DE4003499A1 - Vorrichtung zur trocknung, mahlung und verbrennung ballastreicher brennstoffe - Google Patents
Vorrichtung zur trocknung, mahlung und verbrennung ballastreicher brennstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Trocknung, Mahlung
und Verbrennung ballastreicher Brennstoffe, insbesondere solcher
mit hohem Wassergehalt, wie Rohbraunkohle und Frästorf,
wie sie in Kopplung mit Dampfkessel- oder Ofenfeuerungsanlagen
zur Nutzung solcher Brennstoffe durch Verbrennung in Form von
Brennstaub erforderlich ist.
Brennstoffe mit hohem Wassergehalt, wie Rohbraunkohle und Fräs
torf, müssen vor ihrer energetischen Nutzung getrocknet und für
ihre Verwendung in Staubfeuerungen gemahlen werden.
Für die Trocknung werden indirekt beheizte Kontakttrockner, wie
Teller-, Röhren-, Scheiben- und Wirbelschichttrockner, die die
energetischen Vorzüge der Kraft-Wärme-Kopplung nutzen können,
oder Wirbelschicht-, Trommel- und Flugstromtrockner, denen die
für die Trocknung erforderliche Wärmeenergie mit heißen Gasen
zugeführt wird, eingesetzt (Krug; Naundorf, Braunkohlebriket
tierung, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig
1984, Band 1, Kapitel 6).
Das mittlere Temperaturniveau der in direkt beheizten Trocknern
als Wärmeenergieträger eingesetzten Gase ist in der Regel höher
als das der zur indirekten Beheizung verwendeten.
Deshalb arbeiten die direkt beheizten Trockner energieökonomisch
ungünstiger und belasten die Umwelt höher.
Vor Verwendung der getrockneten Brennstoffe in Brennstaub
feuerungen müssen die Brennstoffe gemahlen werden. Dafür werden
die verschiedensten Mühlen mit und ohne Sichtung des Mahlgutes
betrieben, die meist den Trocknern direkt nachgeschaltet sind.
Diese Art der Brennstofftrocknung und -mahlung hat sich vor
allem wegen der möglichen Leistungsgrößen der Trockner und Mühlen
zur Erzeugung von Brennstaub für externe Feuerungen durchgesetzt.
Für Großfeuerungsanlagen, z. B. für Dampfkessel, werden überwiegend
Mahltrocknungsanlagen gebaut und betrieben. Solche Anlagen
entnehmen dem Feuerraum des Dampfkessels Rauchgas mit
einer Temperatur größer 800°C. Dem heißen Rauchgas werden
vor der Mühle vorgebrochene wasserhaltige Brennstoffe zugeführt.
Der Trocknungsprozeß wird somit vor der Mühle eingeleitet.
Abgekühltes Rauchgas und vorgetrocknete Brennstoffe
durchlaufen gemeinsam Schläger- oder Schlagradmühlen, in denen
der Trocknungsvorgang abgeschlossen und der Brennstoff zu
Brennstaub gemahlen wird.
Brennstaub und Brüden, die aus abgekühltem Rauchgas und verdampftem
Brennstoffwasser gebildet werden, werden von der
Mühle zu den Kesselbrennern gefördert, in denen der Brennstaub
ein- oder mehrstufig verbrannt wird. Zur Entlastung der Feuerräume
wurden durch Lösungen bekannt, bei denen ein Teilstrom
der Brüden um den Feuerraum im Bypaß gefahren oder nach entsprechender
Entstaubung an die Umwelt abgegeben wird.
Eine zusammenfassende Darstellung solcher Vorrichtungen für
Rohbraunkohlenfeuerungen gibt S.W. Lautenschläger in seinem
Vortrag "Energieerzeugung mit heizwertarmer Kohle", gehalten
auf der Tagung "Thermal and Nuclear Power Section Electrical
Association" in St. Johns/Neufundland vom 15.-17. 10. 1973
(Firmenschrift Kesselwerke AG/BRD).
Das notwendige hohe Temperaturniveau des für die Trocknung
erforderlichen Rauchgases hat zur Folge, daß beim Einsatz von
Braunkohle und Torf mit Wassergehalten zwischen 50 bis 60
Masse-% bis zu 20 Masse-% des Brennstoffes für die Erzeugung
des Wärmeenergieträgers für die Trocknung verbraucht, der energetischen
Nutzung entzogen werden und die Feuerungsanlagen dementsprechend
größer gebaut werden müssen. Außerdem sind die Verbindungsleitungen
zwischen Feuerraum und Mühle zur Rückführung
der heißen Rauchgase komplizierte, aufwendige und störanfällige
Bauteile.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, den spezifischen Brennstoffverbrauch
von Dampfkesseln oder Ofenanlagen, die für Brennstoffe
mit hohem Wassergehalt, wie Rohbraunkohle und Frästorf,
gebaut wurden oder werden
und die von solchen Anlagen verursachten Umweltbelastungen,
einschließlich der Kohlendioxidemission, je
Leistungseinheit, bei Beibehaltung ihrer vollen Funktionsfähigkeit
und Betriebscharakteristik, zu senken.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Trocknung,
Mahlung und Verbrennung ballastreicher Brennstoffe für Großfeuerungsanlagen
an Dampfkessel- und Ofenanlagen zu realisieren,
die nicht mit einem Teil der in den Feuerräumen der Großfeuerungsanlagen
wenig abgekühlten Verbrennungsgase, sondern
mit solchen Wärmeenergieträgern, die nach dem Prinzip der Kraft-
Wärme-Kopplung aus dem Wärmeteil des Prozesses, z. B. als Turbinenentnahme-
oder Gegendruckdampf, ausgekoppelt werden, betrieben
wird, d. h., die zu lösende Aufgabe besteht darin, einen
indirekt beheizten Trockner, z. B. einen Wirbelschichttrockner,
so zwischen vorhandene Brennstoffversorgung, Mühlen, Brenneranlagen,
Feuerräume und Wärmenutzungsanlagen einzuordnen, daß die
volle Funktionsfähigkeit der vorhandenen Gesamtanlage bei
Erreichen des erfindungsgemäßen Zieles erhalten bleibt.
Gelöst wird die technische Aufgabe erfindungsgemäß, indem ein
Wirbelschichttrockner, in dem sich ein indirekt beheiztes
Wirbelbett aus getrocknetem Brennstoff befindet, dem wasserhaltiger
Brennstoff mit einem Körnungsband kleiner 10 mm zugeführt
werden kann und das mit Luft der Dampfkessel- oder Ofenfeuerungsanlage
nach Abschluß der Wärmeenergieübertragung mit
einem Temperaturniveau von 70 bis 300°C entnommenen Verbrennungsgas
oder rezirkulierten Brüden aus dem Trockner selbst
fluidisiert wird, mindestens eine
bekannte Mühle und Brenner in Richtung des
Brennstoffmassestromes in genannter Reihenfolge so miteinander
verbunden sind, daß der im Wirbelschichttrockner anfallende
getrocknete Brennstoff und Brüden gemeinsam die Mühle durchlaufen
und der in der Mühle aus getrocknetem Brennstoff gemahlene
Brennstaub gemeinsam mit den Brüden den Brennern zugefahren
werden kann.
Es ist weiterhin bevorzugt, daß bei Verwendung von Brennstoffen
mit hohem mineralischen Ballast, wie Pyrit und Steinholz
der sich im Wirbelbett vom Brennstoff separiert, ein Wirbelschichttrockner
verwendet wird, der Trockenbrennstoffausträge
in Höhe des Wirbelbodens und in Höhe der Wirbelbettoberfläche
hat, über die unabhängig voneinander Trockenbrennstoffteilströme
aus der Wirbelschicht abgezogen werden, wobei der
über den Austrag in Höhe des Wirbelbodens mit mineralischem
Ballast angereicherte, ausgetragene Teilstrom nicht über die
Mühle, sondern einer Nachbrenneinrichtung der Feuerung, wie
Nachbrennrost- oder Wirbelschichtfeuerung, oder einer anderen
externen Vorrichtung, z. B. zur Abtrennung von mineralischem
Ballast, zugefahren wird.
Zweckmäßig ist es auch, den Wirbelschichttrockner mit
einer Brüdenentstaubungsanlage zu koppeln, über die zum Zwecke
der Entlastung der Mühle, der Brenner und des Feuerraumes ein
Teil der Brüden im Bypaß zu diesen Anlagenteilen gefahren werden
oder an die Umwelt abgegeben und aus der Brüdenbrennstaub
für externe Verbraucher ausgetragen werden kann.
Ebenfalls ist es vorteilhaft, die Vorrichtung mit einer
externen Durchlauf- oder Sichtermühle zu verbinden, in der
getrockneter Brennstoff aus dem Trockner oder der Mühle zu
Brennstaub mit höherer Feinheit für externe Verbraucher
produziert werden kann. Mehrere Mühlen mit einem Wirbelschichttrockner
zu koppeln, kann ebenfalls zweckmäßig sein.
Die Ansprüche 6 und 7 betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung, in der die Einordnung
der erfinderischen Vorrichtung in einen Kraftwerksblock
für Rohbraunkohle des Standes der Technik dargestellt
ist, näher erläutert werden.
Beim Stand der Technik wird vorgebrochene Rohbraunkohle 1 und
aus dem Feuerraum des Kessels 7 bis 1000°C heißes Verbrennungsgas
über eine Leitung 2 einer Ventilatorschlagrad- oder
-schlägermühle 3
zugeführt. Die Mühle 3 fördert die Brüden 4, bestehend
aus verdampftem Brennstoffwasser und abgekühltem Verbrennungsgas,
und Brennstaub 5 zu den Brennern 6, mit deren Hilfe
der Brennstaub 5 im Feuerraum des Kessels 7 verbrannt wird.
Beim Stand der Technik wird zum Zwecke der Brennstofftrocknung
dem Feuerraum des Kessels 7 und damit dem Prozeß exergetisch
hochwertige Wärmeenergie entnommen.
Erfindungsgemäß wird auf eine Körnung bis 10 mm zerkleinerte
Rohfeinkohle 8 einem indirekt beheizten Wirbelschichttrockner 9
zugeführt, aus dem in Höhe der Wirbelbettoberfläche 10 und
über den Wirbelboden 11 im Wirbelbett 12 getrockneter Brennstoff
entnommen werden kann. Die indirekte Beheizung des Wirbelbettes
12 erfolgt mit Dampf 13, der der Turbine 14 zwischen den
Mittel- und Niederdruckstufen entnommen wurde. Vor seiner
Kondensation in einem Heizregister 15 des Wirbelbettes 12 leistet
der Dampf 13 in einer Antriebsturbine 16 Arbeit, die zur Druck
erhöhung des Fluidisierungsgases 17 mit Hilfe eines Gebläses 18
erforderlich ist. Das Gebläse 18 kann über eine Leitung 19 Luft,
über eine Leitung 20 abgekühltes Verbrennungsgas aus dem Kraftwerksblock
und über eine Leitung 21 Brüden aus dem Wirbelschichttrockner
9 ansaugen. Der Wirbelschichttrockner 9 ist über
Leitungen 22 und 23 erfindungsgemäß mit der Mühle 3 verbunden,
wobei über die Leitung 22 die Brüden und über die Leitung 23 der
getrocknete Brennstoff gefördert werden.
Ebenfalls erfindungsgemäß werden Brüden 4 und Brennstaub 5
aus der vorhandenen Mühle 3 in die vorhandenen Brenner 6
gefördert. Bei Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung entfällt
die Entnahme von Verbrennungsgas über die Leitung 2 aus dem
Feuerraum des Kessels 7. Der Wärmeenergiebedarf des Wirbelschichttrockners
9 wird durch Dampf 13 gedeckt, der den größten
Teil seines Arbeitsvermögens bereits in den Turbinen 14 und 16
abgegeben hat. In einer Entstaubungsanlage 24 kann der über
die Leitung 22 zugeführte Brüden vor seiner Ansaugung über die
Leitung 21 durch das Gebläse 18 gereinigt werden. Der dabei
anfallende Brennstaub kann erfindungsgemäß zur Bedarfsdeckung bei
externen Verbrauchern eingesetzt werden. Der zum Zwecke der
Brennstaubgewinnung in der Entstaubungsanlage 24 gereinigte
Brüden kann über die Leitungen 25 und 26 wieder der Mühle 3
oder über die Leitung 2 dem Feuerraum des Kessels 7 zugefahren
oder aber auch über die Leitung 27 an die Umgebung abgegeben werden.
Nach Beschreibung der Vorrichtung wird nachfolgend der
rechnerische Nachweis über die Wirksamkeit der erfinderischen
Vorrichtung zur Erreichung des Zieles der Erfindung geführt.
Zu diesem Zweck wird ein Braunkohlenkraftwerksblock des
Standes der Technik energetisch verglichen mit einem Braunkohlenkraftwerksblock
nach Einordnung der erfinderischen Lösung.
Beiden Varianten des Vergleiches liegen folgende Qualitäts-
und Quantitätskennzahlen zu Grunde:
- Brennstoff: Rohbraunkohle (Rbk) | ||
Zusammensetzung: @ | Kohlenstoff (c) | 0,243 Masseanteil |
Wasserstoff (h) | 0,017 Masseanteil | |
Schwefel (s) | 0,010 Masseanteil | |
Stickstoff (n) | 0,001 Masseanteil | |
Sauerstoff (o) | 0,090 Masseanteil | |
Asche (a) | 0,115 Masseanteil | |
Wasser (w) | 0,524 Masseanteil | |
Verbrennungswärme (Vw) | 9691 kJ/kg Rbk | |
Heizwert (Hn) | 7991 kJ/kg Rbk | |
- Verbrennung @ | Mindestluftbedarf der vollständigen Verbrennung | 2,348 m³ i. N./kg Rb |
praktischer Luftbedarf bei einer Luftzahl: λ=1,3 (trocken) | 3,052 m³ i. N./kg Rb | |
Temperatur der Verbrennungsluft | 210°C | |
praktisches Verbrennungsgasvolumen | 3,864 m³ i. N./kg Rb | |
Temperatur des Verbrennungsgases nach Luftvorwärmer | 180°C | |
zulässige adiabate Verbrennungstemperatur | 1390°c | |
- Wasser-Dampf-Kreisprozeß @ | Speisewassertemperatur nach 5stufiger regenerativer Vorwärme | 210°C |
Frischdampfdruck nach Regelstufe | 12,0 MPa | |
Frischdampftemperatur nach Regelstufe | 528°C | |
- Kohletrocknung und -mahlung @ | Wassergehalt des Brennstaubes (Tbk 15) | 15 Masse-% |
Brennstaubausbeute | 0,560 kg/kg Rbk | |
Brennstaubtemperatur nach Mühle | 95°C | |
Wärmekapazität des Brennstaubes | 115 kJ/kg Rbk | |
Wärmekapazität der Rohbraunkohle | 46 kJ/kg | |
Wärmeenergiebedarf der Kohletrocknung | 1300 kJ/kg Rbk | |
Brüdentemperatur nach Mühle | 100°C | |
Temperatur des Rückgases aus Feuerung | 1000°C | |
Temperatur des Rückgases vor Wirbelschichttrockner | 210°C | |
Volumenstrom der Gasrückführungen | 0,900 m³ i. N./kg Rbk | |
Volumenstrom der Brüden nach Mühle | 1,450 m³ i. N./kg Rbk | |
mittlere spez. Wärmekapazität der Brüden bei 100°C | 1,439 kJ/m³ i. N. · K | |
mittlere spez. Wärmekapazität des Rückgases aus der Feuerung bei 1000°C | 1,568 kJ/m³ i. N. · K | |
mittlere spez. Wärmekapazität des Rückgases bei 210°C | 1,424 kJ/m³ i. N. · K | |
Heizwert der Tbk 15 | 9096 kJ/kg Rbk |
Die Wärmebilanzen zeigen, daß, bei gleicher Brennstoffmenge
und -qualität, nach Umrüstung auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
die Brennstoffausnutzung im Kessel von 6823 auf
8234 kJ/kg Rbk, d. h., auf das 1,207fache steigt. Bezogen auf
die Verbrennungswärme des Brennstoffes entspricht das einer
Wirkungsgraderhöhung der Brennstoffausnutzung von 70,4 auf
85,0%, und bezogen auf den Heizwert von 85,4 auf 103,0%.
Der Elektroenergieeigenverbrauch des dem Ausführungsbeispiel
zu Grunde liegenden Kraftwerksblockes entwickelt sich bezogen
auf den konstanten Brennstoffeinsatz wie folgt (in kWh).
Der zur Beheizung der erfinderischen Vorrichtung erforderliche
Heizdampf wird im Ausführungsbeispiel der Turbine zwischen den
Mittel- und Niederdruckstufen bei p=0,375 MPa und t=270°C
entnommen.
Vor seinem Einsatz als Heizdampf im Trockner leistet dieser
Entnahmedampf in einer Antriebsturbine eines Kompressors Arbeit
zur Druckerhöhung des zur Fluidisierung im Trockner erforderlichen
Rückgases.
Die Enthalpie des Dampfes reduziert sich dadurch vor seinem
Einsatz als Heizdampf im Trockner um 90 kJ/kg, Druck und
Temperatur des Dampfes sinken, so daß der Dampf vor dem Trockner
mit einem Druck von 0,22 MPa und einer Temperatur t=220°C
als Heizdampf zur Verfügung steht.
Der Heizdampfbedarf beträgt im Ausführungsbeispiel 0,464 kg/kg
Rbk.
Diese zusätzliche Entnahme von Heizdampf für das Betreiben der
erfinderischen Lösung reduziert im Ausführungsbeispiel das
Arbeitsvermögen des Frischdampfes bezogen auf die Brutto-Blockleistung
von 0,3078 auf 0,2875 kWh/kg Frischdampf.
Die Brutto-Blockleistung könnte somit durch die Anwendung der
erfinderischen Vorrichtung von 103,7 auf 116,9 MW gesteigert
werden, während die Nettoleistung von 88,7 auf 101,5 MW steigt.
Bezogen auf eine konstante Nettoproduktion des Kraftwerksblockes
ergibt sich daraus eine Brennstoffeinsparung von 12,6%.
Während die erfinderische Vorrichtung im Feuerraum des Dampfkessels
gegenüber dem Stand der Technik gleiche Bedingungen
und somit gleiche adiabate Verbrennungstemperaturen, die im
Ausführungsbeispiel bei 1314°C liegen, sichert, würde sich
bei konstantem Brennstoffeinsatz die Rauchgasbelastung im
Wärmetauscherteil des Kessels von 3,864 auf 4,764 m³ i. N./kg Rbk,
wegen der wegfallenden Rauchgasrücksaugung aus dem Feuerraum,
erhöhen.
Soll die Nettoleistung des Blockes gesichert werden, dann ist
bei Realisierung der erfinderischen Vorrichtung entsprechend
dem von 0,2633 auf 0,2496 kWh/kg Frischdampf absinkenden Netto
arbeitsvermögens des Dampfes der Massestrom im Wasser-Dampf-
Kreisprozeß um 5,5% gegenüber dem Stand der Technik, d. h.
um 18,5 t/h, zu steigern.
Sollte die zur Leistungssicherung notwendige Erhöhung des
rauchgasseitigen Volumenstromes nicht möglich sein, dann kann
bei Ausschöpfung der möglichen adiabaten Verbrennungstemperatur
entweder der Volumenstrom des Rückgases reduziert oder ein Teil
der Brüden aus dem Trockner vor dem Brenner an die Umgebung
abgegeben werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Rohbraunkohle
2 Leitung
3 Mühle
4 Brüden
5 Brennstaub
6 Brenner
7 Kessel
8 Rohfeinkohle
9 Wirbelschichttrockner
10 Wirbelbettoberfläche
11 Wirbelboden
12 Wirbelbett
13 Dampf
14 Turbine
15 Heizregister
16 Antriebsturbine
17 Fluidisierungsgas
18 Gebläse
19 Leitung
20 Leitung
21 Leitung
22 Leitung
23 Leitung
24 Entstaubungsanlage
25 Leitung
26 Leitung
27 Leitung
2 Leitung
3 Mühle
4 Brüden
5 Brennstaub
6 Brenner
7 Kessel
8 Rohfeinkohle
9 Wirbelschichttrockner
10 Wirbelbettoberfläche
11 Wirbelboden
12 Wirbelbett
13 Dampf
14 Turbine
15 Heizregister
16 Antriebsturbine
17 Fluidisierungsgas
18 Gebläse
19 Leitung
20 Leitung
21 Leitung
22 Leitung
23 Leitung
24 Entstaubungsanlage
25 Leitung
26 Leitung
27 Leitung
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Trocknung, Mahlung und Verbrennung für
ballastreiche Brennstoffe, insbesondere
mit hohem Wassergehalt, an Dampfkessel-
oder Ofenfeuerungsanlagen, bestehend aus einem
Wirbelschichttrockner, in dem sich ein indirekt beheiztes
Wirbelbett aus getrocknetem Brennstoff befindet, dem
wasserhaltiger Brennstoff mit einem Körnungsband unter 10 mm
zugeführt werden kann und das mit Luft, der Dampfkessel-
oder Ofenfeuerungsanlage nach Abschluß der Wärmeübertragung
mit einem Temperaturniveau von 70 bis 300°C entnommenen
Verbrennungsgas oder rezirkulierten Brüden aus dem Trockner
selbst, fluidisiert wird, mindestens einer
bekannten Mühle, vorzugsweise
Ventilatormühle, und Brennern, dadurch gekennzeichnet, daß
Wirbelschichttrockner (9), Mühle (3) und Brenner (6) in
Richtung des Brennstoffmassestromes in der genannten Reihenfolge
so miteinander verbunden sind, daß der im Wirbelschichttrockner
(9) anfallende getrocknete Brennstoff und Brüden
gemeinsam die Mühle (3) durchlaufen und der in der Mühle (3)
aus getrocknetem Brennstoff gemahlene Brennstaub gemeinsam
mit den Brüden den Brennern (6) zugefahren werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der indirekt beheizte Wirbelschichttrockner (9) mit Vorrichtungen
ausgerüstet ist, die den Austrag der getrockneten
Brennstoffe in Höhe der Wirbelschichtoberfläche (10) und des
Wirbelbodens (11) gestatten, und der Wirbelschichttrockner (9)
mit der Mühle (3) so verbunden ist, daß der Brüden und die
in Höhe der Wirbelschichtoberfläche (10) entnommenen
getrockneten Brennstoffe der Mühle (3) und die in Höhe des
Wirbelbodens (11) entnommenen getrockneten Brennstoffe einer
Nachbrennvorrichtung der der Staubfeuerung, wie Nachbrennrost-
oder Wirbelschichtfeuerung, oder einer anderen externen Vorrichtung,
z. B. zur Abtrennung mineralischen Ballastes,
zugeführt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirbelschichttrockner (9) mit einer Entstaubungsanlage
(24) gekoppelt ist, über die ein Teil der Brüden an
die Umwelt abgegeben oder im Bypaß zu der Mühle (3) und
Feuerungsanlagen in die Rauchgasströme der Kessel (7) oder
Öfen gefahren werden kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entstaubungsanlage (24) ausgerüstet ist mit einer Austragsvorrichtung
zur Ausschleusung des aus den Brüden abgeschiedenen
Staubes der getrockneten Brennstoffe.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zusätzlich mit einer Sichter- oder
Durchlaufmühle gekoppelt ist, in der getrockneter Brennstoff
aus dem Wirbelschichttrockner (9) oder der Mühle (3)
weiter aufgemahlen wird.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wirbelschichttrockner (9)
mit Anzapfdampf von einer Turbine (14) betreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anzapfdampf durch eine Turbine (16) geführt ist, die
ein Gebläse (18) für die Druckerhöhung des Fluidisierungsgases
für den Wirbelschichttrockner (9) antreibt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32555389A DD279937B5 (de) | 1989-02-06 | 1989-02-06 | Vorrichtung zur trocknung, mahlung und verbrennung ballastreicher brennstoffe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4003499A1 true DE4003499A1 (de) | 1990-08-09 |
DE4003499C2 DE4003499C2 (de) | 1992-09-03 |
Family
ID=5606999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904003499 Granted DE4003499A1 (de) | 1989-02-06 | 1990-02-06 | Vorrichtung zur trocknung, mahlung und verbrennung ballastreicher brennstoffe |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU4914490A (de) |
DD (1) | DD279937B5 (de) |
DE (1) | DE4003499A1 (de) |
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