DE4005624C2 - Dekorformteil, insbesondere zur Innenverkleidung von Türen, Schalttafeln, Konsolen, Pfosten - Google Patents
Dekorformteil, insbesondere zur Innenverkleidung von Türen, Schalttafeln, Konsolen, PfostenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dekorformteil, ins
besondere zur Innenverkleidung von Türen, Schalttafeln,
Konsolen, Pfosten für Fahrzeuge aller Art.
Dekorformteile werden heutzutage in der Kraftfahrzeug
industrie in großem Umfang zur Innenverkleidung der unter
schiedlichsten Gegenstände eingesetzt. So wird in der Zeit
schrift Adhäsion 1979, Seite 208/209, erwähnt, daß früher
nur kleinere Teile wie Handschuhkästen, Ablageschalen und
Teile von Armaturenbrettern mit PVC-Folie kaschiert wurden,
während gegenwärtig auch größere Teile wie Blenden,
Brüstungen, Armaturenbretter, Mittelkonsolen, Seitenver
kleidungen, Ablageschalen, Dachverkleidungen, Zierleisten,
Verkleidung zwischen den vorderen und hinteren Seiten
fenstern und Hutablagen, entsprechend gefertigt werden,
wobei hochwertige PVC-Schaumfolien oder geprägte und ge
narbte mittelharte PVC-Folien zum Einsatz gelangen. Die
tragenden Basisteile bestehen dabei in der Mehrzahl der
Anwendungsfälle aus geformten Holzfaserwerkstoffen, glas
fasermattenverstärktem Polyurethan-Hartschaum oder sogar
Metall.
Ferner wird eine Armaturenbrettpolsterung in
"Technologie von PUR-Integralschaumstoffen", Herausg. VDI-
Gesellschaft Kunststofftechnik, Düsseldorf, VDI-Verlag 1979,
Seiten 1 bis 25, beschrieben.
Dort wird ein vorgeformter Träger aus Faserpreßmasse 3 bis
10 mm dick mit PUR beschäumt. Toleranzen zwischen Träger und
Werkzeug bedingen jedoch neben dem erhöhten Materialver
brauch einen hohen Nacharbeitungsaufwand. Besonders wird
hier darauf verwiesen, daß falsche Beschichtungsdicken zu
Ausschuß führen.
Nachteilig hat sich bei den bekannten Dekorformteilen außer
dem bemerkbar gemacht, daß die modellgetreue Oberfläche zu
wünschen übrigläßt. Das Dekorformteil weist zwar aus
reichend nachgiebige Eigenschaften (Polstereffekt) auf, ist
jedoch bezüglich der Oberflächenästhetik unvorteilhaft, wenn
nicht nur ebene, flächige Bereiche, sondern kompliziertere
Formen, wie Armaturenbretter etc., hergestellt werden sollen.
Es besteht deshalb Bedarf seit langem an einem Dekorform
teil, welches nicht nur relativ leicht ist, sondern auch
eine gute modellgetreue Oberfläche und gleichermaßen gute
Haptik aufweist.
Diese Aufgabe wird durch das Dekorformteil gemäß Anspruch 1
gelöst.
Überraschenderweise kann man also die bekannten Dekorform
teile durch eine vorgefertigte, verformbare Formhaut mit
einer Dicke von etwa 2 mm derart verbessern, daß die ge
wünschten Eigenschaften hinsichtlich modellgetreuer Ober
fläche, weicher Haptik und geringem Gewicht erzielt werden.
Die Formhaut weist eine kompakte Oberflächenhaut a auf und
besitzt einen Bereich b mit zur Rückseite hin allmählich
abnehmender Dichte aufgrund eines relativ hohen Anteils
offener Zellen, sowie einen Bereich c mit relativ konstant
niedriger Dichte und offenen Zellen. Zwischen dem tragenden
Basisteil e und dieser Formhaut ist eine Füllschaumstoff
schicht d vorgesehen.
Insbesondere ist das tragende Basisteil e aus glasfaser
mattenverstärktem Polyurethan hergestellt und somit relativ
hart.
In verfahrensgemäßer Hinsicht geht man zum Herstellen von
erfindungsgemäßen Dekorformteilen wie folgt vor:
In eine konturgenaue Form, z. B. eine Galvanoschale, wird ein
Reaktionsharz mit bekannten lackiertechnischen Methoden
eingesprüht. Der Schichtaufbau geschieht durch mehrmaligen
Auftrag. Mit zunehmender Schichtdicke wird erfindungsgemäß
zunehmend Treibmittel zum Reaktionsharz zudosiert, während
die die Oberfläche bildende Schicht a ohne Treibmittel
erzeugt wird. Hierdurch ergibt sich mit zunehmendem
Oberflächenabstand die abnehmende Dichte der Formhaut a-c.
Mit zunehmendem Oberflächenabstand können auch bekannte
Schäumadditive, z. B. oberflächenaktive Substanzen, als
Zellregler in ihrer Art und Konzentration geändert werden,
so daß mit dem Oberflächenabstand auch der Offen- bzw.
Geschlossenzelligkeitsgrad der erzeugten Schaumstruktur nach
den Erfordernissen eingestellt werden kann. Die so
vorgefertigte Formhaut wird dann in ein Deckelwerkzeug
eingelegt und mit dem tragenden Basisteil durch die etwa 1
mm dicke Füllschaumstoffschicht d verbunden.
Im folgenden wird die Erfindung noch einmal anhand der
Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine grafische Darstellung, bei der auf der
Koordinate die Dichte und auf der Abszisse
der Oberflächenabstand eines erfindungs
gemäß aufgebauten Dekorformteils angegeben
sind;
Fig. 2 eine perspektivische Schemadarstellung des
erfindungsgemäß aufgebauten Dekorformteils
mit seinen einzelnen Bereichen a-e.
Das erfindungsgemäße Formteil besitzt eine vorgefertigte,
verformbare Formhaut a-c mit einer kompakten Oberflächen
haut a, deren Dichte im äußersten Bereich von 0,1 mm ca.
1100 kg/m3 beträgt. Im weiteren, nach innen liegenden
Bereich b von 0,1 bis 2 mm nimmt die Dichte im wesentlichen
kontinuierlich auf ca. 300 kg/m3 ab und verbleibt bei
diesem Wert im Bereich c bis zu einer Tiefe von ca. 2,9 mm.
Der Bereich b zeigt einen hohen Anteil offener Zellen mit
der niedrigsten Dichte im Bereich c. Im Bereich von 2,9 bis
3,0 mm Tiefe steigt der Dichtewert dann auf den Anfangswert
von ca. 1100 kg/m3 durch die den Übergang zum Basisteil e
bildende Füllschaumstoffschicht d mit geschlossenen Zellen
wieder an und darüber hinaus auf ca. 1500 kg/m3 für den
Bereich zwischen 3 und 5 mm Tiefe, der durch das relativ
harte Basisteil e aus glasfasermattenverstärktem Poly
urethan gebildet wird.
Das Reaktionsharz für die Formhaut ist z. B. lichtechtes,
aliphatisches Polyurethan. Das bzw. die Treibmittel können
thermodynamisch, chemisch oder kombiniert wirken. Als physi
kalisches Treibmittel kommen niedrigsiedende Flüssigkeiten
wie halogenierte Kohlenwasserstoffe infrage oder Übersätti
gungen des Reaktionsharzes mit Gasen wie Luft, Stickstoff
cder Kohlensäure. Als chemisches Treibmittel kommt Wasser
infrage, aus dem sich mit der Isocyanatkomponente des Re
aktionsgemisches Kohlensäure als Treibgas bildet.
Claims (3)
1. Dekorformteil, insbesondere zur Innenverkleidung
von Türen, Schalttafeln, Konsolen, Pfosten für Fahrzeuge
aller Art, umfassend ein tragendes Basisteil (e) aus form
stabilen Werkstoffen, wie gepreßten Faserwerkstoffen, Kunst
stoffen und/oder Metall, und wenigstens einer das Basisteil
einseitig abdeckenden etwa 0,1 mm dicken Füllschaumstoff
schicht (d), und einer daran angrenzenden, vorgefertigten
verformbaren Formhaut (a-c) mit einer Dicke von etwa 2 mm,
die einen Schaumaufbau mit einer kompakten Oberflächenhaut
(a), einem sich daran anschließenden Bereich (b) mit all
mählich abnehmender Dichte und einem hohen Anteil offener
Zellen und einem Bereich (c) mit relativ konstant niedriger
Dichte und offenen Zellen aufweist.
2. Dekorformteil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das tragende Basisteil (e) aus glasfaser
mattenverstärktem Polyurethan besteht.
3. Dekorformteil nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formhaut aus PVC-Pastisol, geliert
oder PVC-Pulver oder aus Polyurethan-Reaktionsschaum her
stellbar ist.
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Publications (2)
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- 1990-02-22 DE DE19904005624 patent/DE4005624C2/de not_active Expired - Fee Related
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