol gemischt und so lange unter Rückflußkühlung
am Wasserabscheider erhitzt, bis kein Wasser mehr abgeschieden
wurde (Dauer ca. 9 Stunden). Die Aufarbeitung erfolgte analog den Angaben
des Beispiels 2. Die Viskosität des erhaltenen Polyetherdiketimins betrug
375 mPa · s. Die Ketiminbande erschien im IR-Spektrum bei 1679 cm-1.
4000 g Polyoxypropylen-triamin mit der in Beispiel 2 beschriebenen Struktur,
jedoch mit einem mittleren Molekulargewicht von 5000 und ca. 70 Gew.-%
primären Aminogruppen (Jeffamine® T 5000 der Texaco) wurden mit 259 ml
Cyclohexanon und 1000 ml Toluol gemischt und so lange unter Rückflußkühlung
am Wasserabscheider erhitzt, bis kein Wasser mehr abgeschieden
wurde (Dauer ca. 10 Stunden). Die Aufarbeitung erfolgte analog den Angaben
des Beispiels 3. Die Viskosität des Polyethertriketimins betrug 424 mPa · s.
Das IR-Spektrum zeigte bei 1663 cm-1 eine schwache Ketiminbande.
Die Zugscherfestigkeit wurde in Anlehnung an die DIN-Prüfnorm 53 283
bestimmt. Abweichend hiervon wurden Stahlprüfkörper aus 90 MnCrV 8-Stahl
verwendet mit den Abmessungen 59×25×5 mm (Länge×Breite×Höhe), die
mit einer Überlappungsfläche von 3 cm² verklebt wurden.
Zur Bestimmung der Blasenbildung wurden die Polyazomethinkomponente und
die Isocyanatkomponente gemäß nachfolgender Beispiele in einem geeigneten
Gefäß mit einem schnellaufenden Rührer bei konstanter Drehzahl vermischt.
Anschließend wurde der erhaltene Zweikomponentenklebstoff in einem Formwerkzeug
zu Prüfplatten gegossen. Die Prüfplatten wurden nach Aushärtung
des Klebstoffes bezüglich der aufgetretenen Blasenbildung beurteilt.
Tabelle 1 zeigt die dabei gefundenen Ergebnisse.
modif. Roh-MDI:
Urethangruppen enthaltende Polyisocyanatmischung mit einem NCO-Gehalt von ungefähr 28 Gew.-%, hergestellt durch Umsetzung einer Mischung aus Diphenylmethan- diisocyanaten und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (NCO-Gehalt: 31 Gew.-%) mit einem Polyoxypropylen-glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von ungefähr 450.
Urethangruppen enthaltende Polyisocyanatmischung mit einem NCO-Gehalt von ungefähr 28 Gew.-%, hergestellt durch Umsetzung einer Mischung aus Diphenylmethan- diisocyanaten und Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanaten (NCO-Gehalt: 31 Gew.-%) mit einem Polyoxypropylen-glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von ungefähr 450.
modif.-MDI:
Urethangruppen enthaltende Polyisocyanatmischung mit einem NCO-Gehalt von ungefähr 23 Gew.-%, hergestellt durch Umsetzung von 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat mit einer Mischung aus einem Polyoxypropylen-glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von ungefähr 450 und Diethylenglykol im Gewichtsverhältnis ungefähr 1 : 2.
Urethangruppen enthaltende Polyisocyanatmischung mit einem NCO-Gehalt von ungefähr 23 Gew.-%, hergestellt durch Umsetzung von 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat mit einer Mischung aus einem Polyoxypropylen-glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von ungefähr 450 und Diethylenglykol im Gewichtsverhältnis ungefähr 1 : 2.
95 Gew.-Teile des Polyetherketimins gemäß Beispiel 3 wurden mit
5 Gew.-Teilen Ethylenglykol vermischt und der Mischung anschließend unter
intensivem Rühren bei 23°C
47 Gew.-Teile modif.-MDI einverleibt. Die erhaltene Zweikomponentenklebstoffmischung
wurde in ein offenes Formwerkzeug eingefüllt und dort
aushärten gelassen.
Man erhielt eine blasenfreie Prüfplatte. Der Klebstoff wies eine sehr gute
Haftfestigkeit im Zugscherversuch auf. Die an der Prüfplatte gemessenen
mechanischen Eigenschaften und die Zugscherfestigkeit als Maß für die
Haftfestigkeit sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Eine Mischung aus
70 Gew.-Teilen des Polyetherketimins gemäß Beispiel 3 und
30 Gew.-Teilen des Polyetherketimins gemäß Beispiel 1 wurde mit
26 Gew.-Teilen Isophoron-diisocyanat
30 Gew.-Teilen des Polyetherketimins gemäß Beispiel 1 wurde mit
26 Gew.-Teilen Isophoron-diisocyanat
zur Reaktion gebracht und zu einer
Prüfplatte aushärten gelassen analog den Angaben des Beispiels 8.
Man erhielt eine blasenfreie Prüfplatte. Der Klebstoff wies eine sehr gute
Haftfestigkeit im Zugscherversuch auf. Die an der Prüfplatte gemessenen
mechanischen Eigenschaften und die Zugscherfestigkeit sind in Tabelle 2
zusammengefaßt.
100 Gew.-Teile des Polyetherketimins gemäß Beispiel 5 wurde mit
14 Gew.-Teilen modif. Roh-MDI zur Reaktion gebracht und zu einer
Prüfplatte aushärten gelassen analog den Angaben des Beispiels 8.
Man erhielt eine blasenfreie Prüfplatte. Der Klebstoff wies eine sehr gute
Haftfestigkeit im Zugscherversuch auf. Die an der Prüfplatte gemessenen
mechanischen Eigenschaften und die Zugscherfestigkeit sind in Tabelle 2
zusammengefaßt.
Eine Mischung, die bestand aus
50 Gew.-Teilen des Polyetherketimins gemäß Beispiel 5,
46 Gew.-Teilen eines Polyoxypropylentriols mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3000 und
4 Gew.-Teilen Ethylenglykol wurden mit
33 Gew.-Teilen modif. Roh-MDI
46 Gew.-Teilen eines Polyoxypropylentriols mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3000 und
4 Gew.-Teilen Ethylenglykol wurden mit
33 Gew.-Teilen modif. Roh-MDI
zur Reaktion gebracht und zu einer Prüfplatte aushärten gelassen analog
den Angaben des Beispiels 8.
Man erhielt eine blasenfreie Prüfplatte. Der Klebstoff wies eine sehr gute
Haftfestigkeit im Zugscherversuch auf. Die an der Prüfplatte gemessenen
mechanischen Eigenschaften und die Zugscherfestigkeit sind in Tabelle 2
zusammengefaßt.
Eine Mischung, die bestand aus
94 Gew.-Teilen eines Polyoxypropylen-polyoxyethylen-triols mit einem
mittleren Molekulargewicht von 4500 und
6 Gew.-Teilen Ethylenglykol wurde mit
38 Gew.-Teilen modif. Roh-MDI
6 Gew.-Teilen Ethylenglykol wurde mit
38 Gew.-Teilen modif. Roh-MDI
zur Reaktion gebracht und zu einer
Prüfplatte aushärten gelassen analog den Angaben des Beispiels 8.
Man erhielt eine Prüfplatte, die mit unzähligen Blasen unterschiedlicher
Größe durchsetzt war. Mechanische Eigenschaften an der Prüfplatte wurden
nicht bestimmt, da diese aufgrund der Blasen ohne Aussagekraft sind und
nicht reproduzierbar hergestellt werden können.
Gemessen wurden hierbei die Shore-A-Härte nach DIN 53 505, die
Reißfestigkeit und Reißdehnung nach DIN 53 504 und die Weiterreißfestigkeit
nach DIN 53 515.
Der nach Beispiel 10 hergestellte Zweikomponentenklebstoff wurde unmittelbar
nach dem Vermischen des Polyetherketimins mit dem modif. Roh-MDI auf
die Oberfläche einer Folie aus einem thermoplastischen Polyurethan,
hergestellt durch Umsetzung eines 1,6-Hexandiol-1,4-Butandiolpolyadipats,
4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat und Butandiol-1,4, und die Oberfläche
eines Polyurethan-Weichschaumstoffes mit der Dichte 44 g/l, hergestellt
durch Umsetzung eines Polyoxypropylen-polyoxyethylen-triols, modif.
Roh-MDI und Glycerin, aufgesprüht.
Danach wurden die beschichteten Oberflächen der Folie und des Schaumstoffs
durch Verpressen verklebt. Man erhielt einen stabilen Verbund, der an der
Verklebungsstelle nicht wieder trennbar war, sondern bei dem Abreißversuch
stets zu einer Zerstörung des Polyurethanschaumstoffs führte.
Claims (11)
1. Zweikomponentenklebstoffe, hergestellt durch Umsetzung von
- a) mindestens einem organischen und/oder modifizierten organischen Polyisocyanat mit
- b) mindestens einem Polyazomethin in Gegenwart oder Abwesenheit von
- c) Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyazomethine (b) Reaktionsprodukte
aus Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2
bis 4 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 180 bis 10 000
und mindestens einem organischen Aldehyd und/oder Keton verwendet.
2. Zweikomponentenklebstoffe nach Anspruch 1, daurch gekennzeichnet, daß
man als Polyazomethine (b) Polyketimine, hergestellt durch Umsetzung
von Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 220 bis 5500 mit einem
aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Keton, verwendet.
3. Zweikomponentenklebstoffe nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Polyazomethine (b) Mischungen aus Polyoxyalkylen-
polyaminen und Polyketiminen in solchen Mengen verwendet,
daß diese aufweisen
maximal 20% primäre Aminogruppen von Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 180 bis 10 000 und
mindestens 80% Ketimingruppen von Polyketiminen, hergestellt durch Umsetzung der vorgenannten Polyoxyalkylen-polyamine mit mindestens einem aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Keton,
wobei die Prozente bezogen sind auf die Summe der Amino- und Ketimingruppen.
maximal 20% primäre Aminogruppen von Polyoxyalkylen-polyaminen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 180 bis 10 000 und
mindestens 80% Ketimingruppen von Polyketiminen, hergestellt durch Umsetzung der vorgenannten Polyoxyalkylen-polyamine mit mindestens einem aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Keton,
wobei die Prozente bezogen sind auf die Summe der Amino- und Ketimingruppen.
4. Zweikomponentenklebstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Polyoxyalkylen-polyamine zur Herstellung
der Polyazomethine (b) Polyoxypropylen-polyoxyethylen-polyamine oder
Polyoxypropylen-polyamine verwendet.
5. Zweikomponentenklebstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Polyazomethine (b) in Form einer Mischung
mit mindestens difunktionellen Polyhydroxylverbindungen verwendet, mit
der Maßgabe, daß mindestens 40%, bezogen auf die Gesamtzahl der mit
Isocyanatgruppen reaktiven Gruppen, aus Aldimin- und/oder Ketimingruppen
bestehen.
6. Zweikomponentenklebstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Polyazomethine (b) in Form einer Mischung
mit mindestens difunktionellen Polyhydroxylverbindungen, ausgewählt
aus der Gruppe der höhermolekularen Polyoxyalkylen-polyole, höhermolekularen
Polyester-polyole oder Mischungen aus mindestens einem dieser
höhermolekularen Polyole und mindestens einem niedermolekularen
Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln verwendet, mit der
Maßgabe, daß mindestens 40%, bezogen auf die Gesamtzahl der mit
Isocyanatgruppen reaktiven Gruppen, aus Aldimin- und/oder
Ketimingruppen bestehen.
7. Zweikomponentenklebstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyazomethine (b) enthaltende Mischung als
mit Isocyanatgruppen reaktive Gruppen primäre Aminogruppen und/oder
Hydroxygruppen und Aldimingruppen und/oder Ketimingruppen aufweist
mit der Maßgabe, daß mindestens 40% der reaktiven Gruppen aus
Aldimin- und/oder Ketimingruppen bestehen.
8. Zweikomponentenklebstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die modifizierten Polyisocyanatmischungen (a)
enthalten:
- i) Carbodiimid- und/oder Urethangruppen enthaltende Polyisocyanate mit einem NCO-Gehalt von 33,6 bis 8 Gew.-% auf Basis von 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat oder einer Mischung aus 4,4′- und 2,4′-Diphenylmethan-diisocyanaten und/oder
- ii) ein NCO-Gruppen enthaltendes Präpolymer mit einem NCO-Gehalt von 8 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Präpolymergewicht, hergestellt durch Umsetzung von Polyoxyalkylen-polyolen mit einer Funktionalität von 2 bis 4 und einem Molekulargewicht von 600 bis 6000 mit 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat oder einer Mischung aus 4,4′- und 2,4′-Diphenylmethan-diisocyanaten.
9. Zweikomponentenklebstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Aufbaukomponenten (a) und (b) in solchen
Mengen zur Reaktion bringt, daß das Verhältnis von Isocyanatgruppen
der Komponente (a) zu Aldimin- und/oder Ketimingruppen oder zur Summe
der mit Isocyanatgruppen reaktiven Gruppen der Komponente (b) 0,8 : 1
bis 1,2 : 1 ist.
10. Verwendung der Zweikomponentenklebstoffe, hergestellt nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 zum Verkleben von metallischen Materialien
miteinander, metallischen Materialien mit Glas und vorzugsweise
thermoplastischen Polyurethanen mit zelligen Polyurethanen,
insbesondere Polyurethan-Weichschaumstoffen.
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